Radio Vatikan: Papst Franziskus sieht auch heutzutage heftigen
gesellschaftlichen Gegenwind gegen das Christentum. Das sagte er in einem Fernsehgespräch,
aus dem an diesem Freitag (=6.2.) Ausschnitte bekannt wurden.
"Gegen
das Christentum ist ein Prozess im Gang, immer schon - es wird verfolgt. Es
gibt einen Prozess, der es vernichten will - und zwar, weil das Christentum
als Bedrohung gesehen wird. Die Geschichte des Christentums ist eine Geschichte
der Verfolgung."
Atheistische Anmerkung: Ja das Christentum ist durch die Jahrhunderte
eine Geschichte der Verfolgung gewesen, nach dem alten Schema: "Willst
du nicht mein Bruder sein, dann schlag ich die den Schädel ein". Und
ein großer Teil der Welt wurde mittels hauptsächlich christkatholischer
Gewalt christlich!
Hier eine zeitgenössische Zeichnung über die
Katholisierung Südamerikas:
Taufunwillige
wurden aufgehängt, ihre kleinen Kinder zwangsgetauft und dann umgebracht,
damit sie in den Himmel kommen, weil sie als Tote ja nimmer vom Glauben abfallen
konnten.
Im Laufe des 20. Jahrhunderts konnte die christkatholische Gewalt dann
weitgehend abgebaut werden, die letzte katholische Diktatur in Europa endete
1975 mit dem Tod des Diktators Franco in Spanien, dieser hatte durch die Gnade
Gottes diktiert, denn sein Titel war "por la gracia de Dios, Caudillo de
España" (durch die Gnade Gottes, Führer von Spanien).
Jetzt
fühlt sich die Kirche verfolgt, weil sie die weltliche Macht ziemlich eingebüßt
hat.
Radio Vatikan: Die "christliche Wahrheit" werde "im Durchhalten der Christen" deutlich, so der Papst, namentlich im "Durchhalten gegen die Weltlichkeit". Eine "Geschichte der Erfolge" sei die Geschichte des Christentums allerdings nicht.
Atheistische Anmerkung: Der Säkularismus ist in den entwickelten Staaten zumindest in Europa zur Selbstverständlichkeit des Alltages geworden, dagegen hat die katholische Kirche in unseren Gegenden keine Chance mehr, in Österreich oder Deutschland ist auch für 90 % der katholischen Kirchenmitglieder der Sonntag kirchenfrei! Sowas tut dem Papst natürlich weh, speziell, weil er keinerlei Macht mehr hat, dagegen was zu tun. Und die Geschichte des Christentums war nie eine auf dem freien Willen der Menschen beruhende Erfolgsgeschichte, die längste Zeit war es eine aufgezwungene Verpflichtung, die paar Prozent freiwilliger Christen in den heutigen Zeiten sind längst nur noch eine Erscheinung am Rande des Säkularismus! Dass das den Papst ärgert, macht natürlich Leuten wie meinemeinen Freude!
Radio Vatikan: Das Interview mit Franziskus dreht sich hauptsächlich
um das Glaubensbekenntnis; es wird demnächst vom italienischen katholischen
Fernsehsender TV 2000 ausgestrahlt. Der Papst nutzte das Gespräch auch,
um einmal mehr gegen die aus seiner Sicht allzu perfekten Christen auszuteilen.
' "Wenn
ich Christen sehe, die allzu sauber sind - die die ganze Wahrheit für sich
reklamieren, die reine Lehre - und die sagen, wir müssen dies und das tun,
die aber nicht dazu imstande sind, sich auch mal die Hände schmutzig zu
machen, um jemandem zu helfen, dann sage ich: Ihr seid gar keine Christen! Ihr
seid mit Weihwasser besprenkelte Theisten, ihr seid noch nicht zum Christentum
gelangt…"
Atheistische Anmerkung: Na, wie oft im Jahr wird sich der Papst
helfend die Finger schmutzig machen? Und: Helfen tut den Menschen der
Sozialstaat! Für andere Helfer bleiben nur Randnischen übrig.
Stellt Euch eine Welt vor, in der es keine allgemeine Krankenversicherung mit
entsprechenden Gesundheitsdiensten gibt, keine Arbeitslosenversicherung, keine
Kindergelder, keine staatliche Pension, keine sonstigen Sozialhilfeeinrichtungen
und die Menschen wären ständig auf gegenseitige Barmherzigkeiten
angewiesen, so eine Welt wäre entsetzlich! So entsetzlich wie sie
in den hohen Zeiten des Katholizismus gewesen war: Mit Leibeigenschaften,
mit Adelsherren, mit Sklaverei, ohne öffentliche Bildungseinrichtungen, ohne bürgerliche
Rechte für alle usw. usf.!
Freuen wir uns, dass sich der Papst über
den herrlichen Säkularismus ärgert, der uns das alles gebracht hat
und den WIR - speziell auch gegen die katholische Kirche - erkämpfen mussten
und erkämpft haben, um die Welt zu verbessern!