Rattenfängerei funktioniert

Wilfried Müller am 22.6.2020

Die moderne Rattenfängerei geht nicht mehr mit der Flöte, und dann kommen die Ratten hinterdreinspaziert. Heute geht das mit medialer Unterstützung, und statt der Ratten fängt man Menschen. Das Problem dabei ist immer, dass es gut gemeint ist, aber dass dabei Sinn und Verstand verlorengehen.

Beispiel I

Als erstes Beispiel kann ein norwegisches Kind dienen, dem viele Ratten folgten. Die kriegten dann vorgeführt, dass Kinder keine Expertise haben, und sie folgten trotzdem. Diese partielle Blindheit entwertet den Protest und macht ihn zu einer Farce, wo qualitativ guter Protest sinnvoll und nützlich gewesen wäre.
Die Blindheit zeigt sich in der selektiven Problemwahrnehmung. Es geht ums Klima, eigentlich jedoch um den Schutz der Erde. Dabei ist die übermäßige CO2-Produktion nur eins von mehreren Problemen. Das CO2 ist nur ein Symptom - doch die Hauptursache ist die übermäßige Vermehrung der Menschheit. Wenn man gegen die was unternehmen würde, täte man nicht bloß was fürs Klima, sondern zugleich für die Umwelt, gegen das große Artensterben, gegen die Bürger- und Wasserkriege, gegen die Pandemien, gegen die forcierte Migration, gegen die Devaluierung des Menschen.
Das CO2 kommt aber dem Dogma entgegen wir sind an allem schuld. Tatsächlich ist die industrielle Kultur der größte CO2-Produzent, aber bei der Umweltschädigung liegen auch andere vorn.
In den meisten afrikanischen Staaten hat sich die Bevölkerung seit 1950 verfünffacht, und sie ist im Begriff, sich bis 2050 noch mal zu verdoppeln. Folgen sind Überlastung der Strukturen und Übernutzung der Natur, Wälder sind abgeholzt, Brunnen sind trockengefallen, prekäre Gebiete sind besiedelt, es herrscht seuchenträchtiges Gedränge in unhygienischen Arealen.
Der größte Wunsch der Menschen in den Entwicklungsländern ist, selber so viel wie möglich an den Segnungen der  industriellen Kultur teilzuhaben, sprich, möglichst viel CO2 zu produzieren.
Und die Bevölkerung in den meisten Staaten Europas schrumpft, bzw. sie würde schrumpfen, wenn man nicht ständige Immigration hätte.
Widersinnigerweise wird diese Immigration in Länder mit dem höchsten Overhead, sprich der höchsten CO2-Produktion, von denselben Leuten gefördert, die gegen die CO2-Produktion eintreten. Das setzt der Heuchelei die Krone auf. Dabei ist es auch so schon schief genug, weil die Hauptursache nicht angegangen wird, weil nur eins der Symptome bekämpft wird, und das auch noch mit ideologischem  Silberblick. Aber die Menschen folgen den Rattenfängern, sie üben Heuchelei (wenn sie's wissen) und Ignoranz (wenn nicht). In jedem Fall sind sie Manipulierte und Verdummte.

Beispiel II

Das zweite Beispiel ist immer noch aktuell und heißt offiziell Rassismusprotest. Dumm ist nur, dass der offizielle Anlass untauglich ist. Die Statistik gibt keinen Rassismus her, und der Held der Geschichte ist ein Verbrecher:
Die US-Polizei bringt 2,5 Mal so viele Schwarze um wie Weiße (jeweils auf 100.000 bezogen), aber die Schwarzen sind 4 Mal so stark bei der Gewaltkriminalität vertreten. Und von 100 umgebrachten Schwarzen werden 93 von Schwarzen umgebracht und 7 von Weißen oder Latinos.
Der "sanfte Riese" wurde 10 Mal verhaftet und war 5 Jahre wegen bewaffnetem Raub im Gefängnis.
Der Gegenstand des Protests ist also in der kritisierten Form nicht gegeben, und die Heldenverehrung trifft den Falschen. Da hilft es wenig, wenn nun auch falsche Denkmäler vom Sockel gestürzt werden. Und es hilft auch nicht, wenn nun in alles und jedes "struktureller Rassismus" hineininterpretiert wird, sogar in die deutsche Gesellschaft, Begründung: die Kolonialgeschichte. Das folgt klarerweise dem Dogma, wir sind an allem schuld.
Was da stattfindet, hat sich vom Anlass gelöst und ist ein weitgehend ideologischer Protest. Schade um das vergeudete Protestpotential. Die Menschen folgen den Rattenfängern der Medien und der NGOs. Sie üben Heuchelei (wenn sie's wissen) und Ignoranz (wenn nicht). In jedem Fall sind sie Manipulierte und Verdummte.

Beispiel III

Als drittes Beispiel kann eins aus der Geschichte dienen, und da sieht man, dass die Rattenfängerei auch vor Hameln schon ohne Flöte und Ratten funktionierte, aber mit Menschen. Es gab mal einen Jesus, so lautet die Geschichte, und der wurde als Messias und Gottessohn verehrt, nachdem er als Verbrecher hingerichtet war (so die obrigkeitliche Version der Geschichte).
Das Volk begeisterte sich für diesen Jesus, es verehrte ihn und stürzte sich in religiöse Wallungen. Wenn man sich die TV-Bilder der Rassismusproteste anschaut, kann man sich ausmalen, wie das zuging. Nur dass es auch damals Fake war; die Heiligsprechung von etwas Profanem, mit der Lüge als Basis, es gäbe einen Gott, und Jesus wäre sein Sohn.
Interessanterweise war auch da Dogma dabei, wir sind an allem schuld. Dass die Menschen schuld sind und wiedergutmachen müssen, war schon damals en vogue.
Was da stattfand, war ein Hype ohne Grund, eine religiöse Ereiferung. Die Menschen folgen den Rattenfängern der Religion. Sie übten Heuchelei (wenn sie's wissen) und Ignoranz (wenn nicht). In jedem Fall waren und sind sie Manipulierte und Verdummte.