Um uns herum baut sich ein pervertiertes Finanzsystem auf. Schulden werden aufgetürmt, ohne dass noch damit gerechnet wird, dass jemand sie bezahlt. Für Normalverbraucher und andere Benachteiligte gibt es diese Möglichkeit aber nicht. Das sind die letzten, die ihre Schulden noch zurückzahlen müssen. Es gibt eine willkürliche Grenze, bis wohin regulär verzinst und getilgt werden muss. Sie geht bis zu kleinen Staaten und Bundesländern:
Das sind größere Posten im Haushalt als die größten Bauprojekte - zusammen haben die Landesbanken ca. 100 Mrd. Euros verbrannt, d.h. das Geld ist weg ohne jede Gegenleistung.
Z.B. Griechenland und Italien zahlen fast keine Zinsen und tilgen nichts. Dabei sind ihre Schulden mit regulären Mitteln nicht mehr zu bezahlen. Unabhängig von der Corona-Krise haben sich die Länder de facto überschuldet, und nur die Zinsmanipulationen von EFSF und ESM (Griechenland) oder EZB (Italien) bewahren sie vor dem Konkurs. Durch die Corona-Hilfen geht es nun in noch höhere Verschuldungsbereiche hinein, und auch da scheint niemand Bedenken zu kriegen.
Heute kommt es anscheinend darauf an, bei den Schulden ganz vorn zu liegen. Unausgesprochenermaßen erwartet man den Crash der "bond bubble" (Schulden-Blase), der alle Schulden tilgt. Wenn das so läuft, sind die seriös Wirtschaftenden die Dummen. Diese Haltung schimmert immer öfter durch, sonst würde sich kein Land bedenkenlos über die 80% BIP hinaus verschulden, die als Grenze der Finanzierbarkeit gelten. Bei mehr als 80% wird der Prozentwert zwangsläufig immer höher. Nur wenn die Zentralbanken den Zins runtermanipulieren, können sie die 80%-Grenze außer Kraft setzen. Das tun sie auch, ungeachtet der Kollateralschäden, zu denen auch das süße Gift des billigen Geldes gehört, das zu immer neuen Kreditaufnahmen verlockt.
Die Erfolgsgeschichte von Japan
Japan hat sich bei der Japankrise
bei sich selber verschuldet, derzeit 11,4 Billionen Dollar entsprechend 240%
vom BIP oder 90.000 Dollar pro Person. Das ist die höchste Schuldenquote
der Welt.
Die Erfolgsgeschichte der USA
Seit Obamas Regierungsantritt haben
sie jedes Jahr 1,25 Billionen Dollar Schulden aufgenommen, was in etwa den direkten
(0,6...0,8 Billionen) plus indirekten Kosten des US-Militärhaushalts entspricht.
Dafür haben sie den Krieg in Afghanistan vermasselt.
Dafür
haben sie den Krieg in Libyen vermasselt.
Dafür haben sie den Krieg
in Syrien vermasselt.
usw.
Die USA sind im Gegensatz zu Japan international verschuldet, mit 24 Billionen Dollar Staatsverschuldung (und nochmal 3 Billionen von den Bundesstaaten). Das entspricht 110% vom BIP oder 80.000 Dollar pro Person.
Dem Euro wird gern ein Nutzen unterstellt, weil er einen gemeinsamen Markt
schafft. Aber den gab es bei der EWG auch schon, und die einheitliche Währung
nutzt nicht allzu viel, wenn sowieso alles über Karte läuft. Ansonsten
landet der deutsche Exportüberschuss bei den internationalen Besitzern
der deutschen Exportfirmen. Für den Normalverbraucher bedeutet Exportüberschuss
nur Konsumverzicht, und beim Staat kommt auch nichts vom Überschuss an,
wie die notleidenden Staatsfinanzen zeigen.
Für den Euro haben
sie uns die Mark (bzw. den Schilling) weggenommen.
Für den Euro haben
sie uns die Zinsen weggenommen.
Für den Euro haben sie uns faule Kredite
aufgepackt, die eigentlich den Banken gehören.
Und jetzt packen
sie uns die Schulden von anderen Ländern auf, die schlechter gewirtschaftet
haben und noch mehr unter dem Euro leiden (weil sie nicht abwerten können).
Als Beispiele für die Wirkung des Euros dienen wieder Griechenland
und Italien. Den größten Teil ihrer Schulden haben sie unter dem
Euro gemacht:
Griechenland hat 0.341 Billionen Schulden, entsprechend
181% BIP oder 31.000 Euros pro Person.
Italien hat 2.5 Billionen Schulden,
entsprechend 131% BIP oder 41.000 Euros pro Person.
Maßnahme: weiter
so!
So lautet ein aktueller Spruch von einem Euro-Politiker: "Auch der Letzte (hat) verstanden, dass wir eine gemeinsame Wirtschafts- und Finanzpolitik brauchen, um die Gemeinschaftswährung dauerhaft zu stabilisieren."
Mit gemeinsamer Wirtschafts- und Finanzpolitik sind die Probleme des ungleichen Wirtschaftserfolgs auch nicht behoben, und es wird immer noch die Abwertung für Griechenland und Italien gebraucht, die unter dem Euro nicht geht. Vielmehr wirkt der Euro wie eine Aufforderung, weiterzuwursteln und sich Reformen zu schenken, weil ja alles gerettet wird, was genug Zerstörungspotential hat.