Am 24.7.2020 zogen durch eine Menge Medien diese Meldungen, die sich auf Vorhersagen von Jagan Chapagain, Chef der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften, bezogen. Gemäß Chapagain hätten Ausgangssperren und Grenzschließungen Lebensgrundlagen rund um den Globus zerstört und dürften Millionen von Menschen in die Armut stürzen. Wenn die Grenzen wieder geöffnet würden, sähen sich viele Betroffene angesichts ihrer Lage gezwungen, ihr Land zu verlassen. Je mehr Menschen sich auf den Weg machten, desto mehr Tragödien würden sich auf den Migrationsrouten abspielen. Chapagain forderte dringende Unterstützung, um die Verzweiflung zu lindern. Abschließend schränkte er ein: Abgesehen von dem moralischen Gebot, Menschen in Not zu helfen, sei das auch wirtschaftlich sinnvoll. Die erzwungene Migration verursache letztlich wesentlich höhere Kosten, als die Unterstützung der Menschen in ihren Heimatländern.
Dass viele europäischen Staaten zurzeit keine Wanderungsströme
zulassen, sowohl innerhalb Europas, als auch von außerhalb, ist dem Roten-Kreuz-Häuptling
anscheinend nicht aufgefallen. Denn es geht doch wohl vorrangig um die Schutz
der eigenen Bevölkerung. In Österreich gab es einige Erleichterungen
im Reisebereich, Grenzöffnungen fanden statt und das spiegelte sich rasch
im Ansteckungslevel:
Der
Tagesschnitt im Juni lag bei 35 Infektionen, im Juli waren es schon wieder 102,
vom 11. bis 31. März sind es pro Tag 450 gewesen, im April 194 und im Mai
nur noch 41!
Es wird weiterhin große Vorsicht walten müssen und kein wanderungsliberaler Übermut! Das entsprechend vorsichtige Finnland hat für Einreisende aus Österreich bereits eine zweiwöchige Quarantäne verhängt.
In Österreich gelten seit 24.7. folgende Hygieneregeln: Tragepflicht für einen Mund-Nasen-Schutz (MNS) besteht im Lebensmitteleinzelhandel, in Supermärkten, Bank- und Post-Filialen, in öffentlichen Verkehrsmitteln, Taxis, Seil- und Zahnradbahnen, Reisebussen und Innenbereichen von Ausflugsschiffen, im Gesundheitsbereich einschließlich Apotheken und bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen ohne zugewiesenen Sitzplatz. Ein MNS muss zudem getragen werden bei Demonstrationen und Dienstleistungen, wenn ein 1-Meter-Mindestabstand nicht eingehalten werden kann oder keine andere Schutzmaßnahmen (z.B. Plexiglasscheibe) vorhanden sind.
Die Einreise nach Österreich ist aus den folgenden 30 Ländern in Europa ohne Covid19-Tests bzw. Quarantänemaßnahmen möglich: Belgien, Deutschland, Dänemark (einschließlich Färöer Inseln), Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Island, Italien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Polen, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn, Kroatien, Irland, Zypern, Andorra, Monaco, San Marino, Vatikanstadt.
Aufgrund der globalen Ausbreitung des Coronavirus gelten derzeit Reisewarnungen für 32 Staaten: Ägypten; Albanien, Bangladesch, Belarus, Bosnien und Herzegowina, Brasilien, Bulgarien, Chile, Ecuador, Großbritannien, Indien, Indonesien, Iran, Kosovo, Mexiko, Montenegro, Nigeria, Nordmazedonien, Pakistan, Peru, Philippinen, Portugal, Republik Moldau, Rumänien, Russland, Schweden, Senegal, Serbien, Südafrika, Türkei, Ukraine, USA.