Kirche, Sex und Sünde

Fake-News-Alarm durch Kardinal Marx & Friends

Meldung vom 16.9.2020 auf kath.net - ergänzt mit atheistischen Anmerkungen

kath.net: UND glaubt Bischof Dieser ernsthaft, dass katholische Eheleute sich in den Flitterwochen nur gegenseitig die Briefmarkensammlung zeigen? - Kommentar von Roland Noé zu deutsch-synodalen Wortspenden zum Thema "Kirche und Sex"
Auf welchen Parallelplaneten leben Kardinal Marx und andere Freunde der Synode? Laut Donaukurier fragte sich Marx vor ein paar Tagen öffentlich, was dahinter stecke, dass die Kirche mit dem Thema Sex nicht "gelassen, vernünftig und gut" umgehen könne. Er fügte hinzu, dass in dieser Hinsicht etwas schief gelaufen sein müsse, dem man sich stellen müsse.
Atheistische Anmerkung: Der Papst hat ja dieser Tage erklärt, die Kirche habe gutes Essen und Sex in "übereifriger Moral" fälschlicherweise als Laster verurteilt. Siehe dazu Info Nr.5304 - Bischof Marx und Bischof Dieser sind offenbar derselben Meinung!

kath.net: Sexualität und Erotik seien laut Marx ein wichtiges Feld- mehrere Synodalmitglieder fordern diesbezüglich einen offeneren Umgang und erklären den Katholiken jetzt, dass Sexualität nicht automatisch mit Sünde verknüpft werden dürfe. Wie bitte? Kein vernünftiger Katholik vertritt heute ernsthaft Sexualität automatisch mit Sünde. Und wenn wir vom "offenen Umgang" sprechen - was genau meinen die Synodenteilnehmer damit? Alles erlaubt, keine Grenzen, auch Pornos o.k.? Endet die "Offenheit", wenn es darum geht, sich mit der Lehre der Kirche ernsthaft auseinanderzusetzen?
Atheistische Anmerkung: Laut katholischer Lehre ist Sex nur in der katholischen Ehe erlaubt, siehe Katechismus § 2353: "Unzucht ist die körperliche Vereinigung zwischen einem Mann und einer Frau, die nicht miteinander verheiratet sind". Kathpedia: "Unzucht im weiten Sinn, bedeutet "ohne Zucht" und wird für jeden freiwilligen Geschlechtsverkehr verwendet, der nicht dem heterosexuellem Umgang innerhalb der Ehe von Mann und Frau entspricht." Unzucht und Unkeuschheit gehören darum zu den sieben Hauptsünden, wenn diese Sünde gemäß § 1859 in Kenntnis und Zustimmung ausgeübt wird, ist sie zweifellos eine schwere Sünde. Aber was bewirkt dann die päpstliche Feststellung, Sex sei göttlich?

kath.net: Ähnlich bizarr und verzerrend meinte vor ein paar Tagen Bischof Dieser, dass viele Menschen die katholische Auffassung von Sexualität an vielen Stellen als diskriminierend empfinden. Gegenüber der KNA erklärte der Bischof, dass die Kirche lernen müsse, "dass Sexualität nicht ein Ding neben dem Mensch-Sein ist, sondern ein Teil davon" sei. Der tiefe Sinn dieser Aussage ist schwer zu entschlüsseln. Aha, möchte man hier als verheirateter Familienvater jedenfalls schmunzeln, lieber Bischof Dieser: Willkommen in der Realität, für katholische Eheleute ist das tatsächlich nichts Neues! Glaubt Bischof Dieser, dass katholische Eheleute sich in den Flitterwochen nur gegenseitig die Briefmarkensammlung zeigen?
Atheistische Anmerkung: Da weiß jemand nicht, was Flitterwochen sind! In Wikipedia werden diese so definiert: "Als Flitterwochen wird eine Zeit unmittelbar nach der Hochzeit bezeichnet, die das Paar gemeinsam verbringt. Die Flitterwochen werden oftmals mit einer Hochzeitsreise verbunden." Warum sollten da bloß Briefmarkensammlungen angeschaut werden? Frischverheiratete Katholische haben ja den katholischen Gewerbeschein für'n Geschlechtsverkehr!

kath.net: Kardinal Marx und Bischof Dieser stellen Thesen in den Raum, die die Wirklichkeit in der katholischen Kirche völlig verzerren und eigentliche glatte Fake-News sind. Junge Katholiken und Eltern, die sich bemühen, eine Theologie des Leibes zu leben - wie es uns Johannes Paul II. jahrelang gelehrt hat - werden durch solchen realitätsfremde Meldungen völlig an den Rand gedrängt. Vielleicht wäre es an der Zeit, dass sich die Synodenteilnehmer ernsthaft mit der Lehre der Kirche auseinandersetzen. Da wäre ein Studium der "Theologie des Leibes" und der 133 Mittwochskatechesen Johannes Paul II.  zu diesem Thema ein guter Einstieg. Die Theologische Hochschule Heiligenkreuz bietet sogar eigene Kurse dazu an, um die Bedeutung der Sexualität, wie sie von Gott im Schöpfungsplan verankert ist, besser zu erkennen. Johannes Paul II. hatte schon vor Jahren und immerhin fünf Jahre lang durchgehend die Sexuallehre der Kirche verständlich und nachvollziehbar erklärt. Wo waren damals Kardinal Marx und Bischof Dieser? Eine Frage an unsere Leser: Kann jemand von Ihnen angeben, wann Marx, Dieser & andere Bischöfe in den letzten Jahren auch nur einmal die Lehre der Kirche zu diesem Thema öffentlich verständlich erklärt haben?
Atheistische Anmerkung: Kaum ein Katholik schert sich heute noch um die kirchliche Sexuallehre.

kath.net: Liebe Bischöfe, Hausaufgabe Nummer 1 beim Synodalen Weg: bitte die Basics der katholischen Kirch zu diesem Themenbereich studieren und anschließend hinausgehen in die Verkündigung. "So gelangen wir also von den Worten, mit denen der Mann und die Frau ihrer Bereitschaft Ausdruck geben […] zu der Wirklichkeit, die diesen Worten entspricht." (Johannes Paul II., Katechese 103 vom 05.01.1983, Nr. 3, S. 580).
Atheistische Anmerkung: Hier ein konkreter Absatz aus dieser Katechese: "Es mag sein, dass der Leib in der katholischen Kirche über eine lange Zeit unter dem Verdacht der Sündhaftigkeit stand, und leider manchmal noch steht. Johannes Paul II. hat ihn rehabilitiert, wenn er sagt: Der Mensch drückt sich, seine Liebe, seinen Wunsch, sich zu verschenken in und durch seinen Leib aus. Der Leib hat eine Sprache. In dieser Sprache kann ich die Wahrheit sagen oder lügen, wie in jeder Sprache. Die Wahrheit sagen heißt, dass das, was ich mit meinem Leib ausdrücke mit dem übereinstimmt, was meine Worte, meine Einstellungen sagen. Am deutlichsten wird das in der christlichen Ehe, wenn Mann und Frau miteinander schlafen (oder: theologisch gesprochen 'den ehelichen Akt vollziehen'). Mit meinem Leib sage ich damit dem Partner, dass ich ihn liebe, dass ich mich ihm ganz schenke - genau das, was ich in Worten im Eheversprechen ausdrücke: gegenseitige Hingabe in Gänze, in Freiheit, in Treue und mit der Offenheit der Fruchtbarkeit."
Und? Sex gibt's nur in der Ehe, das hat also auch der polnische Papst Karol Wojtyła gelehrt, nahezu niemand sieht heutzutage Sex als Sünde. Und jetzt streicht der vatikanische Franzl die Unkeuschheit und erklärt Sex für göttlich! Was kommt da als Nächstes? Vielleicht traut er sich demnächst, den göttlichen Sex auch seinen Priestern zu erlauben?