kath.net: UND glaubt Bischof Dieser ernsthaft, dass katholische
Eheleute sich in den Flitterwochen nur gegenseitig die Briefmarkensammlung zeigen?
- Kommentar von Roland Noé zu deutsch-synodalen Wortspenden zum Thema
"Kirche und Sex"
Auf welchen Parallelplaneten leben Kardinal Marx
und andere Freunde der Synode? Laut Donaukurier fragte sich Marx vor ein paar
Tagen öffentlich, was dahinter stecke, dass die Kirche mit dem Thema Sex
nicht "gelassen, vernünftig und gut" umgehen könne. Er fügte
hinzu, dass in dieser Hinsicht etwas schief gelaufen sein müsse, dem man
sich stellen müsse.
Atheistische Anmerkung: Der Papst hat
ja dieser Tage erklärt, die Kirche habe gutes Essen und Sex in "übereifriger
Moral" fälschlicherweise als Laster verurteilt. Siehe dazu Info Nr.5304 -
Bischof Marx und Bischof Dieser sind offenbar derselben Meinung!
kath.net: Sexualität und Erotik seien laut Marx ein wichtiges
Feld- mehrere Synodalmitglieder fordern diesbezüglich einen offeneren Umgang
und erklären den Katholiken jetzt, dass Sexualität nicht automatisch
mit Sünde verknüpft werden dürfe. Wie bitte? Kein vernünftiger
Katholik vertritt heute ernsthaft Sexualität automatisch mit Sünde.
Und wenn wir vom "offenen Umgang" sprechen - was genau meinen die
Synodenteilnehmer damit? Alles erlaubt, keine Grenzen, auch Pornos o.k.? Endet
die "Offenheit", wenn es darum geht, sich mit der Lehre der Kirche
ernsthaft auseinanderzusetzen?
Atheistische Anmerkung: Laut katholischer
Lehre ist Sex nur in der katholischen Ehe erlaubt, siehe Katechismus §
2353: "Unzucht ist die körperliche Vereinigung zwischen einem Mann
und einer Frau, die nicht miteinander verheiratet sind". Kathpedia: "Unzucht
im weiten Sinn, bedeutet "ohne Zucht" und wird für jeden freiwilligen
Geschlechtsverkehr verwendet, der nicht dem heterosexuellem Umgang innerhalb
der Ehe von Mann und Frau entspricht." Unzucht und Unkeuschheit gehören
darum zu den sieben Hauptsünden, wenn diese Sünde gemäß
§ 1859 in Kenntnis und Zustimmung ausgeübt wird, ist sie zweifellos
eine schwere Sünde. Aber was bewirkt dann die päpstliche Feststellung,
Sex sei göttlich?
kath.net: Ähnlich bizarr und verzerrend meinte vor ein paar
Tagen Bischof Dieser, dass viele Menschen die katholische Auffassung von Sexualität
an vielen Stellen als diskriminierend empfinden. Gegenüber der KNA erklärte
der Bischof, dass die Kirche lernen müsse, "dass Sexualität nicht
ein Ding neben dem Mensch-Sein ist, sondern ein Teil davon" sei. Der tiefe
Sinn dieser Aussage ist schwer zu entschlüsseln. Aha, möchte man hier
als verheirateter Familienvater jedenfalls schmunzeln, lieber Bischof Dieser:
Willkommen in der Realität, für katholische Eheleute ist das tatsächlich
nichts Neues! Glaubt Bischof Dieser, dass katholische Eheleute sich in den Flitterwochen
nur gegenseitig die Briefmarkensammlung zeigen?
Atheistische Anmerkung:
Da weiß jemand nicht, was Flitterwochen sind! In Wikipedia werden diese
so definiert: "Als Flitterwochen wird eine Zeit unmittelbar nach der Hochzeit
bezeichnet, die das Paar gemeinsam verbringt. Die Flitterwochen werden oftmals
mit einer Hochzeitsreise verbunden." Warum sollten da bloß Briefmarkensammlungen
angeschaut werden? Frischverheiratete Katholische haben ja den katholischen
Gewerbeschein für'n Geschlechtsverkehr!
kath.net: Kardinal Marx und Bischof Dieser stellen Thesen in den
Raum, die die Wirklichkeit in der katholischen Kirche völlig verzerren
und eigentliche glatte Fake-News sind. Junge Katholiken und Eltern, die sich
bemühen, eine Theologie des Leibes zu leben - wie es uns Johannes Paul
II. jahrelang gelehrt hat - werden durch solchen realitätsfremde Meldungen
völlig an den Rand gedrängt. Vielleicht wäre es an der Zeit,
dass sich die Synodenteilnehmer ernsthaft mit der Lehre der Kirche auseinandersetzen.
Da wäre ein Studium der "Theologie des Leibes" und der 133 Mittwochskatechesen
Johannes Paul II. zu diesem Thema ein guter Einstieg. Die Theologische
Hochschule Heiligenkreuz bietet sogar eigene Kurse dazu an, um die Bedeutung
der Sexualität, wie sie von Gott im Schöpfungsplan verankert ist,
besser zu erkennen. Johannes Paul II. hatte schon vor Jahren und immerhin fünf
Jahre lang durchgehend die Sexuallehre der Kirche verständlich und nachvollziehbar
erklärt. Wo waren damals Kardinal Marx und Bischof Dieser? Eine Frage an
unsere Leser: Kann jemand von Ihnen angeben, wann Marx, Dieser & andere
Bischöfe in den letzten Jahren auch nur einmal die Lehre der Kirche zu
diesem Thema öffentlich verständlich erklärt haben?
Atheistische
Anmerkung: Kaum ein Katholik schert sich heute noch um die kirchliche Sexuallehre.
kath.net: Liebe Bischöfe, Hausaufgabe Nummer 1 beim Synodalen
Weg: bitte die Basics der katholischen Kirch zu diesem Themenbereich studieren
und anschließend hinausgehen in die Verkündigung. "So gelangen
wir also von den Worten, mit denen der Mann und die Frau ihrer Bereitschaft
Ausdruck geben […] zu der Wirklichkeit, die diesen Worten entspricht."
(Johannes Paul II., Katechese 103 vom 05.01.1983, Nr. 3, S. 580).
Atheistische
Anmerkung: Hier ein konkreter Absatz aus dieser Katechese: "Es mag
sein, dass der Leib in der katholischen Kirche über eine lange Zeit unter
dem Verdacht der Sündhaftigkeit stand, und leider manchmal noch steht.
Johannes Paul II. hat ihn rehabilitiert, wenn er sagt: Der Mensch drückt
sich, seine Liebe, seinen Wunsch, sich zu verschenken in und durch seinen Leib
aus. Der Leib hat eine Sprache. In dieser Sprache kann ich die Wahrheit sagen
oder lügen, wie in jeder Sprache. Die Wahrheit sagen heißt, dass
das, was ich mit meinem Leib ausdrücke mit dem übereinstimmt, was
meine Worte, meine Einstellungen sagen. Am deutlichsten wird das in der christlichen
Ehe, wenn Mann und Frau miteinander schlafen (oder: theologisch gesprochen 'den
ehelichen Akt vollziehen'). Mit meinem Leib sage ich damit dem Partner, dass
ich ihn liebe, dass ich mich ihm ganz schenke - genau das, was ich in Worten
im Eheversprechen ausdrücke: gegenseitige Hingabe in Gänze, in Freiheit,
in Treue und mit der Offenheit der Fruchtbarkeit."
Und? Sex gibt's
nur in der Ehe, das hat also auch der polnische Papst Karol Wojtyła gelehrt,
nahezu niemand sieht heutzutage Sex als Sünde. Und jetzt streicht der vatikanische
Franzl die Unkeuschheit und erklärt Sex für göttlich! Was kommt
da als Nächstes? Vielleicht traut er sich demnächst, den göttlichen Sex
auch seinen Priestern zu erlauben?