Die Linke und der Islamismus

Ein Weltbild bröckelt

Aussendung von Hartmut Krauss vom 2.11.2020:

Nach den Morden in Frankreich wird darüber diskutiert, ob Teile der Linken den Islamismus verharmlosten. Die Frage ist jedoch nicht, ob sie das tun, sondern warum!

Auf Seiten der sogenannten Linken "war der Drang zur Verharmlosung und Verdrängung in den letzten Jahren derart groß, dass sich längst auch progressive Muslime, Juden, Homosexuelle, Feministinnen oder freidenkerische Linke zunehmend fragten, was da eigentlich mit dieser ehemals religionskritischen, emanzipatorischen Bewegung los ist.

Nach dem Mord an Samuel Paty warfen auch Vertreter der etablierten Parteien kritische Fragen auf. Der stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD, Kevin Kühnert, attestierte seinen Genossen in einem «Spiegel»-Gastbeitrag massive Defizite im Umgang mit Islamismus. Diese Ideologie, so schrieb er, sei der «wohl blindeste Fleck der politischen Linken». Ihm schloss sich Dietmar Bartsch, Co-Vorsitzender der Linksfraktion im Deutschen Bundestag, an. Falsche Scham, so Bartsch, dürfe nicht länger zur Relativierung von islamistischen Taten führen."

"Sorry, aber das ist - gerade aus der Perspektive eines klassischen (stets auch religionskritischen) Linken und Islamkritikers - gelinde gesagt bestenfalls taktische Augenwischerei, die schon aufgrund ihres extremen zu spät Kommens absolut unglaubwürdig ist. SPD, Grüne und Linkspartei haben in Deutschland seit zwei Jahrzehnten nicht nur das Thema Islam/Islamismus "vernachlässigt", sondern fungierten zum einen als Komplizen der Etablierung verbandsislamischer Terraingewinne und zum anderen immer wieder als Pauschalverleumder von Islamkritik als "rassistisch", "islamophob", "rechtsextrem" etc. An einer differenzierten herrschaftskritisch-emanzipatorischen Islamkritik waren sie nie interessiert, sondern fielen ihr ganz im Gegenteil mit ihrem postmodernen Revisionismus fortlaufend in den Rücken. Auf diese Weise trugen sie zum Aufstieg der ‚Rechtspopulisten‘ maßgeblich bei."

Siehe dazu genauer u. a. die Ausführungen unter den folgenden Links, die zugleich zeigen, wie pseudoneu und stagnierend die aktuelle Debattenlage verläuft:
Frankfurter Erklärung - Verkehrung der Islam- und Migrationsdebatte auf der Rechts-Links-Achse
"Gut gemeinte Absicht, die ihre selbstkritische Kontrolle verliert"
Herrschaftskritisch-emanzipatorische Islamkritik contra "antirassistische" Verteidigung einer reaktionären Herrschaftskultur

Nachbemerkung von atheisten-info am 3.11.:

Man erinnere sich an die Zeiten im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts, wo die Parole umlief, "der Islam ist eine multikulturelle Bereicherung"! Damals hatte die FPÖ in Österreich die Rolle der Islamkritik vereinnahmt, darum waren die sogenannten Linken blöd genug, jedwede Islamkritik als ausländerfeindlich, fremdenfeindlich und rechtsextremistisch zu verurteilen.

Der Islam war eine multikulturelle Bereicherung, die zu Europa gehörte und geschätzt und geachtet werden musste! So erzählten uns dies zumindest die liberaltoleranten Achter und Liebhaber jedweder auswärtiger Kultur, auch wenn solche Kulturen mit den Traditionen des aufgeklärten Europas nicht nur in keinem Zusammenhang standen, sondern direkt entgegengesetzt ausgerichtet waren.

Meinereiner hat das beobachtet und dann die Entwicklung dargestellt, wie die obige multikulturelle Bereicherungsparole zum Verschwinden gebracht wurde!

2014 wurde die erste Info über diese Entwicklung geschrieben: "Die multikulturelle Bereicherung ist irgendwie ausgestorben". Und ein Jahr später folgte im November 2015 der Schlussbericht zur Lehre über die islamische Bereicherung!

Aber es blieb trotzdem in hochmoralischen und hirnweichen Links- und Nächstenliebekreisen aufrecht, dem Islam möglichst unkritisch gegenüber zu stehen - wie es Hartmut Krauss oben beschreibt.

In Wien verwirklichte sich am 2.11. ein tiefgläubiger Islamkämpfer - er schoss auf Ungläubige, verletzte und töte Menschen und ist wahrscheinlich freudig erregt an den Polizeikugeln gestorben, weil ihn sein Glaube ja lehrt, dass er für seine Taten nach seinem Tod ins Paradies eingeht und dort 72 Jungfrauen zugeteilt bekommt...

Dazu eine zusammenfassende ORF-Meldung: "Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) hat am Dienstagvormittag nach dem Anschlag in Wien mit fünf Toten, darunter auch der Attentäter, und 17 Verletzten - sieben darunter lebensgefährlich - Details über den Attentäter bekanntgegeben. Der Attentäter, der nach dem Anschlag in der Wiener Innenstadt von der Polizei erschossen wurde, war 20 Jahre alt, hatte nordmazedonische Wurzeln und war einschlägig wegen terroristischer Vereinigung (Paragraf 278b StGB) vorbestraft."

Aber ausgewiesen wurde er nicht, er erhielt eine weitere Chance zur islamischen Selbstverwirklichung, wer dazu durch entsprechendes, also unterbliebenes Handeln beigetragen hat, der verdiente es, sich wegen Terrorbeihilfe vor Gericht verantworten zu müssen!