Versäumter Corona-Stop

Der passierte im Frühherbst. Schauen wir uns einmal das Gesamtbild der täglichen Infektionen mit dem Corona-Virus vom 1.3. bis zum 16.12.2020 an:

Man sieht den Verlauf, Anfang März begann sich der Corona-Virus auch in Österreich zu verbreiten, der erste Lockdown schrumpfte die Ansteckungsrate nieder, vom 18.4. bis zum 30.6.lag sie beständig unter 100, überwiegend sogar unter 50!

Hier die Werte vom Frühjahr:

Der erste Lockdown wurde am Samstag, den 11.3. verhängt, er trat mit dem darauf folgenden Montag in Kraft, die Wirksamkeit des Lockdowns ist in der Grafik deutlich zu sehen! Denn er wurde ganz im Anfangstadium  Pandemie verhängt, die ersten Erkrankungen waren in Österreich am 25. Februar aufgetreten, zum Zeitpunkt des Lockdownbeginns waren die täglichen Ansteckungsfälle noch unter 100!

Es dauerte bis zum Sommer bis sich am Zustand der Corona-Verbreitung etwas änderte:

Im Juli gab es dann vereinzelt mehr als 100 Infektionen am Tag, zur Regel wurde das im zweiten Augustdrittel, es dauerte bis Oktober, dass es im bisherigen Verlauf zum zweiten Mal mehr als 1.000 Infektionen an einem Tag waren! Eine der Ursachen für das Ansteigen waren wohl diverse Grenzöffnungen, die Regierung wollte dem Volk wohl Urlaubsfreuden machen, der wesentliche Effekt davon war, dass ausländischer Virennachschub importiert wurde.

Wenn man sich die Sommerzahlen der täglichen Infektionen und die vom Frühjahr anschaut, dann sieht man unbedingt den Fehler der Regierung: Während im Frühjahr der Lockdown zeitgerecht und zielgenau in der Anfangsphase gesetzt wurde, unternahm man nun vorerst gar nichts! Die zweite Welle der Pandemie war ein Produkt dieses Nichthandelns und keine zweitwellenmäßige Zwangsläufigkeit!

Wie man sich an der Grafik vom weiteren Verlauf anschauen kann:

Allerspätestens als die tägliche Ansteckungsrate die Tausendergrenze zu überschreiten begann, hätte der zweite Lockdown kommen müssen!
Im September gingen die Infektionszahlen schon in Richtung Verdoppelung der Märzzahlen, im Oktober waren es mehr als das Sechsfache und es wurde immer noch nichts unternommen.

Offenbar fürchtete man Geschäftsschließungen wegen ihrer wirtschaftlichen Folgen, es dauerte bis 17.11. bis endlich der zweite Lockdown erfolgte, die Werte gehen nun zwar herunter, von den Zahlen vom ersten Lockdown sind wir aber immer noch sehr weit weg, im März sank diese Zahl vom erreichten Tageshöchststand bis unter 100  in rund 20 Tagen, jetzt ist man vom Ansteckungshöchstand nach 20 Tagen immer noch im täglichen 3000er-Bereich, eine Woche später sind es noch um die 2.500!

Es wird wohl bis zu den angekündigten Massenimpfungen dauern, bis sich das Leben außerhalb der eigenen Wohnung wieder normalisiert...