Pfarrerin: "Ob wir die Chance haben zu glauben, hängt
zum Großteil an unseren Eltern", hat eine meiner Konfirmandinnen
neulich gesagt. "Unsere Eltern waren es, die uns zur Taufe getragen haben.
Deswegen stehen wir heute hier als ,Konfis'." Die Konfirmation wird in
vielen evangelischen Kirchen traditionell zu Pfingsten gefeiert. Junge Menschen
im Alter von 13 oder 14 Jahren bekennen sich dabei offiziell zu ihrem Glauben.
Es ist ein selbstbestimmtes Ja zu einer Entscheidung, die ihre Eltern viele
Jahre vorher für sie getroffen haben.
Atheistischer Kommentar:
So einfach ist das auch nicht, weil die Kinder stehen ja im Banne ihrer Umwelt.
Meinereiner kann sich noch gut daran erinnern, wie mir mein zwar formell katholischer,
aber praktisch religionsfreier Vater zur von der Schule aufgenötigten Erstkommunion
folgendes Versprechen gab: wenn ich mich da einordne und nicht auffalle, dann
bräuchte ich mich später nicht firmen lassen! Meinereiner akzeptierte
diesen Deal in einer Zeit wo die katholische Kirche stellenweise noch sehr allmächtig
war! Meinereiner erzählte dann dem Pfaffen im Beichtstuhl irgendeinen belanglosen
Sündenquatsch, tat dann in der Kirche so, als würden die auferlegten
Strafgebete gebetet und lachte dabei innerlich über diesen ganzen Blödsinn,
zu dem sich meinereiner dabei natürlich persönlich in keinerweise
bekannte! Die schulisch organisierten Osterbeichten machte meinereiner dann
bis zum Ende der Volksschule und dann noch in der ersten Klasse der Mittelschule
mit, dort merkte meinereiner dann, dass die Teilnahme oder Nichtteilnahme gar
nicht überprüft wurde und die Pfaffen konnten meineneinen ab der 2.
Klasse beichtmäßig am Arsch lecken! Zur Entscheidung meiner Eltern,
mich taufen zu lassen, hat meinereiner nie "ja" gesagt, weil der Taufvorgang
war ja auch von meinen Eltern nur wegen der damals diesbezüglichen strikten
Tradition eingehalten worden. Meine Kinder wurden natürlich nicht getauft
und ihnen ist bis heute keine Sekunde deswegen irgendwas abgegangen, sie haben
nie nach Religion gefragt, sie haben ja auch keine kleinkindliche religiöse
Gehirnwäsche erleiden müssen, aber auch keine atheistische Gehirnwäsche
erhalten.
Pfarrerin: Ich kenne Eltern, die unsicher sind, ob sie ihr Kind
taufen lassen sollen. Sie wollen keinen Fehler machen und das Kind nicht bevormunden.
Sie wollen ihm keinen religiösen Weg aufzwingen, den es womöglich
nicht gehen will.
Atheistischer Kommentar: Es gibt ja heute mehr
vernünftige Eltern als damals, aber der Druck, Kinder taufen zu lassen,
ist gesellschaftlich immer noch vorhanden. Die Kirchen müssen ja dafür
das größte Interesse haben, weil sonst in der heutigen Zeit der Mitgliederbestand
in jeder Generation stark schrumpfen würde! Es ist rechtlich eine Sauerei,
dass ungefragt mittels Taufe von den Eltern in die Kirche Hineingetretene, dann
dort Mitgliederpflichten haben! Man stelle sich etwa vor, es wäre möglich,
dass in der Politik Eltern, die einer Partei angehören, ihren Nachwuchs
als Säuglinge zu Parteimitgliedern machen könnten!
Pfarrerin: Während Eltern in Sachen Namenswahl, Ernährung,
Frühförderung oder Schulwahl oft weniger zimperlich sind, wird die
Entscheidung der Religionszugehörigkeit immer häufiger auf Kinder
abgewälzt. Solange das ungetaufte Kind dann tatsächlich die Möglichkeit
bekommt, Religionsunterricht zu besuchen, sich spirituell fortzubilden und in
religiöse Gemeinschaften hineinzuschnuppern, um dann eine selbstbestimmte
Entscheidung zu treffen, ist das o.k.
Atheistischer Kommentar: 2019
gab es 84.952 Geburten in Österreich, katholisch getauft wurden 44.977
und protestantisch 2.314, damit liegen die katholischen Taufen um rund 1.700
über dem Bevölkerungsanteil (55 %) und die protestantischen (3,4%)
um gut 500, das sind dann pro Prozent Anteil bei den katholischen 818 und bei
den Evangelsicehn 680, der Unterschied ist also nicht besonders hoch. Wenn
jemand einer Partei oder einem Verein beitreten will, dann tut man das aus eigenem
Entschluss und nicht weil es dafür eine öffentliche Abrichtung gegeben
hat!
Pfarrerin: Aber oft wird mit der Entscheidung gegen eine Kindertaufe
die Tür zu religiösen Erfahrungen völlig zugeschlagen. Dadurch
geht etwas Wertvolles verloren. Denn die Taufe ist mehr als die Mitgliedschaft
on einem Verein. Die Taufe kommt von Gott selbst. Sie ist das sichtbare Zeichen,
dass Gott unser Leben segnet. Dass wir nicht auf uns allein gestellt sind. ER
hält seine schützende Hand über uns, auch in Momenten, in denen
Eltern das nicht können. Die Taufe symbolisiert Gottes "Ja" zu
uns. "Du bist gewollt, kein Kind des Zufalls, keine Laune der Natur",
heißt es in einem beliebten Tauflied.
Atheistischer Kommentar:
Aha, die Taufe kommt von Gott selbst? Wie macht er das, der Gott? Steht er dann
hinterm Pfarerer und führt ihm die Hand? Da noch nie irgendwer diesen Gott
gesehen hat, ist so eine Aussage eine reine Glaubensbehauptung für die
es keinen Furz eines Beleges gibt! Eine schützende Hand eines Gottes ist
meinemeinen auch nie begegnet, aber die Religion konnte meinereiner dereinsten
als Faulheitshilfe verwenden. Bei der mündlichen Matura gab es drei Fachgruppen,
die naturwisenschaftliche, die geisteswissenschaftliche und die sprachliche.
Seltsamerweise gehörte Religion in der Schule zur Geisteswissenschaft,
man konnte in diesem Bereich entweder wirklich was lernen müssen,
speziell Geschichte und Deutsch stellten hier hohe Anforderungen, oder man wählte
das Faulehundefach, nämlich Religion! Denn der damalige Religionslehrer
war ein Opfer der Umstände vergangener Zeiten, seiner Mutter hatte er versprechen
müssen, ein "Geistlicher" zu werden, auf dass sie deswegen in
den Himmel komme, so musste der Zwei-Meter-Mann seine Lebenspartnerschaft im
Verborgenen leben, er hoffte bis zum Tode vergeblich auf das Ende des Zölibats
- dass gleich sieben in Religion maturierten, war nicht seiner Christenlehre,
sondern dem Opportunismus von sieben bequemen Schülern zuzuschreiben, wir
wussten, dass die mündliche Matura in Religion ein Lercherlschas war, man
erhielt vom Lehrer eine kurze Liste mit Fragen, man konnte ihm mitteilen, welche
davon man besonders gut gelernt hatte, die Vorbereitung in diesem Gegenstand
war eben ein Lercherlschas! Da war die unfreiwillig erlittene Taufe einmal
was Brauchbares! Ein Kind des Zufalls sind wir allerdings alle! Wenn man
vom Urschleim bis zur eigenen Person geht und dabei bedenkt, wieviele Fortpflanzungen
mit jeweils zufälligen Ergebnissen aus hunderten Millionen Möglichkeiten
dazu abgelaufen waren, dann könnte man feststellen, die eigene persönliche
Existenz hätte eine Wahrscheinlichkeit von ungefähr minus unendlich,
plus eins!
Pfarrerin: Die Taufe setzt den Grundstein in ein Urvertrauen, das
gegen Ängste aller Art hilfreich sein will. Es heißt, Martin Luther
habe immer, wenn er Angst hatte, mit Kreide auf einen Tisch geschrieben: "Ich
bin getauft." Diese drei Worte gaben ihm Kraft und Mut. Denn er wusste:
Das "Ja" Gottes ist unverlierbar, unlösbar und bleibt für
immer.
Atheistischer Kommentar: Ja, die religiöse Gehirnwäsche
bei Kindern im Urvertrauen kann enormen Schaden anrichten! Und kein Gott
ist unverlierbar, unlösbar und bleibt für immer, weil jeder Gott ist
eine den Leuten aufgenötigte menschliche Erfindung! Damit fertig zu werden,
gibt geistige Freiheit! Meinereiner hat da leicht reden, weil meinereiner hat
sich ja nie unterworfen...
Pfarrerin: Wäre es nicht schade, wenn Kinder das nicht glauben
können?
Atheistischer Kommentar: Nein, das ist eine Freude!
Wer als Kind im Alter des Urvertrauens religiös eingekocht wird, der hat
danach Probleme, das zu überwinden, sich also kritisch damit auseinanderzusetzen.
Meinereiner hat ja als Kind auch geglaubt: an das Christkind und an den Osterhasen!
Aber das war leicht zu überwinden, wenn man erfahren hat, dass die Eltern
Christkind und Osterhase sind, dann war dieser Kinderglaube huschhusch weg!
Meineneinen hatte es extrem gestört, dass in den zwölf
Jahren Schulzeit jede Schulwoche im Religionsunterricht zwei Stunden hingebungsvoll
gelogen und geheuchelt werden musste, also insgesamt war es Pflicht um die 900
Stunden lang die Hände zu falten und die Goschen zu halten! Diese Homepage
hier ist immer noch die Rache dafür!