FPÖ-Vorsitzender Norbert Hofer zurückgetreten

Nach seinen Angaben aus gesundheitlichen Gründen, er gab dies am 1.6.2921 bekannt. Sein größter politischer Erfolg waren die Bundespräsidentenwahlen 2016, im ersten Durchgang erhielt er bereits 35 % der Stimmen, Zweiter war der Grüne van der Bellen mit 21,34 %, die anderen Kandidaten schieden aus, der ÖVP-Kandidat Andreas Khol hatte nur 11,12 % erhalten und der SPÖ-Kandidat Rudolf Hundstorfer nur 11,28 %, die unabhängige Kandidatin Irmgard Griss hatte 18,94 % erreicht. Bei der Stichwahl erhielt in der ersten Variante erhielt Hofer 49,65 % und van der Bellen bekam 50,35 %, die Wahl musste wegen Gesetzwidrigkeiten bei der Auszählung der Briefwahlstimmen wiederholt werden, das ergab 53,79 % für van edr Bellen und 46,21 für Hofer. Das knappe Ergebnis lag wohl daran, dass Hofer nicht krawallierte, sondern sich um ruhige und sachliche Auftritte bemühte.

Hofer war seit 2006 Nationalratsabgeordneter, seit Oktober 2013 ist er Dritter Nationalratspräsident. In der Regierungskoalition mit der ÖVP nach der Nationalratswahl 2017 wurde Hofer Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie.

Die Ibiza-Affäre vom Mai 2019 führte zum Rücktritt des damaligen FPÖ-Vorsitzenden Strache und für ein Ende der Koalition mit der ÖVP von Kanzler Kurz und zu Neuwahlen. Hofer wurde Anfang Juni 2019 zum Spitzenkandidaten der Neuwahlen bestimmt und als neuer Vorsitzender designiert.

Hier zwei Grafiken mit Wahlergebnissen der FPÖ:
Die Erste zeigt die Ergebnisse der FPÖ in den Wahlen von 1999 bis 2009, jeweils im Vergleich zur vorigen gleichen Wahl:

Und hier dasselbe von 2010 bis 2020:

Man sieht es ging durchaus unterschiedlich zu, ab dem Ibiza-Skandal von 2019 ging es abwärts.

Hier noch eine Grafik - die Wahlkurve geht von 2015 bis 2020, schon 2018 geht es stellenweise nach unten:

Hofer war ein eher ruhiger FPÖ-Vorsitzender und drei Jahre FPÖ-Vorsitzender, als sein Nachfolger drängt sich wohl nun der Krachmacher Herbert Kickl auf. Das könnte zwei Effekte haben, es gibt schließlich Wähler, die gerne mehr Krawall hätten und andere, die das nicht so mögen. Wird darauf ankommen, ob die aktuellen FPÖ-Wähler bereits zur Krawallgruppe gehören, dann wird der Kickl nicht viel bringen...

Lassen wir uns überraschen!