Imame made in Germany

Newsletter der Gesellschaft für wissenschaftliche Aufklärung und Menschenrechte (GAM) vom 15.6.2021:

Imame made in Germany - Aber die Mehrheit in Deutschland steht dem Islam nach wie vor kritisch gegenüber.

Die Mainstreammedien und die etablierten Parteien jubeln: "Endlich werden Prediger für deutsche Moscheen in Deutschland ausgebildet." (DIE ZEIT) Anlass: Die Eröffnung des Islam-Kollegs in Osnabrück, wo fortan Imame auf Kosten der nichtmuslimischen Mehrheit ausgebildet werden sollen. Das utopische Ziel: Eine schwarz-rot-goldene Imam-Ausbildung, deren Absolventen Werte vermitteln, die ins 21. Jahrhundert passen (So die Fraktionsvorsitzende der Grünen Göring-Eckardt.) Bei Licht betrachtet müsste dann die objektive Gegensätzlichkeit zwischen islamischer Normativität und den Grundwerten der säkularen Moderne im Zentrum der Imamausbildung stehen. (Wer’s glaubt, mag selig werden, wird aber an der Realität scheitern.)

Kuratoriumsvorsitzender des Islam-Kollegs ist der Islamlobbyist und Altbundespräsident Christian Wulff. Dessen Aussage "Der Islam gehört zu Deutschland" stimmen nach einer aktuellen Umfrage allerdings nur 5% zu. Für 45% gehört der Islam "gar nicht zu Deutschland", 44% sagen, nur "friedliche Formen, nicht radikale Gruppen" gehörten dazu. 86% sprechen sich für ein Verbot islamischer Organisationen aus, die religiöse Gebote über das Grundgesetz stellen. 61% sprechen sich für ein Verbot der Auslandsfinanzierung islamischer Organisationen und Moscheen in Deutschland aus.

90% befürworten ein "Burka-Verbot", 61% plädieren für ein Kopftuchverbot für Lehrerinnen in öffentlichen Schulen, 58% für Beschäftigte und Beamtinnen im öffentlichen Dienst und 53 Prozent sind für ein Verbot bei Mädchen unter 14 Jahren.

77% fürchten, dass es zu islamistischen Terroranschlägen kommt, 55% befürchten generell einen wachsenden Einfluss des Islam in Deutschland und 54% sind in Sorge, dass immer mehr Flüchtlinge mit muslimischem Hintergrund nach Deutschland gelangen, während 48% die Gefahr sehen, dass der demokratische Rechtsstaat von Muslimen unterwandert wird.

Man sieht also, dass die proislamische Dauerberieselung seitens der Medien doch relativ begrenzt ist. Hervorstechend ist zudem die große Distanz zwischen der ohnmächtigen (postdemokratisch weitgehend ausgeschalteten) Mehrheit und den etablierten, mehr oder minder islamophilen Parteien. Hier herrscht eine extreme Repräsentationslücke. Auf die Frage "Welche Partei bzw. welche Parteien in Deutschland engagieren sich besonders für den Kampf gegen den radikalen Islam?" antworteten 4 Prozent: Die Linke / 5 Prozent: Die Grünen / 7 Prozent: die FDP / 9 Prozent: die SPD / 21 Prozent: die CDU/CSU - und 43 Prozent: die AfD.

Die Umfrage zeigt, dass es für islamkritische Aufklärung zwar noch deutlich "Luft nach oben" gibt - so bzgl. Religionsausübungsfreiheit mit Blick auf islamische Normen; Verwechselung der Ebenen Islam/Muslime, arbeitsteilige Konstitution der Umma - aber die Ergebnisse insgesamt sind ermutigend.

Alice Schwarzer: Umfrage: Islam und Islamismus

Alice Schwarzer: Übersicht zur Einschätzung der mit dem Islam in Verbindung gebrachten Gefahren: