Gesammelte interessante Nachrichten

Das sind Meldungen von RT-News vom 9.7.2021:

die Arbeit in einer Nachrichtenredaktion ist immer auch eine Live-Begleitung von Vorgängen, die einst als historisch gelten könnten. Ein Beispiel dafür ist der Abzug der US-Truppen aus Afghanistan, mit dem am 11. September dieses Jahres eine 20-jährige Ära der US-Militärpräsenz enden soll. In der vergangenen Woche wurde mit Bagram der größte Militärstützpunkt geräumt – in einer Nacht-und-Nebel-Aktion.

Während sich die Anwohner der NATO-Militärbasen durch die zurückgelassenen Müllberge wühlen, befindet sich die Taliban auf dem Vormarsch. Sie schlugen die afghanischen Regierungssoldaten in die Flucht und erbeuteten hunderte von Fahrzeugen und Tonnen an Militärausrüstung aus US-Produktion. An der Grenze zu Tadschikistan weht mittlerweile wieder die Flagge der Taliban – sehr zur Beunruhigung der tadschikischen Regierung, welche die militärische Sicherung ihrer Grenze verstärkte. Indessen sicherte Russland Tadschikistan seine Unterstützung zu. Nach Angaben der Taliban befindet sich auch die afghanische Grenze zum Iran nun "vollständig" unter ihrer Kontrolle. US-Präsident Joe Biden sieht dennoch keinen Grund zur Beunruhigung, er vertraut "auf die Fähigkeiten des afghanischen Militärs, das besser ausgebildet, besser ausgerüstet und kompetenter in der Kriegsführung" als die Taliban sei.

Auch im Irak steht das US-Militär zunehmend unter Druck durch schiitische Milizen. Die US-Botschaft in Bagdad wurde von zahlreichen bewaffneten Drohnen ins Visier genommen. Zusätzlich droht der US-Armee ein Ungemach von innen. Während Biden am Unabhängigkeitstag (4. Juli) die Corona-Impfung als "das Patriotischste, was Sie tun können" bezeichnete, scheint das in Teilen des Militärs anders gesehen zu werden. Gegen die Bekanntgabe der verpflichtenden Impfung für US-Soldaten formiert sich Widerstand: Soldaten drohen offen mit einer Kündigung. Vielleicht spielt es eine Rolle, dass sowohl das US-Zentrum für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten (CDC) als auch eine aktuelle Studie einen Zusammenhang zwischen mRNA-Impfstoffen und Herzentzündungen bei US-Soldaten sehen?

Historisch war auch die Ermordung des haitianischen Präsidenten Jovenel Moïse, der nachts in seiner privaten Residenz erschossen wurde. Seine Frau Martine Moïse wurde dabei schwer verwundet und befindet sich noch in einem kritischen Zustand. Der frisch ins Amt gekommene Übergangspräsident Claude Joseph verhängte den Belagerungszustand über den karibischen Inselstaat. In einer Polizeiaktion wurden vier Tatverdächtige getötet. Mittlerweile steht für die Behörden fest, dass Moïse von einer schwer bewaffneten Kommandoeinheit bestehend aus 26 Kolumbianern und zwei haitianischen US-Amerikanern getötet wurde. Motiv und Hintergründe des Mordanschlags sind bislang unklar.

In Deutschland wird indessen über weitere Öffnungsschritte aus dem Lockdown diskutiert. Die Frage scheint zu sein: Lockdown für alle oder nur für Ungeimpfte? Der Epidemiologe John Ioannidis argumentiert, dass die Kollateralschäden durch Lockdowns schwerwiegender als die Auswirkungen der Pandemie selbst seien. Völlig gegensätzlich bewertet das hingegen Karl Lauterbach. Der SPD-Politiker mit Ambitionen auf das Amt des Bundesgesundheitsministers warnt angesichts einer möglichen Verbreitung der sogenannten Delta-Variante vor einer "Post-Lockdown-Vollöffnung". Während in Großbritannien am 19. Juli alle Corona-Maßnahmen aufgehoben werden sollen, dämpft der amtierende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn die Hoffnungen auf ein schnelles Ende der Corona-Auflagen in Deutschland. Und, glaubt man Medienberichten, könnte uns schon bald eine vierte Corona-Welle drohen. Laut einer Umfrage rechnet die große Mehrheit der Deutschen mit erneuten Verschärfungen der Corona-Maßnahmen im Herbst.