(Institut für Islamfragen, dk, 17.07.2021) Jacob Thomas bemerkte am 8. Juli
2008 einen Artikel auf der Tanweer Website
(Dubai, Zypern) mit einem erstaunlichen Titel: "Limadha Yulhidu al-Shabab?"
– wörtlich: "Warum werden unsere jungen Erwachsenen (al-Shabab)
Apostaten?" oder "Warum fallen unsere jungen Leute vom Glauben
ab?"
Die Autorin publiziere regelmäßig in der kuwaitischen Online-Zeitung Al-Jarida.
Das Thema, das sie gewählt habe, werde nicht oft in den arabischen Medien diskutiert,
da es sich um ein sehr heikles Thema handele.
Die kuwaitische Autorin zitiere in ihrem Artikel Jugendliche, diskutiere Gründe
für Veränderungen der Weltanschauung junger Menschen und ihre Hinwendung zum
Atheismus. Der Atheismus werde unter ihnen weniger als persönliche Positionierung
betrachtet, sondern vielmehr als Gegenmittel zu Rückwärtsgewandtheit und Ignoranz
der Kultur und Nation.
Interessanterweise käme das Thema jetzt auf; man hätte eher erwarten können,
dass es in den 1970er und 1980er Jahren zu Zeiten der militärischen und wirtschaftlichen
Kooperationen mit der Sowjetunion relevant hätte werden können. Die Verfasserin
betrachte jedoch den heutigen Atheismus vor allem als Gegenreaktion zum islamistischen
Extremismus.
Man braucht ja z.B. nur sonntags in eine katholische Kirche zu gucken: was sieht man dort, kleinere Ansammlungen von alten Leuten! Von Leuten, die seinerzeit von den Familien noch religiös gründlich abgerichtet worden waren und sich mit dieser Abrichtung bis ins Alter nie kritisch befasst haben, das gehörte einfach zum Leben! In unseren Breiten wurde das klarerweise dann einfacher, verbesserte Lebensbedingungen machten Götter zunehmend entbehrlicher und Religionen verloren an Bedeutung, dass das nun auch im Islam passiert, ist ein Fortschritt!