Westliches Kirchenschweigen?

Damit befasste sich am 19.8.2021 Kardinal Antonio Cañizares auf katholisch.de - es wird dabei natürlich wie oft Ursache und Wirkung verwechselt, hier der kardinalische Text mit säkular-realistischen Anmerkungen:

Kardinal: Kirche soll im Westen zum Schweigen gebracht werden - Seit dem 20. Jahrhundert hat die Kirche in den westlichen Gesellschaften viel Leid auszuhalten - bis heute: Davon ist Kardinal Antonio Cañizares überzeugt. Er glaubt, die Gründe dafür zu kennen, warum die Kirche zum Schweigen gebracht werden solle.
Säkulare Realtität: Auch bei Religionen wirkt das übliche System von Angebot und Nachfrage, wenn die unter den Menschen zu Angeboten die Nachfrage sinkt, dann ist das keine Verschwörung oedr sowas, sondern einfach eine Auswirkung von geschaftlichen Veränderungen. Religionsbezüglich sind das u,a, die verbesserte Wissenvermittlung, die Vermeidung von Elend und Lebenskatastrophen, die Sicherung des Lebensstandards, das lässt die Nachfrage nach göttlicher Hilfe und solchen Sachen einschrumpfen!

Kardinal: Der spanische Kardinal Antonio Cañizares sieht in den westlichen Gesellschaften Tendenzen, die Kirche zum Schweigen zu bringen. Das zeige sich etwa an politischen Entscheidungen zu christlichen Festen oder religiösen Bräuchen, wie Prozessionen, sagte der Erzbischof von Valencia am Sonntag in einer Predigt anlässlich der Hochfestes Mariä Himmelfahrt in seiner Bischofskirche. In Westeuropa werde versucht, Gott und die Kirche verschwinden zu lassen. Dort, aber auch in anderen Teilen der Welt, gebe es "physische und moralische Attacken" gegen den christlichen Glauben. In Spanien waren aufgrund der Corona-Pandemie in den vergangenen beiden Karwochen die volkstümlichen Prozessionen katholischer Bruderschaften ausgefallen.
Säkulare Realtität: Ja, wenn die Leute eben durch ihre aktuellen Lebensum- und -zustände vermehrt ein Leben in Zufriedenheit führen, warum sollen sie dann z.B. bei Bittprozessionen mitmarschieren? Früher sollten am Land diese Bittprozessionen für eine von Gott gelieferte gute Ernte sorgen, jetzt hat man Kunstdünger, Wetterversicherungen, landwirtschaftliche Maschinen, macht das Ganze mit weitaus weniger Arbeitskräften und mit weit besserem Ertrag! Die Kirche verliert dadurch klarerweise an Bedeutung! Und dass sie die Leute dann während einer Pandemie nicht zu Prozessionen zusammenrotten, das ist doch wohl logisch!

Kardinal: Als Begründung für die Anfeindungen gegen die Kirche führte Cañizares ihre Bemühungen beim Lebensschutz an. Die Kirche verteidige das menschliche Leben in allen Phasen, ebenso wie die in der unauflöslichen Ehe zwischen Mann und Frau begründete Familie. Dabei sei die Lehre der Kirche "keine ideologische Indoktrinierung", sondern Zeugnis für den lebendigen Gott. Besonders im 20. und 21. Jahrhundert sei die Kirche großem Leid ausgesetzt, etwa durch die gesellschaftliche und innerkirchliche Säkularisierung, den stillschweigenden Abfall vom Glauben oder den moralischen Zerfall der Gegenwart.
Säkulare Realtität: Die familiären Verhältnisse haben sich stark verändert, man erinnere sich z.B. an das Gedicht aus dem frühen 19. Jahrhundert von Gustav Schwab, "Das Gewiter", es begann so: "Urahne, Großmutter, Mutter und Kind in dumpfer Stube beisammen sind." Sowas gibt es heute nur noch in Ausnahmefällen, kaum ein Urahne, eine Großmutter lehrt kleinen Kindern in ihrer frühkindlichen kritiklosen Aufnahmebereitschaft das Beten und erzählt ihnen von Göttern! Es ist kein Abfall vom Glauben, sondern die fehlende Glaubensabrichtung, das schadet der Kirche! Nützt aber den Kindern, sie passen dann in die heutige säkulare Realität

Kardinal: In bestimmten Regionen, wie etwa Nigeria, würden Christen im Namen eines islamistischen Dschihad allein aufgrund ihres Glaubens getötet. Die westlichen Länder hätten dafür meist nur ein "schuldiges Schweigen" übrig. Doch die Kirche könne trotz dieser Herausforderungen zuversichtlich sein, so der Kardinal. Gott habe ihr schon den Sieg geschenkt, was sich in der Person der Gottesmutter Maria zeige, die zum Himmel erhoben und ein Sinnbild der Kirche sei. Sie sei ein "Zeichen des Trostes und der Hoffnung".
Säkulare Realtität: Dass der Islam gebietsweise noch im mittelalterlichen Geist denkt und handelt, ist offensichtlich, es gäbe ja sonst keine Taliban und andere Dschihadisten. Gott hat der katholischen Kirche keinen Sieg geschenkt, mit der Erhebung zu römischen Staatsreligion im Jahre 380 wurde sie zur führenden Weltreligion und die Welt wurde religiös unterworfen, hier dazu wieder einmal die historische Zeichnung der Methode, mit der in Südamerkia den Katholizismus unter den Eingeborenen verankert wurde:

Taufverweiger hatten einen schnellen Tod...

Das westliche Kirchenschweigen ist wie schon gesagt eine Folge der stark sinkenden religiösen Nachfrage! Weil mit Gewalt geht's heute nimmer und freiwillig katholisch aktiv zu sein, das interessiert immer weniger Leute...