"Es ist die muslimische Welt, die muslimische Gesellschaft und der
Is.lam, die versagt haben. Muslime müssen endlich Eigenverantwortung übernehmen
und nicht die Schuld für ihr Versagen ständig auf andere schieben. Nur so
kann sich etwas ändern." (Wiebke Rövadotter auf FB)
Das ist grundsätzlich völlig zutreffend. Denn die aktuell flächendeckenden
Problemlagen, gesellschaftlichen Krisen, Massenunruhen, Bürgerkriege und terroristischen
Aufstände in islamischen Ländern und Gebieten mit großen muslimischen Bevölkerungsanteilen
sind Ausdruck der strukturellen Unfähigkeit der islamischen Herrschaftskultur
zu einer dringend notwendigen Modernisierung und Demokratisierung aus eigenen
kulturellen Antriebskräften. Die reaktionäre Vorherrschaft des Islam als allseitiger
vormoderner Regulierungsinstanz, die Recht, Politik, Staat, Alltag, Bildungsinhalte,
Heirats-, Kleidungs- und Essverhalten etc. monokratisch normiert, wirkt als
scheinbar unüberwindliche Barriere.
Nur eine radikale Auflösung dieser herrschaftskulturellen Monokratie
könnte hier Abhilfe schaffen. Stattdessen tragen Flucht und Auswanderung von
angeblich durch und durch fortschrittlichen "Ortskräften" zur Verewigung
dieser fatalen Stagnation bei.
Aber auch die politischen Herrschaftsträger des Westens, die im Inneren ein
antiislamkritisches Repressions- und Verleumdungskartell bilden, sind scharf
zu kritisieren: Was von ihnen nicht begriffen wurde und wird, ist Folgendes:
Die voraufgeklärte islamisch geprägte Herrschaftskultur und die säkularisierte
westliche (aber auch russische, chinesische und japanische) Kultur stehen sich
objektiv in einem feindschaftlichen Gegensatz- und Ausschließungsverhältnis
gegenüber - egal, welche rhetorischen und "diplomatischen" Verrenkungen
und Verleugnungen man aus einer globalkapitalistisch entrückten Wahnwelt auch
vornehmen mag.
Demgegenüber war die Idee der Schaffung einer "Demokratie" in Afghanistan ohne kreative Umwälzung der rückständigen islamisch-normativ überformten stammesgesellschaftlichen Herrschaftsstrukturen von vornherein absurd und zum Scheitern verurteilt. Denn die afghanische "Volksmentalität" unterschied und unterscheidet sich im Massendurchschnitt nur graduell von der islamisch geprägten "Talibanideologie". Laut vorliegenden Daten stehen 99% der afghanischen Muslime hinter der Verankerung der Scharia als offizielles Landesrecht. 78% sprechen sich dafür aus, das religiöse Richter die Macht haben sollten, über familienrechtliche und vermögensrechtliche Streitigkeiten zu entscheiden. Nach Auffassung von 94% sollten Frauen immer ihrem Ehemann gehorchen. Immerhin 39% halten Selbstmordattentate und andere Formen von Gewalt gegen Zivilisten für gerechtfertigt. Zwangsheiraten sind weit verbreitet und "Ehrenmorde" gehören zur "Tradition", die auch in die westlichen Einwanderungsländer wie Deutschland importiert wird.