Der SPÖ geht's schlecht!

Und zwar aus eigenem Bemühen. Man erinnere sich an den Einkommensbericht des Rechnungshofes vom Dezember 2018, da wurde eine zwangigjährige Entwicklung behandelt, von 1998 bis 2017 gab es bei den Angestellten ein Nettorealplus von 5% und bei den Arbeitern ein Minus von 8%. Der Bericht wurde nur ein einziges Mal in einer ORF-Sendung erwähnt, danach hörte man nichts mehr davon, auch die dafür politisch hauptverantwortliche SPÖ sagte dazu keinen Ton!

Das Problem hatte angefangen als 1986 der Banker Vranitzky SPÖ-Vorsitzender und Bundeskanzler wurde, damals hatte Professor Bornemann dazu gesagt: "Eine Arbeiterpartei, die einen Bankier als Chef wählt, hat damit sowieso von Anfang an ihre Abdankung besiegelt". Und auf Vraniztky folgten mit Klima, Gusenbauer, Faymann, Christian Kern weitere Managertypen, der Kern trat 2018 zurück und ernannte ohne jedwede Diskussion in der Partei - sozusagen auf feudale Art - Rendi-Wagner zu seiner Nachfolgerin.

Hier die Ergebnisse der Nationalratswahlen in Österreich von 1945 bis 2019:

Auf der Grafik werden auch die jeweiligen Regierungskoaltionen angeführt. Die SPÖ hatte ihre Blüte unter dem Vorsitz und dann unter der Kanzlerschaft von Bruno Kreisky. Dieser stammte zwar aus einem wohlhabenden (jüdischen) Elternhaus, aber seine soziale Umgebung als Jugendlicher bestand aus Arbeiterklasse! Und darum wusste er, was zu tun ist und leitete nach einer kurzen ÖVP-Alleinregierung ab 1970 das sozialdemokratische Zeitalter in Österreich ein! Österreich stieg voll in die Moderne ein, dabei wurde viel im Bereich der arbeitenden Klassen verbessert, was dann allerdings für die Nutznießer zur Selbstveständlichkeit und deswegen kaum noch wahrgenommen wurde, Kreisky verlor darum 1983 die absolute Mehrheit und trat ab, sein Nachfolger Sinowatz bildete mit der FPÖ eine kleine Koalition, die bis 1986 vorhielt und dann durch eine große SPÖ&ÖVP-Koalition unter Vranitzky abgelöst wurde, ab da ging es dann bergab, mit fallweisen Hopsern nach oben.

Das sozialdemokratische Zeitalter war vorbei, die SPÖ hat bis heute keine entsprechend notwendige und gesellschaftspolitisch passend platzierte Parteiführung mehr. Der im Volk völlig unerwünschte Migrantenzustrom von 2015 machte die ÖVP ab 2017 zur stärksten Partei, Kurz hatte schon als Außenminister entsprechende Maßnahmen (Balkankonferenz Februar 2016) eingeleitet und damit Riesenpopularität erworben, sie wurde nun durch die Corona-Pandemie etwas nach unten korrigiert. Aber der SPÖ hat das nichts genutzt, bei den Grazer Gemeinderatswahlen wurde sie mit weniger als zehn Prozent hinter KPÖ, ÖVP, Grüne und FPÖ nur noch Fünfter, in OÖ blieb sie wie 2015 mit sehr mageren 18 % Dritter hinter ÖVP & FPÖ.
Hier die Kurven für Österreich vom 16.9. von der EU-Umfragesite:

Die SPÖ liegt immer noch im Bereich ihrer schlechtesten Wahl in ihrer Geschichte, jetzt hört man wenigstens des öfteren schon innerparteiliche Kritik an den Verantwortlichen in der Parteiführung, die Rendi-Wagner mag sich gut auftakeln können, beim Politikmachen fällt sie dem Volke weniger auf...

Aber man könnte da was tun, es gibt ja noch Restbestände von echten Sozialdemokraten in der Partei...