Der zulassende Gotteswille

Darüber schrieb am 15.12.2021 der deutsche Bischof Bilz auf der Homepage der deutschen evangelischen Nachrichtenagentur IDEA, hier der Text mit eingebauten atheistischen Kommentaren:

IDEA: Der sächsische Landesbischof Tobias Bilz (Dresden) hat sich zur Frage geäußert, ob Gott und die Corona-Pandemie etwas miteinander zu tun haben. Auf die Extrempositionen in der Debatte "Gott schickt keine Pandemie" (Margot Käßmann) und "Die Pandemie ist Gottes Strafgericht" angesprochen, sagte er: "Das stimmt ja beides nicht." Die Pandemie sei "natürlich" keine Strafe Gottes. Sie gebe es auf der ganzen Welt, und die religiöse Situation in anderen Ländern sei eine völlig andere, so Bilz in einem Interview mit der Zeitschrift "Geistesgegenwärtig" (Ausgabe 4/21) der Geistlichen Gemeinde-Erneuerung in der Evangelischen Kirche (GGE). Die deutschlandweit tätige GGE repräsentiert die Anfang der 60er Jahre entstandene charismatische Bewegung in den evangelischen Landeskirchen. Etwa 10.000 Christen zählen sich zu den Freunden der GGE. Vorstandsvorsitzender ist Pfarrer Henning Dobers (Hannoversch Münden).
Zugleich fragte er: "Aber wie kann man umgekehrt sagen, die Pandemie habe mit Gott nichts zu tun? Es gibt nichts auf der Welt, was nichts mit Gott zu tun hat. Es ist zumindest der zulassende Wille Gottes, der hier am Start ist."
Atheistischer Kommentar: Ja, da hat er recht, der Bischof! Beides stimmt nicht! "Gott schickt keine Pandemie" & "Die Pandemie ist Gottes Strafgericht", weil Götter gibt's ja nur in der Phantasie religiös geschädigter Menschen! Aber der nächste Satz ist dann religiös gesehen klarerweise ein Blödsinn! Wenn es nichts gibt, das nichts mit Gott zu tun hat, dann ist der "zulassende Wille" eben auch göttliches Tun. Erfunden hat den Virus vielleicht der Teufel, Gott hat das zugelassen und tut nichts dagegen! Warum? Ganz einfache reale Antwort: Viren gibt es viele, Gott gibt es keinen und auch keinen Teufel!

IDEA: Menschen in eine Jesus-Beziehung hineinhelfen - Bilz plädierte ferner dafür, die Corona-Krise als Chance zu nutzen, um über die kirchliche Arbeit nachzudenken. Die Pandemie stoppe das Leben, "wie wir es führen. Wenn Gott das zulässt und nutzen will, was könnte das für uns als Kirche bedeuten?" Seine Sorge sei, dass man jetzt versuche, "so schnell wie möglich alles wieder zu machen wie vorher - plus digitale Möglichkeiten. Das wäre schade", so Bilz. Er wünsche sich, "dass wir die Nerven behalten, zurückschrauben und fragen, was wir wirklich machen müssen und was nicht. Das könnte zu einem wirklichen Neustart führen".
Atheistischer Kommentar: Aber Gott könnte laut Bilz ja Hintergedanken zum Virus haben! Wenn der Virus das übliche Leben der Menschen stoppe, bzw. Gott solche Stoppungen per Virus zuließe, dann hat Gott was gegen dieses übliche Leben und will Reformen! Bischof Bilz will jedenfalls einen Neustart! Erinnert Euch, sowas hatte die katholische Kirche für 2012 geplant, man wollte eine Neuevangelisierung durchführen, hat eine Weile davon geredet und das dann stillschweigend bleiben lassen, siehe dazu den Bericht auf dieser Site! Machen jetzt die Evangelischen einen vom Corona-Virus angestifteten Neustart? Hätte gewiss für unsereinen einen gewissen Unterhaltungswert, wenn sie es probieren täten...

IDEA: Der Landesbischof ermunterte ferner dazu, in einer persönlichen Jesus-Beziehung zu leben. Junge Menschen, aber auch Erwachsene fragten sich heute: "Wer wird verlässlich bei mir sein?" Die Beziehungsantwort müsse sein: "Jesus ist der, der mit dir geht. Unabhängig von den Umständen und davon, wie du bist oder wie dein Glaube sich gerade ausdrückt. Er wird dich nicht verlassen." Man könne Menschen nur in eine Jesus-Beziehung hineinhelfen, wann man sie selbst lebe.
Atheistischer Kommentar: Aha, wenn Leute mit einer Jesus-Beziehung andere Leute in eine solche Beziehung hineinmissionieren, dann hilft das diesen Leuten? Sind die dann immun gegen den Virus? Weil der Jesus sie nicht verlässt und sie sich auf dem Jesus verlassen können? Bisher ist nix davon bekannt geworden, dass der Jesus was gegen den Virus getan hat oder tut. Ein allmächtiger Gottessohn müsste ja doch wohl in der Lage zu sein, den Virus aus unserer Welt auszusperren! Das Problem bleibt natürlich gleich: Den Coronavirus gibt's wirklich, der Jesus sitzt nur in religiös geschädigten Köpfen...

IDEA: Orgelmusik und Lobpreis mit Band nicht gegeneinander ausspielen - Der Landesbischof äußerte sich ferner zu musikalischen Formen in der Verkündigung. So stünden junge Menschen bei der "Mehr"-Konferenz des Theologen Johannes Hartl (Augsburg) begeistert vor der Musik-, Licht- und Video-Anlage - und seien geöffnet: "Das ist deren Orgel." Entscheidend sei es, die Gottesbegegnung zu ermöglichen. Bilz: "Ich würde mich freuen, wenn wir die Orgelmusik und den Lobpreis mit Band nicht gegeneinander ausspielen müssen."
Atheistischer Kommentar: Ja, das Problem in diesem Bereich ist aber wohl nicht die Musik-, Licht- und Video-Anlage, sondern der Mangel an jungen Menschen, die in die Kirche gehen, ja überhaupt der Mangel an religiös Praktizierenden! Nach offiziellen evangelischen Zahlen besuchten im Jahr 2019 im Schnitt rund 683.000 Menschen jeden Sonntag einen evangelischen Gottesdienst, die Kirche hat aber Ende 2020 etwas über 20 Millionen Mitglieder, das sind rund drei Prozent regelmäßiger Kirchbesucher, der Mitgliederbestand existiert wohl weit überwiegend aus Tradition und keinesfalls aus praktiziertem Glauben, dagegen helfen Musik, Licht und Video auch nichts, so ist es! Aber meinereiner kann den Evangelischen versichern, das liegt nicht am zulassenden Gotteswillen, weil es gibt ja keine Götter, keine zulassenden und keine ablassenden! Amen, so ist es!