Darüber schrieb auf der Site des christlichen Medienmagazins PRO am 16.
Dezember 2021 Johannes Schwarz:
Die Zahl der Christen in den USA nimmt weiter ab. Dies ergab eine repräsentative
Umfrage. Auch weniger Gottesdienstbesuche und Gebete sind die Folge. Eine neue
Studie zeigt, wie es um die US-amerikanische Gesellschaft steht
In Amerika fühlen sich immer weniger Menschen dem Christentum zugehörig
Für immer weniger Amerikaner spielt der Glaube eine Rolle in ihrem Leben. Knapp
30 Prozent der amerikanischen Bevölkerung gaben in einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts
Pew Research Center an, Agnostiker oder Atheist zu sein und keinen Glauben zu
haben. Deren Anteil steigt laut der Studie.
Waren es vor zehn Jahren noch 75 Prozent der Amerikaner, die sich zum Christentum
zählten, waren es dieses Jahr lediglich noch 63 Prozent. Zwar machen Christen
die Mehrheit aus, allerdings sank der Anteil um zwölf Prozent. Vor allem Baptisten,
Methodisten, Presbyterianer und andere Freikirchen können die US-Amerikaner
weniger für sich begeistern. Der Protestantismus insgesamt verlor knapp zehn
Prozent an Zustimmung, während die katholische Kirche mit etwa 21 Prozent Bevölkerungsanteil
den gleichen Wert wie 2011 erreichte.
Weniger Gebet und Gottesdienstbesuche
Etwa ein Drittel der US-Amerikaner gab in der Pew-Umfrage an, dass sie gar nicht
beten. Waren es 2019 noch fast 60 Prozent, die täglich beten, sagten das dieses
Jahr weniger als die Hälfte. Ebenso gaben weniger Menschen an, dass Religion
für sie wichtig sei – etwa vier von zehn Personen.
Knapp ein Drittel der Befragten antwortete, dass sie mindestens ein- oder zweimal
pro Monat einen Gottesdienst besuchen. Vor der Corona-Pandemie waren es laut
den Machern der Umfrage etwas mehr. Auffällig seien beim Gottesdienstbesuch
die Unterschiede der Konfessionen: Etwa 33 Prozent der Katholiken gaben an,
mindestens einmal pro Monat in die Kirche zu gehen, während Protestanten
zu 50 Prozent Gottesdienste besuchen. Schwarze Evangelikale zeichneten sich
als treuste Kirchengänger aus, von ihnen gehen sieben von zehn mindestens einmal
im Monat in einen Gottesdienst.
Das Meinungsforschungsinstitut Pew Research Center analysiert seit 2007 wiederkehrend
Veränderungen zur religiösen Identität der Amerikaner. Die neuesten Daten
stammen aus den National Public Opinion Reference Surveys (NPORS) der Jahre
2020 und 2021. Die Umfragen gingen online und per Post landesweit an repräsentativ
ausgewählte Teilnehmer, die zwischen Mai und August 2021 antworteten.
Auf der PRO-Site gibt es dazu einen prochristlichen Kommentar:
Zeitgeist und Liberalismus
zersetzt die moderaten Freikirchen, Extrem-Charismatiker mit abstrusen Heilsversprechen
lassen viele Gläubige sich von ihren Gemeinschaften abwenden. Dies alles eingebettet
in einen sich ausbreitenden Säkularismus und Immunität für Transzendenz.
Diese Entwicklung
kann man auch in Deutschland beobachten, nur in einem zahlenmäßig unbedeutenden
Ausmaß ! Wahrgenommen wird das nur von Insidern der Szene, die ohnehin schwache
Bewegung droht sich zu marginalisieren. Gibt es ein Heilmittel ? Der "heilige
Rest" müsste sich tatsächlich heiligen und für die Sache des Reiches
Gottes leben. Männer und Frauen Gottes aufstehen für den Herrn, denn der Geist
Gottes möchte die Totengebeine anhauchen und neues Leben schenken!
Soweit der PRO-Artikel, hier eine Grafik von der Site pewresearch.org:
Hier eine Grafik von der Site de.statista.com über die Religionszugehörigkeit
von 2007 bis 2020:
Recht übereinstimmend ist das nicht! Die Protestanten und Katholiken verlören
und gewännen danach abwechselnd, ebenso die religiös Ungebundenen (unaffilated),
aber in den USA werden diese Daten ja nur durch Umfragen erhoben und nicht auch
vom Meldeamt.
PS: Der obige PRO-Kommentar hat einen guten Unterhaltungswert! Unsereinen erklärt er indirekt den Rückgang der Religiösität! Weil so wie der Kommentiernde sind eben die Leute heute nur noch in Ausnahmefällen, darum gehen zum Beispiel hier in Österreich eben um die 90% der katholischen Kirchenmitglieder ziemlich regelmäßig sonntags nicht in die Kirche!
PPS: Auf der PRO-Site wurde noch ein interessanter Artikel gefunden, es
geht darin um den Lebenssinn und das Schwinden der Religion:
Einfluss der Kirchen schwindet - "Früher fanden die Menschen Lebenssinn
im Glauben, heute hat jeder seine eigene Vorstellung davon", betont die
Psychologieprofessorin Tatjana Schnell. Menschen wollten dazugehören und einen
Platz in dieser Welt haben. Zudem wünschten sie sich, dass ihr Handeln Konsequenzen
habe und auf Resonanz stoße. Dabei werde es immer schwerer, einen gemeinsamen
Sinnhorizont in einer individualisierten Welt zu finden.
In den zurückliegenden Jahrhunderten habe die Kirche die Sinnfrage für die
Menschen beantwortet. Die Menschen sollten dem allmächtigen Gott dienen und
seinen Willen auf der Erde erfüllen, um dann mit der Hoffnung auf das Paradies
zu sterben. Dadurch habe keiner für sich selbst suchen müssen, aber der Einzelne
habe sich auch dem vorgefertigten Plan fügen müssen. Wer ausscherte, habe
die Konsequenzen der mächtigen Kirche zu spüren bekommen. Die Aufklärung
habe an diesem Weltbild gerüttelt. Mittlerweile sei die Kirche nur noch ein
Anbieter von vielen bei der Frage nach dem Sinn des Lebens.
Ja, das ist eine sehr gute Selbsterkenntnis! Die heutige Kirche ist nicht mehr allmächtig, weil die Aufklärung deren allmächtige Herrscherposition zerrüttelt hat!