Kardinal für Zölibatsabschaffung

Der deutsche Kardinal Marx hat sich gemäß diverser Medienberichte für die Abschaffung des Zölibats ausgesprochen, hier Zitate aus dem Mund des Kardinals:
"Es wäre besser für alle, die Möglichkeit für zölibatäre und verheiratete Priester zu schaffen."
"Bei manchen Priestern wäre es besser, sie wären verheiratet. Nicht nur aus sexuellen Gründen, sondern weil es für ihr Leben besser wäre und sie nicht einsam wären. Diese Diskussionen müssen wir führen."
"Aber diese Lebensform (der Zölibat) und dieses Männerbündische ziehen auch Leute an, die nicht geeignet sind, die sexuell unreif sind. Und Sexualität gehört eben zum Menschen dazu, das geht auch nie vorüber."

Eingeführt hat den Zölibat nicht der Jesus, der eigentliche Gründer des Christentums, der Apostel Paulus hat sogar strikt verlangt, dass Bischöfe verheiratet zu sein hätten, er schrieb schrieb im 1. Brief an Timotheus im Kapitel 3, 1-5 über die Eigenschaften, die ein Bischof haben müsste: "Das ist gewisslich wahr: Wenn jemand ein Bischofsamt begehrt, der begehrt eine hohe Aufgabe. Ein Bischof aber soll untadelig sein, Mann einer einzigen Frau, nüchtern, maßvoll, würdig, gastfrei, geschickt im Lehren, kein Säufer, nicht gewalttätig, sondern gütig, nicht streitsüchtig, nicht geldgierig, einer, der seinem eigenen Haus gut vorsteht und gehorsame Kinder hat in aller Ehrbarkeit. Denn wenn jemand seinem eigenen Haus nicht vorzustehen weiß, wie soll er für die Gemeinde Gottes sorgen?"

Der Zölibat wurde wohl aus innerkirchlichen Gründen eingeführt und nicht weil der Jesus nicht verheiartet war, das war nur das vorgeschobene Argument für den Zölibat. Die allgemeine Verpflichtung der Priester zur Ehelosigkeit wurde nach langzeitigen Diskussionen im Jahr 1139 durchgesetzt. Grund dafür war wohl, dass man in den sich damals nach dem Jahr 800 gesellschaftlich formatiernden feudalen Zeiten verhindern wollte, dass kirchlich nicht nur feudale Klassenverhältnisse, sondern auch feudale Erbstrukturen entstanden, also z.B. Bischöfe ihre Diözesen an ihren erstgeborenen Sohn hinterließen, im Zölibat wurde speziell das Erbrecht von Priesterkindern untersagt.

Heute haben wir keine feudalen Gesellschaftsstrukturen mehr, es würden sich somit durch verheiratete Priester und ihre Kinder keine feudalen Erbschaftsstrukturen bilden! Die Zahl der jährlichen Priesterweihen schrumpft ständig, in Deutschland haben sich z.B. die Weihen vom Jahr 2000 bis 2020 von 154 auf 56 reduziert, das ist ein Minus von fast zwei Dritteln! Die Zahl der katholischen Kirchenmitglieder ist im selben Zeitraum um weniger als 20 % gesunken.

Ob die Abschaffung des Zölibats eine deutliche Steigerung bei den Priesterweihen brächte, ist jedoch auch nicht sicher, die Protestanten haben keinen Zölibat und trotzdem Probleme beim Pfarrernachwuchs, im Zeitraum 1990 - 2020 sank die Zahl der evangelischen Pfarrer in der BRD von 19.707 auf 12.565.

Die Religiösität schrumpft eben gesamtgesellschaftlich!
Säkularismus wird zum allgemeinen gesellschaftlichen Standard! Dagegen hilft auch eine Zölibatsabschaffung nichts!