Vergleich Südtirol und Ostukraine!

Österreich war ja seinerzeit auch ein größeres Reich! Die Österreichisch-ungarische Monarchie umfasste folgende 24 Gebiete:

Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark, Kärnten, Salzburg, Tirol, Vorarlberg, Krain, Görz-Gradisca, Triest, Istrien, Dalmatien, Böhmen, Mähren, Österreich-Schlesien, Galizien, Bukowina, Ungarn, Siebenbürgen, Kroatien, Slawonien, Fiume, Bosnien, Herzegowina. Diese Monarchie war nach Russland der zweitgrößte Staat Europas und eine wesentliche Großmacht.
Der Niederlage im 1. Weltkrieg folgte der Zerfall dieses Vielvölkerstaates, übrig blieb als "Östertreich" der deutschsprachige Teil der bisherigen Großmacht. Ähnlich ging es der UdSSR, der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken ab 1990: die 15 Sowjetrepubliken wurden zu Einzelstaaten, 1991 bildeten elf Länder davon die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS): Russische Föderation, Weißrussland, Ukraine, Moldawien, Aserbaidschan, Armenien, Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan. Nicht dabei waren die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen und Georgien. Heute hat die GUS keine praktische Bedeutung mehr.
Und nun zu den Ähnlichkeiten beim Zerfall des alten Österreichs und der Sowjetunion: Österreich verlor Südtirol an Italien und Russland die russischen Bereich der Ostukraine, Donezk und Luhansk, an die Ukraine. Nach dem 2. Weltkrieg versuchte Österreich eine Rückgabe von Südtirol zu erreichen, Italien war ja auch auf der Seite der Kriegsverlierer. Bei den Friedensverhandlungen nach Ende des 2. Weltkrieges wird ein Antrag zur Rückkehr Südtirols zu Österreich abgelehnt. Im Pariser Abkommen von 1946 wird zwischen Österreich und Italien ein Autonomieentwurf für Südtirol ausgehandelt. 1948 wird in Rom ein erstes Autonomiestatut für die gesamte Region inklusive das benachbarte Trentino beschlossen, dadurch hat diese Region eine italienische Mehrheit.
Die 1945 gegründete Südtiroler Volkspartei verlangt das "Los von Trient", also eine südtiroleigene Autonomie, losgelöst von der Nachbarprovinz Trentino. 1959 bringt das seit 1955 wieder souveräne Österreich die "Südtirol Frage" erstmals vor die UNO-Vollversammlung. Eine Resolution soll die Verhandlungspartner, die Außenminister Österreichs und Italiens an einen Tisch bringen. Ab 1956 beginnt eine Anschlagsserie des "Befreiungsausschusses Südtirol " (BAS) auf Strommasten, Kasernen, Denkmäler und die Bahnlinien, welche im Juni 1961 in der "Feuernacht" gipfelt, 37 Hochspannungsmasten werden in einer Nacht gesprengt, um der oberitalienischen Industrie den Strom zu entziehen. Die Weltöffentlichkeit wird auf Südtirol aufmerksam. 94 BAS-Aktivisten wird in den folgenden Jahren der Prozess gemacht.

1961 kommt die Südtirolfrage nochmals vor der UNO-Vollversammlung. Eine 19-köpfige Kommission soll daraufhin ein Autonomiepaket ausarbeiten. 1969 wird das erste "Autonomiepaket" von Österreich und Italien ratifiziert. Die Südtiroler Landesregierung erhält zahlreiche Zuständigkeiten wie etwa Transportwesen, öffentliche Bauten, Sozialwesen etc.
In den folgenden Jahrzehnten gewährt die italienische Regierung eine massive Ausweitung der Autonomie. Die deutsche und die ladinische Minderheit in Südtirol erhalten weitläufigen Schutz. Der Unterricht in der jeweiligen Muttersprache wird garantiert. Die öffentliche Verwaltung ist zwei- bzw. dreisprachig. 1972 tritt das zweite Autonomiestatut in Kraft. Weitere Bereiche wie Gesundheitswesen, öffentliche Sicherheit, Handel, Handwerk, Straßenbau werden nach und nach der Verantwortung der Südtiroler Landesregierung unterstellt. Zuletzt folgte eine weitreichende Gesetzgebungsbefugnis für den Südtiroler Landtag.
Etwa 70% der Südtiroler Bevölkerung erklären sich heute der deutschen Muttersprache zugehörig, etwa 25% der italienischen und 5% der ladinischen.
Eine Rückgabe von Südtirol an Österreichs Tirol konnte also nicht durchgesetzt werden.

In der Ukraine ist in der Ostukraine die Lage wie in Südtirol, es gibt dort deutliche russische Mehrheiten! Mittels der Deklaration der beiden Volksrepubliken Donezk und Luhansk und deren Anerkennung durch Russland will Russland diesen russischen Siedlungsbereich an Russland angliedern, während der Zeit der Sowjetunion war es für die Russen in der Ostukraine ja egal gewesen, dass sie keine Ukrainer waren, jetzt ist das nimmer egal und darum geschieht eben das, was sich jetzt ereignet! Die russisch bewohnte Ostukraine hat eben keine Minderheitenrechte wie die Südtiroler in Italien. Und darum soll der Bereich eben Bestandteil Russlands werden!

Was menschenrechtlich doch wohl keine gänzlich unberechtigte Forderung sein kann! Zumindest müsste dasselbe wie in Südtirol auch für Donezk und Luhansk erreichbar sein!