Papstrücktritt?

"Die Alten sind die Botschafter der Zukunft, die Botschafter der Zärtlichkeit, die Botschafter für die Weisheit eines gelebten Lebens. Gehen wir voran und schauen auf die Alten." Das sagte der Papst. In der ARD-Tagesschau wurde dazu berichtet, ob der Papst Franziskus zurücktreten wolle.
Denn: "Mit 85 Jahren ist Franziskus selbst in einem fortgeschrittenen Alter, er steht unter ständiger Beobachtung. Alle Welt sieht zu, wie er sich mit größter Mühe von einem Stuhl erhebt, wie er immer öfter im Rollstuhl unterwegs ist. Starke Knieschmerzen plagen ihn. Könnte er deswegen an Rücktritt denken?"
Die Online-Zeitung "Crux" schrieb dazu: "Wir wissen mit Sicherheit, dass er gesagt hat, dass die Ärzte ihn operieren wollen, dass er aber lieber zurücktreten würde, als sich noch einmal operieren zu lassen. Denn im vergangenen Jahr ist er bei seiner Darmoperation sehr schlecht mit der Narkose zurechtgekommen".
Weiter wird dann auf die Ernennung von 21 neuen Kardinälen verwiesen, die Ende August beim Konsistorium, der Versammlung aller Kardinäle, eingeführt werden. Die Flugtickets nach Italien, so wird in Rom argumentiert, sind im August günstiger und wenn im August der Papst zurücktritt, könnten die vollständig anwesenden Kardinäle auch gleich einen neuen Papst wählen!

Ja, mit dem Ruhestand der Kleriker hat die katholische Kirche überhaupt Probleme, zum Beispiel hat der österreichische Oberbischof Schönborn 2020 mit 75 seinen Rücktritt angeboten, der nicht angenommen wurde. Priester sind bis 70 im Dienst, müssen aber häufig bis 75 bleiben und können vom jeweiligen Bischof bis 80 weiter verpflichtet werden. Und durch den sehr spärlichen Priesternachwuchs liegt jetzt das priesterliche Durchschnittsalter im 65er-Bereich!

Aber die positive Seite dazu: Es werden ja auch die praktizierenden Katholiken immer weniger und immer älter! 2010 gab es noch knapp 700.000 Kirchgeher, 2020 waren es knapp 400.000, das ist ein Minus von etwas über 40%! Man wird wegen dieser ständig sinkenden Nachfrage zunehmend weniger Priester und weniger Kirchen brauchen! Der starke Rückgang von kirchlichen Verehelichungen zeigt das auch, 2010 gab es 12.643 kirchliche und 37.493 staatliche Eheschließungen, 2020 waren es 3.595 bzw. 39.662, somit waren es 2010 kirchlich noch 33% gewesen und 2020 nur noch knapp 9%!