Über das allgemeine evangelische Priestertum

Darüber sprach der evangelische Bischof Michael Chalupka in einem am 21.6.2022 veröffentlichten Kathpress-Interview, hier einige Zitate:

Die Synoden sind der Dreh- und Angelpunkt der Evangelischen Kirche, "weil wir vom allgemeinen Priestertum aller Gläubigen ausgehen".

"Geistliche und weltliche Amtsträger, Männer und Frauen, sind in gleicher Weise dazu berufen, Leitungsaufgaben wahrzunehmen. Dieses Prinzip zieht sich in der evangelischen Kirche auf allen Ebenen durch, von den Gemeinden bis zur obersten Kirchenleitung. In der lutherischen Synode hat beispielsweise der Synodenpräsident gemeinsam mit dem Bischof die gesamtkirchliche Repräsentanz nach außen inne. Gerade in wichtigen Fragen wie der des Karfreitags ist unser derzeitiger Synodenpräsident Peter Krömer immer wieder auch medial präsent. Wie lasse ich Menschen teilhaben an Entscheidungen? Das ist für uns ganz zentral, dass alle Menschen am Priestertum aller Gläubigen teilhaben können, Männer und Frauen. Hier kann auch die katholische Kirche sicher aus den Erfahrungen der evangelischen Kirche lernen. Allerdings lohnt sich auch ein kritischer Blick. Etwa auf die Zeit des Nationalsozialismus, wo die evangelischen Synoden in Deutschland missbraucht wurden.
Deswegen ist es in der Kirche bzw. in der Synode auch so wichtig, auf den 'Magnus Consensus' - große Einmütigkeit - zu schauen. Es braucht das Bemühen um das, was wirklich gemeinsam trägt, statt auf knappe Mehrheitsentscheidungen zu setzen. Das bedingt oft auch sehr lange Diskussionsprozesse, um zu diesem Magnus Consensus zu gelangen.
Grenzen des Parlamentarismus in der Kirche sind durch das Evangelium vorgegeben. Das heißt, evangelisches Bewusstsein bildet sich immer in Auseinandersetzung mit der Heiligen Schrift und mit der Beziehung zu Jesus Christus. Das sind unsere wesentlichen Marksteine, das ist unverrückbar. Daran müssen sich alle kirchliche Entscheidung messen lassen."
Ich hoffe sehr, dass das gemeinsame Nachdenken über Synodalität die Kirchen auch wieder näher zueinander bringen kann. Es ist eine sehr schmerzliche Wunde, dass wir nicht miteinander gemeinsam am Tisch des Herrn Abendmahl feiern können. Wir sind als Christinnen und Christen dazu berufen, das Brot mit allen zu teilen. Wenn wir aber schon nicht imstande sind, es untereinander zu teilen, dann ist das eine schwierige Situation. Das heißt, da müssen wir weiterkommen. Ich hoffe sehr, dass das noch zu meinen Lebzeiten möglich ist, dass wir gemeinsam Abendmahl feiern können."
Er hoffe sehr, so Bischof Chalupka weiter, dass das gemeinsame Nachdenken über Synodalität die Kirchen auch wieder näher zueinander bringen kann. Und er betonte einmal mehr die "sehr schmerzliche Wunde, dass wir nicht miteinander gemeinsam am Tisch des Herrn Abendmahl feiern können". Denn: "Wir sind als Christinnen und Christen dazu berufen, das Brot mit allen zu teilen. Wenn wir aber schon nicht imstande sind, es untereinander zu teilen, dann ist das eine schwierige Situation. Das heißt, da müssen wir weiterkommen." Er hoffe sehr, so der evangelische Bischof, "dass das noch zu meinen Lebzeiten möglich ist, dass wir gemeinsam Abendmahl feiern können".

Soweit Meinungen des evangelischen Bischofs Chalupka. In der evangelischen Kirche sind ja durch ihr vergleichsweise liberales Auftreten noch mehr Probleme mit den Glaubensaktivitäten als in der katholischen! Tatsächlich ihren Glauben ausüben tun die Kirchenmitglieder ja beiden Fällen nur zu einem kleinen Prozentsatz, in Österreich gehen laut katholischer Zählung um die 400.000 der 5,3 Millionen Kirchenmitglieder in die Sonntagsmesse, das sind etwa 7,5%, bei den Protestanten liegt der Kirchgang etwa bei 3%. Ein "Priestertum aller Gläubigen" ist klarerweise öffentlich nicht wahrnehmbar! Weil dazu hat die evangelische Kirche bei weitem zu wenig gläubige Mitglieder!

Wenn man sich dann - wie hier ja schon mehrfach geschildert - die Rückgänge der Kindstaufen und der kirchlichen Trauungen anschaut, dann haben die christlichen Kirchen keinen laaaangen Weg mehr in den Untergang!

Allerdings muss von der ungläubigen Seite noch berücksichtigt werden, welchen Anteil an den unterbliebenen Taufen, Firmungen, Eheschließungen und Messbesuchen der Corona-Virus hat und ob es nicht sein könnte, dass nach Pandemieende Taufen und kirchliche Eheschlieungen nachgeholt werden könnten und der Messbesuch steigt...