Kirchenbeitragpause als Inflationshilfe?

Der FPÖ-Obmann Herbert Kickl will in den herrschenden Inflationszeiten den Leuten auf folgende Art helfen: Kirchenbeiträge für unbestimmte Zeit auszusetzen!

Schauen wir uns dazu einmal die katholische Jahressumme von 2020 an, von 2021 gib es noch keine: 478.554.000, also knapp 500 Millionen, 2020 gab es 4.905.316 Kirchenmitglieder, der Beitrag beläuft sich auf 1,1% des steuerpflichtigen Einkommens, abzüglich eines Abschlagbetrages von 57,50 Euro, pro Mitglied (inklusive der zahlungsfreien Kinder) lag das Mitgliedsgeld somit bei rund 100 Euro! Damit sparte man sich also pro Tag 27 Cent, ja das hilft den Leuten! Oder ist das doch ein bisschen sehr wenig, was der Kickl da spenden will?
 
Unser Erspartes verliert jedenfalls aktuell im Jahr 9,2 % und der Kickl will nicht uns allen, sondern nur Kirchenmitgliedern dafür 1,1% geben!

2020 lag das mittlere Bruttoeinkommen (die Hälfte der Leute verdient weniger, die Hälfte mehr) bei 2.435 Euro, das sind nach Abzug der Sozialversicherung (441 Euro) und der Lohnsteuer (240 Euro) netto 1.754 Euro. Wenn man berücksichtigt, dass die bisherigen heurigen Lohnabschlüsse im 5%-Bereich lagen, dann bringt die Inflation deutliche Lohnkürzungen und der Herr Kickl möchte das den Kirchenmitgliedern durch eine Pause beim Kirchenbeitrag ersetzen! Das kostet der FPÖ und dem Staat nichts und die Kirchen werden wohl kaum auf ihre Mitgliedsgelder verzichten!

Was wir in Österreich wirklich brauchen täten, das ist kein Kickl und keine FPÖ, keine Kirchen, sondern eine Partei, welche die Interessen der arbeitenden Bevölkerung kämpferisch wahrnimmt! Sowas gibt es leider nur in der Steiermark! Dort gibt es nämlich - besonders in Graz - eine KPÖ, die das macht, die SPÖ hat damit schon vor längerer Zeit aufgehört, seinerzeit beim Kreisky hätte es sowas wie heute nie gegeben!