Serbischer Bischof ruft zu Gewalt gegen EuroPride auf

Vom 18.8.2022 stammt der folgende Artikel, veröffentlicht auf https://www.out.tv/de_AT

"Wenn ich eine Waffe hätte, würde ich sie benutzen." Das sind die Worte eines serbisch-orthodoxen Bischofs über die bevorstehende EuroPride in der Hauptstadt Belgrad. In einer Rede "verflucht" er alle Teilnehmer.

Diesen September findet in Belgrad die jährliche EuroPride statt. Es wird erwartet, dass die Pride-Veranstaltung Besucher aus dem ganzen Kontinent in die Stadt locken wird, aber nicht alle Serben freuen sich auf die Veranstaltung. So gab es beispielsweise am vergangenen Wochenende eine Demonstration zur Absage der Veranstaltung.

Auch Bischof Nikanor Bogunović von der serbisch-orthodoxen Kirche zieht es vor, die Pride nicht in Belgrad abzuhalten. Seiner Meinung nach wird durch die Veranstaltung die "heilige" Stadt "entweiht".

In einer Rede rief der Bischof deshalb zur Gewalt auf. "Ich werde jeden verfluchen, der so etwas organisiert und daran teilnimmt", sagte Nikanor. "Das ist das, was ich tun kann. Wenn ich eine Waffe hätte, würde ich sie benutzen. Aber ich habe keine Waffe."

Die Worte des Bischofs drangen sogar bis in die nationale Politik vor. Der serbische Präsident Aleksandar Vučić bezeichnete die Worte als "Demütigung" für die Kirche und setzte sich für die Ministerpräsidentin Ana Brnabić ein, die selbst lesbisch ist.

Die EuroPride findet vom 12. bis 18. September in Belgrad statt. Die Tatsache, dass die Veranstaltung im konservativen Serbien stattfindet, ist bemerkenswert. Queere Menschen haben nur wenige Rechte und die Akzeptanz der LGBT+-Gemeinschaft ist gering, wie mehrere Proteste gegen die Veranstaltung gezeigt haben.