Da hatten Sie gerade Ihr Urlaubsvideo bei YouTube hochgeladen, doch anderntags
war es nicht mehr zu finden. Na schön, im Video gab es das Wort "Corona",
und der Urlaubsarzt hatte gesagt "Stellen Sie sich nicht so an, Corona
ist auch nur eine Grippe!" - aber gleich gelöscht werden? Ihr schönes
Urlaubsvideo! Das könnte ein historischer Tag werden: Otto Normalo lernt ein
Miliarden-Unternehmen kennen und hassen. Und vielleicht erfährt Otto was über
seinen Lieblingsaberglauben: Es gäbe Meinungsfreiheit im Land.
Google kaufte YouTube
Seit Beginn des Corona-Regimes macht sich die Firma YouTube zum verlängerten
Arm der Pharma-Industrie. Die einen machen Milliarden Umsätze mit der Illusion,
Spritzstoffe seien gesund (Bill Gates, GAVI & Co); die anderen, Chad Hurley,
Steve Chen und Jawed Karim (YouTube) machen ihren Profit mit der Illusion, jeder
sei sein eigener Filmproduzent. Dass YouTube im Oktober 2006 vom Suchmaschinenbetreiber
Google für umgerechnet 1,31 Milliarden Euro aufgekauft wurde, hat die Monopolisierung
weiter verstärkt.
Corona ist kein Killervirus
Zu den ersten Videos, die aus eindeutig politischen Gründen gelöscht wurden,
gehörte ein Interview von Uli Gellermann mit einem Epidemiologen auf der Plattform
KenFM. Der Wissenschaftler hatte tatsächlich gesagt: "Corona ist kein
Killer-Virus". Dieser Beitrag wurde am 23. 8. 2020 veröffentlicht und
dann nach einigen wenigen Tagen auf YouTube gelöscht. Diese kühle, medizinische
Feststellung widersprach allerdings der allgemeinen Panikmache, nach der das
Virus bald alle Welt umbringen würde. Statt eine wissenschaftliche Debatte
zu befördern, wollte die Pharma-Industrie Umsatz. Und er war mit Hysterie besser
zu befördern als mit der Wissenschaft.
"Alles-Auf den Tisch" - gelöscht
Doch dieser Angriff auf die Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit war nur der
Beginn einer bis heute andauernden Serie von Angriffen auf die Meinungs-
und Redefreiheit. Eine der bekanntesten Attacken auf die Demokratie war die
Löschung der Künstler-Aktion "Alles-Auf den Tisch". Die satirischen
Beiträge zur Pandemie-Propaganda waren kurze Zeit ein Renner im Netz. Nach
der Löschung gab es zwar eine Entscheidung des Landgerichts Köln gegen YouTube,
aber die Künstler sollten die anschließenden frontalen öffentlichen Angriffe
gegen sie nicht ohne Blessuren überstehen: Der eine zog sich aus der Aktion
zurück, die andere distanzierte sich und der kurze Aufstand gegen die Meinungsdiktatur
verlief sich in Karriere-und Rentenfragen.
Strike gegen RT DE
Dass man auf keinen Fall den Russen von RT Deutsch eine eigene Meinung zu Corona-Fragen
erlauben durfte, war in der russophoben Bundesrepublik selbstverständlich:
Zweifel an der Pharma-Industrie, am Gesundheits-Regime und dann auch noch mit
russischem Akzent, das ging gar nicht. Und so hatte dann RT DE am 21. September 2021
von YouTube einen "Strike" bekommen; eine Strafe, die dazu führte,
dass der Sender eine Woche lang keine Videos hochladen konnte. Kurz danach hatte
YouTube die Kanäle von RT DE und "Der Fehlende Part" wegen angeblicher
"schwerer oder wiederholter Verstöße" gegen die Gemeinschaftsrichtlinien
komplett gelöscht. Der Schritt erfolgte ohne jegliche Vorwarnung.
Geschäft mit millionenfacher Kreativität
Die klassische YouTube-Begründung: "RT DE wurde eine Verwarnung für das
Hochladen von Inhalten ausgesprochen, die gegen unsere COVID-19-Richtlinie über
medizinische Falschinformationen verstoßen." Wer ist YouTube? Der neue
Obermediziner? Der Satire-Richter? Die Inkarnation des päpstlichen Unfehlbarkeits-Dogma?
Vor allem ist YouTube eine unglaubliche Medienmacht: Zwei Mrd. Menschen nutzen
jeden Monat YouTube. Was sich da angeschlichen hat und von der "YouTube-Community"
säuselt, ist durch millionenfache Werbe-Einblendungen ein knallhartes Geschäft
mit der kostenlosen Nutzung millionenfacher Kreativität.
Die Duz-Qualle
Wenn man der offiziellen Konzernfrage folgt "Hast du dich schon einmal
gefragt, wie YouTube funktioniert?" findet man die Duz-Qualle: Wir duzen
Dich und Du hast uns lieb. Was "Du" nicht findest, sind überpüfbare
Kriterien, Gremien, verantwortliche Menschen. Stattdessen eine gallertartige
Masse. Während die öffentlich-rechtlichen Medien, deren Quoten um vieles geringer
sind als die Umsätze von YouTube, immerhin noch über wie-auch-immer-kontrollierende
Rundfunkräte verfügen, gibt es bei YouTube ein Null an demokratischer Kontrolle.
Über die Kontrolle der Betreiber kein Wort
Was es gibt, ist das "Netzwerkdurchsetzungsgesetz", ein Gesetz, dass
die Nutzer der Netzwerke wie Facebook und YouTube kontrollieren soll, damit
die keine "rechtswidrigen Inhalte" verbreiten. Es geht um "landesverräterische
Fälschung, Straftaten gegen die öffentliche Ordnung" und angeblich sogar
um die "Gefährdung des demokratischen Rechtsstaates". Aber obwohl
es bei den Netzwerkbetreibern um die größten Monopolisten auf dem Sektor Informationsverbreitung
und Meinungsmanipulation geht, gibt es über die Kontrolle der Betreiber so
gut wie kein Wort!
Nutzer "können in Zukunft"
Über die Rechte der Nutzer ein verschämtes Sätzchen: "Sie können in
Zukunft effektiver gegen Entscheidungen der Anbieter sozialer Netzwerke vorgehen,
wenn unterschiedliche Auffassungen in Bezug auf das Löschen oder Beibehalten
einzelner Beiträge bestehen". Sie "können in Zukunft". Und
wer es schon mal versucht hat, der weiß, dass er keine Zukunft hat.
Es ist an der Zeit
Es ist an der Zeit, dass YouTube der Kontrolle durch die Bevölkerung unterworfen
wird. Damit Profit nicht der einzige Maßstab für die öffentliche Debatte
bleibt. Damit der öffentliche Diskurs auch öffentlich geführt wird und nicht
der Zensur der Großkonzerne unterliegt. Damit die "Gefährdung des demokratischen
Rechtsstaates" durch eine demokratische Kontrolle abgewehrt werden kann.