Das Wort "Atheismus" geht auf das altgriechische Adjektiv átheos
zurück. Es bedeutet wörtlich "ohne Gott" (bzw. "gottlos").
Die Lebensphilosophie eines Atheisten basiert auf Erfahrungen aus der tatsächlichen
Welt und der wissenschaftlichen Methode, unabhängig von jeder willkürlichen
Annahme über Autoritäten und Glaubensbekenntnisse.
Typischerweise führt das auch zu einer zusätzlichen Bedeutung, wenn es um
die eigene Verantwortung gegenüber Menschen und Natur geht, weil nicht erwartet
wird, dass ein Gott eingreift, wenn etwas schief geht.
Viele Atheisten führen ein vollständiges Fehlen von Beweisen für Götter
oder andere übernatürliche Wesen an. Sowie auf wissenschaftlichen Grundlagen
kann Atheismus auch auf philosophischen, sozialen oder historischen Gründen
beruhen. Allerdings gibt es keine Ideologien oder Verhaltensbräuche, an denen
Atheisten festhalten.
Was ist mit Agnostizismus?
Atheismus kann mit Agnostizismus verglichen werden, der besagt, dass die Existenz Gottes nicht logisch widerlegt werden kann. Der Hauptunterschied zwischen Atheismus und Agnostizismus liegt vor Allem im Zusammenhang zwischen Glauben und Wissen.
Formen des Atheismus und Agnostizismus
Sowohl Atheismus als auch Agnostizismus werden häufig in einer "starken"
und einer "schwachen" Form beschrieben.
Schwacher Agnostizismus: Ich weiß nichts über Gott.
Starker Agnostizismus: Keiner weiß etwas über Gott.
Schwacher Atheismus: Ich halte mich mit dem Glauben an Gott zurück und warte
auf Beweise.
Starker Atheismus: Es gibt bereits genug Beweise, um sicher zu sein, dass Gott
nicht existiert.
Diese Beschreibungen dienen lediglich der Klarheit und viele würden wohl eine
Position zwischen zwei der oberen Punkte einnehmen, oder eine Variation eines
einzelnen.
Gegen welche Götter sprechen sich Atheisten aus?
Ein grundsätzliches Problem mit Religionen ist, dass es keine universell akzeptierte Definition von Gott gibt. Für die drei großen, monotheistischen Religionen – Christentum, Islam und Judentum – beinhaltet der Begriff "Gott" typischerweise ein übernatürliches Wesen, das das Universum geschaffen hat, und jede erdenkliche Perfektion besitzen kann: Allwissen, Alleskönnen, Güte.
Traditionellere Glaubensformen messen Gott einige übernatürliche Kräfte bei. Nicht selten wird behauptet, dass die Annahme eines übernatürlichen Gottes eine unwiderlegbare Hypothese ist (was unüberprüfbar bedeutet). Das bedeutet, dass die Wahrheit über jede Aussage, die über Gott gemacht wird, unbestimmbar ist – und daher ohne wissenschaftliche Bedeutung.
Um die Sache noch komplizierter zu machen werden Beschreibungen über Gott von einigen als wörtlich wahr verstanden, von anderen aber wiederum als metaphorisch oder veraltet. Die Regeln, nach denen man Teile eines religiösen Textes als metaphorisch und andere als wörtlich betrachten muss, sind grundsätzlich unklar.
Atheisten sind generell der Meinung, dass wörtliche Beschreibungen über Gott unwahr und metaphorische in die Realität übertragen sinn- oder bedeutungslos sind.