Aus für den röm.-kath. Religionsunterricht?

Niki Glattauer gibt Noten (26.9.2022 auf heute.at, entdeckt am 8.10.2022)

Hat Religionen einen Stellenwert bei Dir?


Alle reden vom Personalmangel in Turnen, Englisch oder Physik. Von den Religionslehrerinnen redet niemand. Dabei steht, wie ich höre, der röm.- kath. Unterricht vor dem Konkurs. Angeblich fehlen in den nächsten drei Jahren mehr als 500 Reli-Lehrerinnen.

Mit fatalen Folgen: Jetzt schon werden überall Klassen zusammengelegt, die Reli-Stunden auf die Hälfte zusammengekürzt. Konkret: Wo aufgrund der Schülerzahlen zwei Wochenstunden vorgeschrieben wären, wird - gesetzeswidrig! - nur eine gehalten.
Die Direktorin einer großen Wiener Privatschule schreibt mir frustriert: "Uns geht das Personal aus. Dabei bräuchte es für jede g'standene Religionslehrerin, die in Pension geht, fast drei neue, denn mehr als zehn Wochenstunden will keine mehr arbeiten. Wer soll künftig Religion unterrichten - die Türkisch-Muttersprachenlehrerin?"
Note: Nicht genügend

Soweit Glattauer. Bei solchen Umfragen sieht man wieder die Vorsicht der Befragten, weil die Pflicht zur Mitgliedschaft in der katholische Kirche wird von vielen immer noch als vorhanden vermutet! Wenn z.B. nur um die 10% der katholischen Kirchenmitglieder sonntags in die Kirche gehen, dann kann doch wohl die Religion nicht für 24% einen sehr großen und für knapp 14% beachtlichen Stellenwert haben! Da müssten sich die beiden ersten Antwortvarianten auf die 10% Kirchgeher verteilen! Und die anderen 90% müssten sich auf die unteren drei Antwortvarianten verteilen!
Hier die Wikipediazahlen über Religionslehrer in Österreich, sie stammen vom Schuljahr 2016/17: katholisch: 607.112 Schüler, 7.165 Lehrer, islamisch: 69.573 Schüler, 578 Lehrer, evangelisch: 40.500 Schüler, 600 Lehrer. Ein katholischer Religionslehrer verdient je nach Lebensalter 3.390 bis 5.370 Euro im Monat, das sind netto 2.264 bis 3.204. Im Schuljahr 2016/17 gab es insgesamt in Österreich eine Schülerzahl von 1.130.523! Das ergibt gut 400.000 Schüler, die etwa anderen Religionen angehörten, z.B. den Orthodoxen, die Mehrzahl der 400.000 wird aber wohl religionsfrei gewesen sein oder sich zumindest von der Teilnahme am Religionsunterricht abgemeldet haben!

2022 werden diese Zahlen sicherlich noch religionsfreier liegen!