Der Theologe und frühere Präses des Gnadauer Verbands, Michael Diener,
wünscht sich in den Landeskirchen einen Fokus auf das Thema Nachfolge. Die
Wiederkunft Jesu kann er kaum erwarten.
1. Was ist Ihr Lieblingsbuch aus der Bibel? Warum?
Sehr schwer, - ich schwanke zwischen dem Lukasevangelium und dem Kolosserbrief
und entscheide mich für Letzteren, weil dort die wichtige Botschaft des "Christus
in Euch" so wunderbar ausgeführt wird.
Atheistischer Kommentar: Hier der Kolosserbrief:
"Paulus, durch den Willen Gottes Apostel Christi Jesu, und der Bruder Timotheus
an die heiligen Brüder in Kolossä, die an Christus glauben. Gnade sei mit
euch und Friede von Gott, unserem Vater.
Gottes Heilsplan: Dank für die Gemeinde - Wir danken Gott, dem Vater
Jesu Christi, unseres Herrn, jedes Mal, wenn wir für euch beten. Denn wir haben
von eurem Glauben an Christus Jesus gehört und von der Liebe, die ihr zu allen
Heiligen habt, weil im Himmel die Erfüllung eurer Hoffnung für euch bereitliegt.
Schon früher habt ihr davon gehört durch das wahre Wort des Evangeliums, das
zu euch gelangt ist. Wie in der ganzen Welt, so trägt es auch bei euch Frucht
und wächst seit dem Tag, an dem ihr den Ruf der göttlichen Gnade vernommen
und in Wahrheit erkannt habt. So habt ihr es von Epaphras, unserem geliebten
Mitarbeiter, gelernt. Er ist an unserer Stelle ein treuer Diener Christi und
er hat uns auch von der Liebe berichtet, die der Geist in euch bewirkt hat.
Fürbitte für die Gemeinde - Seit dem Tag, an dem wir davon erfahren
haben, hören wir nicht auf, inständig für euch zu beten, dass ihr in aller
Weisheit und Einsicht, die der Geist schenkt, den Willen des Herrn ganz erkennt.
Denn ihr sollt ein Leben führen, das des Herrn würdig ist und in allem sein
Gefallen findet. Ihr sollt Frucht bringen in jeder Art von guten Werken und
wachsen in der Erkenntnis Gottes. Er gebe euch in der Macht seiner Herrlichkeit
viel Kraft, damit ihr in allem Geduld und Ausdauer habt.
Loblied auf Christus, das Ebenbild Gottes - Dankt dem Vater mit Freude!
Er hat euch fähig gemacht, Anteil zu haben am Los der Heiligen, die im Licht
sind. Er hat uns der Macht der Finsternis entrissen und aufgenommen in das Reich
seines geliebten Sohnes. Durch ihn haben wir die Erlösung, die Vergebung der
Sünden. Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, / der Erstgeborene der
ganzen Schöpfung. Denn in ihm wurde alles erschaffen / im Himmel und auf Erden,
/ das Sichtbare und das Unsichtbare, / Throne und Herrschaften, Mächte und
Gewalten; / alles ist durch ihn und auf ihn hin geschaffen. Er ist vor aller
Schöpfung, / in ihm hat alles Bestand. Er ist das Haupt des Leibes, / der Leib
aber ist die Kirche. / Er ist der Ursprung, / der Erstgeborene der Toten; /
so hat er in allem den Vorrang. Denn Gott wollte mit seiner ganzen Fülle in
ihm wohnen, um durch ihn alles zu versöhnen. Alles im Himmel und auf Erden
wollte er zu Christus führen, / der Friede gestiftet hat am Kreuz durch sein
Blut.
Aufruf an die Gemeinde - Auch ihr standet ihm einst fremd und feindlich
gegenüber; denn euer Sinn trieb euch zu bösen Taten. Jetzt aber hat er euch
durch den Tod seines sterblichen Leibes versöhnt, um euch heilig, untadelig
und schuldlos vor sich treten zu lassen. Doch müsst ihr unerschütterlich und
unbeugsam am Glauben festhalten und dürft euch nicht von der Hoffnung abbringen
lassen, die euch das Evangelium schenkt. In der ganzen Schöpfung unter dem
Himmel wurde das Evangelium verkündet; ihr habt es gehört, und ich, Paulus,
diene ihm.
Der Apostel und die Gemeinde: Diener der Kirche für alle Menschen - Jetzt freue
ich mich in den Leiden, die ich für euch ertrage. Für den Leib Christi, die
Kirche, ergänze ich in meinem irdischen Leben das, was an den Leiden Christi
noch fehlt. Ich diene der Kirche durch das Amt, das Gott mir übertragen hat,
damit ich euch das Wort Gottes in seiner Fülle verkündige, jenes Geheimnis,
das seit ewigen Zeiten und Generationen verborgen war. Jetzt wurde es seinen
Heiligen offenbart; Gott wollte ihnen zeigen, wie reich und herrlich dieses
Geheimnis unter den Völkern ist: Christus ist unter euch, er ist die Hoffnung
auf Herrlichkeit. Ihn verkündigen wir; wir ermahnen jeden Menschen und belehren
jeden mit aller Weisheit, um dadurch alle in der Gemeinschaft mit Christus vollkommen
zu machen. Dafür kämpfe ich unter vielen Mühen; denn seine Kraft wirkt mit
großer Macht in mir."
Das war also der Kollosserbrief! Dem Theologen seine Lieblingstelle
in der Bibel! Sie ist in der Tat sehr biblisch und wer sowas glaubt, dem gefällt
es natürlich.
Heutzutage gibt es allerdings nur noch wenige Bibelleser, meine Eltern
nannten solche Leute "Verpfaffte", also von Priestern ("Pfaffen")
gesteuerte Leute. Und wenn dann einer noch dazu "Diener" heißt, dann
steht er eben noch voller im Gottesdienst! Meinereiner muss den obigen Text
nicht kommentieren, in seiner religiösen Einfalt steht er für sich selber!
2. Wenn Jesus bei Ihnen zum Essen vorbeikommen würde, was würden Sie
kochen? Und worüber würden Sie sich mit ihm unterhalten?
Ich gehe davon aus, dass er ziemlich viel Fische und Brot dabei hat - also nehmen
wir das und ansonsten gibt es meine pfälzische Leibspeise "Hoorische".
Die Gesprächsagenda würde eindeutig er bestimmen, aber ich würde schon gerne
fragen, warum nicht alle Christenmenschen den richtigen - also meinen - Meinungen
zuneigen und ob er sich mit seiner Wiederkunft nicht etwas beeilen könnte.
[Vorsicht, Ironie; Anm. d. Red.]
Atheistischer Kommentar: Was sind "Hoorische"? Wikipedia ist
nahezu allwissend und weiß das auch: " Hoorische (auch: Hòòrische) oder
Grumbeer-Spatze, Grompere-Stippchia, Schlembadde, Riwwelspatze sind im Saarland
und in der Pfalz bekannte, teilweise längliche Klöße, aus rohen Kartoffeln.
In der Pfalz werden Hoorische Knepp üblicherweise halb/halb aus gekochten und
rohen Kartoffeln hergestellt und als Beilage beispielsweise zu Sauerbraten oder
Ente gereicht. (..) Der Name bedeutet wörtlich 'Haarige' und spielt auf die
Oberfläche der Klöße an, die durch das grobe Reiben/Stampfen der Kartoffeln
rau bleibt. 'Grompere-Stippchia' ist moselfränkisch und bedeutet 'Kartoffelstümpfchen'."
Das könnte man ja zumindest mal kosten, Brot hat meinereiner auch, Fische
gibt es bei mir gelegentlich in Fischstäbchenform mit Erdäpfelsalat. Aber
Jesus braucht unsereiner keinen dazu, es gibt ihn ja schließlich nicht in der
Realität, sondern nur in Christenköpfen! Dort hatten Leute früher in unseren
Breiten den Wotan und den Donnar und fallweise auch den Rübezahl!
3. Was ist Ihr Zugang zu Gott?
Jesus Christus in Gebet und Nachfolge - der Geist Gottes - die Bibel
- Verstand oder "reason" - die communio sanctorum (Gemeinschaft der
Heiligen/die Kirche - die Natur). All das in dieser Reihenfolge.
Atheistischer Kommentar: Das blieb meinemeinen alles erspart, meine Eltern
waren religionsfrei, wagten es allerdings damals in den Vierziger- und Fünfzigerjahren
nicht, ihre Kinder nicht taufen zu lassen! Meinereiner musste also 12 Jahre
lang den Religionsunterricht besuchen, ohne jemals eine Silbe von diesem Quatsch
zu glauben, erinnere wieder einmal an meine erstes Erlebnis in der ersten Klasse
Volksschule im Religionsunterricht, die "Katechetin" genannte Religionstante
befahl uns ins Religionsheft ein großes rotes Herz zu zeichnen, weil wir alle
den Jesus so liebten. Meinereiner dachte sich: das Weib spinnt! Das war mein
Zugang zu Gott!
4. Welches Glaubensthema beschäftigt Sie in letzter Zeit? Warum?
Frieden (muss ich nicht erläutern warum) und Nachfolge (weil das für mich
der Schlüssel zu einer Reform landeskirchlicher Glaubensprofile ist).
Atheistischer Kommentar: Der Friede zeigte sich im Christentum z.B. besonders
großartig im 30jährigen Krieg (1618 bis 1648), der Krieg von Katholiken gegen
Protestanten forderte damals auf die damalige Einwohnerzahl gerechnet in Europa
mehr Tote als der 1. und 2. Weltkrieg zusammen! Aber Kriege führte man ja durch
die christlichen Zeiten ziemlich pausenlos! Nachfolge beschäftigt meineneinen
nicht, ich bin selber die Vorgabe!
5. Wofür leben Sie?
Gott zur Ehre und den Menschen zum Dienst ("nomen est omen"; dt. "Der
Name deutet schon darauf hin").
Atheistischer Kommentar: Was sdoll das heißen "Gott zur Ehre"?
Ist es für seinen Gott eine Ehre, wenn ihm der Herr Diener dient? Den Herrn
Diener gibt es wirklich, den Herrgott nur in seiner Phantasie! Und den Menschen
dient der Herr Diener nicht, maximal belästigt er sie religiös!
Auf eine rasche Wiederkunft vom Jesus braucht niemand hoffen, weil falls es
wirklich einen Jesus jemals gegeben hat (seine Story wurde ja erst Jahrzehnte
nach seinem angeblichen Leben niedergeschrieben, von ihm selber gibt es keinerlei
eigene Dokumente) und Verstorbene stehen ja nimmer auf, das tun maximal Scheintote
und die tun das rasch und nicht 2000 Jahre später!