Titel: Experte sieht Religion immer mehr zu Privatsache werden
Atheistische Anmerkung: Gut beobachtet! Nicht bemerkt wurde jedoch, dass
Religion hauptsächlich zur Nebensache wird!
Untertitel: "Heute heißt es: Man lebt nur einmal"
Atheistische Anmerkung: Stimmt! Vor der Geburt existieren wir noch nicht,
nach dem Tod nicht mehr, dazwischen liegt unser Leben!
domradio.de: Religion sei keine "gesellschaftliche Klammer"
mehr, sondern werde zunehmend zu einer Subkultur: Das beobachtet der Mainzer
Religionspsychologe Sebastian Murken.
Atheistische Anmerkung: Ja, die seinerzeitige kirchliche Allmacht wurde
gebrochen, die Religionsfreiheit gesetzlich eingeführt, hier in Österreich
gab es letztmalig im katholischen Faschismus von 1934 bis 1938 Religionspflicht,
das schaffte 1938 der deutsche Faschismus ab und nach dem Ende des Nazi-Faschismus
gab es 1945 hierzulande wieder den Verfassungsartikel 14: "Die volle Glaubens-
und Gewissensfreiheit ist Jedermann gewährleistet. Der Genuß der bürgerlichen
und politischen Rechte ist von dem Religionsbekenntnis unabhängig; doch darf
den staatsbürgerlichen Pflichten durch das Religionsbekenntnis kein Abbruch
geschehen. Niemand kann zu einer kirchlichen Handlung oder zur Theilnahme an
einer kirchlichen Feierlichkeit gezwungen werden, in sofern er nicht der nach
dem Gesetze hiezu berechtigten Gewalt eines Anderen untersteht."
domradio.de: "Religion wird zunehmend etwas Privates, Intimes,
über das wenig gesprochen wird", sagte der Mainzer Religionspsychologe
Sebastian Murken im Interview der Zeitschrift "Psychologie Heute"
(Januar-Ausgabe). So wüssten oft selbst enge Freunde oder Partner nicht, ob
eine Person bete. Gesellschaftlich betrachtet sei Religion "keine kollektive
Selbstverständlichkeit mehr", sondern jeder müsse für sich ein Verhältnis
dazu finden. Die vielen Kirchenaustritte belegen aus Sicht von Murken, "dass
die Kirche als Institution nicht mehr überzeugt".
Atheistische Anmerkung: Der gesellschaftliche religiöse Druck ist stark
zurückgegangen, meine Eltern hatten es seinerzeit in den 1940er-Jahren noch
nicht gewagt, ihre Kinder nicht taufen zu lassen, obwohl sie antireligiös gestimmt
waren und völlig religionsfrei lebten. In der Familie hießen praktizierende
Kirchenmitglieder unter den Mitmenschen "Verpfaffte", wenn jemand
regelmäßig betete war er eben "verpfafft"!
domradio.de: "Mein Wille geschehe" - Heute wählten viele
Menschen auch im Bereich Religion und Spiritualität, was zu ihnen passe. "Das
ist ein wesentlicher Unterschied zu früheren Generationen: Wo damals Gehorsam,
Pflichtgefühl und Unterwerfung unter Traditionen wichtige Aspekte im Leben
waren, sind heute Autonomie, Wahlfreiheit und Selbstverwirklichung die bestimmenden
Werte." Zugespitzt formuliert sei aus dem Vers des Vaterunser "dein
Wille geschehe" in der Moderne der Satz "Mein Wille geschehe"
geworden, so Murken.
Atheistische Anmerkung: Diese Entwicklung ist eben eine Folge der Freiheiten
in einem demokratischen Staat, der keine gesellschaftlich-ideologischen Spezialitäten
mehr vorgibt! Meine Eltern hatten es nicht gewagt, die Kinder nicht taufen zu
lassen, meine Kinder sind natürlich ungetauft und das hat in den heutigen Zeiten
im Alltag keinerlei Rolle mehr gespielt! Gelebte Religion war eine Folge des
Gehorsams gewesen! Der Wille der Mehrheit wird nimmer vom Vaterunser bestimmt!
Das hat sogar der Religionspsychologe bemerkt!
domradio.de: In klassischen religiösen Denkmustern hätten die Menschen
das jetzige Leben als "Jammertal, eine auszuhaltende Durchgangsphase"
betrachtet und auf Gnade und Heil im Jenseits gehofft. "Diese Denkbewegung
hat in einer säkularisierten und individualisierten Welt ihre Plausibilität
verloren. Heute heißt es: Man lebt nur einmal", erklärte der Experte.
So wolle "kaum noch jemand auf das versprochene Schöne im Jenseits warten:
Das religiöse Versprechen, irdisches Leid habe einen höheren Sinn, trägt
heute nicht mehr."
Atheistische Anmerkung: Davon hat ja die Religion in den wissenslosen
Zeiten gelebt! Das Elend auf Erden würde im Himmel belohnt! Als seinerzeit
die Arbeiterbewegung entstand und diese es erkämpfte, das Jammertal durch den
menschenrechtlich abgesicherten Sozialstaat zu ersetzen, ist das kirchlich verhängte
irdische Leid unwichtig geworden! Wir leben klarerweise nur einmal! Hier auf
Erden und nicht in Himmel oder Hölle! Auch das hat der Herr Murken wahrgenommen!
domradio.de: Ein wohlwollendes Universum - Das "menschliche Urbedürfnis",
sich mit dem in Verbindung zu bringen, das jenseits der eigenen Wahrnehmungsgrenze
liege, bleibe indes bestehen: Es sei die Grundlage für alle Formen gegenwärtiger
Spiritualität, so Murken. Vielfach gehe es dabei nicht um einen "vorgeschriebenen
Heilsweg", sondern um "eine allgemeine, diffuse Vorstellung, dass
da draußen ein wohlwollendes Universum existiert, mit dem es möglich ist,
in Kontakt zu treten und Unterstützung zu erfahren."
Atheistische Anmerkung: Das Wohlwollen des Universums besteht wohl darin,
Menschenleben zu ermöglichen! Aber das hat kein Gott geplant oder geschöpft,
das ergibt sich durch die Naturgesetze, die lassen alles mögliche zu, Menschen
& Coronaviren zum Beispiel!
domradio.de: Andere spirituelle Erfahrungen - Zugleich gebe es weiterhin
ein Bedürfnis nach Transzendenz: Es drücke sich in dem Wunsch aus, "nicht
nur um sich selbst zu kreisen, sondern sich mit etwas Größerem jenseits der
eigenen Begrenztheit zu verbinden", sagte der Psychologe. Wer der Religion
den Rücken kehre, suche oft nach anderen Formen von Einbindung, etwa in die
Natur, die Familie oder eine Gemeinschaft. "Aber sie kann auch in anderen
spirituellen Erfahrungen gelebt werden", beispielsweise im verbreiteten
Glauben an Engel.
Atheistische Anmerkung: Meinereiner lebt in der vorhandenen Welt und
kreist um nichts! Beim Großteil der Menschen in den entwickelten Ländern spielt
die Religion - wenn überhaupt! – nur eine Nebenrolle! Dass meinereiner hier
diese Homepage betreibt wurde seinerzeit 2009 aus dem Ärger über den zwölf
Jahre lang zwangsweise besuchten Religionsunterricht und über die anhaltende
religiöse Belästigung im Alltag motiviert! Diese wird wahrnehmbar von Jahr
zu Jahr weniger, von 2009 bis 2021 sind ja auch in Österreich die katholischen
Kirchenmitglieder um rund 710.000 weniger geworden! Und eine Ersatzbindung
brauchen die ausgeschiedenen Kirchenmitglieder nicht, sie sind ja meistens ohnehin
schon lange kirchenfern gewesen!
domradio.de: Engel verlangen nichts - Engel übernähmen die Funktionen,
die im christlichen Kontext traditionell Gott zugeschrieben würden, "jedoch
ohne verbindlichen theologischen Rahmen", sagte Murken: "In einer
Gesellschaft, in der Gott nicht mehr selbstverständlich ist, kommen Engel wie
gerufen." Engel könnten darum gebeten werden, Wünsche des Einzelnen zu
erfüllen, verlangten aber ihrerseits nichts: "Aspekte der Unterordnung
und des Gehorsames werden zugunsten des Selbst, das seinen eigenen Weg finden
soll, ersetzt."
Atheistische Anmerkung: Aha, der Murken verkündet als Gottersätze die
Engel! Also meinereiner kennt niemanden, der von Gott weg und zum Engel hingeströmt
wäre! Der Murken bildet sich da was ein, weil er die Welt nicht real betrachten
will oder kann!
Religion ist Privatsache und wird weiterhin noch privater werden – bis
sie weitgehend ganz weg ist!