Ausssendung vom 10.2.2023
Wir, Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht, haben gemeinsam ein "Manifest
für Frieden" verfasst. Für Verhandlungen statt Panzer. Innerhalb
weniger Tage wurde das Manifest von 69 bekannten Persönlichkeiten aus Kultur,
Kunst, Wissenschaft und Politik unterschrieben. Ab heute kann sich jede und
jeder dem Manifest anschließen: Bitte unterschreibt und leitet den Aufruf weiter!Auf
Basis der Forderungen dieses Manifestes laden wir gemeinsam mit Brigadegeneral
a.D. Erich Vad zu einer Kundgebung ein: am 25. Februar um 14 Uhr am Brandenburger
Tor in Berlin. Kommt alle! Unser Land braucht wieder eine starke Friedensbewegung.Wir
wollen mit diesen Aktionen dazu beitragen, dass die Hälfte der deutschen Bevölkerung
in der öffentlichen Debatte endlich gehört wird, die für Verhandlungen statt
Krieg plädiert. Für Frieden statt Panzer.Und bitte unterstützt, wenn ihr
könnt, den "Aufstand für Frieden" auch finanziell. Für die Kundgebung
fallen Kosten an (Bühne, Technik). Spendenkonto: Alice-Schwarzer-Stiftung,
IBAN DE22 3705 0198 1936 8613 90, Kennwort: "Aufstand für Frieden"
oder via der Spendenplattform https://www.gofundme.com/.
Manifest für den Frieden:
Heute ist der 352. Kriegstag in der Ukraine. Über 200.000 Soldaten und
50.000 Zivilisten wurden bisher getötet. Frauen wurden vergewaltigt, Kinder
verängstigt, ein ganzes Volk traumatisiert. Wenn die Kämpfe so weitergehen,
ist die Ukraine bald ein entvölkertes, zerstörtes Land. Und auch viele Menschen
in ganz Europa haben Angst vor einer Ausweitung des Krieges. Sie fürchten um
ihre und die Zukunft ihrer Kinder.
Die von Russland brutal überfallene ukrainische Bevölkerung braucht unsere
Solidarität. Aber was wäre jetzt solidarisch? Wie lange noch soll auf dem
Schlachtfeld Ukraine gekämpft und gestorben werden? Und was ist jetzt, ein
Jahr danach, eigentlich das Ziel dieses Krieges? Die deutsche Außenministerin
sprach jüngst davon, dass „wir“ einen „Krieg gegen Russland“ führen.
Im Ernst?
Präsident Selenskyj macht aus seinem Ziel kein Geheimnis. Nach den zugesagten
Panzern fordert er jetzt auch Kampfjets, Langstreckenraketen und Kriegsschiffe
– um Russland auf ganzer Linie zu besiegen? Noch versichert der deutsche Kanzler,
er wolle weder Kampfjets noch „Bodentruppen“ senden. Doch wie viele „rote
Linien“ wurden in den letzten Monaten schon überschritten?
Es ist zu befürchten, dass Putin spätestens bei einem Angriff auf die Krim
zu einem maximalen Gegenschlag ausholt. Geraten wir dann unaufhaltsam auf eine
Rutschbahn Richtung Weltkrieg und Atomkrieg? Es wäre nicht der erste große
Krieg, der so begonnen hat. Aber es wäre vielleicht der letzte.
Die Ukraine kann zwar – unterstützt durch den Westen – einzelne Schlachten
gewinnen. Aber sie kann gegen die größte Atommacht der Welt keinen Krieg gewinnen.
Das sagt auch der höchste Militär der USA, General Milley. Er spricht von
einer Pattsituation, in der keine Seite militärisch siegen und der Krieg nur
am Verhandlungstisch beendet werden kann. Warum dann nicht jetzt? Sofort!
Verhandeln heißt nicht kapitulieren. Verhandeln heißt, Kompromisse machen,
auf beiden Seiten. Mit dem Ziel, weitere Hunderttausende Tote und Schlimmeres
zu verhindern. Das meinen auch wir, meint auch die Hälfte der deutschen Bevölkerung.
Es ist Zeit, uns zuzuhören!
Wir Bürgerinnen und Bürger Deutschlands können nicht direkt auf Amerika und
Russland oder auf unsere europäischen Nachbarn einwirken. Doch wir können
und müssen unsere Regierung und den Kanzler in die Pflicht nehmen und ihn an
seinen Schwur erinnern: „Schaden vom deutschen Volk wenden“.
Wir fordern den Bundeskanzler auf, die Eskalation der Waffenlieferungen zu
stoppen. Jetzt! Er sollte sich auf deutscher wie europäischer Ebene an die
Spitze einer starken Allianz für einen Waffenstillstand und für Friedensverhandlungen
setzen. Jetzt! Denn jeder verlorene Tag kostet bis zu 1.000 weitere Menschenleben
– und bringt uns einem 3. Weltkrieg näher.
Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht
Zum Manifest und zum Unterzeichnen:
Petition · Manifest
für Frieden · Change.org