Die fatalen Folgen der Post-Liberalisierung

DPD: Direct Parcel Distribution Austria GmbH

Diesen Paketdienst kennen wir alle! Schon am 7.4.2023 hat die KPÖ in der Steiermark eine Aussendung dazu verfasst, aufgefunden wurde sie erst am 10.5.:
KPÖ-LAbg. Werner Murgg: "Paketzusteller:innen werden in Subunternehmen nach Strich und Faden ausgebeutet. Es braucht endlich eine Auftraggeberhaftung!"
Bis zu 17 Stunden Tagesarbeitszeit bei einem Stundenlohn von sechs Euro: Die Enthüllungen rund um die Arbeitsbedingungen im DPD-Verteilerzentrum in Kalsdorf schockieren – und sind doch kein Zufall oder Versehen, sondern die logische Folge politischer Entscheidungen, allen voran der Post-Liberalisierung 2011.
Dazu sagt KPÖ-LAbg. Werner Murgg in einer ersten Reaktion: „Liberalisierung heißt Lohnabbau und massive Verschlechterung der Arbeitsbedingungen zugunsten der Profite Privater. Dieser Grundsatz beweist sich im Postgewerbe einmal mehr auf skandalöse Art und Weise, wie die Zustände im DPD-Verteilerzentrum Kalsdorf zeigen. Vor 20 Jahren konnten Postler:innen von ihrer Arbeit noch gut leben. Heute werden Paketzusteller:innen nach Strich und Faden ausgebeutet. Die Bundesregierung ist dringend aufgefordert, die Augen vor den offensichtlichen Missständen in der Paketdienst-Branche nicht länger zu verschließen, die Konzerne vernünftig zu kontrollieren und sicherzustellen, dass die Rechte der Arbeiterinnen und Arbeiter gewahrt sind!“

Soweit ein Teil der KPÖ-Aussendung!
Allerdings werden die Gesamtprobleme nicht angeführt! Viele DPD-Zusteller haben nämlich einen Weg gefunden, ihre Arbeitsbelastung einzuschränken! Sie stellen die Pakete gar nicht zu, sondern veranlassen die Verständigung der Empfänger, das Paket hätte nicht zugestellt werden können, weil der Empfänger außer Haus war! Meinereiner der aufgrund seiner Gehbehinderung nahezu immer zuhause ist, erhält in der Regel briefliche Benachrichtigungen, sich das am gestrigen Tag nicht zustellbare Paket, irgendwo in einem abgelegenen kleinen Geschäft abzuholen, weil niemand zuhause gewesen wäre. Richtig war: es hat niemand geläutet! Die DPD-Zusteller stellen möglicherweise Pakete an Firmen zu und Privatempfänger erhalten nur briefliche Abholverständigungen!