Zwar ist es einerseits selbstverständlich richtig, den einheimischen Rechtsextremismus
ins Visier zu nehmen und neonazistische Gruppen zu bekämpfen. Aber andererseits
ist es auf realitätsverzerrende Weise völlig unangemessen, staatsrituell und
massenmedial fast ausschließlich nur den nichtdeutschen Opfern des einheimischen
Rechtsextremismus zu gedenken (Beispiel Solingen), während man die Gewalttaten
von islamischen Rechtsterroristen und Attentätern mit ihren zahlreichen deutschen
und nichtmuslimischen Opfern (Beispiel Breitscheidplatz) dagegen nicht gleichermaßen
ins Zentrum der staatspolitischen Aufmerksamkeit rückt. Mit diesem "gedenkpolitischen"
Doppelstandard bedient man nur die Selbstgerechtigkeit sowie die Schuldabwehr
in den muslimischen Gegenmilieus und lenkt u. a. von Folgendem ab:
Nach offiziellen Angaben stehen 72 einheimisch-rechtsextremistische "Gefährder"
*) 505 islamisch-rechtsextremistischen "Gefährdern" gegenüber.
Aktuell wurde heute (31. Mai 2023) laut Pressemeldungen in zwölf Bundesländern
mit ca. 1000 Polizeikräften eine Razzia gegen Unterstützer des "Islamischen
Staates" (IS) durchgeführt, die Geld für die Terrormiliz gesammelt haben
sollen. Dabei fassten die Ermittler "sieben verdächtige Männer und Frauen.
Unter ihnen zwei Ehepaare aus NRW, Alperen K. und Cagla K., Anna Y. und Harun
Y. Dazu wurden Chahira A., Kujtim B. und Siham O. gefasst, Festnahmen erfolgten
auch in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Bremen. Den überwiegend deutschen
Staatsbürgern (sic; H.K.) wird Unterstützung einer terroristischen Vereinigung
vorgeworfen."
*) Als „Gefährder“ werden Personen bezeichnet, bei denen die Sicherheitsbehörden
annehmen, dass sie politische Straftaten von erheblicher Bedeutung begehen könnten.