MSN (seinerzeit bekannt als Internetdienstanbieter "Microsoft Network") brachte am 4.7.2023 darüber (ohne Fragezeichen!) folgende Meldung:
Artikel von Stephan-Andreas Casdorff
Kölns Skandal-Kardinal Woelki ist immer noch im Amt. Das kann so nicht weitergehen,
findet Limburgs Bischof Bätzing und rügt den Papst. Der Vatikan muss jetzt
handeln.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und der Papst – die beiden
werden keine Freunde mehr. Georg Bätzing traut sich was. Limburgs Bischof rügt
den Bischof von Rom, der Franziskus ja ist, gleichsam auf Augenhöhe dafür,
dass er noch immer nicht über Kölns Kardinal Rainer Maria Woelki entschieden
hat. Bätzings Botschaft: So geht’s nicht weiter.
Soll Woelki, aus vielen Gründen hochumstritten, voran wegen des Monsterthemas
Missbrauch, etwa unbelästigt weiter und weiter amtieren? Unvorstellbar.
Eigentlich.
Bischof Bätzing steht an der Spitze einer immer breiter werdenden Bewegung
unter den Millionen Gläubigen, die meint, dass das "System der hierarchischen
Autoritätsausübung seine offensichtlichen Grenzen" hat. Genauer: haben
muss.
Es gibt mehrere staatsanwaltschaftliche Ermittlungen gegen Kirchenmann Woelki,
jüngst eine großangelegte Razzia. Der Unmut unter den Laienorganisationen
wächst. Und dann noch der Streit um Finanzierung und Ausrichtung der "Kölner
Hochschule für Katholische Theologie", die der Diözesanrat für "komplett
überflüssig" hält. Auch, weil die Millionen Euro womöglich für eine
Entschädigung von Missbrauchsopfern fehlen.
Die Folgen der Untätigkeit des Papstes können immer noch größer werden.
Heerscharen von Unzufriedenen treten aus der Kirche aus.
Weil es wirkt, als sei der nichts mehr heilig. Die Kirche im Erzbistum Köln,
ja im ganzen Land, leidet durch die seit Jahren ungeklärte Situation. Und wie
sagt Bätzing: "Sie erleidet großen Schaden."
Was der Bischof nicht sagt, aber jeder versteht: durch den Papst. Denn wenn
das so weitergeht, ruiniert er die katholische Kirche. Zusätzlich zu all dem,
was die deutschen Oberhirten in den vergangenen Jahrzehnten selber dazugetan
haben.
Woelki will auch den Weg der Reformen nicht mitgehen
Ein Grund für das Festhalten von Franziskus an Kardinal Woelki könnte sein,
dass sich beide einig sind in der Ablehnung des Synodalen Wegs, des deutschen
Reformwegs. Doch mag Köln eines der bedeutendsten Bistümer der Weltkirche
sein, das "Rom des Nordens" – Reformen sind die vielleicht letzte
Chance.
Für die scheut Bätzing die Konfrontation mit Rom nicht, weder mit Woelki noch
mit Franziskus. Und 23 der 27 deutschen Bischöfe stehen hinter ihm.
In Anlehnung an einen katholischen Mönch, der ein Reformator wurde: Da steht
er und kann nicht anders. Bischof Bätzing will erkennbar auch nicht mehr anders.
Wer hätte gedacht, dass es so weit kommt? Luther lässt grüßen.
Vor den katholischen Kirchentüren stehen ja immer weniger Leute, wie aktuelle
Berichte in Österreich zeigen, gingen 2022 nur noch 5,7% der Kirchenmitglieder
zur Sonntagsmesse, 1951 gehörten fast 90% der österreichischen Bevölkerung
der katholischen Kirche an, 2022 waren es nur noch 52%. In Westdeutschland waren
es 1950 noch 45,8%, in der Zeit vor dem Ende der DDR gut 42%, 1990 nach der
Eingliederung der DDR-Gebiete (bedingt durch die geringe Zahl von Katholiken
in Ostdeutschland) waren es 35,8% und 2022 sind es nur noch 24,8%! Katholische
Sonntagsmessbesucher gibt es in der BRD aktuell 5,75%!
Es ist in vielen Ländern immer noch der Brauch, dass Babys durch die Taufe
die Kirchenmitgliedschaft zugewiesen bekommen, der Nachwuchs wird also in die
Kirche eingetreten und tritt nicht selber ein! Aber den meisten Leuten sind
Papst und Religion sowieso weitgehend egal, der Papst kann seine Kirche daher
weder ruinieren, noch reparieren...