ZDF-Bericht darüber vom 3.8.2023:
Mit 13 Opfern sexuellen Missbrauchs traf sich Franziskus anschließend am
Abend in der Botschaft des Heiligen Stuhls, wie Vatikan-Sprecher Matteo Bruni
mitteilte. Das mehr als einstündige Treffen sei von "intensivem Zuhören"
gekennzeichnet gewesen.
In einem im Februar veröffentlichten Bericht wurde festgestellt, dass in Portugal
seit 1950 mindestens 4.815 Jungen und Mädchen von Priestern oder anderen Kirchenvertretern
sexuell missbraucht worden seien. Zuvor hatte die portugiesische Kirche darauf
beharrt, dass es nur einige wenige Fälle gegeben habe.
Auch nach der Veröffentlichung des Berichts wurde die Aufarbeitung nach Ansicht
vieler Kritiker verschleppt. Mit seinen Äußerungen im Kloster und dem Treffen
mit Missbrauchsopfern brachte Papst Franziskus ein heikles Thema seiner Reise
gleich zu Beginn zur Sprache.
Soweit die ZDF-Meldung. Hier auf dieser Site wurde ja schon oft über
die seinerzeitige Einführung des Zölibats berichtet und die Motivation dazu
so gesehen: Am Konzil von Pisa anno 1135 und noch einmal am zweiten Laterankonzil
von 1139 wurde der priesterliche Zölibat beschlossen, die Motivation dazu war
der aufsteigende Feudalismus, man befürchtete in der Kirche wohl, dass sich
auch im Kirchenapparat der Feudalismus breit machen könnte, also Priester und
Bischöfe ihre Ämter und Besitztümer ihren Nachkommen vererben könnten, also
zum Beispiel der erstgeborene Sohn vom Bischof die Diözese und das Bischofamt
erben würde, in den verordneten Zölibatsvorschriften wurde daher das Erbrecht
von männlichen Priesterkindern ausdrücklich untersagt!
Klarerweise konnten sexuelle Bedürfnisse von Priestern nicht wirklich verhindert
werden, durch den Zölibat wurde ja nicht der Sexualtrieb beseitigt, sondern
nur dessen gelebte Ausübung verboten! Vermehrt hat sich dadurch unter den
Priesteranwärtern die dazu passende Vorauswahl: die Zahl der Homosexuellen
und Päderasten nahm sozusagen auf natürliche Weise zu, weil vielen Priesterkandidaten
dadurch ja die sexuelle Anziehung auf Frauen fehlte!
Aber die Sachlage so zu sehen, das geht in der katholischen Kirche immer
noch nicht! Der Feudalismus und seine Erbschaftsstrukturen spielen in der heutigen
Gesellschaft keine allgemeine Rolle, Priester mit Familie wären also heutzutage
nimmer versucht, feudalistisch zu reagieren, sondern sie würden so bürgerlich
leben wie protestantische Geistliche!