ÖGB-Aussendung vom 1.12.2023:
Kämpfen zahlt sich aus! Nach acht harten Verhandlungsrunden haben die Gewerkschaften
PRO-GE und GPA gestern Abend einen KV-Abschluss in der Metallindustrie erzielt:
Die Löhne und Gehälter bei den Metallern steigen um 10 Prozent (max. 400 Euro).
Damit wird gerade den niedrigen und mittleren Ein-kommensgruppen die Teuerung
nachhaltig ausgeglichen. Wir gratulieren den Gewerkschaften zu diesem wichtigen
und guten Abschluss!
Der Abschluss im Detail:
> Die Ist-Löhne und -Gehälter steigen um 10 Prozent, aber maximal um 400
Euro monatlich.
> Die kollektivvertraglichen Mindestlöhne und Mindestgrundgehälter werden
um 8,5 Prozent erhöht. Der neue Mindestlohn bzw. das Mindestgrundgehalt liegt
nun bei 2.426,23 Euro.
> Die Zulagen und Aufwandsentschädigungen steigen ebenso um 8,5 Prozent.
> Für Lehrlinge wurde im Vorjahr eine Erhöhung in Etappen bis 2024
beschlossen. Aufgrund der Inflation wird nun die vorgesehene Prozenterhöhung
für das 2., 3. und 4. Lehrjahr auf 8,5 Prozent erhöht. Im ersten Lehrjahr
steigt das Einkommen wie vorgesehen von 900 auf 1.000 Euro.
> Zusätzlich wird es eine Härtefallregelung für Betriebe geben, die wirtschaftlich
in einer besonders schwierigen Lage sind.
Voller Einsatz der Gewerkschaften für höhere Löhne und Gehälter
Am Mittwoch war ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian zu Gast im Ö1-Morgenjournal
zu den aktuellen KV-Verhandlungen im Handel. So stellt er klar, dass die Handelsbeschäftigten
in der Corona-Krise noch als systemrelevant bejubelt wurden „und jetzt behandelt
man sie wie einen nassen Fetzen“. Das werden wir nicht akzeptieren! Erfahre
hier alle Infos zu den laufenden KV-Verhandlungen, Betriebsversammlungen und
aktuellen Abschlüssen.
Auch die vierte Verhandlungsrunde der Kollektivvertragsverhandlungen für die
430.000 Angestellten und Lehrlinge im Handel brachte am 28.November keine Einigung.
Nach wie vor sind die Arbeitgeber nicht bereit, ein Angebot vorzulegen, das
über der rollierenden Inflationsrate von 9,2 % liegt. In ganz Österreich finden
nun in ausgewählten Standorten vom 30.11. bis 3.12. erste Warnstreiks
statt. Die Forderung der Gewerkschaft liegt bei 9,4 % zuzüglich 15 Euro Fixbetrag,
was durchschnittlich eine Gehaltserhöhung von 9,97 % bedeutet. Während Corona
beklatscht, jetzt vergessen: So fühlen sich die Angestellten im Handel in Anbetracht
des weiterhin zu niedrigen Angebots der Arbeitgeber in den aktuellen KV-Verhandlungen.
Die Beschäftigten fordern mit ihrem Warnstreik einen angemessenen und gegen
die Inflation wirksamen Abschluss!