1934: Der Klerikalfaschismus in Österreich

Es waren heute am 12.2.2024 neunzig Jahre, dass in Österreich mit Hilfe der katholischen Kirche die politische Herrschaftsdiktatur der Klerikalen errichtet wurde, hier dazu ein Bericht darüber, der hier auf dieser Homepage im Jänner 2015 schon veröffentlicht wurde

In der Zwischenkriegszeit gab es etliche Regimes, die sich unter dem Begriff "Klerikalfaschismus" sum-mieren ließen. Sie existierten neben dem italienischen Faschismus unter Mussolini, die sich selber wegen der als Parteisymbol verwendeten "Fasces" (Rutenbündel, in denen ein Beil steckt) "Faschisten" nannten und den deutschen Nationalsozialisten, denen ebenfalls diese italienische Bezeichnung zugeordnet wurde.
Aber auch die katholische Kirche setzte ihre Bemühungen dafür ein, den von ihr als richtig deklarierten Zustand des "Vormodernismus" mit autoritären und diktatorischen Regimes wieder herzustellen. Durchaus mit Erfolg. Etwa in Spanien, wo sich ein streng katholisches Regime bis zum Tode des Diktators Franco im Jahre 1975 hielt. Im Bürgerkrieg hatten die spanischen Faschisten mit deutscher und italienischer Hilfe die rechtmäßig regierenden Republikaner besiegt.

Im österreichischen Bürgerkrieg siegten die Klerikalfaschisten im Februar 1934 ohne ausländische Militärhilfe, aber mit politischer Rückendeckung Mussolinis über den sozialdemokratischen "Republikanischen Schutzbund". Der seit 1932 amtierende Bundeskanzler Engelbert Dollfuß konnte seine Diktatur endgültig etablieren. Allerdings nicht bis 1975 wie Franco, Dollfuß wurde im Juli 1934 von den Nazis erschossen, sein klerikalfaschistischer Nachfolger Kurt Schuschnigg kapitulierte im März 1938 kampflos vor den einmarschierenden Nazi-Faschisten.
In der offiziellen österreichischen Geschichtsschreibung heißt die damalige Diktatur "Austrofaschismus". Es war allerdings nichts typisch Österreichisches daran, sondern nur typisch Katholisches. Dollfuß und Schuschnigg wollten nämlich den vom Vatikan geforderten "Ständestaat" errichten, ein Staatsgebilde, das auf das mittelalterliche Zunftwesen plus katholischer Staatsreligion ausgerichtet war. Der Vatikan lobte deshalb diese Diktatur und freute sich von Herzen über die Wiederherstellung echter katholischer Verhältnisse in Österreich. Es war eben eine klerikalfaschistische Diktatur.

im Gebet versunkene Klerikalfaschisten, Dollfuß etwas rechts von der Mitte...