Kalifatskonferenz Teil 2

Wie in Info Nr. 753 berichtet, versucht eine in Deutschland mit Betätigungsverbot belegte islamistische Partei in Österreich eine "Kalifatskonferenz" abzuhalten. Unter "Kalifat" versteht man die ursprüngliche Organisation islamistischer staatlicher Herrschaft. "Kalif" bedeutet "Nachfolger" im Sinne eines Nachfolgers Mohammeds und die Kalifen galten als "Stellvertreters des Gesandten Gottes", also als "Vize-Mohammeds". Ein Kalifat ist ein theokratische Herrschaftsform, in der die weltliche, und geistliche Führerschaft in der Person des Kalifen vereint sind.

Die NÖN berichten dazu:
VÖSENDORF / Große Aufregung herrscht derzeit im beschaulichen Vösendorf und nicht zuletzt im gesamten Bezirk. Am 10. März möchte die in Deutschland verbotene islamistische Organisation Hizb ut-Tahrir (siehe Infobox) eine Konferenz in einer Veranstaltungshalle in der Marktstraße abhalten. Diese wird bislang vorwiegend von türkisch stämmigen Personen für Hochzeiten und Konzerte genutzt.
Übers Internet wird derzeit heftig Werbung für den Aktionstag betrieben: "Freier Eintritt, Gratis-Essen!" sind die Zuckerln. Dafür gibt es eine Diskussion zur Errichtung eines weltweiten Gottesstaates.
Derzeit wird versucht, die Veranstaltung mit allen Mitteln zu verhindern. Informationen der Bezirkshauptmannschaft Mödling zu Folge, existiert noch keine Veranstaltungsgenehmigung für die Betriebsstätte an sich. Auch das Event selbst wurde in der Gemeinde noch nicht angemeldet.
Bürgermeister Friedrich Scharrer, SPÖ, erklärt: "Der Druck dagegen ist seitens der Bevölkerung enorm. Die Gemeindeverwaltung wird daher alle rechtlichen Voraussetzungen überprüfen, ob dort eine derartige Veranstaltung überhaupt stattfinden kann. Dazu sind wir allerdings auf die Unterstützung der Bezirkshauptmannschaft Mödling sowie des Bundesministeriums für Inneres angewiesen. Sämtliche Unterlagen über diese Veranstaltung wurden an die zuständigen Institutionen weitergeleitet. Jetzt gilt es, deren Entscheidung abzuwarten."
Bezirkshauptmann Dr. Philipp Enzinger hat am 21.2.2012 Neuigkeiten zu berichten: "Es sieht ganz danach aus, dass sich die Organisatoren juristischen Rat eingeholt haben. Denn plötzlich sind nur noch geladene Gäste willkommen." Damit würde die Bewilligungspflicht fallen. Enzinger lässt aber nicht locker: "Wir werden selbstverständlich die Gemeinde weiterhin beraten. Österreichische Gesetze sind von allen einzuhalten."
Das Bundesamt für Verfassungsschutz ist jedenfalls voll in die Causa involviert.

ZUM THEMA
Die Hizb ut-Tahrir (HuT, Partei der Befreiung) ist eine aus der Muslimbruderschaft hervorgegangene islamistische und neo-fundamentalistische Organisation mit Betätigungsverbot in Deutschland. Angestrebt wird ein weltweites Kalifat sowie die Befreiung der Welt von westlichen Einflüssen. Die Zentrale der HuT befindet sich vermutlich im Libanon.

Soweit der Bericht aus den Niederösterreichischen Nachrichten. Die Konferenz ist für 10.3.2012 terminisiert. Man kann gespannt sein, wie die Behörden mit dieser Form des islamistischen Extremismus, der die Errichtung von diktatorischen Gottesstaaten fordert, umgehen werden!

Bitte weiterzulesen in Info Nr. 764!