Kirchliche Attacken auf linke Politiker

Wie hier in Info Nr. 1001 berichtet wollen in Tschechien Sozialdemokratien und Kommunisten im Senat das Gesetz zu Fall bringen, mit dem die konservative Regierung die christkatholische Kirche reich beschenken will. Seit 1918 hatte die tschechische Republik die Personalkosten der katholischen Kirche getragen, 1948 verstaatlichten die Kommunisten kirchliche Besitztümer, zahlten aber weiterhin die Klerikergehälter von staatswegen, nach dem Ende der KP-Regierung zahlt der Staat dies weiter bis heute und soll auch in den nächsten siebzehn Jahren Teile der Personalkosten begleichen, jetzt soll es eine Rückgabe der ehemaligen kirchlichen Besitztümer (sehr viel Grund und Boden!) im Schätzwert von 2,92 Milliarden Euro geben und noch 2,3 Milliarden Euro in dreißig inflationsgesicherten Jahresraten.

Die Sozialdemokraten haben dazu Plakate geklebt:


Deswegen toben nun die Kirchenfunktionäre.
Dieses Plakat stünde den antiklerikalen Plakaten der NS-Zeit nicht nach. Antiklerikale NS-Plakate sind im Internet kaum zu finden, allerdings gab's früher des Öfteren antiklerikale sozialdemokratische Plakate. Der Kirche kein Geld in den Rachen schmeißen zu wollen, gehört bestimmt zu den politischen Grundrechten.


Antisozialdemokratische Plakate verbreitete die kath. Kirche in diesen Zeiten auch:

In Bildmitte Nuntius Eugenio Pacelli (der spätere Papst Pius XII.)

In Tschechien sind etwa zehn Prozent der Bevölkerung katholisch (Zensus von 2011 lt. nationalem Statistikamt vom 15.12.2011), etwa ein Prozent gehört anderen Konfessionen an, der Rest ist religionsfrei. Seit 95 Jahre lebt die katholische Kirche auf Staatskosten. Sollte man gegenrechnen: 95 Jahre Priestergehälter gegen die Besitztümer. Wenn dann noch was übrig bleibt, nu das sollen sie haben, wenn's nicht reicht, dann sollen sie nachzahlen.