Am 7.4.2013 gab's in der Kronenzeitungsserie über "Übersinnliche
Phänomene" den nächsten Teil. Aber der war fast schon schwer zu finden.
Nachdem letzte Woche die Befragung des toten Jörg Haiders dort kundgetan worden
war (siehe Info Nr. 1368) und sich die Kronenzeitung
damit internationalem Gelächter ausgeliefert hatte ("Süddeutsche":
Österreichische Zeitung spricht mit Toten) rückte der Beitrag
in der Sonntagsbeilage weiter nach hinten, das Logo der Serie schrumpfte auf
3,8 x 2,2 cm und Überschrift und Bebilderung schienen bei flüchtiger Betrachtung
auf einen Kosmetikbeitrag hinzuweisen.
Aber dann wurde diese Folge
doch noch erkannt. Heute geht's um die "Lehre" einer blinden britischen
Apothekenhelferin, die mittels 111 Flakons mit diversen Kräutermischungen die
Menschen deutete. Die "Patienten" suchen sich vier Fläschchen aus,
das ihnen gefallen und reiben sich zuhause damit ein und schon passieren die
esoterischen Wunder. Das erzählt zumindest eine berühmte österreichische Flakonorakelogin,
die sogar auf eine besonders starke esoterische Jugend verweisen kann, sie sah
in den Wäldern Elfen und Gnome, war also von Kind auf schon entsprechend vorgebildet.
Auro-Soma
nennt sich diese esoterische Spinnerei, eine Stunde Beratung kostet 80 Euro,
ob mit oder ohne Flakon stand nicht dabei. Achja, die "Schwachstelle"
der berichtenden Reporterin Ingrid Altermann erkannte die Beraterin flugs: den
Hals, das hatte auch schon Hellseherin Haller erkannt, Frau Altermann beschreibt
ihr Halssymptom: "seit frühester Kindheit versagt in Schock-Zuständen die
Stimme". Vermutlich krächzt die Altermann den esoterischen Therapeuten
was vor und die sahen dann flugs die Schwachstelle im Hals und von der ganz
offensichtlichen viel wichtigeren Schwachstelle etwa 20 cm weiter oben merkten
sie nichts.
Aber diese Schwachstelle ist es, die diese schwachsinnigen
Beiträge in Österreichs größter Zeitung hervorbringt. Der nächste Blödsinn
folgt nächste Woche, könnte vielleicht der Kontakt mit Engeln sein.