Die politischen Parteien in Österreich bemühen sich klarerweise auch um
die Wählerschaft aus Migrantenkreisen. Sogar die FPÖ hat "volksfremde"
Leute in ihren Reihen. Aber es geht dabei oft, bzw. sogar vorwiegend nur darum,
Wähler zu gewinnen. Und die gewinnt man am einfachsten, wenn man sich an straff
organisierte Verbände hält und dort dann entsprechend stimmenmäßig abzukassieren
versucht.
So lässt es sich z.B. die Linzer SPÖ trotz anhaltender Proteste
aus dem Antifa-Bereich nicht nehmen, sich gegenüber den rechtsextremen türkischen
"Grauen Wölfen" bzw. deren "Kulturverein Avrasya " sehr
freundlich zu verhalten, man stellt für Versammlungen Räumlichkeiten zur
Verfügung und schickt Politiker vorbei. Weil man weiß in der SPÖ, die "Grauen
Wölfe" sind gut organisiert und wenn dann vor den nächsten Gemeinderatswahlen
der Linzer Oberwolf seinen getreuen Unterwölfen sagt, wählt den Dobusch von
der SPÖ zum Linzer Sultan, dann bringt das vielleicht ein paar tausend Stimmen.
Auch
die von der türkischen Regierung in Österreich gesteuerten politischen Organisationen
ATIB und DITIB laben sich an der heftigen Zuneigung der österreichischen Politiker,
sogar der in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtete konservativ-fundamentalistische
Verein Milli Görüs hat in Österreich völlig freie Hand. Was kein Wunder
ist, denn die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) wird von
Fuat Sanac geleitet, wie dem Internet zu entnehmen ist, einem Milli Görüs-Sympathisanten.
US-Präsident
Theodore Roosevelt (1858-1919) verwendete den Ausspruch "speak softly and
carry a big stick, you will go far" ("Sprich sanft und trage einen
großen Knüppel, du wirst weit kommen"). Der grüne Bundesrat Efgani Dönmez
hat eher die Methode, zeig den Knüppel und schrei laut. Das hat ihm schon
des öfteren heftige Kritik von den politisch sehr Korrekten und den höheren
grünen Töchtern und Söhnen eingetragen. Igittigitt, dieser Dönmez! So ein Rohling!
Efgani
Dönmez verwendete den Knüppel auf recht unpassende Weise. Er drosch nämlich
den Sack und nicht den Esel. Noch dazu einen Sack, den man nicht dreschen darf.
Der
Esel wären die österreichischen Politiker gewesen, die sich im Opportunistentaumel
überall anbiedern, wo sie eine messbare Wählermenge vermuten, egal welcher
Art diese Wählermenge ist. Weil Wähler, die der Weltanschauung des Herrn Erdogan
anhängen, wären nicht einmal für die ÖVP eine moralische Errungenschaft. Aber
die ganze EU starrt zurzeit ja wie das gelähmte Kaninchen auf den Staatsaufmarsch
der Erdogan-Polizei und übt daran Kritik, die nicht einmal die Durchschlagskraft
erlangt, die der Lehrer Lämpel bei Max und Moritz hatte.
Dönmez
ist über so viel vorsichtige Rücksicht auf den extremistischen islamistisch-konservativen
türkischen Kalifen seine eigene Geduld gerissen und er hat gemeint, die Leute,
die für eine Gesellschaft sind, wo Demonstranten, die für den Erhalt eines Parks
demonstrieren, mit Bürgerkriegsmethoden verfolgt werden, inkompatibel mit den
Verhältnissen im aufgeklärten Europa sind, er wollte von der aktuellen Appeasement-Politik
nix mehr hören und hat dabei den Sack statt des Esels getroffen. Der Sack war
leider ein heiliger Sack, weil abschieben wegen reaktionärer Meinungen, das
geht nicht. Am 15.6. hatte der FPÖ-Strache gemeint, es sollten Leute, die gegen
Schulkreuze sind, das Land verlassen (siehe Info Nr.
1472). Da wäre es auch der bessere Vorschlag, der Strache sollte in den
Vatikan ausgewiesen werden. Ich sag das trotzdem nicht, damit ich nicht den
falschen Sack haue, statt des richtigen Esels.
Darum:
Solidarität mit Efgani Dönmez, er hat vom Hintergrund her recht: die österreichische
Politik braucht nicht Bruder und Schwein spielen mit Erdogan und seinen Gesinnungsfreunden!
Dönmez kennt die türkischen Verhältnisse!