Ende der Beschneidung gefordert

Die skandinavischen Kinderbeauftragten unternehmen einen historischen Schritt, um die Rechte der Kinder zu schützen

Am 30.9.2013, vereinbarten die skandinavischen Ombudsleute für Kinder bei einem Treffen in Oslo, sowie die skandinavischen Kinderärzte und Kinderchirurgen eine Resolution an ihre nationalen Regierungen, damit sie für ein Verbot von nicht-therapeutischen Beschneidungen minderjähriger Jungen aktiv werden.

Die Kinder-Bürgerbeauftragten aus den fünf nordischen Ländern (Schweden, Norwegen, Finnland, Dänemark und Island), haben zusammen mit dem Vorsitzenden des dänischen Kinder-Rats und den Kinder-Sprechern für Grönland einen entsprechenden Beschluss gefasst: "Lassen Sie Jungen für sich selbst entscheiden, ob sie sich beschneiden lassen wollen."

Die Ombudsmänner kamen zu dem Schluss, dass: "Die Beschneidung ohne medizinische Indikation von einer Person, die nicht in der Lage ist, eine informierte Zustimmung zu geben, beinhaltet Konflikte mit grundlegenden Prinzipien der medizinischen Ethik."
Sie stellten fest, dass diese Eingriffe "in Konflikt mit der UN-Konvention über die Rechte des Kindes, Artikel 12 und 24 (3), stehen, dass Kinder das Recht haben, ihre eigene Meinung zu äußern und vor den traditionellen Ritualen geschützt werden müssen."

Dr. Antony Lempert, Sprecher der UK Medical Secular Forum (SMF) applaudierte dieser historischen Resolution und forderte das Vereinigte Königreich und die dezentralen Regierungen auf, zum Schutz aller britischen Kinder, die in Gefahr sind, Opfer der Genitalverstümmelung zu werden, aktiv zu werden.

Der obige Text ist eine bei hpd am 1.10. veröffentlichte Zusammenfassung eines Artikels der Site National Secular Society.
Gespannt kann man nun sein: löst das wieder eine Debatte über die religiösen Genitalverstümmelungen aus? man erinnere sich an dei Debatte nach dem deutschen Urteil, das medizinisch nicht notwendige Beschneidungen an Kindern als Körperverletzungen qualifizierte. 2012 wurde monatelang darüber diskutiert, in Deutschland schließlich ein neues Beschneidungsgesetz beschlossen, siehe dazu z.B. die Infos Nr. 941 und Nr. 1227.

Es bleibt für Säkulare und für Verteidiger der Kinderrechte aufrecht: Religiöse Bräuche, die Kleinkinder für ihr ganzes Leben verstümmeln, widersprechen den Kinderrechten und den Menschenrechten! Welche körperliche Schäden durch die Beschneidung entstehen, ist auf Info Nr. 970 nachzulesen.