Planmäßige Kirchenschließungen

Die gibt es im deutschen Wilhelmshaven.

Dort bestehen zurzeit neun katholische Kirchen, das Gedränge der Gläubigen liegt deutlich unter diesen Nutzungsangeboten. Darum werden am 17. 11. 2013 nach den Sonntagsmessen drei der neun Katholo-Tempeln säkularisiert, also sozusagen entweiht, "profanieren" heißt der Fachbegriff dazu. Danach kann so eine Kirche z.B. als Autowerkstätte genutzt werden:


Von den restlichen sechs Kirchen steht noch weiteren drei dasselbe Schicksal bevor, auch sie sollen weltlichen Zwecken zugeführt werden. Wilhelmshaven hat gut 76.000 Einwohner, davon sind nur knappe 7.000 katholisch. Also kämen auf jede der neun Kirchen nicht einmal 800 Katholiken. Da im städtischen Bereich üblicherweise ja nur drei bis fünf Prozent der Kirchenmitglieder die Kirchen tatsächlich benutzen - sonntags bei der Sonntagsmesse - kamen bisher also im Schnitt etwa zwei bis drei Dutzend Messbesucher auf eine Kirche.

Das kann sich auch eine immens reiche Kirche wie die katholische auf Dauer nicht leisten, selbst bei nur noch drei Kirchen wird man kaum hundert Sonntagsmessbesucher pro Kirche aufstellen können. Eine würde da völlig genügen.

Kardinal Schönborn übt ja auch seit einiger Zeit das Kirchenzusperren probeweise in Wien-Favoriten, er wäre noch radikaler, für die dortigen 60.000 katholischen Kirchenmitglieder hätten ihm vier Kirchen genügt, auf Wilhelmshaven umgerechnet wäre das für dort weniger als eine halbe Kirche. Aber in Wilhelmshaven sperren sie die Kirchen wirklich zu, in Wien-Favoriten musste der Bischof seine Versuchsschrumpfung der religiösen Infrastruktur derweilen bis 2015 aufschieben, weil seine Schäfchen nicht mitmachen wollen, siehe Info Nr. 1640.