"Bereits im zarten Alter von 28 Jahren und nach weniger als einem
Jahr im Ministeramt hat Sebastian Kurz es geschafft, in Sachen Überheblichkeit
und Respektlosigkeit dem Bürger gegenüber langjährige Landeskaiser
in den Schatten zu stellen" so die erste Reaktion der "Initiative
Religion ist Privatsache" auf herablassende Äußerungen Sebastian
Kurz' zum Rechtsstreit um den Religionszwang in
einer Niederösterreichischen Schule. In einer gemeinsamen Pressekonferenz
mit den Religionsvertretern Österreichs bezeichnete BM Kurz am 27.5. die
Beschwerde konfessionsfreier Eltern gegen die Diskriminierung ihres Kindes als
"lächerlich".
"Sebastian Kurz hat bereits
als Integrationsstaatssekretär keine Gelegenheit ausgelassen, die Interessen
der gesetzlich anerkannten Religionsgemeinschaften einseitig zu vertreten. Seine
heutige Vorgehensweise stellt aber einen neuen Tiefpunkt dar" meint
Initiative-Sprecher Eytan Reif. "Als wäre es nicht genug, dass
Kurz sein eigenes Ministerium zu einer religiösen PR-Plattform hat verkommen
lassen, entblödet er sich nicht, den couragierten Kampf diskriminierter
Eltern für Ihr Recht ins Lächerliche zu ziehen" zeigte sich Reif
empört und wies auf das laufende Gerichtsverfahren in dieser Sache hin,
"das für Kurz jedoch offensichtlich bedeutungslos sei, wenn er mit
Kardinal Schönborn ein Podium teilt". Für Reif sei spätestens
seit diesem Vorfall der Rücktritt Kurz' "überfällig"
da "diese beschämende Klientelpolitik auf Ministerebene in Österreich
nicht zur Regel werden darf".
An der Veranstaltung selbst,
die als "Erstes Treffen der interreligiösen Dialogplattform im BMEIA"
tituliert wurde, übte die Initiative ebenfalls scharfe Kritik, da diese
"in Wahrheit ein demokratiepolitisch nicht legitimer Lobbyistentreff zwischen
Religionsvertretern und ÖVP-Funktionären in den Räumlichkeiten
des Ministeriums darstelle".