Die ganz extremistischen Gotteskrieger sind zwar in Deutschland nicht
durchgekommen, ein komplettes Verbot der Sterbehilfe konnten sie nicht durchsetzen.
Während auch in der BRD jetzt der neue Geschäftszweig der Sterbehospize
aufblüht und auf öffentliche Kosten kirchennahe Sozialdienstleister
das Angebot der Sterbebegleitung ausweiten, bleibt für den Bevölkerungsteil,
der keine Sehnsucht danach hat, mit von den Krankenkassen finanzierten religiösen
Händchenhaltern dem Tode entgegen zu leiden, kein vernünftig geregelter
Weg. In den Beneluxstaaten, in der Schweiz gibt es Einrichtungen der Sterbehilfe,
die man gegen Bezahlung in Anspruch nehmen kann und die danach den Hinterbliebenen
die Asche in der Urne liefern.
Das ist in Deutschland nun ausdrücklich
verboten. Wenn man Glück hat, kann man vielleicht seinen Hausarzt zur
Sterbehilfe überreden oder Angehörige können Hilfsmittel beibringen.
Ein Arzt wird das dann wohl unentgeltlich machen müssen, weil auf Krankenschein
geht es nicht und gegen Entgelt darf der Doktor nicht.
Bisher war dieser
Bereich in Deutschland überhaupt nicht geregelt, jetzt schaut es so aus
als müssten Betroffene hinkünftig rechtzeitig aus dem Fenster springen,
bevor sie christlich gezwungen werden, elend weiterzuleiden. Es ist also fast
so schlimm wie in Österreich, wo sich die ÖVP sogar darum bemüht
hatte, Sterbehilfe verfassungsrechtlich verbieten
zu lassen.