Auf dieser Homepage passiert großteils das, was bei den meisten atheistischen Sites passiert: Es wird dauernd von Gott und von Religion geredet. Weil das auf Dauer niemand aushält, hier eine Art Oase mit zusammengesammelten materiellen Meldungen aus der Realität.
Video enthüllt, wie Eiskristalle entstehen
Glitzernde Anmut in
filigraner Formenvielfalt: Ihre Schönheit macht Schneesterne zu beliebten Schmuckelementen
in der Winter- und Weihnachtszeit. Hinter der Entstehung dieser Gebilde stecken
spannende Prinzipien der Physik und Chemie. Das veranschaulicht nun ein Video
der American Chemical Society.
Katzen haben ein feines Gespür für die optimale Nährstoffzusammensetzung ihres Futters. Enttäuschter Blick in den Futternapf: Heute will die "samtpfötige Diva" mal wieder keine knusprigen Pellets, sondern lieber Nassfutter - oder am besten beides. Was hinter diesem wählerischen Fressverhalten von Katzen stecken könnte, haben Forscher nun aufgedeckt: Die Tiere versuchen demnach instinktiv ein optimales Verhältnis der Hauptnährstoffe in ihrer Nahrung zu erreichen. Haben sie freie Auswahl aus unterschiedlich zusammengesetzten Futterquellen, fressen sie hier ein bisschen und da ein wenig, bis sich ein charakteristisches Verhältnis von Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten im Katzenbauch einstellt.
Die moderne Lebensweise hat die Darmflora des Menschen stark verändert. Der Gestank ist verflogen, doch Spuren der Bakterien, die vor Jahrtausenden den Darm der Menschen bevölkerten, sind in fossilen Hinterlassenschaften noch nachweisbar. Mit ihrer Hilfe konnten US-Forscher nun dokumentieren, wie deutlich sich die Zusammensetzung der sogenannten Darmflora nach dem Aufkommen von besserer Hygiene, Antibiotika und modernen Ernährungsformen verändert hat.
Forscherin enthüllt die Gesichtszüge des ausgestorbenen Zwergmenschen
von der Insel Flores. Sie entstammen eigentlich der Fantasie von John Ronald
R. Tolkien - und doch gab es sie in gewisser Weise wirklich: Auf der indonesischen
Insel Flores lebte einst eine Menschenform, die Eigenschaften besaß, wie Tolkien
sie seinen Hobbits zuschrieb, die momentan erneut Fantasy-Begeisterte in die
Kinos locken. Der sogenannte Homo floresiensis war nur etwa einen Meter groß
und hatte überproportional große Füße - das brachte diesem mysteriösen Verwandten
des heutigen Menschen den Spitznahmen "Hobbit" ein. Auf einer Archäologen-Konferenz
hat eine australische Anthropologin nun ein Computermodell des Gesichts einer
"Hobbit-Frau" präsentiert, deren Überreste 2003 entdeckt worden waren.
Rekonstruktion des Gesichts eines weiblichen Homo floresiensis.
Credit: Susan
Hayes / Australian Archaeological Association
Müde und ideenlos... "Geh doch mal raus in die Natur - das macht den Kopf wieder frei", hört man dann gerne. Dieser Ratschlag hat nun ein wissenschaftliches Fundament erhalten: US-Forscher konnten zeigen, dass Menschen nach einer viertägigen Rucksacktour um 50 Prozent besser in Kreativitäts-Tests abschnitten als Vergleichspersonen ohne den erfrischenden Effekt eines Naturaufenthalts.
Schalter auf dem Erbgut könnten die sexuelle Orientierung beeinflussen.
Manche Männer fühlen sich eher zu Männern und einige Frauen mehr zu
Frauen hingezogen - Homosexualität ist seit jeher Teil menschlichen Sexualverhaltens.
Wie die gleichgeschlechtliche Orientierung allerdings entsteht, wird unter Wissenschaftlern
immer noch kontrovers diskutiert. Forscher aus Schweden und den USA präsentieren
nun ihre Theorie zum Ursprung der Homosexualität: Sie sei durch sogenannte epigenetische
Faktoren im Erbgut des Menschen festgeschrieben, sagen die Forscher um William
Rice von der University of California in Santa Barbara.
Die Forscher um Rice
haben nun Studien aus dem Bereich der Epigenetik und Ergebnisse zu den möglichen
Ursachen von Homosexualität ausgewertet und daraus ein Model zur Entstehung
von Homosexualität entwickelt. Demnach liegen homosexuellen Neigungen Schaltsysteme
auf Genen zugrunde, die den Fötus im Mutterleib vor den Auswirkungen natürlicher
Schwankungen in der Menge des männlichen Geschlechtshormons schützen. Weibliche
Föten besitzen demnach feminine epigenetische Schalter, die verhindern, dass
bei hohen Testosteronwerten männliche Entwicklungsprozesse in Gang kommen. Umgekehrt
schützen die maskulinen Regelelemente davor, dass zu niedrige Werte des männlichen
Hormons eine Verweiblichung auslösen.
Die Schalter werden normalerweise bei
jeder neuen Generation gelöscht und dem Geschlecht des Fötus entsprechend neu
gesetzt, erklären die Forscher. Doch möglicherweise nicht mit einheitlicher
Effektivität: Bleibt der feminine Schalter im Erbgut der Mutter bei der Entstehung
eines Jungen erhalten, so könnte das Hirnentwicklungen begünstigen, die im Sprössling
zu einer eigentlich typisch weiblichen Vorliebe für das männliche Geschlecht
führen. Lesbische Frauen könnten dagegen den Schalter des Vaters geerbt haben,
mit entsprechendem Effekt.
Vor 550 Millionen Jahren ebnete ein genetischer Unfall den Weg zur Entwicklung komplexer Gehirne. Schottischen Forschern zufolge lebte im Urmeer vor 550 Millionen Jahren ein Wesen, das den Lauf der Evolution nachhaltig verändern sollte: Eine genetische Fehlfunktion hatte bei diesem Tier zu einer Vervielfältigung nervenrelevanter Erbanlagen geführt. Die positiven Effekte dieses "Unfalls" bildeten dann den Grundstein für die Evolution von intelligentem Verhalten. In der Spezies Mensch gipfelte die Entwicklung der Intelligenz, aber das hatte offenbar seinen Preis: Unser komplexer Verstand ist anfällig für geistige Störungen, sagen die Forscher um Seth Grant von der University of Edinburgh.
Forscher versuchen, der Funktion des Zentralen Nervensystems durch ein Computermodell auf die Schliche zu kommen Wenn Sie diese Zeilen lesen, ist das bereits eine Fähigkeit, die der Wissenschaft Kopfzerbrechen bereitet: Trotz intensiver Forschung ist noch weitgehend unklar, wie das Gehirn Informationen verarbeitet. Um die Geheimnisse unseres Denkorgans zu erforschen, haben Forscher nun ein Computermodell des menschlichen Gehirns entwickelt. Das Cyber-Hirn namens "Spaun" basiert auf zweieinhalb Millionen miteinander verbundenen virtuellen Nervenzellen und hat bereits einige beeindruckende Fähigkeiten: ES kann mit einem simulierten Arm Bewegungen ausführen, Bilder erkennen, sich Zahlen merken und Aufgaben lösen, berichten die Forscher um Chris Eliasmith von der kanadischen Universität von Waterloo.
Der richtige Fettgehalt macht Männer attraktiv
Eine scharfe Kinnlinie,
markante Augenbrauen und eine muskulöse Statur: Männliche Züge gelten als attraktiv
und spiegeln angeblich auch ein gutes Immunsystem wider. Doch die Ergebnisse
eines internationalen Forscherteams legen nun nahe, dass sich gute Abwehrkräfte
bei einem Mann eher am idealen Körperfettanteil ablesen lassen. Und genau dafür
haben Frauen offenbar einen Blick: Ob sie einen Mann als attraktiv einstufen
oder nicht, orientiert sich überraschenderweise mehr am Körperfett als an den
männlichen Zügen, berichten die Forscher um Markus Rantala von der Universität
im finnischen Turku.
Archäologen präsentieren die ältesten bekannten Speerspitzen aus Stein. Angespitzte Holzspeere? - Das geht auch besser! Das haben sich die Vorfahren des Menschen offenbar bereits weit früher gedacht als bisher angenommen: Ein internationales Forscherteam attestiert Speerspitzen aus Südafrika ein Alter von 500.000 Jahren. Sie sind damit 200.000 Jahre älter als die bisher ältesten Funde dieser Art. Demnach müssen also bereits die gemeinsamen Vorfahren von Neandertalern und dem modernen Menschen diese Waffentechnik besessen haben, sagen die Forscher um Jayne Wilkins von der University of Toronto.
Musikvideo präsentiert Impressionen vom Urknall bis in die Gegenwart
Wissenschaft, Musik und Kreativität - der US-amerikanische Künstler John
Boswell verbindet diese Aspekte zu einem fesselnden Video: Milliarden Jahren
verschmelzen darin zu einer Minute - von der Entstehung des Universums über
die Ära der Dinosaurier bis hin zu den Wolkenkratzern des Menschen.
Bereits vor etwa 71.000 Jahren fertigten Menschen hochentwickelte Waffen. Ein Speer saust durch die Luft, die scharfkantige Steinklinge an seiner Spitze durchbohrt eine Gazelle und sichert den Jägern die ersehnte Beute. - Szenen dieser Art haben sich im Süden Afrikas bereits vor unglaublichen 71.000 Jahren abgespielt, berichtet ein internationales Forscherteam. Die Archäologen haben dort hitzebehandelte Steinprojektile entdeckt - und können damit belegen, dass der moderne Mensch in der Waffentechnologie weit früher ein Meister war, als bisher angenommen.
Statistische Glücksforschung: Studie ermittelt den perfekten Tag
Sozialkontakte
und Entspannung sind für Frauen die wichtigsten Schlüssel zum Glück. Ganz generell
gilt: die Mischung macht's. Zu diesem Fazit kommen zwei Psychologen, die berechnet
haben, welche Aktivitäten Frauen für wie lange über den Tag verteilt ausüben
müssten, um einen optimalen Tag zu erleben.
Christian Kroll von der privaten
Jacobs University in Bremen und Sebastian Pokutta vom Georgia Institute of Technology
sind dem perfekten Frauen-Tag mithilfe von Methoden der sogenannten Optimierungsforschung
nachgegangen, die normalerweise zur Anpassung von Produktionszyklen in der Industrie
angewendet wird. Als Grundlage dienten ihnen Daten des Nobelpreisträger Daniel
Kahneman von über 900 befragten Frauen. Sie hatten Angaben darüber gemacht,
wie sie sich bei bestimmten Bausteinen ihres Tagesablaufes fühlen. Bewertet
hatten sie dabei beispielsweise ihre Arbeit, die Zeit mit Freunden, Einkaufen
und Ähnliches mit Aussagen über ein breites Spektrum an Gefühlen wie Freude,
Schwermut oder Besorgnis. Aus diesen Daten ging hervor, bei welchen Tätigkeiten
die Frauen durchschnittlich am glücklichsten waren.
Auch die schönste
Tätigkeit macht nicht endlos Spaß
Aus den entsprechenden Spitzenreitern
einfach einen optimalen Tag zu basteln, sei aber zu simpel, betonen die Forscher.
Der Grund dafür ist plausibel: Das Vergnügen in der ersten Stunde einer Aktivität
ist größer als das nach drei Stunden derselben Aktivität. Ökonomen sprechen
bei diesem Prinzip von einem abnehmenden Grenznutzen. Außerdem sind manche Aktivitäten
nur deshalb attraktiv, weil man so selten dazu kommt. Diese Aspekte haben die
Forscher als Faktoren in ihre komplexen Berechnungen einfließen lassen. Auf
dieses Weise lieferten die entsprechenden "Glücksformeln" einen ausgewogenen
Zeitplan des optimalen Tages einer Durchschnittsfrau.
Die Zeit mit dem Partner,
mit Freunden oder mit Entspannung nimmt beim perfekten Frauen-Tag von Kroll
und Pokutta den größten Raum ein, denn diese Aspekte liefern den Auswertungen
zufolge die größte Lebensqualität. Doch auch weniger beliebte Tätigkeiten sorgen
für Abwechslung und haben ihren Platz in dem Mix. Am perfekten Tag wird allerdings
nur 36 Minuten gearbeitet. Damit kann wohl kaum jemand seinen Lebensunterhalt
bestreiten, daher ist der errechnete Traum-Tag eher an einem Feiertag realisierbar.
Ihn mit einer Stoppuhr strikt zu befolgen, halten die Forscher allerdings nicht
für sinnvoll - das ende nur in Stress.
"Die Studie ist ein wissenschaftlich
fundiertes Gedankenexperiment, das Aufschluss darüber gibt, welche Prioritäten
Menschen setzen würden, um mehr Wohlbefinden zu erreichen, hätten sie die Freiheit,
ihren Tag selbst zu gestalten", betont Christian Kroll. Glück als Lebensziel
gewinnt im Bewusstsein der westlichen Kultur zunehmend an Bedeutung, sagen die
Forscher. In fernöstlichen Kulturen ist das bereits tiefer verankert. Im Königreich
Bhutan steht beispielsweise nicht Wohlstand und Wirtschaftswachstum im Fokus
der Bemühungen, das Ziel des Staates ist vielmehr die Optimierung des "Bruttonationalglücks".
Christian Kroll (Jacobs University in Bremen) et al.: Journal of Economic
Psychology, DOI: 10.1016/j.joep.2012.09.015
Australopithecus afarensis verbrachte einen Teil seines Lebens noch auf Bäumen. Die Vormenschenart Australopithecus afarensis ging vor mehr als drei Millionen Jahren zwar schon aufrecht auf zwei Beinen, verbrachte aber dennoch viel Zeit kletternd in den Bäumen. Das zeigt das erste vollständig erhaltene Schulterblatt der Art, das die Anthropologen David Green und Zeresenay Alemseged jetzt untersuchten. Das Gelenk gleiche eher dem von Affen als von Menschen, berichten die beiden.
Forscher entdecken etwa erdgroßen Planeten in astronomischer Nachbarschaft. Er ist etwa so groß wie die Erde und umkreist einen sonnenähnlichen Stern - und das in unserer engsten Nachbarschaft: Ein neuentdeckter Planet im Sternensystem Alpha Centauri erfüllt damit auf spektakuläre Weise fast alle Kriterien für die Suche nach einer zweiten Erde. Eine lebensfreundliche blaue Welt ist der Planet aber leider nicht - es handelt sich wohl eher um eine Feuerkugel, glauben die Astronomen, denn er ist seinem Mutterstern deutlich näher als die Erde der Sonne.
Es ist ein fundamentales Prinzip der Biologie: Lebewesen versuchen möglichst
lange zu überleben und tödliche Risiken zu meiden. Dass es der Mensch darin
zur Meisterschaft gebracht hat, verdeutlichen nun die Statistiken eines internationalen
Forscherteams. Demnach hat der Mensch in den letzten vier Generationen sein
Sterberisiko in jungen Jahren um den Faktor 200 verringert.
Die Forscher
um Oskar Burger vom Max-Planck-Institut für demografische Forschung in Rostock
haben für die Studie systematisch in die historische Entwicklung der menschlichen
Sterblichkeit geblickt. Sie erfassten außerdem die Mortalitätsraten in heutigen
Jäger- und Sammlerkulturen.
Sterberisiko: Ein Alter von 72 entspricht
den früheren 30
Die Auswertungen und Vergleiche ergaben, dass das Sterberisiko
sich in der Menschheitsgeschichte über lange Zeit kaum von dem in einer Jäger-
und Sammlerkultur unterschied. Erst seit etwa vier Generationen hat sich das
dramatisch verändert. In den entwickelten Ländern führten die verbesserten Lebensumstände
zu einem drastischen Rückgang der Kindersterblichkeit und der Mortalitätsraten.
In der hohen Lebenserwartung spiegelt sich das wider: Sie geht nun in vielen
Ländern über 80 Jahre hinaus.
Die moderne Lebensweise hat nach und nach immer
mehr Ursachen für vorzeitiges Ableben aussortiert, sagen die Wissenschaftler.
Ein Jäger und Sammler im Alter von 30 Jahren hat demnach nun die gleiche Sterbewahrscheinlichkeit
wie Japaner im Alter von 72. Die durchschnittliche Mortalität von Jägern und
Sammlern sei heute grundsätzlich näher an der von Schimpansen als an der von
Menschen in entwickelten Ländern, berichten Oskar Burger und seine Kollegen.
Oskar
Burger (Max-Planck-Institut für demografische Forschung in Rostock):PNAS, doi:
10.1073/pnas.1215627109
Zwei US-Amerikaner enträtselten die Antennen der Zellen
Robert
Lefkowitz und Brian Kobilka erhalten den diesjährigen Nobelpreis für Chemie.
Damit folgt die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften weiter ihrer
Tradition, bei der Vergabe dieser Auszeichnung abwechselnd unterschiedliche
chemische Disziplinen zu berücksichtigen: Nach einem kristallografischen (2011)
und einem katalytischen Thema (2010) erhielt nun wieder, wie 2009, ein biochemisch-physiologisches
Arbeitsgebiet den Zuschlag. Die beiden US-Amerikaner, die im selben Labor arbeiteten
- Kobilka stieß in den 1980er-Jahren zu Lefkowitz' Forschungsteam an der Duke
University in North Carolina -, teilen sich acht Millionen schwedische Kronen
(etwa 930.000 Euro) für ihre "Studien an G-Protein-gekoppelten Rezeptoren".
Für ihre bahnbrechenden experimentellen Methoden, die Quantennatur unserer Welt noch genauer zu untersuchen, erhalten der Franzose Serge Haroche und der Amerikaner David Wineland den diesjährigen Nobelpreis für Physik. Beide Forscher haben unabhängig und mit verschiedenen experimentellen Ansätzen gezeigt, wie die sogenannten Quantenzustände von Atomen und Photonen präpariert, manipuliert und gemessen werden können - und zwar auf eine einzigartige Weise, die Physiker bislang für unmöglich hielten. Die Erkenntnisse werden Erforschung und Bau von Quantencomputern beflügeln; außerdem können mit den Ergebnissen weit bessere und genauere Uhren gebaut werden als mit bisherigen Caesium-Atomuhren, teilt die Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm mit.
Brite und Japaner ausgezeichnet
Der Brite John Gurdon und der Japaner
Shinya Yamanaka sind die diesjährigen Medizin-Nobelpreisträger. Diese Entscheidung
gab das Karolinska-Institut heute Morgen in Stockholm bekannt. Die Forscher
werden für ihre bahnbrechenden Erkenntnisse in der Stammzellforschung geehrt:
Sie konnten zeigen, dass sich erwachsene Körperzellen in ihren embryonalen Zustand
zurückverwandeln lassen und so alle Gewebetypen des Körpers bilden können. Diese
reprogrammierten Alleskönner-Zellen könnten die Entwicklung neuer Therapien
und Medikamente ermöglichen.
Wassertemperatur des Nordatlantik regelt das Klima in Westeuropa
Der
Sommer 2012 ist nicht gerade in guter Erinnerung geblieben: Regen, Gewitter
und herbstliche Temperaturen prägten in Westeuropa das Bild. England erlebte
sogar den nassesten Sommer seit 100 Jahren. Schuld, sagen jetzt die britischen
Forscher Rowan Sutton und Buwen Dong, waren warme Wassertemperaturen im Nordatlantik.
Eine mehrere Jahrzehnte dauernde natürliche Klimaschwankung, die die Temperaturen
im Ozean zwischen warm und kalt pendeln lässt, steuert der Untersuchung der
beiden zufolge maßgeblich das Klima im Westen Europas
Forscher um die Genetiker Sriram Sankararaman und David Reich haben den Zeitraum, in dem Neandertaler und moderner Mensch gemeinsam Nachwuchs gezeugt haben, neu bestimmt: die fruchtbaren Begegnungen müssen vor 65.000 bis 47.000 Jahren stattgefunden haben. Damit untermauert das Team eine 2010 präsentierte Theorie, wonach in jener Epoche entstandene, gemeinsame Nachkommen beider Menschenformen zu den Ahnen aller Menschen außerhalb Afrikas gehören.
Erschreckender Korallenschwund im weltberühmten Riff
Stürme, zu
hohe Wassertemperaturen und ein räuberischer Seestern haben dem größten Korallenriff
der Erde schwer zugesetzt: Seit 1985 ist etwa die Hälfte des Korallenbestandes
im Great Barrier Reef vor der Nordküste Australiens verschwunden, hat jetzt
ein Team von Meeresbiologen um Glenn De'ath vom Australian Institute of Marine
Science in Townsville entdeckt. In den vergangenen 27 Jahren hat das Riff demnach
so gelitten, dass die Regenerationskraft der Korallen überfordert war.
Forscher finden männliches Erbgut im Gehirn von Frauen
Wahrscheinlich
nisten sich bei vielen Frauen während oder nach einer Schwangerschaft Zellen
des Fötus dauerhaft im Gehirn ein. Das geht aus einer Studie von US-Forschern
hervor, die im Hirngewebe von Frauen im Alter von bis zu 94 Jahren männliche
DNA nachgewiesen haben. Das Erbgut kann folglich nicht von den Frauen selbst
stammen, sondern muss von ihren ungeborenen Söhnen in ihren Körper übergegangen
sein. Zwar war bereits bekannt, dass sich Zellen eines Fötus dauerhaft im Organismus
der Mutter ansiedeln können - dieses Phänomen wird als Mikrochimärismus bezeichnet.
Die aktuelle Studie legt nun jedoch nahe, dass die fötalen Zellen auch die Barriere
der sogenannten Blut-Hirn-Schranke überwinden können. Möglicherweise hat Mikrochimärismus
Auswirkungen auf die Gesundheit von Frauen, lassen bisherige und auch die aktuellen
Untersuchungen vermuten.
Studie legt nahe: Depressive Menschen können negative Emotionen schlecht
unterscheiden. "Wer sein geistiges Wohlbefinden verbessern möchte,
sollte genau wissen, was es beeinträchtigt", sagt der Psychologe Emre Demiralp
von der University of Michigan. Genau damit haben depressive Menschen aber offenbar
Probleme, legen die Ergebnisse seines Forscherteams nahe: Sie können schlechter
zwischen verschiedenen Arten von negativen Emotionen unterscheiden als gesunde
Personen. Dadurch scheint die Trennung zwischen den Emotionen Angst, Trauer,
Wut, Schuldgefühle, Frustration oder Scham gleichsam zu verschwimmen, berichten
die Psychologen.
"Unsere Ergebnisse lassen vermuten, dass es für das
geistige Wohlbefinden günstig ist, sich eindeutig darüber im Klaren zu sein,
welche negativen Emotionen man empfindet", resümiert Demiralp. Ein unbestimmter
Eindruck, sich schlecht zu fühlen, hilft nicht bei der Suche nach der Wurzel
des Übels. "Ist dagegen klar, dass Wut, Scham oder Schuldgefühle einen
Menschen bedrücken, können die Ursachen eher bekämpft werden", sagt der
Psychologe. Diesem Aspekt der "emotionalen Intelligenz" und damit
verbundenen Defiziten wollen die Forscher nun in weiteren Untersuchungen nachgehen.
Der jährliche Anti-Nobelpreis "ehrte" skurrile Blüten der Wissenschaft
Schimpansen
können sich gegenseitig am Po erkennen und eine Neigung nach links lässt den
Eiffelturm kleiner aussehen. Diese beiden und acht weitere kuriose "Bereicherungen"
des Wissens der Menschheit krönt seit gestern der sogenannten Ig-Nobelpreis.
"Ig-Nobel" ist ein Wortspiel mit dem Begriff "ignoble" -
für unwürdig. Die alljährliche Auszeichnung für unsinnige oder kuriose Forschungsergebnisse
wurde gestern an der Harvard-Universität verliehen. Die Preisträger zeigten
sich humorvoll und nahmen den Preis tapfer in Empfang, obwohl er ihnen eigentlich
bescheinigt, ein bisschen verschroben zu sein.
Weiters wurden belohnt: die
Physik wippender Pferdeschwänze, Hirnaktivitäten eines toten Lachs, ein Wissenschaftler
der aus alter russischer Munition Diamanten macht und die Geheimnisse der Wellenbildung
in Kaffeetassen beim Gehen. Der Literaturpreis ging an einen buchstäblich vielschichtigen
Bericht: Er berichtete nämlich über Berichte, die über Berichte berichteten.
Eine "clevere" Erfindung heimste ebenfalls einen Ig-Nobelpreis ein:
Das boshafte Gerät japanischer Forscher bestraft langatmige Redner mit dem Echo
der eigenen Worte und bringt sie so schließlich zum Verstummen.
Die Volksgruppe der Khoisan entstand bereits vor 100.000 Jahren
Eine
umfangreiche Erbgutanalyse von Völkern, die südlich der Sahara leben, hat bestätigt,
dass die Wurzeln der klicksprachigen Khoisan an die Wiege des modernen Menschen
reichen: Sie haben sich demnach bereits vor 100.000 Jahren von allen andern
Populationen getrennt - lange bevor die ersten modernen Menschen Afrika verließen.
Zu diesem Ergebnis kommt ein internationales Forscherteam, das die genetischen
Variationen von 220 Personen aus 11 Volksgruppen Afrikas untersucht hat.
Eins der wichtigsten Längenmaße im Sonnensystem, die Astronomische Einheit, muss in Zukunft nicht mehr mit einer komplizierten Formel berechnet werden. Die Größe, die in etwa den Abstand zwischen Sonne und Erde angibt, ist nun durch einen Beschluss der Internationalen Astronomischen Union im August als fester Wert definiert: exakt 149.597.870.700 Meter.
Sind sie lebendig oder nur leblose parasitäre Biopartikel? - US-Forscher liefern nun starke Argumente dafür, dass auch Viren Lebewesen sind: Sie fanden bei sogenannten Riesenviren charakteristische Parallelen zu parasitären Mikroorganismen. Es handelt sich bei diesen Ähnlichkeiten um sehr archaische Proteinstrukturen. Deshalb gehen die Forscher davon aus, dass die Urformen der Viren bereits sehr früh in der Evolution entstanden. Anfangs besaßen sie möglicherweise noch komplexere Strukturen, die dann durch ihre parasitische Lebensweise zunehmend überflüssig wurden und verschwanden. Überbleibsel davon finden sich aber noch in den heutigen Riesenviren, glauben Gustavo Caetano-Anoll¢von der Universität University of Illinois und seine Kollegen.
Durch die Übertragung einer gesunden Erbanlage mit Hilfe spezieller Viren ist es US-Forschern erstmals gelungen, eine erblich bedingte Form des sogenannten Schweren Kombinierten Immundefekts (SCID) bei Kindern zu heilen. Sie schleusten das intakte Gen dabei in Knochenmarks-Stammzellen der kleinen Patienten ein, um die für die Erkrankung verantwortliche fehlerhafte Erbinformation zu ersetzen. So konnten die Mediziner das Immunsystem von drei Kindern erfolgreich wiederherstellen, deren Überlebenschancen zuvor gering waren.
Studie: Windkraftanlagen könnten mehr als die Hälfte des weltweiten Energiebedarfs decken. Modellrechnungen von US-Forschern bescheinigen der Windenergie ein enormes Zukunftspotenzial mit geringen nachteiligen Auswirkungen auf Klima und Umwelt. Bereits 2030 könnten demnach Windkraftanlagen auf dem Land und dem Meer ohne übermäßigen Aufwand die Hälfte der Erdbevölkerung mit Stromenergie versorgen, sagen Cristina Archer von der University of Delaware und ihre Kollegen.
Spektakuläres Forschungsprojekt revolutioniert die biomedizinische Forschung. Insgesamt 442 Wissenschaftler des internationalen Projekts "ENCODE" haben heute der Weltöffentlichkeit ihre Ergebnisse präsentiert. Die zentralen Erkenntnisse betreffen dabei die Regulationssysteme des Erbguts: Große Teile des Genoms, die keine Bauanleitungen für Eiweiße bergen, repräsentieren demnach einen gewaltigen Steuerapparat, der durch Millionen Schaltelemente die Aktivität der Gene reguliert. Störungen dieses Systems können Krankheiten hervorrufen, deshalb sehen die Wissenschaftler in den Ergebnissen einen großen Schritt für die biomedizinische Forschung. Die Detail-Ergebnisse des Mammutprojekts sind so umfassend und komplex, dass sie in 30 vernetzten, frei zugänglichen Artikeln veröffentlicht wurden, die nun zeitgleich in drei wissenschaftlichen Fachzeitschriften erscheinen.
Die Vorbereitung auf eine Handlung hat einen Einfluss auf die Wahrnehmung der Zeit. Unmittelbar vor einer Handlung, wie etwa dem Schlagen eines Balls mit dem Schläger, verlangsamt sich die zeitliche Wahrnehmung eines Sportlers. Dadurch haben die Spieler sozusagen mehr Muße, den Ball zu beobachten, und können beispielsweise die Ausrichtung ihres Schlägers korrigieren. Das haben britische und japanische Forscher jetzt gezeigt. Der Effekt ist jedoch nur zu beobachten, wenn sich die betreffende Person auf eine Handlung vorbereiten kann, und nicht, wenn sie spontan reagieren muss.
Forscher finden Erklärung für stärkstes Erdbeben innerhalb einer tektonischen Platte. Forscher haben möglicherweise eine Erklärung für das ungewöhnlich starke Erdbeben gefunden, das sich am 11. April 2012 westlich von Sumatra ereignete: Die Erdkruste bricht offenbar nicht nur entlang einzelner Verwerfungen - zuweilen zersplittern gleich mehrere benachbarte Störungen unmittelbar nacheinander. Eine solche Folge von Brüchen könnte an mehreren uralten Verwerfungen im Indischen Ozean stattgefunden haben, berichten die Forscher um Claudio Satriano.
Männer und Frauen nehmen Details unterschiedlich wahr
Männer sehen
anders als Frauen: Die Verarbeitung von Seheindrücken im Gehirn der beiden Geschlechter
funktioniert etwas unterschiedlich, zeigt jetzt eine Studie von US-Forschern.
Männer haben demnach eine höhere Sensibilität für feine Details und schnelle
Bewegungsreize, Frauen punkten dagegen bei der Unterscheidung von Farben. Vermutlich
entsteht dieser Unterschied durch die Wirkung des männlichen Hormons Testosteron
bei der Entwicklung der Nerven im Sehzentrum während der Embryonalentwicklung,
sagen die Forscher um Israel Abramov von der City University of New York.
Detaillierte Erbgut-Analyse gibt Einblicke in die Eigenschaften des Denisova-Menschen. Ein internationales Forscherteam hat mit einer neuen Methode das Erbgut des Denisova-Menschen in besserer Qualität rekonstruiert als bisher. Die Analysen zeigen, dass diese archaische Menschenform im Vergleich zum modernen Menschen eine sehr geringe genetische Vielfalt aufwies. Obwohl sie weite Teile Asiens besiedelte, scheint ihre Population nie für lange Zeit groß gewesen zu sein, schlussfolgern die Anthropologen. Sie stießen auch auf genetische Besonderheiten, durch die sich der moderne Mensch von seinen archaischen Verwandten unterscheidet. Einige betreffen Gene, die mit Hirnfunktionen in Verbindung stehen. Außerdem lieferten die Erbgutanalysen Informationen über das Aussehen der Denisovaner: Sie hatten offenbar Gene für dunkle Haut, Haare und Augen, berichten Svante Pääbo vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig und seine Kollegen.
Forscher vermuten riesige Mengen Methan unter dem Antarktischen Eisschild. Unter dem Antarktischen Eisschild könnten vier Milliarden Tonnen Methan gespeichert sein. Darauf deuten jetzt zumindest Berechnungen eines internationalen Forscherteams hin. Das Treibhausgas kann bei Schmelzen des Eises freigesetzt werden und so möglicherweise den Klimawandel vorantreiben, glauben die Wissenschaftler.
Geringe Fruchtbarkeit verbessert die Lebensbedingungen der Nachkommen.
In den meisten Industrienationen stagniert die Zahl der Einwohner, in einigen
Ländern schrumpft sie sogar. Ein englisch-schwedisches Forscherteam hat nun
herausgefunden, warum das so ist: Eine niedrigere Geburtenrate schafft bessere
sozioökonomische Voraussetzungen für Kinder, Enkel und Urenkel.
"Im
Rahmen der natürlichen Selektion würde man erwarten, dass ein Organismus seine
Ressourcen nutzt, um möglichst viele Nachkommen zu zeugen", sagt Anna Goodman
über die erwartenden Ergebnisse, laut denen die Familien mit zunehmendem Wohlstand
langfristig wieder größer werden müssten.
Doch die Ergebnisse der Studie
ergeben ein anderes Bild: Sowohl Männer, als auch Frauen mit weniger Nachkommen
hatten bessere Schulnoten, eher Zugang zu einer Universität und ein höheres
Einkommen. Dieser Trend setzte sich in den drei folgenden Generationen fort
- ohne dass Kinder, Enkel oder Urenkel wieder mehr Nachkommen bekamen. "Eine
Erklärung dafür könnte ein Wandel von Quantität hin zu Qualitäts bezogen auf
sozioökonomische Faktoren sein", mutmaßt Goodman. Im Klartext: Nicht mehr,
sondern weniger Kinder bedeuten mehr Wohlstand, und das über mindestens drei
weitere Generationen hinweg.
Künstliches Gewebe mit eingebauten Sensoren wächst wie von selbst
US-Forscher
haben eine neue Methode entwickelt, lebendes Gewebe mit einem eingebauten Sensornetzwerk
zu erzeugen. Dazu ließen sie Zellen an einer Art Baugerüst aus Nanodrähten und
-sensoren entlangwachsen, so dass diese die Drähte vollständig umschlossen.
Durch die so ins Gewebe eingebettete Nanoelektronik können chemische und elektrische
Vorgänge direkt gemessen werden. Damit ist den Wissenschaftlern etwas gelungen,
woran bereits lange gearbeitet wird: die erste komplette Fusionierung von lebendem
Gewebe und Elektronik.
Wissenschaftler glauben, den Ursprung der indo-germanischen Sprachen entdeckt
zu haben. Woher kommt unsere Sprache? Über 400 Sprachen gehören zur indo-europäischen
Sprachgruppe, gleichzeitig gibt es unzählige Dialekte und Mundarten; sie werden
von drei Milliarden Menschen weltweit gesprochen. Bislang gab es zwei gleichberechtigte
Theorien zum Ursprung dieser Sprachfamilie. Eine neue Studie eines internationalen
Forscherteams scheint die Waagschale nun in Richtung einer These zu neigen:
Der Ursprung der indo-germanischen Sprachen lag nicht in den eurasischen Steppen,
sondern bei neolithische Bauern aus Anatolien in der heutigen Türkei (allerdings
gab es damals in der Türkei noch keine Türken, die kamen viel später und gehören
zu einer anderen Sprachfamilie).
Ein Computermodell der Forscher berechnete
nun, wie einzelne Sprachen miteinander verwandt sind und in welcher geografischen
Gegend ihr Ursprung liegen könnte. Dann verglichen die Wissenschaftler, wie
oft die eurasischen Steppen oder Anatolien als Ursprungsort genannt wurden.
Der eindeutige Sieger war die heutige Türkei. Von dort hat sich das Ur-Indo-Germanisch
vor etwa 8.500 bis 9.500 Jahren also verbreitet.
Forscher verwandeln die Informationen eines Buches in genetischen Code.
53.426
Wörter und 11 Bilder, gespeichert in DNA-Molekülen: US-Wissenschaftlern ist
es gelungen, die Datenmenge von 5,27 Megabit in genetische Information zu übertragen
und sie anschließend durch Sequenzierung wieder zu "lesen". Die Datenspeicherung
nach dem Vorbild der Natur könnte zukünftig dazu dienen, Informationen mit minimalem
Platzbedarf zu speichern und langfristig zu sichern, sagen die Forscher um George
Church von der Harvard Medical School in Boston.
Im Gegensatz zur Digitaltechnik
des Menschen, die auf Sequenzen aus Nullen und Einsen basiert, nutzt die Natur
ein 4-er System. Die Informationen stecken dabei in der Abfolge von vier Nukleotiden,
aus denen die DNA-Fäden aufgebaut sind: Adenin, Thymin, Guanin und Cytosin -
abgekürzt durch die Buchstaben A, T, G und C. Neben der hohen Datendichte sei
auch die Beständigkeit der DNA ein großer Vorteil. Die Lebenszeit vieler bisheriger
Speichermedien ist begrenzt. Ein Archiv aus DNA Speichermedien könnte dagegen
enorme Zeitspannen überdauern. Forscher sind heute beispielsweise in der Lage,
noch DNA aus jahrtausendealten Fossilien zu gewinnen.
Forscher stellen neuartige Form von Kohlenstoff her
Kohlenstoff
in der Form des Diamanten galt bislang als härtester Feststoff der Welt - doch
jetzt haben US-Forscher eine noch härtere Kohlenstoffform geschaffen, die sogar
imstande ist, Diamanten einzudrücken. Bei dem Material handelt es sich um eine
Mischung von geordneten und ungeordneten Kohlenstoffstrukturen, die bisher noch
nie beobachtet wurde.
Forscher zweifeln am Neandertaler-Erbe des modernen Menschen
"Wir
sind ein bisschen Neandertaler" - so titelten die Medien 2010, doch nun
widersprechen zwei britische Forscher dieser spektakulären Aussage: Ihren Ergebnissen
zufolge sei es wahrscheinlicher, dass die Ähnlichkeiten zwischen dem Erbgut
des modernen Menschen und des Neandertalers auf gemeinsame Vorfahren zurückzuführen
sind, als auf Mischungen der beiden Menschenformen. Darüber berichten Anders
Eriksson und Andrea Manica von der University of Cambridge im angesehenen Wissenschaftsmagazin
"PNAS". Das Thema entwickelt sich nun offenbar zur Kontroverse: Die
Urheber der Kreuzungs-Theorie überzeugt die aktuelle Studie nicht.
Forscher entdecken die Basis der höheren Hirnleistung
Wissenchaftler
haben eine spezielle Art von Stammzellen im Gehirn identifiziert: Aus ihnen
bilden sich Nervenzellen, die für die höheren Hirnfunktionen der Säugetiere
zuständig sind. Bisher hatte man eigentlich angenommen, dass alle Nerven der
Hirnrinde aus den gleichen Stammzellen entstehen. Aus der Entdeckung könnten
sich langfristig Behandlungsmöglichkeiten für geistige Erkrankungen ergeben,
sagen Ulrich Mueller vom Scripps Research Institute in Kalifornien und seine
Kollegen.
Bisher hatten Wissenschaftler angenommen, dass bei der Entwicklung
des Gehirns alle verschiedenen Typen von Neuronen der Hirnrinde aus nur einer
Art Stammzellen entstehen. Nach ihrer Geburt wandern sie nach außen und bauen
so die Schichten der Hirnrinde auf. Dieser Theorie zufolge bestimmt nur der
Zeitpunkt der Entstehung die spätere Funktion der Nervenzellen. Dies widerlegen
nun die aktuellen Ergebnisse von Ulrich Mueller und seinen Kollegen: Sie konnten
bei Mäusen nachweisen, dass die Nervenzellen der obersten Schicht der Hirnrinde
von speziellen Stammzellen abstammen, die sich von den Mutterzellen der übrigen
Nervenschichten unterscheiden.
Bei der Evolution des Menschen haben diese
Stammzellen vermutlich eine besonders wichtige Rolle gespielt, sagen die Forscher.
Die Maus besitzt zwar auch schon vergleichsweise hohe Hirnleistungen, die auf
die Nerven der Hirnrinde zurückzuführen sind, aber für die Spitzenleistungen
unseres Denkorgans sind weitaus mehr dieser "Intelligenz-Zellen" notwendig.
Mueller zufolge hatte die entsprechende nervliche Aufrüstung in der Evolutionsgeschichte
des Menschen allerdings auch eine Schattenseite: Wenn sich die Neuronen in der
obersten Schicht nicht richtig verknüpfen, sind Leistungsstörungen wie Autismus
oder Schizophrenie die Folge.
Neue Funde belegen: An der Basis der menschlichen Abstammungslinie gab es Vielfalt. Vor rund zwei Millionen Jahren existierten in Ostafrika zwei weitere Arten der Gattung Homo zeitgleich mit Homo erectus, der als direkter Vorfahre des modernen Menschen gilt. Das bestätigen nun neue Fossilienfunde aus Kenia. Es handelt sich um einen Gesichtsknochen, einen vollständigen Unterkiefer und einen Teil eines zweiten Unterkiefers. Sie zeigen die gleichen charakteristischen Eigenschaften wie ein früherer Hominiden-Fund, dessen Zuordnung zu einer eigenen Spezies bisher umstritten war. Diese Debatte sei nun beendet, sagen die Forscher um Meave and Louise Leakey vom Turkana Basin Institute in Nairobi.
Die Stimmproduktion der Dickhäuter läuft genauso ab wie beim Menschen
Elefanten trompeten nicht nur laut durch die Gegend, sondern kommunizieren
auch auf einer für Menschen nicht wahrnehmbaren, niedrigen Frequenz miteinander
- im sogenannten Infraschall. Diese Töne entstehen auf die gleiche Art und Weise
wie die der menschlichen Stimme, hat jetzt ein internationales Forscherteam
bei Versuchen an der Universität Wien herausgefunden.
Elefanten, die größten an Land lebenden Säugetiere, unterhalten sich oft
mittels für den Menschen unhörbaren Frequenzen im Infraschall-Bereich. Die extrem
tiefen Töne liegen durchschnittlich bei 16 Hertz - für das menschliche Ohr hört
die Wahrnehmung bei etwa 20 Hertz auf. Mit dieser "Geheimsprache"
können die grauen Riesen über mehrere Kilometer hinweg kommunizieren.
Wie die Elefanten diese Töne erzeugen, war allerdings bislang unklar. Es
gibt unter Säugetieren zwei bekannte Wege: den der aktiven und den der passiven
Stimmbänderschwingung. Katzen beispielsweise aktivieren und deaktivieren abwechselnd
die Kehlkopfmuskulatur, wodurch die Stimmbänder "aneinanderklatschen"
und ein Ton entsteht. Bei Menschen bringt dagegen der Luftstrom, der aus der
Lunge kommt, die Stimmbänder zum Schwingen.
Dieses Video veranschaulicht, wie die Stimme der Elefanten entsteht. © Department
für Kognitionsbiologie, Universität Wien.
"Generell ist die Stimmproduktion bei Tieren sehr schwer zu untersuchen,
da man lebenden Tieren nicht einfach sagen kann: Mach mal Aaaaaaa
'",
erklärt Christian Herbst, Stimmforscher an der Uni Wien, das Problem. Die Wissenschaftler
bei dieser Untersuchung hatten das Glück, dass im Berliner Zoo ein afrikanischer
Elefant auf natürliche Weise starb und das Team den Kehlkopf des Dickhäuters
so direkt untersuchen konnte.
Die Forscher um Herbst und seine Kollegin Angela Stöger, eine Elefantenspezialistin,
simulierten dazu den Luftstrom der Lunge, indem sie warm-feuchte Luft durch
den Kehlkopf des Elefanten bliesen. So schafften sie es, die Stimmbänder zum
Schwingen zu bringen und die tiefen Töne der grauen Riesen zu reproduzieren.
Da bei dem Kehlkopf des toten Elefanten natürlich keine Muskelaktivität vorhanden
war, konnten die Forscher eine Stimmproduktion wie bei Katzen ausschließen.
Die einzige Alternative dazu sei die menschliche Variante der Stimmerzeugung,
daher könne man folgern: Zur Infraschall-Kommunikation verwenden Elefanten denselben
Mechanismus wie Menschen zum Sprechen und Singen, so die Forscher.
Damit erweitert sich das Spektrum der Tiere, die die gleiche Stimmproduktion
wie Menschen verwenden, kommentieren die Wissenschaftler. Christian Herbst zeigt
sich dabei fasziniert, dass der Mechanismus für eine riesige Bandbreite an Körpergrößen
gilt: von klein bei der Fledermaus über mittelgroß bei Primaten inklusive des
Menschen bis hin zu riesig beim Elefanten.
Christian Herbst (Universität Wien) et al.: Science; doi: 10.1126/science.1219712
Forscher sind sicher: Die Antwort auf den Geschlechterunterschied in der
Lebenserwartung liegt in den Genen versteckt - zumindest bei Fliegen
Vor zwei Jahren geborene Mädchen haben eine Lebenserwartung von 82 Jahren
und 6 Monaten, die der Jungen ist im Vergleich um etwa fünf Jahre geringer.
Der Trend - Frauen leben länger als Männer - ist seit langem bekannt und statistisch
über die Jahre hinweg bewiesen. Nicht nur beim Menschen, auch bei vielen Tierarten
leben die weiblichen Geschöpfe länger. Warum das so ist, glauben Wissenschaftler
jetzt zu wissen - nach Untersuchungen von Taufliegen-DNA.
Das Geheimnis liegt demnach in den Mitochondrien. Diese Zellbestandteile
sind die Kraftwerke der Zelle, sie erzeugen die Energie, die der Körper braucht.
Sie sind zudem die einzigen Bestandteile der Zelle, die über eigenes Erbgut
verfügen. Diese mitochondriale DNA haben sich die Wissenschaftler von der australischen
Monash University nun bei Taufliegen genauer angeschaut. Dabei stellten sie
fest, dass sich anhand der Anzahl und Art der Mutationen voraussagen lässt,
wie lange eine männliche Fliege noch zu leben hat und wie schnell sie altert.
Der Zusammenhang an sich sei nicht überraschend, sagen die Forscher. Sie zeigten
sich allerdings sehr verwundert, dass dies nur auf männliche und nicht auf weibliche
Fruchtfliegen zutraf. Zwar gibt es auch bei letzteren Mutationen im Erbgut,
aber diese scheinen keinen Effekt auf den Alterungsprozess zu haben.
Die Erklärung ist vermutlich in der ungewöhnlichen Art und Weise zu suchen,
in der Mitochondrien und damit auch ihre DNA vererbt werden. "Obwohl Kinder
sonst je eine Kopie der Gene von Mutter und Vater bekommen, wird das mitochondriale
Erbgut ausschließlich von der Mutter weitergegeben", erläutert Damian Dowling,
einer der Autoren der Studie. Das bedeutet, dass die Qualitätskontrolle der
Evolution, die natürliche Selektion, die mitochondrialen Gene und deren Mutationen
nur darauf überprüft, ob sie dem weiblichen Organismus Schaden zufügen, und
sie auch nur dann aussortiert. Ob es negative Folgen für den männlichen Körper
gibt, wird dagegen nicht erfasst. Deswegen, so die Erklärung der Forscher, konnten
sich über Tausende von Generationen Veränderungen der mitochondrialen DNA ansammeln,
die für die Weibchen keine oder nur sehr geringfügige Konsequenzen haben, bei
den Männchen aber beträchtliche Schäden anrichten. Alle zusammen bewirken sie
nach Ansicht der Wissenschaftler, dass Taufliegen-Männer eine geringere Lebenserwartung
haben als -Frauen.
Noch immer ist nicht genau bekannt, warum Lebewesen altern. Die Wissenschaft
hat jedoch zwei große Ansätze, um das Altern des Menschen zu erklären. Eine
mutmaßliche Ursache liegt in den bei jeder Zellteilung kürzer werdenden Schutzkappen
der Chromosomen, den sogenannten Telomeren. Sobald die Telomere eine bestimmte
Länge erreicht haben, teilt sich die Zelle nicht mehr. Alte Zellen können also
nicht mehr durch neue ersetzt werden, was sich in Form der verschiedenen Alterserscheinungen
bemerkbar macht.
Die zweite Theorie führt das Altern auf sogenannte freie Radikale zurück.
Diese kurzlebigen, aggressiven Teilchen entstehen beim Stoffwechsel aus Sauerstoff
in Zellen und können dem Erbgut und anderen wichtigen Molekülen schaden. Dadurch
entstehen immer mehr geschädigte Zellkomponenten, was den Alterungsprozess auslöst.
Eine Schädigung der Mitochondrien als einer der wesentlichen Faktoren des Alterns
passt hier ins Bild: In der Atmungskette, dem Teil des energieerzeugenden Stoffwechsels,
der in den Mitochondrien stattfindet, entstehen die meisten der reaktiven Sauerstoffspezies.
Doch ob die vielen Mutationen in der mitochondrialen DNA tatsächlich auf diese
Weise den Alterungsprozess beschleunigen oder ob sie etwas ganz anderes bewirken,
können die Wissenschaftler bisher nicht sagen.
Florencia Camus (Monash University) et al.: Current Biology, doi: 10.1016/j.cub.2012.07.018
Fossil schließt Lücke in der Evolution
Strudiella devonica hatte alles, was ein Insekt braucht: sechs Beine, dreieckige
Kiefer, zwei lange Fühler und einen Hinterleib, der aus zehn Segmenten bestand.
Das Besondere an dem acht Millimeter langen Tierchen: Es lebte vor 370 Millionen
Jahren, zu einer Zeit, als die Vorfahren der Säugetiere, aber auch die wirbellosen
Gliederfüßer begannen, das Land zu erobern. Wie französische Forscher um Romain
Garrouste berichten, ist Strudiella das älteste komplett erhaltene Fossil eines
Insekts.
Der richtige Platz und die ideale Ausrichtung: Falter optimieren ihre Tarnung
Viele Falterarten können sich mit ihren gemusterten Flügeln beispielsweise
auf Baumrinde für Feinde nahezu unsichtbar machen. Wie hochentwickelt dieses
System ist, haben nun Biologen erneut gezeigt: Die Insekten können offenbar
das Aussehen ihrer Unterlage wahrnehmen und suchen sich dann gezielt einen Ruheplatz,
der ideal zu ihrem Flügelmuster passt. Dabei drehen sie sich sogar zusätzlich,
bis ihre Konturen optimal mit dem Hintergrund verschwimmen.
Die Pufferfunktion der Natur gegenüber Treibhausgasen ist stabil - aber wie
lange noch?
Egal wie viel Kohlendioxid (CO2) der Mensch in die Luft bläst, bisher kann
die Natur etwa 50 Prozent davon wieder aufnehmen, nur die andere Hälfte sammelt
sich in der Atmosphäre an. Zu diesem Ergebnis kommen nun umfangreiche Datenanalysen
von US-Forschern. Gemessen an den enorm gestiegenen CO2-Werten in der Atmosphäre
bedeute dies, dass die Ökosysteme und Ozeane der Erde heute etwa doppelt so
viel Treibhausgas aufnehmen wie noch vor 50 Jahren. Bislang scheint die Pufferfunktion
der Natur also noch nicht an die Kapazitätsgrenze gestoßen zu sein, sagen die
Wissenschaftler. Falls dieser kritische Punkt allerdings überschritten wird,
könnte sich die Ansammlung von Treibhausgasen unvorhersehbar beschleunigen.
Die Forscher um Pieter Tans von der University of Colorado in Boulder haben
für die Studie Daten über die Entwicklung des CO2-Gehalts der Atmosphäre in
den letzten 50 Jahren mit Aufzeichnungen der CO2-Emissionen durch den Menschen
in diesem Zeitraum verglichen. Die Differenz repräsentiert ihnen zufolge die
Aufnahme durch die Natur. Dabei sind zwei Faktoren maßgeblich: Pflanzen bauen
den Kohlenstoff aus dem CO2 in ihre Biomasse ein und auch das Wasser der Ozeane
nimmt das Gas auf. Einige bisherige Untersuchungen hatten nahegelegt, dass diese
natürliche Pufferkapazität der Natur bereits erschöpft ist. Dies ist den aktuellen
Ergebnissen zufolge aber bisher noch nicht der Fall.
Eine gute und eine schlechte Nachricht
Den Auswertungen zufolge hat die Aufnahme der Natur mit den steigenden CO2-Werten
bisher schrittgehalten: Je mehr Gas in der Atmosphäre vorhanden ist, desto mehr
nehmen die Ökosysteme und Ozeane auf, sodass der Prozentsatz der Absorption
konstant bei rund 50 Prozent bleibt. "Die gute Nachricht ist, dass uns
die Natur bisher unterstützt", sagt Coautor Jim White von der University
of Colorado. "Die schlechte Nachricht ist, dass das nicht so bleiben wird:
Wenn die Kapazitäten erschöpft sind, sieht es düster aus", warnt der Klimaforscher.
Ein Großteil des überschüssigen CO2 in der Luft wird momentan noch von den
Weltmeeren aufgenommen, betonen die Wissenschaftler. Dadurch werde das Wasser
allerdings bereits zunehmend sauer, wodurch sich weiteres CO2 immer schwerer
löst. Wann kritische Werte erreicht werden, ist bisher noch unbekannt.
Pieter Tans (University of Colorado in Boulder) et al.: Nature, doi:10.1038/nature11299
Forscher entdecken chemische Verbindung, die geschädigte Nerven im Auge wieder lichtsensitiv macht. Ein neuer Wirkstoff lässt blinde Mäuse sehen: US-Forschern ist es gelungen, Mäusen, die aufgrund einer gentechnischen Veränderung erblindet waren, durch die Injektion einer einzigen Substanz ihr Augenlicht wiederzugeben. Nach der Behandlung mit dem Wirkstoff begannen die Nerven in der Netzhaut der Tiere, wieder auf Licht zu reagieren, beobachteten die Forscher. Ihre Ergebnisse könnten langfristig auch für Menschen mit genetischer oder altersbedingter Blindheit von Nutzen sein - vorausgesetzt, der Effekt lässt sich in klinischen Studien reproduzieren.
Menschen in den Industrieländern haben den gleichen körperlichen Energieumsatz
wie Menschen mit urtümlichem Lebensstil.
Sie jagen und suchen aktiv nach Nahrung - im Vergleich zu unserer bequemen
Lebensweise erscheint der Alltag in einer Jäger- und Sammlerkultur recht anstrengend.
Doch einer aktuellen Studie zufolge spiegelt sich dies offenbar nicht im täglichen
Kalorienverbrauch wider: Der Energieumsatz von Menschen mit modernem Lebensstil
und der von Angehörigen eines afrikanischen Naturvolkes unterscheidet sich den
Untersuchungen zufolge nicht. Dieses Ergebnis widerspricht der Theorie, dass
ein maßgeblicher Faktor für die Übergewichtsprobleme moderner Kulturen der niedrige
Energieaufwand sei, der uns angeblich von unseren Jäger-Sammler-Vorfahren unterscheidet.
Die Übergewichtsprobleme der westlichen Welt sehen die Forscher deshalb nicht
als eine Folge des geringen Energieverbrauchs, sondern der übermäßigen Energiezufuhr
durch ungünstige Ernährungsweisen.
Ein Meeresschwamm liefert möglicherweise die Vorlage für neue HIV-Medikamente. US-Forschern ist es mit einem neuen Wirkstoff gelungen, die Produktion von HI-Viren in Laborkulturen infizierter Zellen praktisch auszuschalten. Die Substanz aus dem Meeresschwamm Corticium simplex könnte somit die Grundlage einer neuen Klasse antiviraler Medikamenten bilden, sagen Susana Valente vom Scripps Research Institute in Florida und ihre Kollegen. Aktuelle Medikamente der sogenannten hochaktiven antiretroviralen Therapie (HAART) unterdrücken die Vermehrung des Virus im Körper HIV-positiver Menschen zwar stark, können sie aber bisher nicht vollständig unterbinden.
Forscher finden Beleg für Dunkle Materie. Rätselhafte Dunkle Materie: Man kann sie nicht sehen, nicht einfangen, und niemand weiß, aus welchen Teilchen sie besteht. Aber durch ihre Schwerkraft verrät sie sich doch. Große Ansammlungen Dunkler Materie können zum Beispiel Lichtstrahlen wie eine Linse ablenken, berichten Forscher um Jörg Dietrich von der Universitätssternwarte München. Das Team wies auf diese Weise ein Band aus Dunkler Materie nach, das die zwei Galaxienhaufen Abell 222 und Abell 223 verbindet. Die unsichtbare Brücke lenkt das Licht weiter entfernter Galaxien dank ihrer Schwerkraft um, erläutern die Forscher das Prinzip ihrer Messungen.
Warum es keine Blitzkraftwerke gibt
Grelles Licht, Donnergrollen und am Einschlagsort Zerstörung: Dieses Video
zeigt eindrucksvoll die Schlagkraft eines Blitzes. Warum kann man eigentlich
Blitze nicht zur Stromgewinnung verwenden? Die Antwort gibt Jan Meppelink vom
Fachbereich für Elektrische Energietechnik der Fachhochschule Südwestfalen:
"In einem Blitz steckt weit weniger Energie, als viele Menschen annehmen".
Die enorme Zerstörungskraft eines Blitzes entsteht nur dadurch, dass beim Einschlag
die Energie in extrem kurzer Zeit frei wird. "Würde man die elektrische
Energie eines Blitzes dagegen über einen langen Zeitraum gleichmäßig verbrauchen,
wäre die Leistung sehr schwach - damit könnte man gerade mal ein Ei kochen".
Die Detektoren ATLAS und CMS am Teilchenbeschleuniger LHC haben ein neues
Teilchen entdeckt. Wahrscheinlich ist es das seit langem gesuchte Higgs-Boson,
das den Elementarteilchen ihre Masse verleiht.
Das neue Teilchen hat
etwa die 133-fache Masse eines Protons und ist die erste große Entdeckung der
Hochenergie-Teilchenphysik seit fast 20 Jahren. Die CMS- und ATLAS-Sprecher
Fabiola Gianotti und Joe Incandela berichteten heute morgen im Forschungszentrum
CERN in Genf über den aktuellen Stand der Datenauswertung. Die statistische
Signifikanz reicht für eine Entdeckung aus, doch ob es sich wirklich um das
Higgs-Teilchen handelt, lässt sich noch nicht definitiv sagen. Das werden weitere
Messungen in den nächsten Monaten klären. Der anwesende Peter Higgs, der die
Existenz des Bosons 1964 vorausgesagt hatte, wischte sich aber schon einmal
die Tränen der Rührung aus den Augen. Und CERN-Chef Rolf Heuer rief zuversichtlich:
"Als Laie würde ich sagen: Wir haben es!"
Bislang galten Spuren von Meteoriteneinschlägen aus der Kindheit der Erde als längst verschwunden. Nach drei Jahre währender Detektivarbeit konnte nun jedoch ein internationales Forscherteam im Westen Grönlands einen drei Milliarden Jahre alten Krater nachweisen - der damit fast eine Milliarde Jahre älter ist als der Vredefort-Krater in Südafrika, der bislang als Senior galt.
Forscher haben die ältesten bekannten Spuren komplexen Lebens entdeckt. Sie sahen aus wie Nacktschnecken und krochen durch die Sedimentschicht eines Ur-Ozeans: Versteinerte Spuren aus Uruguay dokumentieren, dass diese sogenannten Bilateria bereits vor 585 Millionen Jahren existierten, 30 Millionen Jahre früher als bisher angenommen. Es handelt sich dabei um den frühesten Nachweis derart komplexer Lebensformen, berichten Ernesto Pecoits von der Universität von Alberta und seine Kollegen.
Wer nach einer Diät schlank bleiben will, sollte am ehesten auf Kohlenhydrate
verzichten
Kalorie ist nicht gleich Kalorie! Das ist das Fazit von Ernährungswissenschaftlern,
die beliebte Diätkonzepte verglichen haben. Ihr Fokus lag dabei auf dem Effekt
der Ernährungspläne auf den unerwünschten Energiesparmodus des Körpers nach
einem Gewichtsverlust. Ergebnis: Wer fetthaltige Nahrung reduziert und dafür
mehr Kohlenhydrate zu sich nimmt, bleibt am ehesten auf der dickmachenden Sparflamme.
Eine Ernährung, die einen übermäßigen Anstieg des Blutzuckerspiegels nach einer
Mahlzeit verhindert, erhöht dagegen den Grundumsatz an Energie im Körper.
Mühsam abgespeckt - doch leider zeigt die Waage oft bereits kurz nach einer
Diät wieder das Ausgangsgewicht oder sogar mehr an. Studien zufolge schafft
es nur einer von sechs übergewichtigen Menschen, auch nur zehn Prozent des Gewichtsverlustes
länger als ein Jahr zu halten. Die treibende Kraft hinter diesem Jo-Jo-Effekt
ist nicht nur mangelnde Disziplin, sondern auch eine Umstellung des Stoffwechsels:
Durch eine Diät reduziert der Körper nachhaltig seinen Grundumsatz an Energie.
Wer also anschließend wieder "normal" isst, nimmt die verlorenen Pfunde
schnell wieder zu. Wie sich die Ernährungsweise auf diesen unerwünschten Effekt
auswirkt, haben die Forscher um Cara Ebbeling vom Boston Children's Hospital
nun systematisch untersucht.
Drei Diäten mit deutlich unterschiedlichen Effekten
An der Studie nahmen 21 übergewichtige Probanden im Alter von 18 bis 40 Jahren
teil. Sie hatten durch eine Diät 10 bis 15 Prozent ihres Körpergewichts verloren.
Nun folgten sie für jeweils vier Wochen einem von drei Ernährungskonzepten.
Eines bestand aus besonders fettarmer Kost, bei der 60 Prozent der täglichen
Kalorien aus Kohlenhydraten, 20 Prozent aus Fett und 20 Prozent aus Eiweiß stammten.
Das zweite entsprach einer Diät mit einem niedrigen sogenannten glykämischen
Index: Dabei stehen Nahrungsmittel auf dem Speiseplan, bei denen die Kohlenhydrate
besonders langsam verdaut werden, um den Blutzuckerspiegel stabil zu halten.
Hier stammten 40 Prozent der täglichen Kalorien aus Kohlenhydraten, 40 Prozent
aus Fett und 20 Prozent aus Eiweiß. Die dritte Variante entsprach der sogenannten
Atkins-Diät, die besonders fett- und eiweißlastig ist: Nur 10 Prozent der täglichen
Kalorien stammen aus Kohlenhydraten, 60 Prozent aus Fett und 30 Prozent aus
Eiweiß. Während der Diätfolgen überprüften die Forscher den Stoffwechsel der
Probanden und auch weitere gesundheitliche Parameter.
Die Auswertungen zeigten, dass die Atkins-Variante, also diejenige mit der
geringsten Zufuhr an Kohlenhydraten, den günstigsten Effekt auf den Grundumsatz
des Stoffwechsels hatte. Zwischen dieser Form und der fettarmen Ernährungsweise
lag ein Unterschied von 300 Kilokalorien, das entspricht der Energie von mehr
als einer halben Tafel Schokolade. Dennoch empfehlen die Forscher eher die Diät
mit dem niedrigen glykämischen Index, die immerhin noch um rund 200 Kilokalorien
besser war als die fettarme Ernährung. Der Grund dafür waren Veränderungen der
gesundheitsrelevanten Parameter: Im Vergleich zu den beiden anderen Ernährungsweisen
erhöhte die Atkins-Variante den Cortisolspiegel der Probanden, was zu einer
Insulinresistenz, also der Vorstufe von Diabetes, und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
führen kann. Das zeigt aktuell auch eine Studie eines
Forscherteams. Unterm
Strich plädiert Cara Ebbeling deshalb für die Diät mit dem niedrigen glykämischen
Index: "Anders als bei fettarmer und extrem kohlenhydratarmen Ernährungsweisen
muss man bei dieser Form nicht ganze Gruppen von Lebensmitteln weglassen, was
sie einfacher und gesünder macht", sagt die Ernährungswissenschaftlerin.
Mindestens vier Galaxien krachten bei der Geburt der Galaxis Arp 220 zusammen - Nicht ein einzelner Crash, sondern mindestens drei gewaltige Zusammenstöße sind für die seltsam verzerrte Form der Galaxie Arp 220 verantwortlich. Nur ein solches Szenario könne die diffuse Gestalt der ultraleuchtkräftigen Infrarotgalaxie erklären, berichten Forscher um Yoshiaki Taniguchi. Das Team entdeckte insgesamt drei Regionen, die vor langer Zeit Schauplatz zahlreicher Sternengeburten gewesen sein müssen. Vor allem zwei schweifartige Verlängerungen der Galaxie lassen darauf schließen, dass sich zwei Galaxien zu Arp 220 vereinigten, die vorher bereits selbst durch eine Karambolage entstanden waren.
Kontroverses Ergebnis: Der Gesundheitszustand und nicht das Alter lassen die männlichen Hormone schwinden - Ein sinkender Testosteron-Spiegel ist nicht Teil des normalen Alterungsprozesses von Männern - davon sind australische Forscher überzeugt, die diesen Zusammenhang in einer umfangreichen Studie untersucht haben. Den statistischen Auswertungen zufolge nehmen die Werte des männlichen Geschlechtshormons vor allem durch Gewichtszunahme und psychische Faktoren ab, die oft mit zunehmendem Alter einhergehen. Darüber berichteten Gary Wittert von der University of Adelaide und seine Kollegen bei der Jahrestagung der Gesellschaft für Endokrinologie in Houston.
Kuriose Fossilien dokumentieren den ältesten Nachweis von Geschlechtsverkehr bei Wirbeltieren - Ein See vor etwa 47 Millionen Jahren: Zwei Wasserschildkröten haben sich beim Liebesspiel vereinigt und lassen sich nun verzückt in tieferes Wasser sinken. Doch hier nimmt die romantische Szene ein tragisches Ende: Das Paar gelangt in eine giftige Wasserschicht und stirbt gemeinsam einen sanften Tod. Noch immer vereinigt sinken die toten Tiere nun auf den Grund des Sees und werden versteinert. - So oder ähnlich stellen sich deutsche Paläontologen die Entstehungsgeschichte von neun Fossilien vor, die jeweils ein Süßwasserschildkrötenpärchen zeigen und in der Grube Messel zwischen Darmstadt und Frankfurt gefunden wurden. Die versteinerten Kopulationen seien die frühesten direkten Nachweise von Sex bei Wirbeltieren, sagen Walter Joyce und seine Kollegen von der Universität Tübingen.
Verdacht auf einen Zusammenhang zwischen Alzheimer und Prionen erhärtet sich - US-Forscher haben den möglichen Zusammenhang zwischen infektiösen Eiweißmolekülen und der Alzheimer-Krankheit bestätigt: Sie konnten den ansteckenden Charakter der plaquebildenden Beta-Amyloid-Proteine genau dokumentieren. Sie bestätigen damit frühere Untersuchungen, die bereits darauf hingewiesen hatten, dass es sich bei den Eiweißfragmenten um Prionen handeln könnte, ähnlich denen, die den Rinderwahnsinn BSE verursachen. Damit bekommt die These von den Alzheimer-Prionen eine Art vorläufigen Ritterschlag, denn die neuen Ergebnisse stammen aus dem Labor von Stanley Prusiner, jenem Forscher, der 1997 den Nobelpreis für die Entdeckung der Prionen bekam und der seither als Prionen-Papst gilt. Hinweise auf eine zwischenmenschliche Ansteckung mit den Alzheimer-Prionen gebe es bisher aber nicht, betonen die Forscher. Sie sehen in den neuen Erkenntnissen nun Ansatzpunkte neuer Therapieformen zur Bekämpfung der gefürchteten Demenzerkrankung. Diese Ausbreitung zu blockieren - darin sehen die Forscher nun einen interessanten Ansatz für die Entwicklung neuer Therapieformen.
Der letzte gemeinsame Vorfahr fast aller Wirbeltiere ähnelte einem Hai - Haie werden oft als lebende Fossilien bezeichnet, weil es die Raubfische schon seit mehr als 400 Millionen Jahren gibt. Tatsächlich haben Haie viele urtümliche Eigenschaften beibehalten, die schon den Urtyp aller Wirbeltiere mit Kiefer auszeichneten, berichten jetzt Forscher um Samuel Davis in der Zeitschrift Nature. Schon beim Urahn dieser Gruppe, der so genannten Kiefermäuler, waren die Sinnesorgane im Kopf ähnlich angeordnet wie sie es bei Haien heute noch sind. Der grundlegende Aufbau des Körpers, die Lage der Flossenpaare, die Struktur der Kiefer und die aus kleinen Zähnchen bestehende Haut sind weitere ursprüngliche Merkmale, die sich im Laufe der Jahrmillionen kaum verändert haben.
Ausgeträumt: Die vermeintliche Überlichtgeschwindigkeit, die das OPERA-Experiment letztes Jahr gemessen zu haben schien, war ein instrumenteller Fehler. Neue Daten belegen: Die ominösen Geisterteilchen sind nicht schneller, als es die Relativitätstheorie erlaubt.
US-Forscher haben eine Erklärung dafür gefunden, warum Menschen mit Schlafproblemen zu Übergewicht neigen: Übermüdete Gehirne reagieren demnach stärker beim Anblick von Junkfood und vernünftiges Essverhalten fällt unausgeschlafenen Personen deutlich schwerer als ausgeruhten Menschen. Diesen Zusammenhang offenbarten Untersuchungen mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRI) von zwei unabhängigen Forschergruppen. Darüber berichteten sie auf dem jährlichen Treffen der Associated Professional Sleep Societies in Boston.
Für die Hawaiianer verkörperte die Vulkangöttin Pele die Glut im Inneren
der Erde und in der griechischen Mythologie hatte der Gott Hephaistos hier seine
feurige Schmiede. Die geheimnisvollen Tiefen unseres Planeten fachten seit je
her die Phantasie und den Forschergeist des Menschen an. Eines macht die glühende
Lava der Vulkane auf jeden Fall klar: Es ist heiß dort unten. Doch woher kommt
diese Glut und wieso kühlt sich die Erde nicht ab, wie ein Kuchen nach dem Backen?
"Der Erdkern kühlt sich durchaus ab, allerdings sehr langsam, denn er
ist gut isoliert", erklärt Professor Ulrich Hansen, Direktor des Instituts
für Geophysik der Universität Münster. Der flüssige Teil des Erdinneren wird
von dem 2900 km dicken Erdmantel bedeckt, der aus Silikatgestein besteht. "Diese
Schicht hält den Erdkern heiß, wie ein Deckel auf einem Becher Kaffee".
Die Hitze stammt noch aus der wilden Jugendzeit der Erde, als sie sich durch
das Zusammenballen von Materie und auch durch Kollisionen mit anderen Himmelskörpern
gebildet hat. Das schwere Eisen setzte sich dabei in der Tiefe ab und bildete
den Erdkern, aus den leichteren Materialien entstand der Erdmantel. "Auch
Radioaktive Zerfallsprozesse tragen bis heute teilweise zur Hitze der Erde bei,
in welchem Maße ist aber noch unklar", sagt Hansen. "Grundsätzlich
ist es aber eine Resthitze".
Es scheint paradox, aber ab 5100 km Tiefe ist der innerste Teil des Erdkerns
wiederum fest, obwohl er mit über 6000°C ähnlich heiß ist, wie die Oberfläche
der Sonne. Der hohe Druck lässt den innersten Kern trotz der hohen Temperatur
aushärten. "Wir wissen durch die Ausbreitung seismischer Wellen, die bei
Erdbeben entstehen, dass er fest ist", erklärt Hansen. "Das ist wie
bei einer Dose, in die man nicht reinschauen kann - da klopft und rüttelt man,
um Informationen zu bekommen".
Im Fall der Erde liefern stattdessen die Druckwellen von Erdbeben den Geophysikern
Hinweise über die innere Struktur. "Die Erde ist ein dynamischer Planet", sagt Hansen. Im äußeren
Erdkern sinkt kühles Material ab und heißes steigt auf - diese Konvektionsströme
verursachen eine Art Dynamo-Effekt, durch den sich die Erde elektrisch auflädt
und ihr Magnetfeld erzeugt. Wie ein Schutzmantel legt es sich um die Erde und
bewahrt das Leben vor der gefährlichen Partikelstrahlung der Sonne. Außerdem
sind Konvektionsströme im Erdmantel der Motor der Kontinentalverschiebung. Diese
Kräfte bescheren uns nicht nur Erdbeben, sondern formen auch Berge, Täler und
Ozeane. "Die Plattentektonik aber auch das Erdmagnetfeld beeinflussen damit
maßgeblich das Leben und das Gesicht der Welt", sagt Hansen.
Eisen könnte der Drahtzieher der "Informatik" früher Lebensformen gewesen sein - Eisen hat zu Beginn der Evolution möglicherweise eine wichtige Rolle für die "Datenträger" des Lebens gespielt: Das Element könnte für die optimale Form und Verarbeitung der Ribonukleinsäure (RNA) urtümlicher Organismen gesorgt haben - eine Funktion, die heute dem Magnesium zukommt. Das zeigt jetzt eine Studie von US-Forschern. Vor drei Milliarden Jahren gab es noch viel frei verfügbares Eisen, später verschwand es aber und so musste Magnesium seine Funktion übernehmen, glauben die Wissenschaftler.
Die Milchstraße stößt mit Andromeda zusammen - in vier Milliarden Jahren - Astronomen konnten erstmals berechnen, dass die beiden Galaxien tatsächlich kollidieren werden. Unserem Sonnensystem - samt der Erde - wird der "große Crash" vermutlich nicht viel anhaben. Denn die Planeten sind so weit voneinander entfernt, dass ein Zusammenstoß mit einem anderen Stern äußerst unwahrscheinlich ist.
Zum letzten Mal in diesem Jahrhundert wanderte die Venus am 6. Juni 2012 über
die Sonnenscheibe:
Das nächste Mal im Jahre 2117 werden wir nimmer dabei
sein.
Üppige Bakteriengesellschaften bevölkern Büroarbeitsplätze - vor allem die von Männern - Mit einer "Volkszählung" der besonderen Art haben US-Forscher neue Einblicke in die Bakteriengesellschaften im Umfeld des Menschen gewonnen: Am dichtesten besiedelt sind demnach die Oberflächen von Stühlen und Telefonen der Arbeitsplätze von Männern. In der Regel handelt es sich aber nicht um Krankheitserreger, sondern um harmlose Bakterien, sagen die Forscher um Scott Kelley von der University of California in San Diego.
Neudatierung: Die ältesten Kunstgegenstände des Menschen stammen aus einer schwäbischen Höhle. Bereits vor 42.000 bis 43.000 Jahren stellten die Bewohner der Geißenklösterle-Höhle auf der Schwäbischen Alb Musikinstrumente und Figuren her. Das ergaben neue Radiokohlenstoffdatierung bereits bekannter Funde. Sie sind damit älter als ähnliche Artefakte dieser sogenannten Aurignacien-Kultur des modernen Menschen in Italien, Frankreich und anderen Regionen, berichten die Archäologen um Nicholas Conard von der Universität Tübingen.
Ob es auf dem Mars Leben gibt oder nicht, darüber rätseln Planetenforscher schon lange - bislang ohne Ergebnis. Zumindest entstehen auf dem roten Planeten lange, organische Moleküle, ähnlich den Grundbausteinen des Lebens auf der Erde, berichten jetzt Forscher um Andrew Steele. Lebewesen hatten mit der Entstehung der Makromoleküle allerdings nicht zu tun, schreiben sie. Die Substanzen wurden vielmehr bei Vulkanausbrüchen zusammengebacken.
Da ich selber einstmals im Hause eine Katze hatte, die allein durchs Zuschauen
das Türöffnen gelernt hatte, gefällt mir dieser Clip sehr gut:
Wandel im Erdinneren ließ vor 2,5 Milliarden Jahren den Sauerstoffgehalt in der Atmosphäre ansteigen. Fast zwei Milliarden Jahre lang war Sauerstoff in der Erdatmosphäre nur ein unbedeutendes Spurengas. Doch als das Erdzeitalter Archaikum vor 2,5 Milliarden Jahren endete, stieg der Sauerstoffgehalt der Luft plötzlich auf etwa zwei Prozent. Womöglich leitete ein fundamentaler Wandel im Erdinneren diese "Große Sauerstoffkatastrophe" ein, schreiben jetzt Brenhin Keller und Blair Schoene. Ihrer Meinung nach sank der Anteil geschmolzenen Gesteins im Erdmantel zu jener Zeit drastisch, woraufhin sich die chemische Zusammensetzung vulkanischer Gase änderte. Vulkanausbrüche verbrauchen seitdem weniger Sauerstoff. Erst ab diesem Zeitpunkt konnte sich das Gas des Lebens in der Atmosphäre anreichern.
Tierstudie weckt Bedenken: Der Kontakt mit Chemikalien prägt das Erbgut
von Folgegenerationen
US-Forscher haben bei Ratten übermäßig starke Reaktionen
auf Stress beobachtet, wenn deren Vorfahren drei Generationen zuvor einem Pflanzenschutzmittel
ausgesetzt waren. Den Wissenschaftlern zufolge hat die Chemikalie Veränderungen
an den Regulationssystemen des Erbguts hervorgerufen, die an Nachkommen weitergehen
werden. Dieser sogenannte epigenetische Effekt machte die Ratten ängstlicher
und stressanfälliger als ihre Artgenossen mit unbelasteten Vorfahren. Es könnte
auch beim Menschen ein vergleichbarer Zusammenhang hinter der Zunahme psychischer
Erkrankungen stecken, warnen David Crews University of Texas in Austin und seine
Kollegen.
Den Untersuchungen zufolge waren die Ratten, deren Urgroßmütter
einst Vinclozolin abbekommen hatten, im Durchschnitt etwas schwerer als Vergleichstiere
und wiesen höhere Werte des männlichen Geschlechtshormons Testosteron in ihrem
Blut auf. Beobachtungen der Forscher offenbarten zudem, dass die Tiere auch
zu Verhaltensauffälligkeiten neigten: Sie waren ängstlicher und weniger gesellig
als Ratten mit einer unbelasteten "Familiengeschichte". Dieses Verhalten
spiegelte sich auch in Nervenreaktionen wider, berichten die Wissenschaftler:
In Hirnregionen, die für Stressreaktionen zuständig sind, zeigten die Ratten
aus der mit Vinclozolin behandelten Zuchtlinie vergleichsweise starke Aktivität.
Frühere
Studien hatten bereits gezeigt, dass solche epigenetischen Effekte auch gesundheitliche
Aspekte nachfolgender Generationen beeinflussen können.
"Es gibt keinen
Zweifel, dass wir seit einiger Zeit reale Zuwächse bei psychischen Störungen
wie Autismus und bipolaren Störungen verzeichnen", sagt Crews. Seiner Ansicht
nach ist es durchaus möglich, dass bei dieser Zunahme epigenetische Effekte
eine Rolle spielen, die durch chemische Substanzen in unserer Nahrung und Umwelt
hervorgerufen werden.
David Crews (University of Texas, Austin)
Konzentration auf "etwas Anderes" hemmt die Übertragung von Schmerzreizen im Rückenmark. Es stimmt nachweislich: Deutsche Forscher haben aufgedeckt, warum Ablenkung Schmerzen lindern kann. Die Wirkung geht demnach über einen psychologischen Effekt hinaus: Schmerzreize werden durch Ablenkung bereits im Rückenmark abgeschwächt, bevor sie das Gehirn erreichen, zeigen Experimente des Teams um Christian Sprenger vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.
Verbindungssystem von Gehirn und Computer erreicht Durchbruch
Ein internationales Forscherteam hat einer gelähmten Frau ermöglicht, was
sie seit 15 Jahren nicht mehr kann: sich selbstständig einen Becher Kaffee zum
Mund führen und trinken. Möglich wurde dies durch eine Direktverbindung zwischen
ihrem Gehirn und einem Robotersystem. So konnte die Frau allein durch Willenskraft
die Bewegungen eines künstlichen Arms steuern.
2.5 Milliarden Jahre altes System hält Bakterien, Pflanzen und Menschen
im 24-Stunden-Takt
Die unterschiedlichen Lebensformen der Erde haben
jeweils eine eigene innere Uhr, die ihnen den Tages-Rhythmus vorgibt - so dachte
man bisher. Ein britisches Forscherteam fand nun Hinweise dafür, dass die Zeit
über alle Artgrenzen hinweg ursprünglich auf ein- und dieselbe Art gemessen
wurde: Mithilfe von Molekülen (Peroxiredoxine), welche gleichzeitig dem Schutz
vor zu viel Sauerstoff dienten.
In allen Lebewesen ticken innere Uhren: Selbst
wenn Organismen von äußeren Einflüssen isoliert sind, sorgen diese Systeme dafür,
dass bestimmte Muster in Verhalten und Stoffwechsel sich in 24stündigem Rhythmus
wiederholen. Sowohl in Bakterien als auch in Pilzen und Tieren hatten Forscher
schon Moleküle gefunden, welche diesen Rhythmus steuern.
Im Rahmen ihrer
Untersuchungen stießen die Forscher auch noch auf ein weiteres spannendes Resultat:
nach einer Analyse der Verwandtschaftsverhältnisse der Peroxiredoxine verschiedener
Organismen hat der letzte gemeinsame Vorfahre aller heutigen Moleküle vor etwa
2,5 Milliarden Jahren existiert. Interessanterweise entspricht dies genau dem
Zeitraum, in dem der Sauerstoffgehalt in der Atmosphäre durch das "Great
Oxigenation Event" sprunghaft angestiegen ist. Dies verleitete die Forscher
zu der Spekulation, dass Peroxiredoxine ursprünglich entstanden sind, um die
Zellen vor Schwankungen des Sauerstoffgehaltes in ihrer Umgebung zu schützen.
Bereits vor 37.000 Jahren meißelten Menschen in Frankreich zweideutige Symbole in den Fels. Das Perigord, eine Region in Südwestfrankreich, war während der Steinzeit eine Hochburg für Höhlenkünstler: Ein neuer Fund zeigt nun, dass dort bereits vor 37.000 Jahren Fruchtbarkeitssymbole und Tierdarstellungen in Felswände geritzt wurden - womöglich etwas früher als in der berühmten Chauvet-Höhle weiter östlich im Departement Ard│e. Die Darstellungen wären damit die älteste Höhlenkunst der Welt.
Der Antarktis droht ein gewaltiger Eisverlust
Die Antarktis wird
in den kommenden Jahrzehnten stärker zum Meeresspiegelanstieg beitragen als
bislang prognostiziert. Ein großes Schelfeis südwestlich der deutschen Forschungsstation
Neumayer III könnte gegen Ende des 21. Jahrhunderts instabil werden. Diese schwimmende
Eiszunge, das Filchner-Ronne-Schelfeis am Südrand des Weddellmeeres, wird in
einigen Jahrzehnten von warmem Meerwasser unterspült und massiv ausdünnen, berichten
Forscher um Hartmut Hellmer vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung
(AWI) in Bremerhaven in der Zeitschrift Nature.
Spermien folgen den Wänden auf ihrer Reise zur Eizelle
Ein Gewirr
aus gewundenen Bahnen, Nischen und Sackgassen - für ein Spermium gleicht der
weibliche Genitaltrakt einem verwirrenden Labyrinth. Wie einige Samenzellen
dennoch erfolgreich ans Ziel kommen, haben nun britische Forscher genauer entschlüsselt.
Demnach schwimmen die Spermien nicht etwa möglichst in der hindernisfreien Mitte
der flüssigkeitsgefüllten Kanäle, sondern sie tasten sich gleichsam an der Wand
entlang - und nutzen Kollisionen mit selbiger als richtungsweisende Information.
Forscher sind dem schlank machenden Effekt von Pfeffer auf die Spur gekommen. Im Mund brennt es - Fettzellen hemmt es: Piperin verleiht Pfeffer seine typische Würze und unterdrückt gleichzeitig die Neubildung von Fettzellen im Körper. Diese Wirkung haben nun koreanische Forscher durch Laboruntersuchungen nachgewiesen. Demnach blockiert die Substanz die Aktivität von Erbanlagen, die der Neubildung von Fettzellen dienen.
Studie: Der Fortpflanzungserfolg treibt die menschliche Entwicklung an
Seit
Darwin gilt die natürliche Auslese als Motor der Evolution - aber inwiefern
betrifft das auch noch den modernen Menschen? Ein internationales Forscherteam
sagt dazu nun: Der Mensch nimmt im Bezug auf seine weitere Evolution keine Sonderstellung
ein. Den Untersuchungen zufolge tragen Unterschiede im Fortpflanzungserfolg
weiter dazu bei, dass auch unsere Spezies sich kontinuierlich weiterentwickelt.
Analytisches Denken weckt Zweifel an religiösen Überzeugungen
Einer
Studie kanadischer Forscher zufolge verringert faktenorientiertes Denken den
Glauben religiöser Menschen. Das zeigen umfangreiche psychologische Tests mit
insgesamt 650 Probanden: Wenn sie sich intensiv auf die Lösung eines Problems
konzentriert hatten, waren sie anschließend skeptischer gegenüber religiösen
Überzeugungen. Sogar der bloße Anblick der Skulptur "Der Denker" von
Rodin konnte die Stärke des Glaubens schwächen, berichten Will Gervais und Ara
Norenzayan von der Universität von British Columbia in Vancouver.
Ein Blick in die Geschichte warnt vor Tsunamigefahr an den Küsten Griechenlands.
Deutsche Forscher haben Belege für den ersten in der Geschichtsschreibung
erwähnten Tsunami gefunden, der sich vor rund 2.500 Jahren an der Küste des
nördlichen Griechenlands ereignete. Klaus Reicherter von der Universität Aachen
und seine Kollegen sehen in dem Nachweis eine Mahnung an die beständige Gefahr
durch die Riesenwellen an den Küsten Griechenlands. Sie berichteten über ihre
Ergebnisse auf der Jahrestagung der Seismological Society of America in San
Diego.
Der Meeresgott Poseidon hatte sie gerettet - das glaubten die Einwohner des
Ortes Potidaea an der Küste des Golfs von Thermaikos, als im Jahr 479 vor Christus
gewaltige Wellen die persischen Soldaten davon spülten, die die griechische
Siedlung gerade belagerten. Der Geschichtsschreiber Herodot berichtet, wie sich
das Meer bei diesem Ereignis erst zurückzog, dann aber mit gewaltigen Wellen
wiederkehrte und die Angreifer verschlang. Diese typischen Merkmale der Riesenwelle
machen den Bericht Herodots zur frühesten Erwähnung eines Tsunamis, sagen Experten.
Das Faultier ist das Symbol für Faulheit schlechthin. Wie in Zeitlupe hangelt
sich dieses seltsame Wesen durch die Regenwälder Mittel- und Südamerikas. Es
setzt sogar schon im wahrsten Sinne des Wortes Moos an - das verleiht seinem
zotteligen Fell eine modrig grüne Farbe. In der Natur hat alles einen Sinn,
heißt es - doch was ist der Sinn dieser Langsamkeit? Warum turnt das Faultier
nicht munter durch die Äste, wie die Affen?
"Mit Faulheit hat das nichts zu tun", sagt John Nyakatura vom Institut
für Spezielle Zoologie und Evolutionsbiologie der Friedrich-Schiller-Universität
Jena. "Diese Langsamkeit ist ein sehr cleveres Erfolgskonzept". Das
Faultier spart durch seine gemächlichen Bewegungen eine Menge Energie. Auf diese
Weise kann es eine Futterquelle nutzen, die vielen anderen Tieren zu mager wäre:
Es ernährt sich von den extrem nährstoffarmen Blättern der Baumkronen. "Möglichst
wenig bewegen, um keine Energie zu verschwenden - so schafft es das Faultier,
damit auszukommen", erklärt Nyakatura.
Technisches System überbrückt lahmgelegte Nervenleitungen - US-Forscher haben ein System entwickelt, das komplexe Handbewegungen ermöglicht, obwohl die zuständigen Nervenverbindungen zum Gehirn unterbrochen sind. Es gelang ihnen, Steuersignale des Gehirns als Informationsquelle zu nutzen, um Muskeln gezielt zu kontrollieren. Auf diese Weise versetzten sie Affen in die Lage, trotz einer vorübergehenden Blockierung der Nervenverbindungen zum Gehirn willentlich Handbewegungen mit einem Ball auszuführen. Die Methode könnte der Entwicklung von Systemen dienen, die Menschen Kontrolle über gelähmte Körperteile zurückgeben, sagen die Forscher um Lee Miller von der Northwestern University in Chicago.
Es sieht aus wie ein kleines Stück schwarzer, weicher Kunststoff. Doch hinter
dem Material, das ein internationales Forscherteam entwickelt hat, steckt etwas
ganz anderes: Ein Schwamm, der sich aus Millionen kleinen Kohlenstoffröhrchen
zusammensetzt und riesige Mengen an Öl aufsaugen kann.
Mit der sogenannten Chemischen Gasphasenabscheidung stellen Wissenschaftler
im Labor winzige Kohlenstoffröhrchen her. Bislang ließen sich diese aber nicht
zu einem Gitter verbinden. Wissenschaftlern um Daniel Hashim von der Rice University
in Houston ist das nun gelungen: "Der Trick bestand darin, Bor hinzuzufügen,
um das Material zusammenzuhalten. Unter hohen Temperaturen gelang es uns, das
Bor quasi in die Kohlenstoff-Röhrchen einzustricken und sie so miteinander zu
verbinden", erklärt der Ingenieur.
Das Ergebnis: ein Schwamm aus Nanoröhrchen. Das Material besteht zu 99 Prozent
aus Luft und ist - wie im Video zu sehen - extrem wasserabweisend. Dafür hat
es eine besondere Vorliebe für Öl und kann davon dank seiner Struktur das Hundertfache
seines Gewichts aufsaugen. Zudem ist der Schwamm ferromagnetisch, kann also
leicht gesteuert werden. Gute Voraussetzungen, um beispielsweise aus Tankern
auslaufendes Erdöl aufzufangen.
Verstehen können sie die Wörter zwar nicht, aber dennoch beherrschen sie
eine Grundvoraussetzung für die Fähigkeit, zu lesen: Paviane können zwischen
sinnvollen und unsinnigen Buchstabenkombinationen unterscheiden, zeigt eine
Studie französischer Forscher.
Der Pavian Dan sitzt vor einem Touchscreen, auf dem die Buchstabenkombination
"ZEVS" zu sehen ist. Zielsicher drückt er nun auf ein Kreuzzeichen
auf dem Monitor und bekommt eine Belohnung, denn er hat damit die Buchstabenfolge
richtig als "Nicht-Wort" erkannt. Jetzt erscheint "KITE"
(englisch für Fluggerät) auf dem Bildschirm. Dan tippt nun blitzschnell auf
das runde Zeichen, das die Kombination als Wort identifiziert und bekommt erneut
einen Leckerbissen.
Ein Grundbaustein der menschlichen Lesefähigkeit
Den Forschern zufolge belegen diese Ergebnisse, dass obwohl Paviane keine
Sprache besitzen, sie dennoch eine grundlegende Fähigkeit beherrschen, die auch
dem Menschen das Lesen ermöglicht: Sie können die Form der Zeichen und ihre
Position erfassen und bewerten. So lernten sie, dass bestimmte Buchstabenkombinationen
typisch für Wörter sind, andere dagegen nicht, erklären die Wissenschaftler.
Ein S, das auf ein V folgt, spricht dabei beispielsweise für ein Nicht-Wort,
bei Folgen aus Konsonanten und Vokalen ist die Wahrscheinlichkeit für ein richtiges
Wort dagegen hoch.
Dieses statistische Erkennungsprinzip könnten möglicherweise viele Tierarten
beherrschen, meinen die Forscher. Sie wollen nun in weiteren Experimenten untersuchen,
ob Paviane nicht doch auch zu mehr in der Lage sind: Vielleicht können die Affen
den geschriebenen Wörtern ja durchaus Bedeutung zuordnen, also tatsächlich in
primitiver Weise lesen. Paviane, die in Shakespeare-Dramen schmökern, seien
aber nicht zu erwarten, sagt Grainger.
Das Video zeigt einen Pavian beim "Wort-Quiz". Credit: Joᅠ
Fagot
Dieses Prinzip hatten die sechs Paviane der Wissenschaftler innerhalb von
sechs Wochen erlernt und dabei ihre Fähigkeit zur Wort-Erkennung eindeutig demonstriert.
Am Ende erreichten die Tiere bei den Experimenten eine Trefferquote von mindestens
75 Prozent.
Studie: Die soziale Hierarchie einer Affengesellschaft spiegelt sich auf genetischer Ebene wider. Der soziale Status prägt das Erbgut - zumindest bei Rhesus-Affen: Die Position eines Individuums in der Rangfolge seiner Gruppe beeinflusst maßgeblich die Genaktivität in seinen Immun-Zellen, zeigen Untersuchungen eines US-Forscherteams. Ähnliches könnte auch für den Menschen gelten, sagen Yoav Gilad von der Universität Chicago und seine Kollegen. Dies würde erklären, warum Menschen mit niedrigem Sozialstatus vergleichsweise schlechte Gesundheitswerte aufweisen.
Neuen Analysen zufolge haben die Vorfahren des Menschen Feuer bereits 300.000 Jahre früher genutzt als bisher angenommen. Ein internationales Forscherteam hat in einer südafrikanischen Höhle die bisher ältesten Hinweise auf den Gebrauch von Feuer entdeckt: Es identifizierte Spuren von Holzasche neben Tierknochen und Steinwerkzeugen in einer Sedimentschicht, die etwa eine Million Jahre alt ist.
Forscher hoffen: Beeinflussungen des Tagesrhythmus könnten Übergewicht und Stoffwechselerkrankungen bekämpfen. Forscher haben Substanzen entwickelt, die in Versuchen an Mäusen die biologische Uhr der Tiere beeinflussen konnten und dadurch Übergewicht, hohem Cholesterinspiegel und Diabetes entgegenwirkten. Entsprechende Medikamente könnten in Zukunft auch beim Menschen diese Wirkung entfalten und darüber hinaus Jetlag und Störungen im Rahmen von Schichtarbeit lindern, hoffen die Wissenschaftler.
Die Kreativität von Kindern hat einen einzigartigen Animationsfilm entstehen
lassen, der das evolutionäre Konzept "survival of the fittest" auf
geniale Weise veranschaulicht. Tyler Rhodes von der Virginia Commonwealth University
in Richmond hat dazu Grundschulkinder Zeichnungen anfertigen lassen, die sie
dann gemeinsam "evolutionär" weiterentwickelten.
Mäusestudie zeigt: Der frühe Kontakt mit Schmutz und Keimen trainiert das Immunsystem . Forscher haben die sogenannte Hygiene-Hypothese erstmals experimentell untermauert - und gleichzeitig mögliche Ursachen aufgezeigt. Übertrieben sterile Bedingungen im Kindesalter können demnach die Entwicklung des Immunsystems stören und damit zu Allergien, Asthma und Autoimmunerkrankungen führen. Die entsprechenden Ergebnisse bei Versuchen mit Mäusen lassen sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auf den Menschen übertragen, sagen Torsten Olszak von Harvard Medical School in Boston und seine Kollegen.
Forscher haben einen neuen Ansatzpunkt zur Behandlung von Haarausfall entdeckt. Der Drahtzieher des erblich bedingten Haarausfalls bei Männern ist identifiziert: Es handelt sich um ein Eiweiß namens Prostaglandin D2, hat jetzt ein US-Forscherteam entdeckt. Das Protein wird verstärkt in den betroffenen Bereichen der Kopfhaut gebildet und lässt dort die Haarwurzeln verkümmern, zeigen die Untersuchungen. Aus diesen Erkenntnissen könnten sich nun neue Behandlungsmöglichkeiten ergeben, hofft das Team um Luis Garza von der Johns Hopkins University School of Medicine in Baltimore.
Die Umweltbelastung durch Lärm stört nicht nur Tiere, sondern auch Pflanzen - wenn auch nur indirekt: Weil bestimmte Tiere den Krach meiden und dadurch die Samen von Bäumen nicht mehr so effektiv verbreitet werden, kann rund um eine Lärmquelle der Baumbestand messbar abnehmen. Das zeigen jetzt Untersuchungen eines US-Forscherteams in einem Ökosystem im Nordwesten New Mexicos.
US-Biologen zufolge gibt es Frust-Trinker nicht nur unter Menschen: Wenn sexhungrige Fliegenmännchen von Weibchen abgewiesen werden, suchen sie Ersatzbefriedigung im Alkoholkonsum, zeigen Experimente. Die Erforschung der Ursachen dieses kuriosen Verhaltens könnte dazu beitragen, Sucht beim Menschen besser zu verstehen und zu behandeln, glauben Galit Shohat-Ophir von der University of California und seine Kollegen.
NASA-Video mit virtueller Reise durch die Geschichte des Mondes.
Bisher unbekannte Menschenform im heutigen China gefunden
Fossilien
aus zwei Höhlen im Südwesten Chinas belegen, dass hier bis zum Ende der letzten
Eiszeit Menschen existierten, deren Anatomie eine seltsame Mixtur aus modernen
und archaischen Merkmalen aufwies. Die Entdeckung wirft nun neue Fragen über
die Besiedlungsgeschichte Asiens auf, sagen die Wissenschaftler um Darren Curnoe
von der University of New South Wales.
Den Untersuchungen zufolge stammen
die Überreste von mindestens vier Individuen, die vor 14.500 bis 11.500 Jahren
gelebt haben. Das bedeutet, sie teilten sich ihren Lebensraum mit modernen Menschen,
die dem aktuellen Stand der Forschung zufolge in dieser Zeit bereits dabei waren,
erste landwirtschaftliche Kulturen zu entwickeln. "Es könnte sich um eine
bislang unbekannten Spezies handeln, die erst ganz am Ende der Eiszeit verschwand",
sagt Curnoe, "oder es waren Nachkommen einer bisher unbekannten und sehr
frühen Migration des modernen Menschen aus Afrika, die nicht direkt zu unseren
Vorfahren gehören."
Schädelteile und Zähne mit ungewöhnlichen Eigenschaften
Die
Überreste von mindestens drei der Individuen waren von chinesischen Archäologen
bereits im Jahr 1989 in einer Höhle bei Maludong, in der Nähe der Stadt Mengzi
in der Provinz Yunnan, gefunden worden. Das vierte Teilskelett hatte ein chinesischer
Geologe schon 1979 in einer Höhle nahe dem Dorf Longlin in der benachbarten
Region Guangxi Zhuang entdeckt. Die Funde blieben lange unerforscht, bis sich
das australisch-chinesische Team um Curnoe nun ihrer annahm. Die Wissenschaftler
führten detaillierte Vermessungen der Schädelteile und Zähne durch und verglichen
die Ergebnisse mit Werten heutiger Menschen und bekannter archaischer Menschenformen.
Den Analysen zufolge zeichnet die Überreste eine ungewöhnliche Mischung aus
archaischen und modernen anatomischen Merkmalen aus. Sie stimmen bei den vier
untersuchten Individuen weitgehend überein, woraus die Wissenschaftler schließen,
dass sie aus der gleichen Population stammen.
Bisher wurden auf dem ostasiatischen
Festland abgesehen von Überresten des modernen Menschen keine Fossilien von
Menschenformen entdeckt, die jünger als 100.000 Jahre sind, betonen die Forscher.
Eine mögliche Erklärung dafür war bisher, dass hier keine Urmenschen lebten.
Die neuen Ergebnisse zeigen nun, dass diese Vorstellung vermutlich falsch ist.
"Unsere Entdeckungen repräsentieren vielleicht ein neues Kapitel in der
menschlichen Evolutionsgeschichte - ein asiatisches Kapitel", meint Curnoe.
Wähler bevorzugen Politiker und Politikerinnen mit tiefen Stimmen
Männliche
und weibliche Kandidaten mit vergleichsweise tiefer Stimmlage besitzen bei Wahlen
einen Vorteil - das hat zumindest eine Studie eines US-Forscherteams herausgefunden.
Das Ergebnis macht erneut deutlich, wie entscheidend persönliche Eigenschaften
eines Politikers und nicht nur sein Parteiprogramm im Wahlkampf sind, sagen
Casey Klofstad von der University of Miami und seine Kollegen.
Die aktuellen
Ergebnisse von Casey Klofstad und seinen Kollegen zeigten, dass sowohl die weiblichen
als auch die männlichen Versuchsteilnehmer bevorzugt die hypothetischen Kandidaten
mit den tiefen Stimmlagen "wählten", unabhängig vom Geschlecht des
Sprechers. Sowohl die Männer als auch die Frauen der Studie nahmen weibliche
Sprecherinnen mit höheren Stimmen als tendenziell weniger stark, kompetent und
vertrauenswürdig wahr. Interessanterweise empfanden die Männer dies auch bei
den höheren Männerstimmen so, die Frauen dagegen nicht - sie ordneten den tiefen
Männerstimmen keine besseren Werte bezüglich dieser Eigenschaften zu. Offenbar
verbinden Frauen diese Charaktereigenschaften eines männlichen Sprechers weniger
mit seiner Stimme als Männer, sagen die Wissenschaftler.
Die Studie offenbart
den Forschern zufolge einen Teilaspekt der oberflächlichen Urteilsfindung vieler
Menschen in Demokratien: Persönliche Eigenschaften politischer Kandidaten geben
oft den Ausschlag für den Erfolg und nicht ihre politischen Ziele. "In
diesem Zusammenhang könnte die von Natur aus höhere Stimme von Frauen eine der
Ursachen dafür sein, warum sie in Führungspositionen unterrepräsentiert sind",
gibt Casey Klofstad zu bedenken.
Mit dem Large Hadron Collider steht oder fällt das Standardmodell der Elementarteilchenphysik. Der größte und leistungsfähigste Teilchenbeschleuniger der Welt, der Large Hadron Collider (LHC) am CERN bei Genf, läuft im März 2012 wieder an. Jetzt wird es ernst für das Higgs-Teilchen - Sein oder Nichtsein? Theoretiker denken bereits weit über das Standardmodell der Elementarteilchenphysik hinaus. In den nächsten Monaten werden im LHC wieder Myriaden von Protonen kollidieren.
Forscher halten Wissensaustausch für mögliche Ursache des kontinuierlichen
Wachstums der menschlichen Kultur
Weshalb wird die menschliche Kultur
immer komplexer, während sich die Struktur von Primatengesellschaften über Jahrtausende
nicht verändert? Eine mögliche Antwort darauf haben schottische Forscher jetzt
bei einem Vergleich von Kleinkindern und Schimpansen gefunden: Vor dieselbe
Aufgabe gestellt, zeigten sich die Kinder wesentlich kommunikativer und lernbereiter
als die Primaten. Die Fähigkeit, von den Erkenntnissen eines anderen zu profitieren,
half ihnen, die Aufgabe besser zu bewältigen - möglicherweise die Grundlage
für den Fortschritt unserer Kultur.
Bezeichnend für die menschliche Gesellschaft
ist: Jede Generation profitiert vom Fortschritt vorhergehender Generationen.
Dadurch hat die menschliche Kultur eine Komplexität erreicht, die den Horizont
des Einzelnen überschreitet.
Eine solche "kumulative Kultur" ist
auf der Erde einzigartig. Zwar sind auch einige Säugetiere, Vögel und sogar
Fische in der Lage, Wissen und Fähigkeiten von anderen durch Nachahmen zu erwerben.
Nicht selten entstehen daraus regelrechte Traditionen. Aber nie wird eine Fertigkeit
im Tierreich von Generation zu Generation so stetig weiterentwickelt wie bei
den Menschen. An Theorien zur Erklärung dieses Phänomens besteht kein Mangel.
Sie reichen von der tierischen Unfähigkeit zu sprechen über das Ausnutzen der
Leistungen anderer bis zu der Annahme, Tiere gäben sich eben mit dem Nächstbesten
zufrieden. Die Studie eines Forscherteams um Lewis Dean von der Universität
im schottischen St. Andrews hat nun erstmals konkret gezeigt, wie sich soziales
Lernen bei Menschen und Tieren unterscheidet.
Dazu stellten die Anthropologen
aus Großbritannien sowohl Kleinkinder im Alter von drei bis vier Jahren als
auch eine Gruppe von Schimpansen und eine Gruppe Kapuzineraffen vor die Aufgabe,
Belohnungen aus einer "Rätselbox" zu ergattern. Die Box war
so konzipiert, dass immer zwei Individuen gleichzeitig daran arbeiten konnten.
Ziel des Spiels war es, in drei aufeinander aufbauenden Schwierigkeitsstufen
Türen zu öffnen, hinter denen sich die Belohnungen befanden. Um an die erste
Belohnung heranzukommen, musste die Tür nur verschoben werden. Bei der zweiten
Tür musste gleichzeitig ein Knopf gedrückt werden, und die dritte ließ sich
nur durch Benutzung einer Drehscheibe öffnen. Die Belohnungen - Obst für die
Affen, Sticker für die Kinder - wurden mit steigendem Schwierigkeitsgrad immer
reizvoller.
Das Ergebnis der Tests: Von den Schimpansen schaffte
es nur einer von 33, die dritte Tür zu öffnen, und von den Kapuzineraffen erreichte
kein einziger die dritte Schwierigkeitsstufe. Bei den Kindern dagegen eroberte
knapp die Hälfte der insgesamt 35 Teilnehmer die dritte Belohnung. Der Erfolg
der Kinder war - nach Interpretation der Forscher - eng gekoppelt an deren soziales
Verhalten: Kommunikation und Kooperation spielten eine wichtige Rolle beim spielerischen
Fortschritt. Insgesamt ahmten die Kinder das Verhalten der anderen Gruppenmitglieder
deutlich öfter und besser nach als die Affen. Und: Je mehr Hilfe ein Kind in
Anspruch genommen hatte, desto mehr Erfolg hatte es im Spiel. Auch wurde während
der knapp dreistündigen Testphase 215 Mal beobachtet, dass ein Kind einem anderen
seine Belohnung schenkte, während die Affen nichts freiwillig hergaben. Die
jungen Menschen zeigten sich also wesentlich altruistischer, mitteilsamer und
lernbereiter als ihre Verwandten.
Die Studie belegt nach Ansicht der Forscher
welche enorme Bedeutung die Sprache und die Bereitschaft des Menschen, seine
Erkenntnisse mit anderen zu teilen, für den Erfolg einer Gruppe hat. Die Forscher
ziehen den Schluss, dass soziales Lernen für die Fähigkeit zur kumulativen Kultur
verantwortlich ist.
Erwachsene Frauen besitzen Ei-Stammzellen, die unbegrenzten Nachschub liefern können. Eine aktuelle Studie widerlegt nun offenbar endgültig einen medizinischen Grundsatz: Bisher galt, dass Frauen mit einer bestimmten Menge von Eizellen auf die Welt kommen, die mit der Zeit schwindet, da keine neuen gebildet werden. Doch US-Forscher haben nun aus menschlichen Eierstöcken Stammzellen isoliert, die unter Laborbedingungen neue Eizellen hervorbringen können. Diese Entdeckung führt jetzt möglicherweise zu verbesserten Verfahren der Behandlung von Unfruchtbarkeit.
Vielleicht hat ein loses Kabel die ominösen Neutrinos schneller gemacht,
als es Einsteins Relativitätstheorie erlaubt.
Es war eine sensationelle Meldung, die letztes Jahr um die Welt ging: 15.000
Myon-Neutrinos, die im Lauf mehrerer Jahre vom Kernforschungszentrum CERN bei
Genf 730 Kilometer durch die Erde zum OPERA-Detektor im Gran Sasso geschossen
wurden, sollen ein wenig schneller gewesen sein, als es die Spezielle Relativitätstheorie
erlaubt - um 57,8 Milliardstel Sekunden. Anders gesagt: Sie hätten die Vakuum-Lichtgeschwindigkeit
um 0,0025 Prozent übertroffen. Doch vielleicht haben banale technische Fehler
die Physiker genarrt. Ein loses Kabel oder ein Fehler in einem Intervallzähler
könnten die GPS-Signale zur Zeitmessung systematisch verzerrt haben. Allerdings:
Vielleicht waren die Neutrinos ja sogar noch schneller, als Einstein erlaubt?
"Wir sind uns alle einig, dass alles noch einmal nachgemessen werden
muss, beispielsweise Kabellängen, die Zeitsignalübertragung und die Distanzbestimmung
zwischen CERN und Gran Sasso. Die GPS-Synchronisation werden wir ebenfalls wiederholen",
erläuterte Caren Hagner erst kürzlich gegenüber bild der wissenschaft. Die Physikerin
an der Universität Hamburg war von Anfang an skeptisch. Obwohl sie es begrüßte,
dass die Theoretiker bereits über mögliche Erklärungsversuche nachdachten, habe
sie "keine Meinung zu den Theorien", wie sie sagte. "Bislang
gibt es keine K.O.-Argumente oder eine schöne Gegentheorie. Und die verschiedenen
vorgeschlagenen Hypothesen widersprechen sich auch, es könnte also höchstens
eine richtig sein. Ich habe aber eine Meinung zum Experiment: Wir müssen akribisch
nach Fehlern suchen. Erst wenn die ausgeschlossen sind, brauchen wir eine neue
Theorie."
Nun geht die Fehleranalyse mit Hochdruck weiter.
Der NASA sind spektakuläre Aufnahmen der Sonne gelungen: Auf ihrer Oberfläche
wirbeln Plasmafontänen, die so groß sind wie die Erde. Das Nasa-Sonnenobservatorium
Solar Dynamics Observatory (SDO) konnte detailreich erfassen, wie sich das Plasma
30 Stunden lang in wirbelnden Strömen über die Sonnenoberfläche bewegte. Im
Unterschied zu den Luftdruck getriebenen Tornados auf der Erde werden die Wirbel
auf der Sonne durch gegeneinander wirkende magnetische Kräfte angetrieben, erklären
die Wissenschaftler der NASA.
Frauen finden Männer mit einem guten Immunsystem besonders attraktiv. Ein internationales Forscherteam hat einen Zusammenhang zwischen der Attraktivität eines Männergesichts, dem Immunsystem und dem Hormonhaushalt der betreffenden Person aufgedeckt: Hohe Werte des männlichen Hormons Testosteron in Kombination mit wenig Stresshormonen stärken die Abwehrkräfte und lassen ein Männergesicht in den Augen von Frauen attraktiv erscheinen.
Studie: Ein Medikament zur Raucherentwöhnung bremst auch die Lust auf Alkohol. Der Wirkstoff Vareniclin, der das Verlangen nach Zigaretten verringert, hat offenbar einen willkommenen Nebeneffekt: Er reduziert den Alkoholkonsum. Das haben US-Forscher nun durch Versuche mit Freiwilligen belegt. Das Mittel, das in Europa unter dem Medikamentennamen Champix erhältlich ist, erzeugt den Ergebnissen zufolge bei Alkoholkonsum unangenehme Empfindungen, die den Genusseffekt zunichte machen.
Studie zeigt: Bei den meisten Nasennebenhöhlenentzündungen helfen die Medikamente nicht. Antibiotika, die Ärzte häufig zur Behandlung einer akuten Nasennebenhöhlenentzündung verschreiben, lindern weder Symptome noch die Dauer der Entzündung. Zu diesem Ergebnis kommt eine vergleichende Studie von US-Forschern. Die Einnahme von Antibiotika sei bei den meisten Nasennebenhöhlenentzündungen folglich sinnlos und trage nur zur Entwicklung antibiotikaresistenter Bakterienstämme bei, sagen Jane Garbutt und ihre Kollegen von der Washington University School of Medicine in St. Louis.
Medikament vertreibt bei Mäusen Symptome der Demenzerkrankung. Ein bereits zugelassenes Krebsmedikament hat sich in Tierversuchen als wirksam gegen die Symptome von Alzheimer erwiesen: US-Forscher konnten mit dem Wirkstoff die typischen krankhaften Veränderungen im Gehirn sowie Verhaltensstörungen bei Mäusen reduzieren, die an einer alzheimerähnlichen Krankheit leiden. Ob sich die Ergebnisse auch auf den Menschen übertragen lassen, müssen nun allerdings erst weitere Untersuchungen zeigen.
Bantu-Bauern könnten bereits vor 3.000 Jahren den tropischen Regenwald nachhaltig geschädigt haben. Klima oder Mensch - wer beeinflusst die Umwelt mehr? Französische Wissenschaftler haben nun Hinweise erhalten, die einen deutlichen Rückgang des tropischen Regenwaldes vor 3.000 Jahren durch intensive Landwirtschaft der Bantu nahelegen. Doch ihre These wird unter Forschern intensiv diskutiert.
Neptungras ist mindestens 80.000 Jahre alt
Organismus der Superlative: Eine Neptungraspflanze der Art Posidonia oceanica
hat es geschafft, mindestens 80.000 Jahre zu überleben und sich in dieser Zeit
auf über 3.500 Kilometern auf dem Boden des Mittelmeers auszubreiten. Damit
würde ihr der Titel "ältester lebender Organismus der Welt" zustehen.
Forscher entdecken potenziell lebensfreundlichen Planeten in einem System mit drei Sonnen. Astronomen haben einen Planeten aufgespürt, der Leben beherbergen könnte und sich in einer exotischen Konstellation befindet: Er umkreist einen sogenannten Roten Zwerg, der wiederum zu einem System aus drei Sternen gehört. Dieses Dreifach-System ist den Forschern zufolge arm an schweren Elementen, deshalb hielten Astronomen bisher die Existenz von Gesteinsplaneten dort für eher unwahrscheinlich. Die jetzige Entdeckung widerspricht nun dieser Annahme und legt den Schluss nahe, dass erdähnliche Planeten im Universum noch deutlich häufiger vorkommen könnten als bisher angenommen.
Erhöhte Werte des männlichen Hormons Testosteron machen Frauen weniger kooperativ. Lange wurde es vermutet, jetzt ist es bewiesen: Ein Forscherteam hat durch Experimente belegt, dass das männliche Geschlechtshormon Testosteron Dominanzverhalten beim Menschen fördern kann. Weibliche Probanden, die eine Dosis des Hormons erhalten hatten, neigten nämlich dazu, ihre eigene Meinung zu überschätzen und ihre Ansicht vehementer gegenüber anderen durchzusetzen. Letztendlich beeinträchtigte dieses Verhalten häufig die Qualität gemeinsamer Entscheidungen.
Evolutionsbiologen haben berechnet, wie schnell sich aus kleinen Säugetieren große entwickeln konnten. Zwischen einem Maus-großen Säugetier und einem Elefanten liegen mindesten 24 Millionen Generationen der Evolution. Zu diesem Ergebnis kommen die Berechnungen eines internationalen Forscherteams, das den Verlauf der Größenentwicklung im Stammbaum einiger Tierarten ausgewertet hat. Die entgegen-gerichtete Entwicklung ist dagegen offenbar weit weniger aufwendig, ergaben die Auswertungen: Die Evolution zu Zwergformen von ursprünglich großen Tierarten erfolgte 10-mal schneller als umgekehrt.
Neue Strategien im Kampf gegen Infektionskrankheiten gefährden möglicherweise die natürliche Immunität des Menschen. Sie gelten bislang als erfolgversprechende neue Waffen gegen zunehmend resistente Krankheitserreger: Antibiotika auf der Basis sogenannter antimikrobieller Peptide (AMP). Ihr Wirkmechanismus hat die Natur zum Vorbild, denn derartige Eiweißfragmente sind eine wichtige Komponente des Immunsystems vieler Lebewesen, einschließlich des Menschen. Möglicherweise liegt aber genau darin eine große Gefahr, zeigen nun Laboruntersuchungen britischer Forscher: Der Einsatz von AMPs als Antibiotika könnte langfristig Bakterien hervorbringen, die nicht nur gegen die Medikamente selbst resistent sind, sondern auch den natürlichen Verteidigungsstrategien des Menschen trotzen.
Eisenhaltiges Tensid erleichtert Lösung von Schmutz
Britischen
Wissenschaftler haben einen Weg gefunden, wie sie Fette und Dreck in Flüssigkeiten
nicht nur bündeln können, sondern es ist ihnen auch erstmals gelungen, die unliebsamen
Klümpchen als Ganzes aus Flüssigkeiten zu entfernen. Mit eisenhaltiger Seife.
Mit
Hilfe von Tensiden lassen sich Dreck und Öl aus Wasser herauslösen. Die sowohl
wasser- als auch fettliebenden Stoffe umschließen die ungewünschten Partikel
und bilden kleine Klümpchen, die dann im Wasser bewegt werden können. Dieser
Prozess ist jedoch sehr aufwendig. Wissenschaftler um Julian Eastoe von der
University of Bristol haben nun einen Weg gefunden, die Klümpchen leichter zu
isolieren.
Forscher entwickeln neues einfaches Verfahren zur künstlichen Herstellung des Wirkstoffs Artemisinin. In China wird der Pflanzenstoff Artemisinin bereits seit 2.000 Jahren gegen Malaria angewendet. Auch die moderne Medizin nutzt den Wirkstoff seit vielen Jahren. Doch die Herstellung des Arzneimittels ist teuer. Jetzt haben deutsche Wissenschaftler einen Apparat entwickelt, mit dem Artemisinin schnell und kostengünstig hergestellt werden kann, so dass Medikamente gegen das Wechselfieber auch in ärmeren Regionen der Erde erschwinglich werden.
Ein Datenbit lässt sich in einem Antiferromagneten aus zwölf Eisenatomen unterbringen - das könnte die Speicherdichte 100fach erhöhen. Der IT-Industrie könnten sich nun neue Möglichkeiten eröffnen. Wissenschaftler der IBM Forschungsabteilung im kalifornischen San Jose und einer Forschungsgruppe des Max-Planck Instituts für Festkörperforschung am Center for Free-Electron Laser Science in Hamburg haben die Grundlage für einen neuartigen magnetischen Datenspeicher gelegt. Während herkömmliche magnetische Speicher den Ferromagnetismus nutzen, hat das Forscherteam nun erstmals einen antiferromagnetischen Datenspeicher entwickelt. Der Antiferromagnetismus erschien bislang als ungeeignet, um Computern ein Gedächtnis zu geben. Mit seiner Hilfe haben die Wissenschaftler ein Datenbit nun aber in gerade einmal zwölf Atomen untergebracht und Information 100 Mal dichter gepackt, als dies in heute üblichen Festplatten möglich ist. Damit sind sie auch zu der Grenze vorgestoßen, ab der Quanteneffekte berücksichtigt werden müssen.
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