Nachrichten aus der Wirklichkeit 2014

Auf dieser Homepage passiert großteils das, was bei den meisten atheistischen Sites passiert: Es wird dauernd von Gott und von Religion geredet. Weil das auf Dauer niemand aushält, hier eine Art Oase mit zusammengesammelten materiellen Meldungen aus der Realität.


Raucher verlieren Y-Chromosomen

Klar, Rauchen macht alt und krank, denn es schadet dem Körper in vielerlei Hinsicht. Doch nun berichten schwedische Wissenschaftler von einem bisher unbekannten Effekt des qualmenden Lasters: Männer büßen dadurch offenbar verstärkt Y-Chromosomen in ihren Blutzellen ein. Eine kürzlich erschiene Studie des gleichen Forscherteams hatte bereits einen Zusammenhang zwischen dem Verlust des Männer-Chromosoms und Krebs aufgezeigt. Die aktuellen Studienergebnisse bieten nun eine mögliche Erklärung dafür, warum Rauchen bei Männern mit einem noch höheren Krebsrisiko verbunden ist als bei Frauen.

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Die neue Pest

Ebola-Virus unter dem Elektronenmikroskop
Fieber, Krämpfe, Erbrechen, innere Blutungen - und in den meisten Fällen nach dem Auftreten der ersten Symptome innerhalb von 7 bis 10 Tagen der Tod. Die Seuche Ebola wird immer mehr zu einem weltumspannenden Problem. Die Krankheit beschränkt sich schon längst nicht mehr auf die westafrikanischen Staaten Guinea, Sierra Leone und Liberia, sie hat auch schon Europa und die USA erreicht. In der aktuellen Ausgabe von bild der wissenschaft hat bdw-Autorin Bettina Gartner zum Thema Ebola recherchiert und kommt zu einem erschreckenden Ergebnis: Ebola könnte sich ähnlich wie die Pest im Mittelalter so stark ausbreiten, dass die Seuche außer Kontrolle gerät.

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Acht potenziell lebensfreundliche Supererden entdeckt

Bei der Suche nach Leben im All konzentrieren sich die Astronomen vor allem auf Planeten, die der Erde möglichst ähnlich sind. Solche "Erdzwillinge" mit milden Temperaturen, flüssigem Wasser und einer schützenden Atmosphäre gelten als besonders vielversprechende Kandidaten für die Entstehung von Leben. Und das neue Jahr fängt in dieser Hinsicht verheißungsvoll an: Gleich acht potenziell lebensfreundliche Supererden haben Astronomen bei der Auswertung von Daten des Weltraumteleskops Kepler entdeckt. Zwei davon sind der Erde möglicherweise ähnlicher als alle zuvor bekannten Exoplaneten.

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Milchstraße: Kein Futter für das Schwarze Loch

Eigentlich schien ihr Schicksal besiegelt: Die Gaswolke G2 raste in diesem Frühjahr nur haarscharf an dem massereichen Schwarzen Loch im Herzen der Milchstraße vorbei. Astronomen erwarteten daher, dass die Wolke diese Passage bestenfalls zerfetzt und eines großen Teils ihres Gases beraubt überstehen würde. Doch G2 erwies sich als verblüffend widerstandsfähig und setzt ihren Weg fast unberührt fort. Eine Erklärung liefern nun Astronomen, die das Geschehen mit den Keck-Teleskopen auf Hawaii genau verfolgt haben: Im Inneren der vermeintlichen Gaswolke verbirgt sich ein Stern.

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Römischer Super-Beton für die Mutter aller Shoppingcenter

Etwa 150 Läden in einem dreigeschossigen Monumentalbau: Das riesige Trajansforum war die antike Version unserer heutigen Shoppingcenter. Noch heute kann man einige der eindrucksvollen Gebäudeteile bestaunen - rund 2.000 Jahre haben sie Erdbeben und Bodensenkungen erstaunlich gut standgehalten. Das Geheimnis ihrer Stabilität: Die römische Version von Beton. Forscher haben dieses Material nun erneut genau unter die Lupe genommen. Sie konnten zeigen: Die Rezeptur der Römer führte zur Bildung eines speziellen Kristallgefüges, das die Ausbreitung von Rissen effektiv verhindern konnte. Die Schlüsselzutat war dabei offenbar Vulkanasche.

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Als die Welt am Abgrund stand

Bürgerkrieg in Syrien, marodierende islamistische Terroristen im Irak, Anschläge in Nahost, Griechenland wirtschaftlich am Ende - Krisen erschüttern Europa und den Nahen Osten in einem bisher unbekannten Ausmaß. Doch ist das wirklich so? Nein, alles schon mal da gewesen, erklärten Husemann und Schlott in der Ausgabe von "Bild der Wissenschaft" vom Nov. 2914. Denn in der ausgehenden Bronzezeit vor rund 3200 Jahren stand die Welt ebenfalls vor dem Abgrund. Blühende Kulturen wie die Mykener in Griechenland, die Hethiter in Anatolien oder die Ägypter in Nordafrika standen vor dem Aus. Ganze Städte verschwanden. Bisher dachte man, dass sie von sogenannten Seevölkern angegriffen und in Schutt und Asche gelegt wurden. Doch immer mehr Forscher sind davon überzeugt, dass dies nur ein Grund für die Krise war. Sie sagen: Die Zivilisationen verschwanden durch Erdbeben, Klimawandel, Revolten, Migrationsströme und das Versagen einer privatisierten und globalisierten Wirtschaft. Der Vergleich mit heutigen Zuständen drängt sich auf.

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Die Pest war ein klimagetriebener Importschlager

Immer wieder flammte das Grauen von neuem auf: Nachdem die mittelalterliche Pest Europa im Jahr 1347 erreicht hatte, schien der Sensenmann dort immer mal wieder zu ruhen, um dann erneut loszuschlagen - 400 Jahre lang ging das so. Bisher nahm man an, dass der Pesterreger in den Ruhezeiten in Nageltierpopulationen in Europa schlummerte. Nun haben Forscher allerdings Hinweise gefunden, dass sich das Bakterium Yersinia pestis doch nicht in Europa festgesetzt hatte, sondern im Verlauf der 400 Jahre immer wieder neu aus Asien importiert wurde. Der Auslöser für diese Importwellen war dabei offenbar das Klima, belegen Baumring-Analysen.

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Computer können uns besser kennenlernen als Freunde

 "Das gefällt mir" - mit dem "Like Button" vergeben Facebook-Nutzer Auszeichnungen für Beiträge, die in dem sozialen Netzwerk die Runde machen. Nun berichten Forscher, dass Computersysteme durch Auswertung dieser Facebook-Likes die Persönlichkeitsmerkmale eines Nutzers besser beurteilen können als dessen Freunde und Familienmitglieder. Für die Entwicklung von intelligenten Computersystemen scheint dies interessant, das Ergebnis sorgt allerdings auch für ein mulmiges Gefühl bezüglich der Persönlichkeitsrechte, sagen die Wissenschaftler.

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Von wegen Rentnerdemokratie

Deutschland bekommt zunehmend graue Schläfen: Das Durchschnittsalter der Bevölkerung steigt - der Prozentsatz der über 65-jährigen wird in den kommenden Jahren weiter anwachsen. Doch was bedeutet das für die Politik - droht uns eine Rentnerdemokratie, in der Parteien zu Lasten der Generationengerechtigkeit Politik machen? Eine Studie scheint nun die Klischees zu widerlegen: Ältere Menschen zeigen sich demnach bei politischen Entscheidungen tendenziell sogar zukunftsorientierter als jüngere.

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Kriminell durch die Gene?

Wenn es um Mord, Raubmord oder andere Gewaltverbrechen geht, stellt sich immer wieder die Frage, was Menschen zu solchen Taten treibt. Die sozialen und psychologischen Umstände spielen dabei offensichtlich eine große Rolle. Es gibt aber auch Anzeichen dafür, dass die genetische Veranlagung ebenfalls im Spiel ist. Ein internationales Forscherteam hat dies nun erstmals bei verurteilten Gewaltverbrechern in Finnland untersucht. Tatsächlich stießen sie dabei auf zwei Genvarianten, die sich bei gewalttätigen Wiederholungstätern häufen. Das allerdings bedeute nicht, dass jeder, der diese Varianten trage automatisch zum Straftäter werde, betonen die Wissenschaftler.
Doch in jüngster Zeit mehren sich die Indizien dafür, dass in bestimmten Fällen nicht nur soziale oder psychologische Umstände, sondern eben doch auch die Biologie eine Rolle spielt. So zeigte kürzlich eine schwedische Studie, dass Kinder krimineller Eltern selbst dann wahrscheinlicher selbst kriminell werden, wenn sie als Säuglinge zur Adoption freigegeben und von anderen, nichtkriminellen Eltern adoptiert wurden. Um mehr Klarheit zu schaffen, führten sie nun erstmals eine Studie mit 794 finnischen Gefängnisinsassen durch. Von diesen waren 538 wegen Gewaltverbrechen verurteilt worden, 84 Teilnehmer hatten sogar mehr als zehn solcher Straftaten begangen. Mit Hilfe von DNA-Proben der Teilnehmer führten die Forscher eine genomweite Assoziationsanalyse durch. Mit dieser prüften sie, ob bestimmte Genvarianten bei Gewalttätern und den 84 extremen Wiederholungstätern häufiger vorkamen als im Durchschnitt der Bevölkerung.
Das Ergebnis: An zwei Genorten fanden die Forscher tatsächlich ein bei den Gewaltverbrechern häufiger auftretendes Signal. Eines davon gehörte zu der Genvariante im MOA-A Gen, die schon in der Studie mit den misshandelten Jungen aufgefallen war. Sie führt dazu, dass das Enzym Monoaminoxydase im Gehirn seiner Träger nicht oder vermindert hergestellt wird. Dieser Mangel wiederum beeinflusst die Aktivität zweier für das Verhalten wichtiger Hirnbotenstoffe, Serotonin und das Dopamin. "Das könnte zu einer erhöhten impulsiven Aggression führen", erklären die Forscher. Vor allem dann, wenn zusätzlich Alkohol oder Drogen im Spiel sind. Ihren Schätzungen nach könnten rund neun Prozent der schweren Gewaltverbrechen in Finnland auf Täter mit diesem MAO-A-Genotyp zurückzuführen sein. Eine zweite bei den Straftätern auffällig oft vertretene Genvariante betrifft das CDH13-Gen, das auch bei ADHS eine Rolle spielt, wie die Forscher berichten. Es ist schon länger bekannt, dass diese Variante zu Problemen bei der Impulskontrolle führen kann. "Daher ist plausibel, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen dem CDH13-Genotyp und impulsiven Gewalttaten", sagen Tiihonen und seine Kollegen.

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Veranlagungssache Alkohol-Geschmack

Dem einen schmeckt's, dem anderen nicht: Manche Menschen mögen den leicht bitteren und scharfen Geschmack alkoholischer Getränke nicht. Es gab bereits Hinweise darauf, dass dieses persönliche Geschmacksempfinden genetisch verankert ist. Dies konnten Forscher nun durch experimentelle Ergebnisse untermauern. Wer demnach bestimmte Varianten von Genen für Bitter- beziehungsweise Schärfe-Sensoren besitzt, der empfindet die entsprechenden Merkmale des Alkoholgeschmacks als mehr oder weniger intensiv.

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2014

Superdaumen durchs Smartphone

Jetzt an Weihnachten werden wieder viele Handys und Smartphones unter dem Tannenbaum liegen – Technikgeschenke sind im Trend. Und sie prägen unser Leben in mehr als nur einer Hinsicht. Einen dieser Einflüsse haben Schweizer Forscher jetzt bei Touchscreen-Smartphones aufgedeckt: Demnach verändern die kleinen Alleskönner schon nach kurzer Zeit unser Gehirn auf messbare Weise. Wenige Wochen der intensiven Nutzung reichen aus, damit das Areal, das für Bewegung und Reize von Daumen und Zeigefinger zuständig ist, sensibler und stärker reagiert. Das zeigt zum einen, wie enorm plastisch unser Gehirn ist – aber auch, wie stark moderne Technik nicht nur unseren Alltag, sondern längst auch unser Gehirn prägt.

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Auch Männer sind ein bisschen schwanger

Seltsame Essgelüste, Gefühlsschwankungen, Tränen – bei schwangeren Frauen bringen die Hormone so einiges durcheinander. Aber wie sich jetzt zeigt, bleibt die Schwangerschaft auch für werdende Vätern nicht folgenlos: Auch ihre Hormone verändern sich, wenn ihre Partnerin ein Kind erwartet, wie US-Forscher jetzt festgestellt haben. So nimmt der Gehalt der Geschlechtshormone Testosteron und Östrogen bei ihnen messbar ab. Dieser Wandel könnte dazu beitragen, die Männer auch hormonell auf ihre Vaterrolle vorzubereiten.

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Wie wir einmal aussehen werden

Eins ist sicher: Die natürliche Evolution des Menschen geht weiter. Denn wer genetisch an Selektionsdrucke wie Klimawandel oder Infektionskrankheiten besser angepasst ist, der hat auch bessere Überlebenschancen - und zwar unabhängig vom medizinischen Fortschritt. Denn der kommt vor allem privilegierten Minderheiten zugute. Die Mehrheit der Menschen muss ohne moderne Medizin auskommen. Das könnte nach Ansicht vieler Wissenschaftler dazu führen, dass beispielsweise Populationen in Afrika "widerstandsfähiger" werden, während in Europa Populationen aussterben.
Wie dieses Fortschreiten der Evolution sich auf die Physiognomie der Menschen auswirken wird, darüber gibt es viele Spekulationen, erklärt Wilhelm im 2014er Dezember-Heft von "Bild der Wissenschaft". Ein Trend zeichnet sich jedoch bereits heute ab: die Verschmelzung von Mensch und Maschine - etwa beim "Biohacker" Rich Lee. Der Amerikaner hat sich Magnete in die Ohren implantieren lassen, die ihm einen sechsten Sinn verleihen. Die "internen Kopfhörer" ermöglichen es Lee, elektromagnetische Wellen wahrzunehmen und so über eine Magnetspule am Hals, die mit einem mp3-Player verbunden ist, Musik zu hören. Ziel ist es, die Implantate als Basis für ein Echo-Lokationssystem ähnlich wie bei Fledermäusen zu nutzen. Ist der Cyborg also bald Realität? Vieles spricht dafür. Das bekräftigt in der aktuellen bdw-Titelgeschichte in einem ausführlichen Interview auch der umstrittene Medizin-Ethiker Julian Savulescu. Seine heiß diskutierte These: "Es ist unsere moralische Pflicht, den Menschen zu verbessern."

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Schnelltest für resistente Krankenhauskeime

Ins Krankenhaus geht man, um gesund zu werden – doch leider kann auch das Gegenteil der Fall sein. Hier lauert nämlich der multiresistente Staphylococcus aureus (MRSA): Etwa 18 Prozent der Krankenhausinfektionen in Deutschland sind auf dieses berüchtigte Bakterium zurückzuführen. Das Problem: Die hartnäckigen Biester sprechen nicht mehr auf gängige Antibiotika-Behandlungen an. Früherkennung heißt deshalb die Devise. Dazu haben deutsche Forscher nun clevere Schnell-Test-Verfahren entwickelt, die den Keim bei Patienten fix und einfach aufspüren können.

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Raucher verlieren Y-Chromosomen

Klar, Rauchen macht alt und krank, denn es schadet dem Körper in vielerlei Hinsicht. Doch nun berichten schwedische Wissenschaftler von einem bisher unbekannten Effekt des qualmenden Lasters: Männer büßen dadurch offenbar verstärkt Y-Chromosomen in ihren Blutzellen ein. Eine kürzlich erschiene Studie des gleichen Forscherteams hatte bereits einen Zusammenhang zwischen dem Verlust des Männer-Chromosoms und Krebs aufgezeigt. Die aktuellen Studienergebnisse bieten nun eine mögliche Erklärung dafür, warum Rauchen bei Männern mit einem noch höheren Krebsrisiko verbunden ist als bei Frauen.

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Mit Joghurt gegen Diabetes?

Kritische Blutzuckerwerte! Millionen Menschen leiden an Diabetes Typ 2, Tendenz steigend. Die Stoffwechselerkrankung ist ein wachsendes Gesundheitsproblem unserer Überflussgesellschaft. Alles, was sich diesem Trend entgegenstemmt, ist deshalb gefragt. Eine statistische Studie legt in diesem Zusammenhang nun nahe: Joghurt tut gut. Wer durchschnittlich 28 Gramm am Tag zu sich nimmt, hat demnach ein um 18 Prozent geringeres Risiko an Diabetes Typ 2 zu erkranken. Offenbar sind dabei spezielle Eigenschaften von Joghurt ausschlaggebend, denn im Fall von anderen Milchprodukten konnten die Forscher den statistischen Vorteil nicht feststellen.

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Manipuliert durch unsere Darmflora?

Dass unser Essverhalten unsere Darmflora beeinflusst, ist nichts Neues. Auch der Einfluss der Mikroben im Darm auf unsere Gesundheit wird mehr und mehr untersucht. Doch das Wechselspiel zwischen unseren bakteriellen Mitbewohnern und uns geht vielleicht noch sehr viel weiter: US-Forscher vermuten nun sogar, dass die Darmflora uns Menschen regelrecht manipuliert. Über Signalstoffe, das "Bauchhirn" und weitere "Tricks" könnten die Mikroben sogar unsere Essvorlieben beeinflussen: Sie bringen uns dazu, genau die Lebensmittel zu essen, die sie optimal mit den ihnen fehlenden Nährstoffen versorgen. Für eine solche Manipulation "aus dem Bauch" gebe es immerhin einige durchaus überzeugende Indizien, meinen die Wissenschaftler.

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Veranlagungssache Alkohol-Geschmack

Dem einen schmeckt's, dem anderen nicht: Manche Menschen mögen den leicht bitteren und scharfen Geschmack alkoholischer Getränke nicht. Es gab bereits Hinweise darauf, dass dieses persönliche Geschmacksempfinden genetisch verankert ist. Dies konnten Forscher nun durch experimentelle Ergebnisse untermauern. Wer demnach bestimmte Varianten von Genen für Bitter- beziehungsweise Schärfe-Sensoren besitzt, der empfindet die entsprechenden Merkmale des Alkoholgeschmacks als mehr oder weniger intensiv.

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Warum Männer besser räumlich denken können

Ob beim Computerspiel Tetris, dem Packen eines Kofferraums oder der Orientierung im Gelände: Zahlreiche Studien zeigen, dass Männer im Durchschnitt ein besseres räumliches Vorstellungsvermögen besitzen als Frauen – und das über alle Kulturen hinweg. Ein Ursprung dieses Unterschieds schon bei unseren Vorfahren liegt daher nahe. US-Forscher haben sich nun bei zwei Naturvölkern in Namibia auf Spurensuche begeben. Sie stießen dabei auf Indizien dafür, warum sich die bessere Orientierung der Männer im Laufe der Evolution etabliert hat.
"Unter den Geschlechtsunterschieden, die man immer wieder in psychologischen Studien findet, sind die räumliche Vorstellung und die Orientierung besonders stark ausgeprägt, bei beiden schneiden Männer besser ab", erklärt Studienleiter Layne Vashro von der University of Utah in Salt Lake City. Und während mathematische Fähigkeiten und andere Unterschiede stark von der jeweiligen Kultur und Bildung abhängen und daher stark variieren, ist dies bei diesen räumlichen Fähigkeiten nicht der Fall. Sie sind in verschiedenen Kulturen deutlich ausgeprägt. Warum das so ist, dazu gibt es schon länger eine Theorie: "Man benötigt einen guten Orientierungssinn, um erfolgreich zu navigieren und das wiederum ist nötig, damit man weite Strecken auch in unbekanntem Gelände zurücklegen kann", erklärt Vashros Kollegin Elizabeth Cashdan. "Die große Frage ist aber, warum das für Männer einen größeren Vorteil haben soll als für Frauen." Eine Möglichkeit wäre, dass Männer, die weit herumkommen, mehr Chancen hatten, eine Partnerin zu finden und deshalb auch mehr Nachwuchs zeugten. Oder aber dass Jäger, die auch von fern mit Beute zurückfinden, bei den Frauen besser ankamen.

Bei Untersuchungen an afrikanischen Nomadenstämmen bestätigte sich beides: Durch weites Herumwandern wird die Orientierung besser und weites Herumwandern bringt auch mehr Nachwuchs

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Erstaunlich alte Höhlenkunst


Wann begannen unsere Vorfahren erstmals, Bilder und Symbole an Höhlenwände oder Felsen zu malen? Bisher galten rund 40.000 Jahre alte Felsmalereien in spanischen und französischen Höhlen als früheste Belege dieser Kunst. Doch jetzt zeigt sich, dass auch am anderen Ende der Welt – auf der indonesischen Insel Sulawesi – Menschen zu dieser Zeit bereits Höhlenmalereien schufen. Darunter ist auch der mit 39.900 Jahren älteste heute bekannte Handabdruck eines Menschen und eine der ältesten Tierdarstellungen überhaupt. Das obige Video gibt eine faszinierenden Einblick in diese neu erforschten Kunstschätze der Steinzeit.

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Was das Gesicht nicht verrät

Der Charakter eines Menschen lässt sich an seinem Gesicht ablesen – das glauben jedenfalls die meisten. Unbewusst prägen daher die Gesichtszüge eines anderen auch unser Verhalten ihm gegenüber. Doch dies führt zu fatalen Fehleinschätzungen, warnen US-Forscher. Denn obwohl in der Forschung längst klar ist, dass der Zusammenhang von Gesicht und Persönlichkeit ein Mythos ist, beeinflusst der "Face-ism" noch immer Wahlentscheidungen, die Postenvergabe in Unternehmen und Militär sowie die Beurteilung von potenziellen Kriminellen.

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Veggi-Kost und ein Aschetrunk für Gladiatoren

Blutige Spektakel in monumentalen Arenen: Gladiatorenkämpfe bildeten das Zentrum der antiken Unterhaltungsindustrie. Abbildungen belegen: Bei den Kämpfern handelte es sich um ausgesprochen kräftige Männer. Doch was nährte ihre Muskelpakete? Welche Kost bekamen Gladiatoren für ihren rabiaten Job? Dieser Frage sind Forscher durch Untersuchungen an Knochen aus einem Gladiatorenfriedhof nachgegangen. Ihren Analysen zufolge ernährten sich die Kämpfer überwiegend vegetarisch und nahmen nach dem Training einen speziellen Aschetrunk als Tonikum zu sich.
Die Analysen ergaben: Gladiatoren ernährten sich tatsächlich hauptsächlich pflanzlich. Dabei gab es kaum Ernährungsunterschiede zur örtlichen Normalbevölkerung. Auf dem Speiseplan standen vor allem Getreidegerichte und fleischlose Kost. Gladiatoren wiesen einen hohen Strontium-Anteil in den Knochen auf. Das lässt auf eine gesteigerte Mineralaufnahme der Gladiatoren aus einer Strontium-reichen Calciumquelle schließen. Den Forschern zufolge war ein spezieller Aschetrunk dafür verantwortlich. Dies erfüllte einen ähnlichen Zweck wie heutzutage die Einnahme von Magnesium und Calcium nach körperlicher Anstrengung.

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Ebola: Impfstoff-Tests am Menschen beginnen

Hoffnung auf Impfstoff: In den nächsten Tagen beginnen in den USA und in Gabun die ersten Tests eines Ebola-Impfstoffs an Menschen. Sind die im Dezember erwarteten Ergebnisse an den gesunden Probanden gut, könnte dieser Impfstoff schon im Januar in Westafrika eingesetzt werden, wie die WHO mitteilt.

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Mehr Datenschutz beim intelligenten Stromzähler

Informatiker entwickelt ein System, um die Privatsphäre der Nutzer besser zu schützen - Intelligent, aber mit Datenschutz: Intelligente Stromzähler geben bisher viel über die Endnutzer preis. Ein deutscher Informatiker hat nun ein System entwickelt, wie sich trotz der Smart Meter die Privatsphäre besser schützen lässt. Sie könnte leicht in bestehende System integriert werden.

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Darmflora mit Jetlag macht dick

Schlapp und müde – doch nicht nur das: Häufiger Jetlag oder Schichtarbeit kann zu Übergewicht und Stoffwechselstörungen führen, belegen Studien. Nun haben Forscher offenbar den Grund hinter diesem Effekt aufgedeckt: Die Mikroben im Darm von Mäusen und Menschen haben demnach Tageszeit-Rhythmen, die von der biologischen Uhr des Wirts, in dem sie leben, gesteuert werden. Störungen dieses Systems beeinflussen wiederum die Arbeit der Darmflora und verändern ihre Zusammensetzung, so dass Übergewicht und Stoffwechselprobleme entstehen können.

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Hoffnung für die Behandlung von Autismus

Die sozialen Antennen scheinen blockiert, das Verhalten befremdlich und die Kommunikation beeinträchtigt: Menschen mit ausgeprägten Autismus-Spektrum-Störungen fällt das Leben in der menschlichen Gemeinschaft schwer. Bisher gibt es kaum medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten, welche die sozialen und kommunikativen Fähigkeiten der Betroffenen verbessern können. Doch nun berichten Forscher von einem Hoffnungsschimmer: Die Ergebnisse ihrer Pilotstudie legen nahe, dass Sulforaphan - ein unter anderem in Brokkoli und anderen Kohlsorten enthaltener Wirkstoff - die typischen sozialen und verbalen Schwierigkeiten von Menschen mit Autismus deutlich lindern kann.

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Frühe Hilfe bei Autismus

Meist wird Autismus bei Kindern erst im Alter von zwei bis drei Jahren diagnostiziert – wenn die Symptome so ausgeprägt sind, dass die Eltern stutzig werden. Doch eine deutlich frühere Erkennung und entsprechend frühe Therapie könnte es gar nicht erst so weit kommen lassen. Darauf zumindest deutet eine kleine Pilotstudie von US-Forschern hin. In dieser behandelten Eltern und Therapeuten sieben autistische Kleinkinder schon mit rund einem Jahr mit einer speziellen Verhaltenstherapie. Das Ergebnis: Mit drei Jahren waren bei sechs von sieben Kindern kaum mehr Autismus-Symptome nachweisbar. Die Forscher hoffen, diese Erfolge nun auch in größeren Studien bestätigen zu können.

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Ursprung der HIV-Pandemie lokalisiert

Der AIDS-Erreger hat eine bedrückende Erfolgskarriere hingelegt: Seine Ausbreitung gipfelt heute bei etwa 35 Millionen HIV-Infizierten. Trotz medizinischer Fortschritte sorgt das Virus nach wie vor für Tod und Leid.
Doch wie nahm die Katastrophe ihren Anfang? Dieser Frage sind internationale Forscher mittels genetischer Methoden nachgegangen. Ihren Ergebnissen zufolge entstand die Haupt-Form des Erregers um 1920 in Kinshasa, der Hauptstadt der heutigen Demokratische Republik Kongo. Vermutlich machten Prostitution und mangelnde Hygiene in der Medizin die boomende Stadt zur idealen Brut-Stätte für HIV. Durch die Rolle als Verkehrsknotenpunkt avancierte Kinshasa dann zum perfekten Hotspot für die Ausbreitung des Erregers.

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Rätsel um Arsen im Bier gelöst

Da hilft auch das Reinheitsgebot nichts: In Deutschland verkauftes Bier kann teilweise mehr Arsen enthalten, als es die Weltgesundheitsorganisation WHO für Trinkwasser empfiehlt. Woher diese Verunreinigung stammt, war lange Zeit unklar, denn das zum Brauen verwendete Wasser erwies sich als sauber. Jetzt haben Münchener Forscher die Antwort gefunden: Quelle der Kontamination ist der Filtersand, mit dem die trübenden Braurückstände aus dem Getränk entfernt werden, wie sie auf dem Jahrestreffen der American Chemical Society in New Orleans berichten.

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Strahlung aus dem Schwarzen Loch

Einem Schwarzen Loch entrinnt rein gar nichts? Stimmt nicht, behauptete der Physiker Stephen Hawking bereits vor 40 Jahren: Er hatte berechnet, dass auch Schwarze Löcher aufgrund von Quanteneffekten eine Wärmestrahlung abgeben. Tatsächlich beobachten konnte diese Hawking-Strahlung bisher jedoch niemand. Denn sie ist zu schwach, um ihre Existenz mit astrophysikalischen Mitteln nachzuweisen. Nun haben Forscher jedoch eine Methode gefunden, um die Hawking-Strahlung zu verstärken und damit messbar zu machen – zumindest im Labor.

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Unser Wasser ist älter als die Sonne

Wann entstand das Wasser in unserem Sonnensystem? Irgendwann im Laufe seiner Entwicklungsgeschichte müssen sich aus den vorhandenen Elementen Wassermoleküle gebildet haben. Wann genau das passierte, war jedoch bisher nicht klar. Um dieser Frage nachzugehen, hat ein internationales Forscherteam nun Wasservorkommen mittels Isotopen-Analysen untersucht. Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass ein Großteil des Wassers in unserem Sonnensystem älter ist als die Sonne selbst.
Auch wenn wir die Erde mitunter als den „blauen Planeten" bezeichnen, so ist sie doch keinesfalls der einzige Himmelskörper in unserem Sonnensystem, auf dem sich Spuren von Wasser finden lassen. Auch auf Meteoriten, dem Mars und den Monden anderer Planeten gibt es Wasser, meist in Form von Eis. Dieses Eis könnte sich entweder vor oder nach der Entstehung der Sonne gebildet haben, waren sich Forscher bisher einig.
Unser Sonnensystem hatte zuerst die Form einer molekularen Wolke, in der sich verschiedene Moleküle und Atome zu immer neuen Verbindungen zusammensetzten. Sobald sich darin die Sonne als junger Stern entwickelte, spricht man von einer protoplanetaren Scheibe – eine ringförmige Scheibe aus Gas und Staub um die Sonne herum. Falls sich Eis bereits in der Wolke bildete, sollte es in allen „Scheiben" im Universum zu finden sein, aus denen noch heute Planeten entstehen. Kam das Eis erst nach der Entstehung der Sonne hinzu, dürften von Planetensystem zu Planetensystem große Unterschiede bestehen, was deren Wassergehalt angeht. Soweit die Ausgangslage der Forscher.
Die Antwort liegt in besonderen Wasserstoffen - Um die Frage nach dem Entstehungszeitpunkt endgültig zu klären, führte das internationale Team Isotopen-Analysen von Wasser durch. Sie untersuchten das Verhältnis von „normalen" Wasserstoff-Isotopen (H) zu „schwerem" Wasserstoff (Deuterium) im Eis von beispielsweise Asteroiden. Der Deuteriumsanteil ist dort sehr hoch und um diesen entstehen zu lassen, braucht es die richtigen Bedingungen in der Umgebung: kaltes Gas, Sauerstoff in Gasform und eine ionisierende Energiequelle wie beispielsweise Röntgenstrahlen.
Im Verlauf ihrer Analysen kamen die Forscher zu der Schlussfolgerung, dass diese Bedingungen in der protoplanetaren Scheibe nicht ausreichend gegeben waren. Das kosmische Eis muss also schon vorher, vor der „Geburt" der Sonne entstanden sein. „Die Ergebnisse zeigen, dass ein Teil des interstellaren Eises die Bildung des Sonnensystems überlebt hat und zu Planeten geformt wurde", schreiben die Forscher. „Wenn also die Entwicklung unseres Sonnensystems typisch war, bedeutet das auch für entfernte Planetensysteme: Bei der ihrer Bildung haben die Himmelskörper Zugang zu interstellarem Eis – und damit zum lebenswichtigen Stoff Wasser."

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Wie Ebola die Abwehr der Zellen blockiert

Das Ebola-Fieber grassiert in Westafrika noch immer nahezu ungehindert. Mehr als 1.000 Menschen sind bereits daran gestorben, knapp 2.000 sind infiziert und es kommen ständig neue Fälle dazu. Mit einer Todesrate von bis zu 90 Prozent ist das Ebolavirus einer der tödlichsten Erreger überhaupt.
Was aber macht das Ebolavirus so tödlich - und so schwer zu bekämpfen? Einer der Hauptgründe dafür ist, dass das Ebolavirus die Immunantwort auf die Infektion stört. Normalerweise schüttet der Körper als erste Verteidigungslinie auf einen Erreger spezielle Botenstoffe aus, die Interferone. Sie binden an spezielle Rezeptoren in den Zellen und lösen eine Kette von Prozessen aus, die die Zellen gegen den Angriff der Viren wappnen und dafür sorgen, dass virushemmende Abwehrstoffe ausgeschüttet werden. Doch das Ebolavirus blockiert die Interferonwirkung und entgeht so dieser Abwehrreaktion. Wie dies geschieht, war bisher jedoch nur in Teilen verstanden. Wei Xu von der Washington University in St. Louis und seine Kollegen haben nun mit Hilfe von Zellkulturen genauer untersucht, wie Ebola das Interferon blockiert.
Normalerweise dockt Interferon an der Zellmembran an und bewirkt damit, dass im Zellinneren ein Transkriptionsfaktor, das Molekül STAT1, aktiviert wird. Dieses wird über eine besonders schnelle "Notfall-Route" direkt in den Zellkern eingeschleust. Dort verursacht es über mehrere Schritte die Aktvierung hunderter Gene, die die Bauanleitung für verschiedenste Abwehrmoleküle enthalten. Wie die Forscher nun feststellten, setzt das Ebolavirus genau an diesem Prozess auf raffinierte Weise an: Eines der Virenproteine, eVP24, verhindert den Zutritt des STAT1 zum Zellkern. Statt aber alle Ein- und Ausgänge des Kerns zu blockieren, setzt eVP24 gezielt nur an der "Notfall-Route" des STAT1 an, wie die Wissenschaftler berichten. Dadurch setzt das Virus die erste Immunreaktion der Zellen gegen die Infektion wirksam außer Kraft, hält sich aber gleichzeitig die Möglichkeit offen, die für seine Vermehrung nötigen Informationen ungehindert in den Zellkern einzuschleusen. Die neuen Erkenntnisse könnten dabei helfen, neue, wirksame Mittel gegen die Ebola-Krankheit zu entwickeln.

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Schweiß als Stromquelle

Wer beim Sport ordentlich schwitzt, tut nicht nur etwas für seine Gesundheit. Künftig könnte er damit sogar Strom erzeugen und beispielsweise sein Handy oder seinen MP3-Player aufladen. Klingt verrückt? Ist es aber nicht. US-Forscher haben den Prototypen eines solchen Schweiß-Akkus bereits getestet. Er besteht aus einem kleinen, mit einem Sensor und einem Enzym beschichteten Klebetattoo. Das Enzym setzt Elektronen aus dem im Schweiß enthaltenen Laktat frei und erzeugt so eine winzige Menge elektrischen Stroms. Noch reicht sie nicht aus, um ein Gerät zu laden, aber die Forscher sind zuversichtlich, ihre Technik noch ausbauen zu können.

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Supernova: Beteigeuze endet in Doppel-Explosion

Der Stern Beteigeuze liegt rund 640 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Orion. Als Roter Überriese besitzt er den 660-fachen Durchmesser der Sonne und die mehr als zehntausendfache Leuchtkraft. Kein Wunder also, dass er schon jetzt am Nachthimmel als der zehnthellste Stern leuchtet. Doch das könnte sich noch drastisch verstärken - wenn der Stern explodiert. Denn als Überriese steht er am Ende seines Lebenszyklus. Astronomen erwarten daher, dass er in naher Zukunft explodieren wird. Wann es soweit ist, lässt sich nicht genau sagen. "Es kann morgen passieren oder in hunderttausend Jahren", erklärt Erstautor Jonathan Mackey von der Universität Bonn. Die Supernova wäre aber in jedem Falle so stark, dass ihr Licht sogar tagsüber zu sehen sein könnte.

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Rätsel der Mumien-Arteriosklerose gelöst?

Erst im letzten Jahr enthüllten Untersuchungen von Mumien, dass nicht nur die alten Ägypter bereits unter Arteriosklerose litten, sondern auch schon frühe Jäger und Sammler in Asien und Nordamerika. Das sorgte für Rätselraten, galt doch die Lebensweise dieser Kulturen als eher gesund. Ein internationales Forscherteam hat daher noch einmal gezielt nach möglichen Auslösern für die damalige Arterienverkalkung gesucht. Sie kommen zu dem Schluss, dass chronische Entzündungen durch ständige Infektionen mit Erregern und Parasiten die Gefäßerkrankungen gefördert haben könnten. Der rußige Rauch der offenen Feuerstellen könnte zudem ähnlich schädlich gewirkt haben wie das Rauchen heute.

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Hoffnung im Kampf gegen HIV

Eine HIV-Infektion ist heute bereits kein Todesurteil mehr - moderne Medikamente können den Ausbruch der Immunschwäche AIDS verhindern. Doch eines können sie bisher nicht: Das Virus komplett aus dem Körper der Betroffenen vertreiben, denn der Erreger schlummert weiterhin im Erbgut befallener Zellen. Jetzt vermelden Forscher diesbezüglich einen vielversprechenden Erfolg: Es ist ihnen gelungen, die DNA des HI-Virus aus menschlichen Zellkulturen zu eliminieren. Das Verfahren könnte zu Therapien führen, die HIV-Infektionen heilen und verhindern. Bis dahin seien aber noch einige Hürden zu überwinden, sagen die Forscher.

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Gentherapie statt Schrittmacher

Wenn das Herz nicht mehr schnell und regelmäßig genug schlägt, dann hilft meist ein Herzschrittmacher. Das flache elektronische Gerät wird dann zum Taktgeber und Antreiber unseres Pumporgans. Allerdings: der Schrittmacher bleibt ein Fremdkörper - mit allen damit verbundenen Risiken. In einem Experiment mit Schweinen haben Forscher nun gezeigt, dass es vielleicht künftig auch anders geht - mit einem biologischen Schrittmacher. Sie spritzten dafür den Tieren ein Gen, das normale Herzzellen in Taktgeberzellen umwandelte. Schon einen Tag später beschleunigte sich der Herzschlag der Schweine dadurch und passte sich auch an körperliche Bewegung an. Die Forscher schätzen, dass vielleicht sogar schon in drei Jahren die ersten Patienten im Rahmen von klinischen Studien diesen biologischen Schrittmacher erhalten könnten.

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Erfolg: Implantierte Nerven aus Hautzellen

Zittern, verlangsamte Bewegungen bis hin zur Starre: Bei Parkinson sterben Dopamin-produzierenden Nervenzellen im Gehirn ab - fehlt der Botenstoff kommt es zu den charakteristischen Symptomen. Nun vermelden Forscher einen Erfolg, der Hoffnung auf zukünftige Therapien bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Parkinson gibt: Es ist ihnen erstmals gelungen, aus Hautzellen erzeugte Nervenzellen funktionstüchtig und nachhaltig ins Gehirn von Mäusen einzubauen. Mit diesem Konzept könnten eines Tages kranke oder abgestorbene Nerven beim Menschen ersetzt werden.

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Wie wir im Stimmengewirr verstehen

Gequassel und Geklapper aus allen Richtungen - auf einer Party entfaltet sich ein wahres Geräusch-Inferno. Dennoch ist der Mensch in der Lage, im tönenden Gewirr einem bestimmten Gesprächspartner zu folgen und ihn zu verstehen. Kanadische Neurologen haben nun neue Informationen darüber gewonnen, wie wir diese Herausforderung meistern. Sie konnten zeigen, dass diese Fähigkeit nicht nur auf der genauen Auswertung einfallender Geräusche basiert, es werden auch Hirnbereiche eingespannt, die mit höherem Sprachwissen zu tun haben. Darüber hinaus wird das Verständnis von Konzentration und Erfahrung bestimmt.

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Haben Dänen "fröhliche Gene"?

Zwei britische Forscher meinen: Der Frohsinn steckt den Dänen in den Genen. Ihren Studienergebnisse zufolge gilt: Je mehr das durchschnittliche Erbgut eines Volkes dem der Dänen ähnelt, desto glücklicher ist es.
Die Schlussfolgerungen von Eugenio Proto und Andrew Oswald von der University of Warwick basieren auf den Ergebnissen von drei unterschiedlichen Forschungsansätzen. Sie haben die Daten von unterschiedlichen internationalen Studien zum Niveau der Lebensqualität ausgewertet und mit genetischen Informationen der jeweiligen Völker verglichen. "Unsere Ergebnisse waren für uns selbst überraschend", sagt Proto: "Je größer die genetische Distanz eines Volkes zu den Dänen ist, desto geringer ist die durchschnittliche selbst empfundene Lebensqualität". Den Forschern zufolge hat das nichts mit den äußeren Lebensumständen zu tun - Faktoren wie Wohlstand, Religion oder Geographie haben sie offenbar bestmöglich aus ihren Statistiken herausgerechnet. Dieses Ergebnis legte also bereits nahe, dass der Frohsinn den Dänen irgendwie im Blut liegt.
Im zweiten Ansatz beschäftigten sich die Forscher deshalb mit einem Gen, von dem eine Rolle bei der Entstehung von Depressionen vermutet wird. Es gibt Hinweise darauf, dass es an der Regulation des Botenstoffes Serotonin beteiligt ist. Menschen, die eine kurze Version dieser Erbanlage besitzen, neigen demnach zu trüben Gemütslagen. Die Forscher überprüften im Rahmen ihrer Studie nun, bei welchen Völkern diese kurze Version besonders häufig auftritt. Und siehe da: Bei den Dänen und den ebenfalls vergleichsweise fröhlichen Niederländern kommt diese Gen-Variante am seltensten vor.

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Das Ameisen-Floß

Fällt eine einzelne Feuerameise ins Wasser, ertrinkt sie – einer Gruppe können Fluten hingegen nichts anhaben: Sofort vernetzen sich die Krabbler mit ihren Kiefern und Füßchen zu einem wasserabweisenden Gebilde aus Ameisenkörpern, das wie ein Rettungsfloß allen das Überleben sichert. US-Forscher haben nun durch computertomografische Aufnahmen detailliert aufgedeckt, wie genial das Körpernetzwerk aufgebaut ist. Das Ameisen-Floß-Konzept könnte auch zum Vorbild für technische Anwendungen des Menschen werden, sagen die Forscher.

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Europas Wälder machen schlapp

Seit 70 Jahren legt die Waldmenge in Europa zu. Unser Kontinent ist so grün wie seit dem frühen Mittelalter nicht mehr. Die Bäume saugen fleißig Kohlendioxid aus der Atmosphäre und binden es in Form von Biomasse. Das macht den Wald zu einer der wichtigsten Waffen im Kampf gegen den Klimawandel. Doch die Zeiten des Wachstums könnten schneller vorbei sein als gedacht, warnen Forscher aus den Niederlanden, Finnland, Italien und der Schweiz. Alter, Abholzung und Umwelteinflüsse sorgen dafür, dass dem Wald langsam die Puste ausgeht.

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Krebs-Faktor Sitzen?

Menschen, die sich wenig bewegen, neigen bekanntermaßen zu Herzkreislauferkrankungen und Stoffwechselstörungen. Doch nun weist eine statistische Studie auf einen weiteren bedenklichen Effekt hin: Wer täglich viel Zeit sitzend verbringt, steigert offenbar sein Risiko, an bestimmten Krebsarten zu erkranken. Demnach erhöht sich vor allem die Wahrscheinlichkeit an Darm und Gebärmutterhalskrebs zu erkranken. Der negative Effekt des vielen Sitzens scheint dabei sogar unabhängig von der generellen körperlichen Aktivität eines Menschen zu sein, geht aus den Daten hervor.

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Die Lügen der Pharmaindustrie

"Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker." Diesen Spruch nach einer Werbung für Medikamente kennt wohl jeder. Doch unklar ist oft: Wie hoch sind diese Risiken und - was noch entscheidender ist - wirkt das jeweilige Präparat überhaupt oder macht es sogar noch kränker?
Werden wir von der Pharmaindustrie systematisch belogen? Dafür gibt es immerhin einige Anhaltspunkte. Gut in Erinnerung ist beispielsweise noch das zunächst viel gepriesene Schmerzmittel Vioxx, das in den 1990er-Jahren Linderung bei Gelenkerkrankungen versprach. Allerdings erhöhte Vioxx das Risiko von Herzinfarkten und Schlaganfällen auf das Doppelte und musste schließlich nach langem Hin und Her vom Markt genommen werden. Ähnlich verhielt es sich bei dem Diabetespräparat Rosiglitazon. Zehntausende Zuckerkranke, die es einnahmen, erlitten einen Herzinfarkt. Wie kann so etwas passieren? Viele Studien, die die Pharmaindustrie zu neuen Produkten erstellt oder erstellen lässt, werden unter Verschluss gehalten. Unliebsame Daten werden der Öffentlichkeit vorenthalten und können so nicht in die unabhängige Bewertung eines neuen Produkts einfließen oder aber die Ergebnisse werden geschönt. Der Gesetzgeber tut bisher wenig, um das zu ändern. Zu was das führt, konnte man bei dem Grippemittel Tamiflu der Firma Roche beobachten. Das Unternehmen unterstützte eine Metaanalyse des Medikaments. Das Ergebnis: Tamiflu ist hoch wirksam. Doch inzwischen haben Experten nachgewiesen, dass das teure Präparat gerade mal so wirksam wie Aspirin ist.
Warum die Pharmaindustrie zu diesen Methoden greift, ist offensichtlich. Es geht - wer hätte es gedacht - ums Geld. Denn die Entwicklung neuer Präparate ist langwierig und teuer, wie eine aufwendige Infografik zu dem Artikel verdeutlicht.

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Zur Alzheimer-Diagnose: Immer der Nase nach!

Um die ersten Anzeichen einer Alzheimer-Erkrankung aufzuspüren, reicht möglicherweise ein Blick in die Nase: Dort scheinen sich nämlich bereits in einem sehr frühen Stadium der Demenz typische Ablagerungen anzusammeln, die sich mit einem speziellen Farbstoff sichtbar machen lassen. Entdeckt hat das ein Team aus Chemikern und Pathologen um den Darmstädter Boris Schmidt. Es sei also durchaus denkbar, dass man in Zukunft einem Patienten bei einem Verdacht auf Alzheimer ein Nasenspray mit dem entsprechenden Farbstoff verabreicht, sagt der Chemiker. Anschließend könnte dann mithilfe eines einfachen Endoskops nachgeschaut werden, ob die Ablagerungen vorhanden sind. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg: Bevor der Farbstoff auf diese Weise eingesetzt werden kann, müssen die Wissenschaftler ihn erst einmal auf Herz und Nieren prüfen.

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Warum Stress manche depressiv macht

Stress ist nicht unbedingt etwas Schlechtes: Viele Menschen macht ein gewisser Druck erst so richtig stark und erzeugt Lust, die Herausforderungen des Lebens zu meistern. Doch bei anderen reicht oft schon eine geringe Belastung aus und sie verfallen in lähmende Resignation - Stress gilt als einer der wichtigsten Auslöser für Depressionen. Forscher versuchen schon lange die neuronalen Grundlagen dieses Zusammenhangs zu ergründen. Nun legen Versuche an Mäusen nahe, dass eine überschießende Aktivität in einem Hirnareal die Neigung zu Depression bei Stress fördert. Diese Erkenntnisse könnten in Behandlungsstrategien einfließen, sagen die Forscher.

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Neuer Weg gegen Diabetes

Ein völlig neuer Therapie-Ansatz könnte Diabetikern vielleicht in Zukunft das Insulinspritzen bei Diabetes-II-Patienten ersparen. Denn US-Forscher haben erstmals eine Substanz entdeckt, die den Abbau des Insulins im Körper verlangsamt ᄁ indem sie das abbauende Enzym hemmt. Im Versuch mit Mäusen hat das neue Molekül bereits seine Wirksamkeit bewiesen: Nach einer Mahlzeit blieb der Insulinspiegel der Tiere länger hoch und der Blutzuckerspiegel niedriger. Sollte sich dies in weiteren Tests bestätigen, eröffnet dies nach Ansicht der Forscher einen ganz neuen, vielversprechenden Weg, Diabetes zu behandeln.

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Video: Perfekt simuliertes Altern

Ein rundes Kindergesicht, große Augen und noch fast geschlechtslose Züge. Wie wird ein dreijähriges Kind in 20, 40 oder gar 70 Jahren einmal aussehen? Ein neu entwickeltes Computerprogramm von US-Forschern kann dies nun offenbar mit erstaunlicher Genauigkeit vorhersagen. Die Software verwandelt Fotos von Kleinkindern unabhängig von Belichtung, Pose und Gesichtsausdruck in das jeweilige Aussehen zu unterschiedlichen Altersstufen. Die Resultate sind so überzeugend, dass Probanden sie nicht von realen Vorher-Nachher-Bildern einer jeweiligen Person unterscheiden können, zeigen Tests. Das Programm könnte auch bei der Identifikation seit der Kindheit vermisster Personen hilfreich sein.

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Pädophile: Anderer Blick auf Gesichter

Am Gesicht lässt sich vieles ablesen: Wir erkennen daran Geschlecht, Alter, Stimmung und reagieren auch auf unbewusste Schlüsselreize, die sich in den Gesichtszügen verbergen. Sie bestimmen, ob wir jemanden sexuell attraktiv finden, aber lösen auch den typischen Beschützerinstinkt gegenüber Kindern aus. Doch genau diese Reize verarbeitet das Gehirn eines Pädophilen anders, wie ein Experiment deutscher und dänischer Forscher nun zeigt. Demnach ist bei Pädophilen das für die Verarbeitung von Gesichtszügen zuständige Netzwerk falsch gepolt: Es zeigt bei Kindergesichtern die Aktivität, die normalerweise nur durch erwachsene potenzielle Geschlechtspartner ausgelöst wird.
Das Gesicht eines Kindes weckt bei den meisten Menschen Fürsorgeverhalten und spricht den Beschützerinstinkt an. Auslöser dafür ist vor allem das Kindchen-Schema, wie Jorge Ponseti von der Christian-Albrechts Universität Kiel und seine Kollegen erklären: Große Augen, eine hohe gewölbte Stirn und das rundliche Gesicht signalisieren, dass es sich um ein hilfsbedürftiges Wesen handelt. Im Kontrast dazu sind die Gesichtszüge eines ausgewachsenen Mannes oder einer Frau wichtige Signalgeber bei der Partnerwahl, wie die Forscher erklären. Verantwortlich für die Erkennung von Gesichtern ᄁ und dieser Signale ᄁ sind spezielle Netzwerke im Gehirn. Sie werten die optischen Informationen aus und stellen die Weichen dafür, welche Gefühle und Reaktionen ausgelöst werden: Fürsorge oder sexuelle Anziehung.
Genau diese Unterscheidung scheint aber bei Pädophilen nicht zu funktionieren oder sogar ins Gegenteil verkehrt zu sein:
Sie fühlen sich von Kindern sexuell angezogen, statt von Erwachsenen. Um herauszufinden, welche Rolle die Netzwerke zur Gesichtserkennung dabei spielen, haben Ponseti und seine Kollegen ihre Funktion bei Pädophilen genauer untersucht. In ihrem Experiment zeigten sie 24 männlichen Pädophilen und 32 hetero- und homosexuellen Kontrollpersonen Gesichter von Frauen, Männern und Kindern.
Gleichzeitig analysierten sie die Hirnaktivität der Probanden mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomografie (fMRT). Zudem baten sie alle Probanden, die Gesichter nach ihrer sexuellen Attraktivität zu bewerten.
Die sexuelle Präferenz der Probanden spiegelte sich tatsächlich klar in ihrer Hirnaktivität wider, berichten die Forscher. Immer dann, wenn diese ein als sexuell attraktiv gewertetes Gesicht auf dem Bildschirm sahen, reagierten auch bestimmte Teile ihres Gesichtserkennungs-Netzwerks besonders stark. Bei den Kontrollpersonen geschah dies erwartungsgemäß beim Anblick von erwachsenen Männern oder Frauen. Besonders aktiv waren dabei Teile des Stirnhirns, sowie Windungen der seitlichen und hinteren Hirnrinde, wie die Aufnahmen zeigten. Bei den Pädophilen dagegen blieben diese Netzwerkteile dabei ruhig. Sie reagierten dafür immer dann, wenn der pädophile Teilnehmer ein Kindergesicht sah, wie die Auswertungen ergaben.
"Das entscheidend Neue daran ist, dass die neuronale Verarbeitung von Gesichtern verrät, welches Entwicklungsstadium jemand sexuell bevorzugt", erklären Ponseti und seine Kollegen. Zwar springt bei allen Menschen das gleiche Netzwerk an, wenn sie das Gesicht eines für sie sexuell attraktiven Menschen sehen. Bei den Pädophilen aber ist dieses Netzwerk anomal gepolt: Statt auf die Merkmale typisch erwachsender, reifer Gesichter, reagiert es auf Signale, die normalerweise den Fürsorge-Instinkt wecken ᄁ auf das Kindchen-Schema. Bei Pädophilen stellt der Anblick eines Kindergesichts daher schon auf dieser frühen Ebene ganz andere Weichen im Gehirn.
Nach Ansicht der Forscher könnte diese Erkenntnis auch dabei helfen, eine Neigung zur Pädophilie früher und besser als bisher zu erkennen. Denn bisher werden den Betroffenen dafür unter anderem Bilder nackter Kinder gezeigt, während ihre Hirnaktivität dabei ausgewertet wird. Das aber weckt ethische Bedenken. "Künftig könnte Pädophilie nun auch über die Reaktion auf Gesichter diagnostiziert werden", sagen Ponseti und seine Kollegen. Das ist unproblematischer und könnte auch schon bei Jugendlichen eingesetzt werden. Noch sind allerdings weitere Tests nötig, auch um mögliche individuelle Unterschiede zu klären.
Quelle: Jorge Ponseti (Christian-Albrechts Universität Kiel) et al., Biology Letters, doi: 10.1098/rsbl.2014.0200

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Alkoholismus-Gene identifiziert

Alkoholismus liegt oft in der Familie: Ist ein Elternteil betroffen, haben die Kinder später häufig selbst Probleme mit dem Alkoholmissbrauch. Ursache dafür ist, so die gängige Theorie, eine komplexe Mischung aus Veranlagung und Umwelteinflüssen. Unter anderem deshalb war es bisher unmöglich vorherzusagen, wie suchtgefährdet ein Mensch tatsächlich ist. Das aber könnte sich nun ändern: Ein internationales Forscherteam hat erstmals elf Gene dingfest gemacht, die das Risiko für Alkoholismus deutlich erhöhen. Allein anhand ihrer Präsenz konnten die Forscher die Alkoholiker unter ihren Probanden von den Kontrollpersonen unterscheiden. Möglicherweise könnte künftig sogar ein einfacher Bluttest zeigen, wer besonders gefährdet ist.

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Ideales Team: Salat und Öl

Statistiken belegen es: Im Mittelmeerraum leiden Menschen vergleichsweise weniger häufig an Herzkreislauferkrankungen. Traditionell wird dieser günstige Effekt dem hohen Verbrauch von Olivenöl in der mediterranen Küche zugeschrieben. Doch die genauen Hintergründe dieser Wirkung sind bisher unklar. Aktuelle Studienergebnisse an Mäusen legen nun nahe, dass ein Kombinationseffekt der Schlüsselfaktor sein könnte. Aus der Verbindung von ungesättigten Fettsäuren und Nitrat-haltigem Gemüse ᄁ beispielsweise Olivenöl und Salat ᄁ bilden sich demnach Substanzen mit blutdrucksenkender Wirkung.

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Warum Ballaststoffe appetitzügelnd wirken

Ballaststoffe sind gesund und dämpfen den Hunger ᄁ das ist schon länger bekannt. Aber worauf dieser Effekt der schwer verdaulichen Fasern beruht, war bisher unklar. Jetzt hat ein internationales Forscherteam herausgefunden, dass Acetat, ein im Darm aus den Pflanzenfasern entstehendes Abbauprodukt, der entscheidende Appetitzügler ist: Verabreichten sie Mäusen diesen Stoff, fraßen diese weniger und nahmen ab ᄁ ganz ohne Ballaststoffe. Das Acetat förderte im Gehirn die Freisetzung eines appetitzügelnden Botenstoffs. Sollte sich das beim Menschen bestätigen, dann könnte dieser Wirkstoff Übergewichtigen künftig als natürlicher Appetitzügler beim Abnehmen helfen, meinen die Forscher.

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Vaterschaft - ins Gesicht geschrieben

"Ganz der Vater!" Bei Säuglingen ist oft die erste Frage, wem es ähnlich sieht. Für Väter hat dies eine tiefere Bedeutung: Ist ihnen der Nachwuchs wie aus dem Gesicht geschnitten, beseitigt dies auch letzte Zweifel an ihrer Vaterschaft. Ob sich diese tatsächlich am Gesicht ablesen lässt und welche Merkmale dafür ausschlaggebend sind, hat ein internationales Forscherteam in einem Experiment untersucht. Dabei zeigte sich: Die entscheidenden Merkmale verstecken sich in den Details der oberen Gesichtshälfte. An ihr erkannten die Probanden sogar dann die Verwandtschaft, wenn Augen, Nase und Mund fehlten.

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Aufschieben: Die Gene sind schuld

"Morgen, morgen, nur nicht heute" ᄁ wer zu den chronischen Aufschiebern gehört, der kennt dieses Motto nur zu gut. Leider führt dies im Alltag ziemlich oft zu Problemen, weil auch Wichtiges gerne aufgeschoben wird. Jetzt aber gibt es eine Ausrede: Die Gene sind schuld. Denn US-Forscher haben herausgefunden, dass der Hang zum Aufschieben vererbt wird. Und er ist zudem genetisch eng mit der Neigung zu impulsivem Handeln verknüpft. Beide zusammen sorgen dafür, dass wir Ziele nicht immer konsequent verfolgen und uns ablenken lassen ᄁ wir schieben sie auf.

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Schlafmangel tötet Hirnzellen

Schlafmangel macht müde, unkonzentriert und gereizt ᄁ diesen Effekt kennt fast jeder. Glücklicherweise lässt sich das durch ein Wochenende mit reichlich Schlaf wieder ändern. Jetzt haben US-Forscher aber Hinweise darauf entdeckt, dass ein anhaltender Schlafmangel ᄁ wie beispielsweise bei Schichtarbeitern häufig - irreversible Schäden im Gehirn hinterlassen kann. Bei Mäusen gingen dadurch vermehrt Gehirnzellen in einem für Aufmerksamkeit und geistige Leistungen wichtigen Hirnareal zugrunde.

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Lebensverlängernder Zucker

Zucker gilt gemeinhin nicht gerade als gesund oder gar lebensverlängernd. Doch eine spezielle Zuckerart, das Glukosamin, erweist sich jetzt als unerwartet hilfreich: Versuche zeigen, dass der bisher vor allem als Nahrungsergänzungsmittel für Knorpel und Gelenke eingesetzte Stoff die Lebenserwartung von Mäusen um zehn Prozent verlängert. Der Grund: Das Glukosamin gaukelt dem Körper eine kohlehydratarme Ernährung vor und bremst den Zuckerstoffwechsel. Das wiederum könnte auch beim Menschen Gesundheit und Lebensdauer positiv beeinflussen, wie die Forscher erklären.

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Aufschieben: Die Gene sind schuld

"Morgen, morgen, nur nicht heute" ᄁ wer zu den chronischen Aufschiebern gehört, der kennt dieses Motto nur zu gut. Leider führt dies im Alltag ziemlich oft zu Problemen, weil auch Wichtiges gerne aufgeschoben wird. Jetzt aber gibt es eine Ausrede: Die Gene sind schuld. Denn US-Forscher haben herausgefunden, dass der Hang zum Aufschieben vererbt wird. Und er ist zudem genetisch eng mit der Neigung zu impulsivem Handeln verknüpft. Beide zusammen sorgen dafür, dass wir Ziele nicht immer konsequent verfolgen und uns ablenken lassen ᄁ wir schieben sie auf.

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Ohne Spritze gegen Makuladegeneration

Hoffnung für Patienten mit altersbedingter Makuladegeneration (AMD): Bald könnte es ein neues Mittel gegen die blindmachende, feuchte Form dieser fortschreitenden Augenkrankheit geben. In Versuchen mit Mäusen hat sich der Entzündungs-Botenstoff Interleukin-18 als wirksam gegen die Zerstörung der Netzhaut durch einwachsende Adern erwiesen. Der große Vorteil: Im Gegensatz zur herkömmlichen Behandlung muss dieser Wirkstoff nicht direkt ins Auge gespritzt werden. Zudem wurde die Verträglichkeit dieses Wirkstoffs für den Menschen bereits in klinischen Studien erwiesen.

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Weltweit schmerzt der Rücken

Es zwickt und zwackt, in schlimmen Fällen können sich Betroffene kaum mehr rühren: Schmerzen im unteren Rückenbereich belasten nicht nur die Lebensqualität, sie können Menschen arbeitsunfähig oder sogar hilfsbedürftig machen. Zwei statistische Studien belegen nun, welche enorme Bedeutung dieser Gesundheitsproblematik weltweit zukommt: Rückenschmerzen nehmen demnach den Spitzenplatz unter den Verursachern von Einschränkungen ein. Von den Behinderungen, die von Faktoren des Arbeitsplatzes ausgelöst werden, entfallen etwa ein Drittel auf Rückenprobleme.

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Späte Väter ᄁ mehr Problemkinder

Noch mit mehr als 35 Jahren ein Kind zu bekommen, ist heute keine Seltenheit mehr ᄁ ganz im Gegenteil. Gerade unter Akademikern verlagert sich die Familiengründung oft nach hinten. Für die Kinder kann dies jedoch schwerwiegende Folgen haben, wie die bisher größte Studie dazu nun zeigt: Kinder älterer Väter haben demnach ein erheblich höheres Risiko für psychische Störungen, ADHS, Autismus und Süchte, kämpfen aber auch überdurchschnittlich oft mit Problemen in Schule, Ausbildung und Beruf. Der Effekt ist so deutlich und stark, dass selbst die Forscher geschockt waren, wie sie berichten.

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"Streichel-Sensor" enträtselt

Ein sanftes Streicheln, das kaum wahrnehmbare Reiben eines Stoffs, das sanfte Wehen einer Brise - unsere Haut spürt selbst leichteste Berührungen. Womit wir aber diese sanften Reize wahrnehmen, war bisher unklar. Jetzt zeigen Versuche mit Mäusen: In der Haut von Maus und Mensch sitzen gleich zwei verschiedene "Streichel-Sensoren". Beide tragen eine Art Schalter in ihrer Membran, der schon bei leichter Dehnung des Gewebes einen Nervenimpuls auslöst. Die Enträtselung dieses Streichel-Sinns könnte möglicherweise auch den Menschen helfen, denen schon leichteste Berührungen höllische Schmerzen verursachen, hoffen die Forscher.

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Video der Woche: Faszinierende Vogelintelligenz


Sie benutzen Werkzeuge, stellen sie sogar selbst her und begreifen komplexe Zusammenhänge: Neukaledonienkrähen gehören zu den cleversten Lebewesen der Erde, belegen bereits viele Studien. Nun haben die raffinierten Rabenvögel ihren beeindruckenden Verstand erneut unter Beweis gestellt: Sie nutzen Effekte der Wasserverdrängung, um an Leckerbissen heranzukommen, zeigen Tests. Bei dieser Fähigkeiten erreichen sie das geistige Niveau von Kindern im Alter von fünf bis sieben Jahren, sagen die Forscher.

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Über Hierarchiegrenzen hinweg sind Frauen untereinander weniger kooperativ

Freundlichkeit, soziale Kompetenz und Bereitschaft zur Zusammenarbeit ᄁ typisch weibliche Stärken, heißt es. Doch offenbar spiegelt sich dieses Klischee nicht generell in einer besseren Kooperationsfähigkeit von Frauen wider, zeigt eine Studie. Wenn Hierarchien ins Spiel kommen, kooperieren Frauen in wissenschaftlichen Kreisen schlechter untereinander als Männer, legen die statistischen Auswertungen nahe. Frauen arbeiten demnach weniger häufig mit niederrangigeren Kolleginnen zusammen als Wissenschaftler mit tiefer gestellten Männer-Kollegen. Den Forschern zufolge könnte hinter dem Zusammenhang die Neigung von Frauen stecken, über Hierarchiegrenzen hinweg untereinander weniger kooperativ zu sein als Männer.

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Die Erwartung ist unangenehmer als der Schmerz selbst

Vorfreude ist die schönste Freude, heißt es ᄁ etwas Ähnliches gilt aber offenbar auch für den umgekehrten Fall: Die Erwartung von etwas Unangenehmen ist das Unangenehmste. Das legen die Ergebnisse „schockierender" Experimente nahe, die britische Forscher mit Freiwilligen durchgeführt haben. Die Probanden bevorzugten es, unangenehme Elektroschocks unmittelbar zu ertragen, als auf die Prozedur warten zu müssen, obwohl die sofortigen Schmerzen stärker waren als die aufgeschobenen.

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Neue Einblicke ins Gehirn

Unser Gehirn ist der Sitz unseres Bewusstseins und ein einzigartig komplexes Kunstwerk der Natur. Bis heute sind viele seiner Funktionen noch immer unerklärt. Hirnforscher haben nun in jahrelanger Arbeit gleich zwei neue Karten unseres Denkorgans erstellt. Eine gibt erstmals Einblick in die Genaktivität des Gehirns in einer entscheidende Phase unserer Entwicklung: im Mutterleib. Die zweite Karte ist der erste umfassende Atlas der Verknüpfungen in einem Säugetierhirn. Beide zusammen tragen dazu bei, die Komplexität und Funktionsweise unseres Denkorgans besser zu verstehen.

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Der Gesichtserkennung auf der Spur

Familienmitglieder, Freunde, Kollegen... ᄁ bekannte Mitmenschen erkennen wir hauptsächlich an den Merkmalen ihrer Gesichter. Sie prägen sich wie selbstverständlich in unser Gedächtnis ein und wir können sie sogar zuordnen, wenn sie einen ungewöhnlichen Ausdruck zeigen oder sich durch das Alter verändert haben. Bereits seit einiger Zeit sind Wissenschaftler dieser Fähigkeit auf der Spur.Tests mit zwei von Gesichtsblindheit betroffen Personen belegen nun: Es gibt spezielle Hirnfunktionen zur Erkennung von Gesichtern, bei der Wiedererkennung von anderen Objekten benutzt der Mensch offenbar andere neuronale Mechanismen.

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Legasthenie: Die Reihenfolge macht's

Intelligent und begabt, aber beim Lesen und Schreiben mangelhaft! Diese scheinbar paradoxe Kombination ist für fünf bis zehn Prozent der Menschen charakteristisch: Sie leiden unter einer Lese-Rechtschreib-Schwäche (Legasthenie). Zu den Ursachen dieser angeborenen Störung gibt es noch immer viele offene Fragen. Als ein Faktor gilt die mangelnde Fähigkeit, Kombinationen unterschiedlicher Sinneseindrücke zeitnah zu verarbeiten. Nun zeigt eine Studie, dass dabei offenbar die Reihenfolge eine Rolle spielt: Legastheniker haben demnach besonders Probleme bei der Verlagerung ihrer Aufmerksamkeit von Seh- zu Höreindrücken. Diese Erkenntnis sei für die Entwicklung von Lern-Strategien für Legastheniker wichtig, sagen die Forscher. Ihnen zufolge könnten aber auch Video-Spiele die Verarbeitungsleistung unterschiedlicher Sinneseindrücke trainieren.

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Die Turbo-Batterie

US-Forscher haben eine Batterie gebaut, die sich innerhalb von Sekunden wieder aufladen lässt. Dazu modifizierten sie einen Lithium-Ionen-Akku so, dass er Energie sehr viel schneller abgeben und aufnehmen kann als herkömmliche Varianten. Auf diese Weise verkürzt sich die Ladezeit, während die Leistungsdichte bei gleicher Speicherkapazität steigt, der Akku also bei Bedarf kurzfristig mehr Energie liefert. Besonders attraktiv wäre ein solches System für den Einsatz in Elektrofahrzeugen: Es ermöglicht eine gute Reichweite und stellt gleichzeitig spontan genügend Energie für eine ausreichende Beschleunigung zur Verfügung, erläutern die Wissenschaftler. Bis die neue Batterie allerdings tatsächlich eingesetzt werden kann, werden wohl noch mindestens zwei bis drei Jahre vergehen, schätzen die Forscher.

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Dumm durch Chemikalien?

Neurowissenschaftler schlagen Alarm: Sie warnen vor einer globalen, stillen Pandemie der schleichenden Vergiftung von Kindern durch Umweltchemikalien. Denn die Folgen seien bereits messbar: Eine fortschreitende Verdummung und stetige Zunahme von Verhaltens- und Entwicklungsstörungen bei Kindern und Jugendlichen. In ihrer Studie belegen die Forscher eine hirnschädigende Wirkung für elf Chemikalien, darunter Blei, Mangan, Quecksilber, Fluor- und Chlorverbindungen, sowie mehrere Pestizide und Lösungsmittel. Bisherige Zulassungstests erfassen zwar akute neurotoxische Wirkungen, die Folgen einer schleichenden Belastung im Mutterleib und der frühen Kindheit bleiben aber bisher meist unerkannt.

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Video: Roboter bauen nach Termiten-Art


Eine Horde Roboter baut gemeinsam ein Gebäude ohne konkrete Bauanweisungen oder externe Steuerung: Zu dieser verblüffenden Leistung sind neu entwickelte Termiten-Roboter von US-Forschern in der Lage. Die winzigen Baumeister der Natur waren tatsächlich auch das Vorbild der Entwickler: Ohne Bauleitung können Termiten komplexe Monumentalbauten errichten. Die Grundregeln ihrer Verhaltensweisen haben die Wissenschaftler erfolgreich auf ihre kleinen Bauarbeiter übertragen. Eines Tages könnten Bautruppen aus flexibel agierenden Termiten-Robotern beispielsweise Schutzdämme aus Sandsäcken errichten, so die Vision.

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Allzweckwaffe gegen das Altern?

Um den Zellschrott zu entsorgen, der sich Jahr für Jahr in unseren Zellen anhäuft, hat unser Körper eine hauseigene Müllabfuhr entwickelt: die Autophagie. Ihr wird Unglaubliches nachgesagt: Der Grazer Forscher Frank Madeo etwa hält sie für einen Jungbrunnen der Zellen, "der eine Art Allzweckwaffe gegen altersbedingte Erkrankungen zu sein scheint". Eine mangelhafte Autophagie könnte demnach an der Entstehung altersbedingter Erkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer-Demenz beteiligt sein. Um gesund zu altern, rät Madeo, den Großputz der Zellen durch Fastenkuren und Diäten anzuregen. Denn er hält Hungern für eine Art "Doping", das die Autophagie anregt. Damit hat er eine kontroverse Debatte ausgelöst.

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Blutverdünner ohne Risiko?

Herzinfarkt, Schlaganfall oder Lungenembolie sind Diagnosen, die weit oben auf der Liste der häufigsten Todesursachen stehen. Auslöser sind Blutgerinnsel, die eine Versorgung des betroffenen Organs behindern. Zur Behandlung der sogenannten thrombotischen Erkrankungen werden bislang Blutverdünner eingesetzt. Sie bergen aber ein Risiko: Heparin, Marcumar und Co beeinträchtigen im Verletzungsfall die Gerinnung, so dass lebensgefährliche Blutungen entstehen können. Offenbar gibt es nun aber Hoffnung auf ein neues Thrombose-Mittel, das dieses Problem umgeht: Ein deutsch-schwedisches Forscherteam hat einen Wirkstoff entwickelt, der Blutgerinnsel verhindert, ohne dabei die Blutungsneigung zu erhöhen. Bis zu seinem Einsatz wird es allerdings noch dauern.

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Operation statt Diät

Viele übergewichtige Menschen verzweifeln. Keine Diät, kein Sport – nichts hilft, um das Gewicht auf ein einigermaßen erträgliches Normalmaß zu reduzieren. In ihrer Not sehen inzwischen immer mehr Betroffene nur noch einen Ausweg: sich den Magen verkleinern zu lassen.
Zwischen 50 und 70 Prozent ihres Körpergewichts verlieren adipöse Menschen in den ersten zwölf Monaten nach dem Eingriff. Kein Wunder, dass sich die Zahl derer, die sich für eine Magenverkleinerung entscheiden, in Deutschland von 1800 im Jahr 2006 auf rund 6000 im Jahr 2011 erhöht hat. Denn auch die Blutdruck- und Blutfettwerte normalisieren sich, Atembeschwerden lassen nach und Gelenkschmerzen verschwinden. Außerdem lassen Studien vermuten, dass die sogenannte bariatrische Chirurgie als Präventionsmaßnahme gegen Diabetes geeignet ist. Doch es gibt auch kritische Stimmen, hat Burger herausgefunden. Einige Experten bezeichnen die zunehmende Zahl der Magenverkleinerungen als reine Geldmache und warnen zudem vor Nebenwirkungen. Neueste Untersuchungen zeigen nämlich, dass Operierte vermehrt zu Alkohol und Drogen greifen, dass ihre Suizidrate steigt und dass ihr Darmkrebsrisiko 10 Jahre nach dem Eingriff doppelt so hoch ist. Fazit: Auch die Adipositas-Chirurgie ist kein Wundermittel gegen Übergewicht.

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Wie Alkohol abhängig macht

Vermutung bestätigt: Nach dem Konsum von Alkohol schüttet das Gehirn Endorphine aus - Hormone, die glücklich machen. Bei Alkoholikern führt Alkohol zudem gleichzeitig zu einem starken Gefühl der Trunkenheit; ihr Gehirn hat offenbar gelernt, das Glücksgefühl mit den ethanolhaltigen Getränken zu verbinden. Wissenschaftler von der University of California in San Francisco konnten diesen Prozess nun erstmals direkt im menschlichen Gehirn nachweisen.

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Stress verändert Hirnsubstanz

Stress hinterlässt langfristige Spuren in Psyche und Gehirn – das ist schon länger bekannt. Ständige seelische Belastung macht beispielsweise anfälliger für Depression, Phobien, aber auch Demenz. Jetzt haben US-Forscher einen möglichen Grund dafür in Versuchen mit Ratten entdeckt: Wird das Gehirn mit Stresshormonen überflutet, entstehen im Hippocampus weniger neue Gehirnzellen. Stattdessen werden dort dauerhaft vermehrt Hüllzellen gebildet. Das aber hat langfristige Folgen, denn die Hüllzellschwemme stört unter anderem die Bildung neuer Verknüpfungen – und damit auch das Gedächtnis.

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Ein Apfel am Tag...

"An apple a day keeps the doctor away" - dieser Sinnspruch sollte schon im viktorianischen England zu mehr Obstkonsum und gesunder Ernährung animieren. Jetzt haben britische Forscher den Apfel auf die Probe gestellt: Sie untersuchten, wie positiv sich der tägliche Apfel auf den Blutfettwerte und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen auswirkt und ließen ihn damit gegen Cholesterin-senkende Mittel antreten. Ihr Fazit: Ob ein Apfel pro Tag oder eine Statin-Tablette - beides beugt den Gefäßerkrankungen ähnlich effektiv vor. Das Medikament aber hat deutlich mehr Nebenwirkungen.

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Wann frühkindliche Erinnerungen verblassen

"Weißt du noch wie der Weihnachtsbaum umgefallen ist und du ein Dreirad geschenkt bekommen hast?" Fragt man Kinder im Alter von drei Jahren nach solchen Ereignissen, können sie sich an sie erinnern und davon berichten. Doch waren die frühkindlichen Erfahrungen auch noch so spektakulär, im Erwachsenenalter sind sie in der Regel aus dem Gedächtnis völlig verschwunden. Experten sprechen in diesem Zusammenhang von der "kindlichen Amnesie". US-Forscher konnten nun erstmals dokumentieren, wann dieses Vergessen einsetzt: Mit etwa sieben Jahren purzeln die frühkindlichen Erinnerungen aus dem Gedächtnis. Gegen das Vergessen hilft, wenn das Kind diese Ereignisse öfters selbst erzählt hat.

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Von Cannabis, Geruchssinn und Heißhunger

Nach dem Kiffen werden oft kichernd Chipstüten und Schokoladenpackungen aufgerissen - Heißhunger ist eine typische Begleiterscheinung von Cannabiskonsum. Eine Studie an Mäusen verweist nun auf die Hintergründe dieses Effekts: Werden Cannabinoid-Rezeptoren des Riechsystems aktiviert, lösen sie verstärkt Geruchswahrnehmung und damit Hunger aus. Dieser Zusammenhang ließe sich möglicherweise gezielt zur Behandlung von Essstörungen nutzen, sagen die Forscher.

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Legasthenie: Die Reihenfolge macht's

Intelligent und begabt, aber beim Lesen und Schreiben mangelhaft! Diese scheinbar paradoxe Kombination ist für fünf bis zehn Prozent der Menschen charakteristisch: Sie leiden unter einer Lese-Rechtschreib-Schwäche (Legasthenie). Zu den Ursachen dieser angeborenen Störung gibt es noch immer viele offene Fragen. Als ein Faktor gilt die mangelnde Fähigkeit, Kombinationen unterschiedlicher Sinneseindrücke zeitnah zu verarbeiten. Nun zeigt eine Studie, dass dabei offenbar die Reihenfolge eine Rolle spielt: Legastheniker haben demnach besonders Probleme bei der Verlagerung ihrer Aufmerksamkeit von Seh- zu Höreindrücken. Diese Erkenntnis sei für die Entwicklung von Lern-Strategien für Legastheniker wichtig, sagen die Forscher. Ihnen zufolge könnten aber auch Video-Spiele die Verarbeitungsleistung unterschiedlicher Sinneseindrücke trainieren.

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Die 50 Highlights: Das Ranking der bdw-Experten

1964 erschien "Bild der Wissenschaft" zum ersten Mal. Seither ist Wegweisendes in Forschung und Technik geschehen. Der wichtigste technologische Durchbruch der letzten 50 Jahre ist das World Wide Web. Das ist das Ergebnis einer bundesweiten Expertenumfrage, die in der Jubiläumsausgabe der Zeitschrift veröffentlicht ist. Auf Platz 2 der Meilensteine in Forschung und Technologie folgt der Nachweis, dass die Erbsubstanz in jedem Lebewesen gleich funktioniert. Die erste Mondlandung der Menschen ist auf Platz 3 gekommen.

Auf den Plätzen vier bis zehn landeten: E-Mail - Mikroprozessor - Theorie der Plattentektonik - Zerstörung der Ozonschicht - Higgs-Boson - Kosmische Hintergrundstrahlung - Immunsystem des Menschen

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Wissenschaftliche Durchbrüche des Jahres 2013

Wissenschaftliche Jahresbilanz: Die Entdeckungen und Durchbrüche des Jahres 2013 stellt jetzt das Fachmagazin "Science" vor. Zur wichtigsten Entwicklung in der Wissenschaft wurde die Immuntherapie gegen Krebs gekürt. Bei diesem Ansatz wird erstmals nicht mehr direkt der Tumor mit chemischen Mitteln oder durch Strahlung angegriffen, sondern die Immunabwehr des Patienten wird so aufgerüstet, dass sie die entarteten Zellen erkennt und gezielt vernichtet. Mit unter den Durchbrüchen des Jahres sind aber auch das im Reagenzglas gezüchtete Minihirn, das Klonen eines menschlichen Embryos und Supernovas als kosmische Teilchenbeschleuniger.

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Urmenschen: Hungern als Ausnahme

Als Jäger und Sammler litten unsere Vorfahren nur selten unter Hungersnöten - Periodisches Fasten gilt als ein Rezept für erfolgreiches Abnehmen. Einschlägige Diätratgeber untermauern dies mit dem Argument, dass schließlich auch unsere als Jäger und Sammler lebenden Vorfahren oft hungern mussten. Zeitweilig nichts zu essen sei daher quasi eine Rückkehr zu unseren biologischen Wurzeln. Das allerdings entlarven britische Forscher jetzt als Irrglauben. Denn wie sie nachweisen, gab es bei Jägern und Sammlern sogar weniger Hungernöte als bei frühen Bauern. Periodisches Fasten war daher für sie genauso wenig normal wie für uns heute.

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Y-Chromosom bleibt erhalten

Geschlechtschromosom ist zwar geschrumpft, bleibt aber essenziell
Das männliche Y-Chromosom ist zwar klein, aber stabil: Obwohl es im Laufe der Evolution stark degradiert und geschrumpft ist, besteht keine Gefahr, dass es eines Tages komplett verschwindet. Denn eine neue Vergleichsstudie bestätigt, dass es 27 wichtige Gene gibt, die nur auf diesem Chromosom existieren und die auch nicht auf andere übertragbar sind. Als Folge sorgt die natürliche Selektion dafür, dass das männliche Geschlechtschromosom erhalten bleibt, so die Forscher im Fachmagazin "PloS Genetics".

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Universum: Kollaps vorprogrammiert?

Die Wahrscheinlichkeit für einen Phasenübergang des Kosmos ist größer als gedacht - Wird das Universum eines Tages kollabieren? Schon seit Jahrzehnten prognostizieren Modelle die Möglichkeit, dass der derzeitige Zustand des Universums zwar langlebig, aber nicht völlig stabil sein könnte. Diesen Theorien zufolge könnte es jederzeit kippen und die Form, in der wir es heute kennen, würde aufhören zu existieren. Jetzt haben Forscher diese Vorhersage durch neue Berechnungen bestätigt – und das Risiko für den totalen Zusammenbruch scheint sogar größer zu sein als ursprünglich gedacht.

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Erfindung mit Weitblick: Brille für einen Dollar

Weltweit benötigen 150 Millionen Menschen eine Sehhilfe, aber können sich keine leisten. Das brachte Martin Aufmuth auf eine Idee: In der Waschküche seines Hauses experimentierte der Realschullehrer mit verschiedenen Materialien und entwickelte eine Brille, die weniger als einen Dollar kostet. Die Linsen aus Polykarbonat werden durch ein Gestell aus leichtem Federstahldraht auf der Nase gehalten. Einen optischen Pep erhält die Brille durch zwei bunte Glasperlen am Bügel. Die günstige Sehhilfe wird mit einer speziell dafür entwickelten und robusten Biegemaschine in nur 10 bis 30 Minuten hergestellt – und das ganz ohne Strom.

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Bewegung hilft Demenzkranken

Immer mehr Menschen erkranken im Alter an einer Demenz. Bisher lässt sich dies nicht verhindern oder stoppen. Umso wichtiger sind daher Therapien, die den fortschreitenden geistigen Abbau verlangsamen und die Betroffenen so lange wie möglich ihren Alltag bewältigen lassen. Welche Wirkung Sport und gezielte Bewegung dabei haben, hat jetzt die Cochrane Collaboration in einer Metaanalyse überprüft. Ihr Fazit: Bewegung hält den Geist fit und kann auch dabei helfen, Alltagsfähigkeiten zu

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Hier schneiden: Bösartiges leuchtet

Alle Krebsnester müssen raus: Das ist das Ziel einer jeden Tumor-Operation, denn von der vollständigen Beseitigung allen Krebsgewebes hängen die Heilungschancen eines Patienten maßgeblich ab. Doch leider lässt sich Tumorgewebe nur schwer von gesundem unterscheiden. Selbst für erfahrene Chirurgen ist es deshalb schwer, alle bösartigen Stellen zu erkennen und wichtiges Gewebe, wie Blutgefäße oder Nerven nicht zu verletzen. Doch dabei könnte sie nun bald raffinierte Medizintechnik unterstützen. Deutsche Forscher haben ein Konzept entwickelt, das sowohl Bösartiges markiert, als auch Gewebe, das nicht verletzt werden sollte sichtbar macht.

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Auf's Bauchgefühl hören!

Man sollte sich gelegentlich auf sein Baugefühl verlassen – das ist manchmal der verlässlichste Ratgeber, heißt es. Offenbar trifft das auch im Fall von Partnerschaften zu. US-Forscher haben nämlich herausgefunden: Was Menschen über ihre Ehe und ihren Partner sagen, entspricht oft nicht ihrem Bauchgefühl. Die verborgene Einstellung ist diejenige, die Prognosen über die positive oder negative Entwicklung der Beziehung zulässt. Diese Zusammenhänge hat eine Langzeitstudie mit 135 Paaren aufgedeckt, bei der raffinierte psychologische Tests zum Einsatz kamen.

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Musikunterricht für nachhaltige Hirnleistung

"Als Kind hab ich mal Gitarre gelernt - doch ich habe schon ewig nicht mehr gespielt": Viele Menschen haben in ihrer Kindheit einige Jahre lang ein Instrument gespielt, doch das Musizieren im Laufe des Lebens wieder aufgegeben. War der Musikunterricht also vergebens? Offenbar nein, sagen nun US-Forscher. Auch wenn die musikalischen Fähigkeiten verblasst sind, blieb ein positiver Effekt auf die Hirnleistung zurück: Ältere Erwachsene, die im Kindesalter ein paar Jahre lang ein Instrument gespielt haben, sind schneller bei der Verarbeitung gehörter Sprache.

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Hirntraining durch "Super Mario"

Sie haben eigentlich keinen guten Ruf: Videospiele sind nur sinnlose Zeitverschwendung - so die weit verbreitete Ansicht. Doch offenbar haben "Super Mario", "Tetris" und Co dieses Urteil nicht verdient. Einige Studien haben bereits einen positiven Effekt bestimmter Videospiele auf das Gehirn nahegelegt und nun konnten deutsche Forscher konkret zeigen: Videospielen vergrößert Hirnbereiche, die für räumliche Orientierung, Gedächtnisbildung, strategisches Denken sowie Feinmotorik bedeutsam sind. Die positiven Effekte könnten auch bei der Therapie psychischer Störungen genutzt werden, sagen die Forscher.

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Geburt weckt Gehirn

Die Geburt ist eines der einschneidendsten Ereignisse im Leben eines Kindes: Plötzlich stürmen Unmengen neuer Sinneseindrücke auf das Neugeborene ein: helles Licht, Stimmen, Berührungen und eine unbekannte Umgebung. Um all dies verarbeiten zu können, macht das Gehirn direkt nach der Geburt einen Reifungsschub. Sehr schnell bilden sich wichtige Zentren der Reizverarbeitung. Ein Versuch japanischer Forscher mit Mäusen zeigt nun, dass dieser Schub nicht durch die Überflutung mit neuen Reizen ausgelöst wird, sondern durch die Geburt selbst.
Das bei der Geburt stattfindende Absinken des Hormons Serotonins sei der entscheidende Auslöser für den darauf folgenden Sprung in der Hirnentwicklung.

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