Nachrichten aus der Wirklichkeit - 2016

Auf dieser Homepage passiert großteils das, was bei den meisten atheistischen Sites passiert: Es wird dauernd von Gott und von Religion geredet. Weil das auf Dauer niemand aushält, hier eine Art Oase mit zusammengesammelten materiellen Meldungen aus der Realität.


Eine Schaltsekunde zum Jahreswechsel

2016 war die Silvesternacht eine Sekunde länger als sonst. Denn um 23:59:59 Uhr Weltzeit wird eine Schaltsekunde eingefügt. Diese Korrektur sorgt dafür, dass die Atomuhren und unsere durch die Erdrotation bestimmte Tageslänge im Gleichtakt sind. Denn unser Planet dreht sich im Laufe der Zeit allmählich immer langsamer, die Atomuhren jedoch laufen gleichmäßig weiter. Hätte man in den letzten gut 40 Jahren keine Schaltsekunden eingefügt, dann würden Weltzeit und "Erdzeit" heute 37 Sekunden auseinanderliegen.

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Überraschend: Wie Übergewicht träge macht

Es ist ein typischer Vorsatz fürs Neue Jahr: "Ich will trainieren, um abzunehmen". Warum er so oft scheitert, könnte von einem überraschend wirkenden Effekt beeinflusst sein, legt eine Studie an Mäusen nahe: Ursache für die mangelnde Bewegungsfreude von Übergewichtigen ist demnach nicht nur die erhöhte körperliche Schwerfälligkeit durch die übermäßigen Pfunde. Übergewicht scheint Veränderungen im Dopamin-Botenstoff-System hervorzurufen, was eine Neigung zu Inaktivität verursacht.
Der Forscher Alexxai Kravitz machte dazu einen Mäusetest: normal ernährte und überfütterte Mause reagierten wie oben beschrieben. Die Untersuchung des Nervensystems der Versuchstiere zeigte: Die übergewichtigen und inaktiven Mäuse besaßen im Vergleich zu den schlanken Kontrolltieren auffällige Veränderungen an den Dopamin-D2-Rezeptoren. "Vermutlich sind auch noch andere Faktoren beteiligt, aber das Defizit im Dopamin-Botenstoff-System ist ausreichend, um die mangelnde Aktivität zu erklären", sagt Co-Autorin Danielle Friend. Da viele körperliche Effekte bei unterschiedlichen Säugetieren in ähnlicher Weise vorkommen, liegt nahe, dass es den Zusammenhang auch beim Menschen gibt.

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Schlüssel zur Rückenmarks-Heilung entdeckt?

Eine schlecht reparierbare "Telefonleitung" verbindet unser Gehirn mit dem Rest des Körpers: Wird das Nervengewebe des Rückenmarks durchtrennt, droht bleibender Schaden - Querschnittslähmung. Doch das gilt erstaunlicherweise nicht für Zebrafische: Ihr Rückenmark regeneriert sich nach Verletzungen wieder. Forscher haben nun Einblicke in die Grundlage dieser Fähigkeit gewonnen - mit Potenzial für die Humanmedizin.
Unter Dutzenden von Genen, die bei den Verletzungen stark aktiviert wurden, identifizierten die Forscher sieben, die für die Produktion von Eiweißmolekülen zuständig sind, die von Zellen abgesondert werden. Eines dieser Proteine, der Wachstumsfaktor CTGF, erweckte ihr besonderes Interesse, CTGF gibt es nicht nur bei den Fischen: Der Mensch besitzt ein analoges Protein, CTGF scheint allerdings nicht allein ausreichend zu sein, um beim Menschen für eine Rückenmarksheilung zu sorgen. Der Knackpunkt könnte sein, wie CTGF kontrolliert wird. Experimenten an Mäusen könnten nun für Klärung sorgen.

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Rettung vor tödlichem Kohlenmonoxid

Es ist unsichtbar, geruchlos - und tödlich: An keinem anderen Gift sterben so viele Menschen weltweit wie an Kohlenmonoxid. Das Problem: Ein wirksames Gegenmittel fehlte bislang. Das hat sich nun geändert: US-Forscher haben ein Protein entwickelt, das dieses tödliche Gas effektiv und schnell bindet und so die Roten Blutkörperchen wieder für Sauerstoff freimacht. Mäuse haben die Forscher damit bereits vor dem sonst sicheren Tod gerettet.

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Kapsel mit Langzeit-Effekt

Je häufiger und zeitlich akkurater ein Medikament eingenommen werden muss, desto eher geht dies schief. Doch eine von US-Forschern entwickelte Kapsel könnte künftig dieses Problem lösen. Denn sie bleibt im Magen hängen und gibt dort ihren Wirkstoff gleichmäßig über Wochen oder sogar Monate hinweg ab. In ersten Tests mit Schweinen erwies sich das System bereits als verträglich und wirkungsvoll. Eingesetzt werden könnte die neuartige Kapsel beispielsweise für Mittel gegen HIV, Tuberkulose, neurodegenerative Erkrankungen und Malaria.

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Neues Puzzleteil im Legasthenie-Rätsel

Kinder mit Legasthenie haben besondere Probleme beim Lesen und in der Rechtschreibung. Warum das so ist und was im Gehirn der Betroffenen anders läuft, war bisher jedoch nur in Teilen klar. Jetzt haben US-Forscher ein wichtiges Puzzleteil im komplexen Legasthenie-Rätsel entdeckt: Das Gehirn von Legasthenikern kann sich weniger gut an die Eigenheiten wahrgenommener Reize anpassen. Es muss sich daher mehr anstrengen, schon bekannte Töne oder Formen zu verarbeiten.
Diese Erkenntnisse können erklären, warum es legasthenischen Kindern manchmal schwerer fällt, gesprochene Wörter korrekt zu verstehen oder neue Objekte zu erkennen - aber nicht immer. Je nach Situation kann das Gehirn den Mehraufwand durch die fehlende Anpassung durchaus kompensieren. Es muss sich dabei aber stärker anstrengen. Gerade beim Lesen, einer hochkomplexen Aufgabe, macht sich diese Zusatzbelastung des Gehirns dann bemerkbar. Beim Lesen müssen wir die Buchstaben erkennen, sie zu Worten zusammenfügen und diese dann auch noch mit einer Semantik verknüpfen. Auch der Klang des Wortes muss gelernt werden. Nach Ansicht der Wissenschaftler liegt es nahe, dass die mangelnde Fähigkeit zur neuronalen Anpassung diesen Prozess erschwert. Wie genau dies jedoch geschieht, wo beispielsweise eine Überlast zu Defiziten führt, muss nun noch geklärt werden.

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Vergessene Erinnerung kehrt zurück

Gerade noch gewusst und schon wieder vergessen? Dieses Erlebnis haben viele von uns wohl tagtäglich. Denn unser Kurzzeitgedächtnis sortiert überflüssige Informationen regelmäßig aus, um seinen begrenzten Speicherplatz nicht zu überlasten. Doch auch vermeintlich verschollene Erinnerungen können noch unbemerkt in unserem Zwischenspeicher schlummern - und unter bestimmten Bedingungen mit einer gezielten magnetischen Hirnstimulation wieder aktiviert werden, wie nun ein Experiment belegt. Diese neue Erkenntnis wirft eine gängige Theorie über das Kurzzeitgedächtnis über den Haufen.
Tatsächlich konnten sich die Probanden nach der Hirnstimulation wieder besser an den vermeintlich vergessenen Inhalt erinnern - obwohl die Neuronen zu diesem Zeitpunkt bereits keine gesteigerte Aktivität mehr zeigten. Informationen werden offenbar auch in einem latenten, stummen Zustand im Kurzzeitgedächtnis gespeichert und können durch einen gezielten Stimulus wieder abrufbar werden.

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Religiös Suchtkranke: Blick ins Gehirn von Gläubigen

Spiritualität und Religion spielen im Leben von Menschen eine wichtige Rolle. Jetzt zeigt eine Studie mit gläubigen Mormonen: Das Glücksgefühl in Phasen intensiver religiöser Gefühle wird unter anderem vom Belohnungszentrum im Gehirn hervorgerufen. Bei der spirituellen Erfahrung feuern ähnliche Neuronen wie bei Liebe, Sex, Glücksspiel oder auch Sucht.

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Kleiner Komet ganz groß

Die europäischen Sonden Rosetta und Philae stehen für einen großen Erfolg der Raumfahrt. So gründlich wie sie hat noch keine Sonde einen Kometen untersucht. Nach zehn Jahren Flug hatte das Tandem den Kometen Churyumov-Gerasimenko erreicht. Das Mutterschiff Rosetta umkreiste den Himmelskörper in einem Abstand von einigen Kilometern und fand zum Beispiel heraus, dass sich das Wasser der Kometen von dem auf der Erde unterscheidet. Das irdische Wasser muss daher eine andere Quelle haben. Philae ist im November 2014 auf der Oberfläche gelandet, kam aber leider im Schatten zum Stehen, so dass seine Mission schon nach der Pflicht endete, weil die Batterien nicht mehr aufgeladen werden konnten. Dabei hatten sich alle für die Kür gefreut. Am 30. September 2016 wird auch Rosetta auf dem Kometen landen und dann abgeschaltet werden. Einen ausführlichen Überblick gibt es auf "bild der wissenschaft".

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Ins rechte Licht gerückt

Längst sind Computer- und Magnetresonanztomografie (CT und MRT) zu unentbehrlichen Werkzeugen für Ärzte und Mediziner geworden. Allerdings bilden die Aufnahmen den menschlichen Körper noch nicht optimal ab. Der Grund: Die CT-Bilder sind nicht ausreichend gut ausgeleuchtet. Nun haben Forscher von Siemens eine Software entwickelt, die Bilddaten fotorealistisch und dreidimensional visualisiert. Die Technologie dazu haben sich die IT-Spezialisten aus der Filmindustrie geborgt.

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Vielversprechend: Schnelles Schnecken-Insulin

Erst nach mindestens 15 Minuten beginnen heutige Diabetes-Medikamente zu wirken. Wie Forscher nun berichten, könnte man diese Verzögerung möglicherweise deutlich reduzieren und zwar nach dem Vorbild des Insulins im Gift einer Meeresschnecke. Sie nutzt diesen Bestandteil, um Beutetiere durch Unterzuckerung schnell zu paralysieren. Den Analysen zufolge steckt in den Merkmalen des Schneckengift-Insulins großes Potenzial für die Entwicklung von Wirkstoffen zur schnelleren Einstellung des Blutzuckerspiegels beim Menschen.

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Wie gesund ist ein reges Sexleben im Alter?

Sex gilt als gesund - eigentlich. Denn der Geschlechtsverkehr bringt den Kreislauf auf Trab und sorgt für eine wahre Hormonschwemme. Gerade im Alter galt dies bisher als positiver Trainingseffekt für den Körper. Doch jetzt weckt eine statistische Studie Zweifel daran. Denn wie sie nahelegt, tut regelmäßiger, lustvoller Sex dem Herz-Kreislauf-System älterer Frauen zwar sehr gut. Ältere Männer jedoch haben bei einem regen Sexleben ein deutlich höheres Risiko für Herzinfarkte und Bluthochdruck.

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Neues Opioid-Schmerzmittel ohne Schattenseiten?

Bisher gibt es gegen starke Schmerzen nur eine wirksame Hilfe: Opioide. Doch diese Opium-Verwandten haben schwere Nebenwirkungen, sie können abhängig machen und Atemlähmungen hervorrufen. Jetzt hat ein Forscherteam erstmals einen Wirkstoff entwickelt, der genauso wirkt wie ein Opiat, aber keine seiner Nebenwirkungen hat. Der Clou daran: Die am Computer designte Substanz dockt spezifisch nur am schmerzlindernden Opioid-Rezeptor des Gehirns an.

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Technik und Training helfen Gelähmten auf die Beine

Bisher gab es für Querschnittsgelähmte kaum Hoffnung auf eine Heilung. Doch inzwischen eröffnen Fortschritte in Computertechnik und Robotik neue Chancen. Im Walk-Again-Projekt trainieren seit 2014 acht Querschnittsgelähmte mit einer Kombination von Neuro-Feedback, virtueller Realität und Roboter-Gehhilfen - und die Fortschritte sind erstaunlich: Nach einem Jahr des Trainings haben sie wieder Gefühl in ihren Beinen und können mit Hilfe eines Exoskeletts sogar laufen. Auch die Kontrolle über ihre Blase und ihren Darm erlangten sie teilweise zurück.

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Schnupfenmittel aus dem Meer

Verstopfte Nase, zugeschleimte Stirnhöhlen, nichts schmeckt mehr - Erkältungen haben in kühleren Zeiten Konjunktur. Bei jedem zehnten Europäer ist der Schnupfen aber nicht nach zwei Wochen erledigt, sondern wird zum Dauerzustand - eine chronische Sinusitis entsteht, eine Vereiterung der Nasennebenhöhlen. Antibiotika und Steroid-Sprays bringen bisher nur einigen Betroffenen Linderung. Jetzt haben britische Forscher eine neue Therapiemöglichkeit entdeckt - im Ozean. Denn dort produzieren Bakterien ein Enzym, das die schleimigen Biofilme in unseren Nebenhöhlen auflöst und die Erreger so beseitigt.

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Mit bitterer Frucht in den Kampf gegen Krebs

Wenn Krebspatienten regelmäßig ein Gläschen Grapefruitsaft trinken, können sie möglicherweise ihre Medikamentendosen und damit auch die Nebenwirkungen reduzieren. Darauf deuten jetzt die Ergebnisse einer Studie US-amerikanischer Forscher hin. Darin blieb der Effekt des Wirkstoffs Sirolimus gleich, wenn die Patienten nur noch ein Drittel der Dosis einnahmen und dafür jeden Tag zusätzlich ein Glas Grapefruitsaft tranken.

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Wie Alkohol abhängig macht

Vermutung bestätigt: Nach dem Konsum von Alkohol schüttet das Gehirn Endorphine aus - Hormone, die glücklich machen. Bei Alkoholikern führt Alkohol zudem gleichzeitig zu einem starken Gefühl der Trunkenheit; ihr Gehirn hat offenbar gelernt, das Glücksgefühl mit den ethanolhaltigen Getränken zu verbinden. Wissenschaftler von der University of California in San Francisco konnten diesen Prozess nun erstmals direkt im menschlichen Gehirn nachweisen.
Bei den Versuchen führte der Alkoholkonsum bei allen Probanden zur Ausschüttung der körpereigenen Opiate im Nucleus accumbens, der zum Belohnungszentrum des Gehirns gehört, und im Orbitofrontalen Cortex, der unter anderem für die Verhaltenssteuerung und die Regulation emotionaler Prozesse zuständig ist. Ebenfalls gemein hatten alle Probanden, dass sie sich mit der steigenden Menge der Endorphine im Belohnungszentrum besser fühlten. Das ist der erste direkte Beweis dafür, wie Alkohol den Menschen glücklich macht.
Der Anstieg der Endorphinmenge im Orbitofrontalen Cortex dagegen führte dazu, dass sich die Probanden betrunken fühlten - allerdings nur die Alkoholiker. Wir schließen daraus, dass sich durch die gleichzeitige Ausschüttung von Glückhormonen das Gehirn von starken Trinkern so verändert, dass die benebelnde Wirkung von Alkohol verstärkt als positiv empfunden wird. Das erklärt, wie Alkoholsucht entsteht.

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Graue Zellen auf Sparflamme

Normalerweise arbeitet unser Gehirn Tag und Nacht auf Hochtouren. Egal ob wir über einer komplizierten Denkaufgabe grübeln oder Tagträumen nachhängen - das Gehirn ist immer aktiv. Dafür benötigt es eine Menge Energie. Steht die nicht zur Verfügung, drohen die empfindlichen Nervenzellen Schaden zu nehmen. In solch einem Fall kann unser Denkorgan in einem gewissen Rahmen selbst die Notbeleuchtung einschalten. Wie dieser Energiesparmodus ausgelöst wird, haben nun britische Wissenschaftler herausgefunden. Das Gehirn kann demnach mithilfe eines bestimmten Signal-Eiweißes den Stoffwechsel der Nervenzellen drosseln und verbraucht dadurch weniger Energie und Sauerstoff. Mit diesem Protein könnte gezielt der Schaden im Rahmen eines Schlaganfalls gesenkt werden, glauben die Forscher von der University of Leeds.

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Zur Alzheimer-Diagnose: Immer der Nase nach!

Um die ersten Anzeichen einer Alzheimer-Erkrankung aufzuspüren, reicht möglicherweise ein Blick in die Nase: Dort scheinen sich nämlich bereits in einem sehr frühen Stadium der Demenz typische Ablagerungen anzusammeln, die sich mit einem speziellen Farbstoff sichtbar machen lassen. Entdeckt hat das ein Team aus Chemikern und Pathologen um den Darmstädter Boris Schmidt. Es sei also durchaus denkbar, dass man in Zukunft einem Patienten bei einem Verdacht auf Alzheimer ein Nasenspray mit dem entsprechenden Farbstoff verabreicht, sagt der Chemiker. Anschließend könnte dann mithilfe eines einfachen Endoskops nachgeschaut werden, ob die Ablagerungen vorhanden sind. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg: Bevor der Farbstoff auf diese Weise eingesetzt werden kann, müssen die Wissenschaftler ihn erst einmal auf Herz und Nieren prüfen.

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Atomisierte Datenspeicherung

So platzsparend wie möglich - so heißt die Devise bei der Entwicklung von digitalen Speichersystemen. Diese Minimalisierung haben Forschern nun auf die Spitze getrieben: Sie haben den Prototyp eines Speichersystems entwickelt, bei dem die Position eines einzelnen Chloratoms die Information von 0 oder 1 des Binärcodes repräsentiert. Die erreichte Daten-Dichte übertrifft alle momentan verfügbaren Speichersysteme bei weitem. Theoretisch wäre es damit möglich, alle Bücher der Menschheit auf einer Briefmarke abzuspeichern. Bis zur Marktreife des Systems sind allerdings noch Hürden zu überwinden.

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Testosteron-Therapie hilft älteren Männern

Hormontherapien sind umstritten, vor allem wenn es um das männliche Sexualhormon Testosteron geht. Nun haben US-Mediziner festgestellt, dass eine Behandlung mit dem Hormon gerade älteren Männern mit einem niedrigen Testosteron-Spiegel mehr sexuelle Leistung bescheren kann. Bei jüngeren Männern scheint sich dagegen nichts zu tun.
Wann ist ein Mann ein Mann? Mit Sicherheit wird er einer durch Testosteron. Das Hormon, das vor allem in den Hoden gebildet wird, sorgt bei Männern für die Entwicklung der sekundären Geschlechtsmerkmale, lässt die Muskeln wachsen und treibt die Produktion von Spermien an. Ebenso steigert es die Libido. Gerade deshalb nutzen Mediziner das Hormon für Therapien bei diversen Sexualstörungen, wie Problemen mit der Erektion oder dem Samenerguss.
Allerdings verzeichnen Forscher nicht in jedem Fall einen positiven Therapieeffekt. Wirkung zeigte eine solche Behandlung jedoch bei Männern über 65 Jahren, die einen niedrigen Testosteron-Spiegel im Blut aufweisen, so das Ergebnis einer Studie: Die Patienten bekamen mehr Lust auf Sex, hatten zudem öfter Geschlechtsverkehr, masturbierten häufiger und bemerkten, dass nachts ihr Penis erigierte.

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Früheres Frühjahr durch Nachtlicht

Unser künstliches Licht macht die Nacht vielerorts zum Tage. Das jedoch hat nicht nur Folgen für unsere innere Uhr und unsere Gesundheit, auch Tiere und Pflanzen werden durch dieses Störlicht beeinflusst. Jetzt zeigt eine Langzeitstudie: Sogar der Zeitpunkt, wann unsere Laubbäume im Frühjahr ausschlagen, verlagert sich unter Kunstlichteinfluss nach vorn. Steht ein Baum an einem von Nachtlicht geprägten Standort, bildet er im Frühjahr rund sieben Tage früher die ersten grünen Spitzen.

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Zika-Virus: Impfstoff rückt näher

Bisher gibt es gegen die grassierende Epidemie des Zika-Virus kein Heilmittel und auch keinen Impfstoff. Vorbeugen lässt sich nur, indem man die Stiche der potenziell virenübertragenden Mücken vermeidet. Jetzt jedoch ist einem internationalen Forscherteam ein entscheidender Durchbruch gelungen: Sie haben erstmals zwei Impfstoff-Kandidaten entwickelt, die Mäuse nach nur einer Spritze vollständig gegen das Zika-Virus schützten. Damit rückt ein Impfstoff gegen das Virus einen großen Schritt näher.

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Happy End für Alpträume und Ängste

Immer wieder zerstört der gleiche böse Traum die Nachtruhe oder traumatische Erinnerungen und Ängste überschatten den Tag... Was viele Betroffene nicht wissen: Es gibt eine wirksame Behandlungsmöglichkeit für diese Belastungen - die Imagery Rehearsal-Therapie. Man übernimmt dabei selbst die Regie über die problematischen Filme im Kopf und löst sie durch ein positives Ende auf.
Die Imagery Rehearsal-Therapie (IRT) ist schon länger im Einsatz, nun zeichnen sich jedoch die Effektivität und der Wirkmechanismus immer deutlicher ab. Das Verfahren könnte nun unter Betroffenen und Therapeuten noch deutlich mehr Aufmerksamkeit vertragen.

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Alarmierende Hörschäden bei Jugendlichen

Wenn Lautsprecher und Kopfhörer zu oft dröhnen... Aktuelle Studienergebnisse lassen befürchten, dass sich momentan viele Jugendliche permanente Hörschäden durch zu laute Musik zuziehen. Die Forscher warnen: Es könnte sich gerade eine "Generation Hörschaden" entwickeln.
Die Ergebnisse der Wissenschaftler aus Kanada und Brasilien basieren auf einer Untersuchung an 170 Jugendlichen im Alter von 11 bis 17 Jahren. Die Forscher erfassten zunächst durch Interviews deren Gewohnheiten bezüglich lauter Musik und Erfahrungen mit Auffälligkeiten beim Hörvermögen. Anschließend führten sie detaillierte Hörtests mit den jungen Probanden durch.
Grundsätzlich zeichnete sich bei den Interviews ab: Fast alle der Jugendlichen besaßen "riskante Hörgewohnheiten". Auf Partys, Konzerten und durch ihren persönlichen Musikkonsum waren sie oft kritischen Lautstärken ausgesetzt, sagen die Forscher. Mehr als die Hälfte der Probanden kannte außerdem das Phänomen, dass es ihnen nach einer lauten Musikerfahrung in den "Ohren pfeift". Dieser vorübergehende Effekt ist bereits ein Warnzeichen, sagen die Forscher. Doch ein Viertel der Probanden berichtete sogar von einem anhaltenden Tinnitus - einem Phantom-Pfeifen, Summen oder Klingeln in den Ohren, das normalerweise erst Menschen im späteren Leben plagt.

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Darmflora von Schwangeren prägt Babys

Es geht offenbar sogar schon vor der Geburt los: Eine Studie an Mäusen legt nahe, dass die Darmflora der Mutter schon beim Ungeborenen die Entwicklung des Immunsystems beeinflusst: Die Bakterien im Darm der Schwangeren erzeugen demnach Substanzen, die schließlich über die Plazenta auch das Baby erreichen. Sie mobilisieren dann das Immunsystem des Kindes und bereiten es auf die Mikroben-Invasion nach der Geburt vor, erklären die Forscher.
Lange stand der Kampf gegen krankheitserregende Bakterien im Fokus der Forschung, doch seit einigen Jahren hat sich dies drastisch geändert: Es wird zunehmend klar, wie wichtig die günstige Zusammensetzung der Bakteriengemeinschaften in und auf unserem Körper für die Gesundheit des Menschen ist. Vor allem für die frühe Entwicklung des Immunsystems scheint es wichtig zu sein, dass die richtigen mikrobiellen Untermieter ihre günstigen Effekte entfalten.

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Schlafmangel manipuliert unsere Esslust

Wenn wir nachts zu wenig geschlafen haben, sind wir am nächsten Tag nicht nur müde und unkonzentriert - der Schlafmangel verführt uns auch dazu, mehr zu Naschen als sonst. Woher dieser Heißhunger nach Snacks kommt, haben nun US-Forscher untersucht. Das überraschende Ergebnis: Schlafmangel erhöht den Pegel eines körpereigenen Cannabinoids im Blut. Dieser bindet an die gleichen Andockstellen wie der Haschisch-Bestandteil THC - und führt daher zu einer ähnlichen Appetitsteigerung.

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Dick und dicker

Vor zehn Jahren war es nur eine kurze Meldung, inzwischen ist das Thema in die Schlagzeilen gerückt. "Die Europäer werden immer dicker", schreibt die FAZ. Die Bild-Zeitung drückt es drastischer aus: "Europa droht die Fettsucht-Krise." In den USA ist die Situation eskaliert: Dort gelten inzwischen rund 28 Prozent der Erwachsenen als fettleibig oder adipös, haben also einen Body-Mass-Index (BMI) über 30, bei Schwarzen liegt der Prozentsatz sogar bei 35,5 Prozent. Die WHO hält Übergewicht für "eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts". Je nach Region sei es für 10 bis 13 Prozent der ­Todesfälle verantwortlich und verschlinge 2 bis 8 Prozent der Gesundheitskosten weltweit.

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Übergewicht: Fünf Prozent weniger reichen schon

Wer ein paar Kilogramm zu viel mit sich herumschleppt, der kennt das Problem: Nach einem vielversprechenden Anfang einer Ernährungsumstellung oder Diät stagniert das Gewicht. Die restlichen Fettpölsterchen wollen einfach nicht weichen. Jetzt gibt es für alle Übergewichtigen mit diesem Problem eine gute Nachricht: Nur fünf Prozent abnehmen reicht schon aus, um der Gesundheit einen großen Gefallen zu tun. Jedes Kilo darüber hinaus ist zwar schön, bringt aber gar nicht mehr so viele gesundheitliche Vorteile, wie eine Studie nahelegt.

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Immunstark durch Viren-Überbleibsel im Erbgut

Wir sind ein bisschen Viren: Etwa acht Prozent des menschlichen Erbguts stammen von Erregern, die einst unsere entfernten Vorfahren geplagt haben. Über diese genetischen Überbleibsel haben US-Forscher nun Erstaunliches herausgefunden: Die ursprünglich virale DNA avancierte im Laufe der Evolution offenbar zu einem Teil des Waffenarsenals unseres Immunsystems.

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Babylonische Astronomen nutzten Geometrie

Über 2000 Jahre alte Keilschrifttafeln haben ein spannendes Geheimnis preisgegeben: Bereits die Sternkundler der Babylonier nutzten Methoden der Geometrie. Sie berechneten die Entfernungen, die der Planet Jupiter am Himmel zurücklegt, anhand der Fläche eines Trapezes, berichtet der Wissenschaftshistoriker Mathieu Ossendrijver von der Humboldt-Universität zu Berlin. Vergleichbare Berechnungsstrategien galten bisher als eine mathematische Entwicklung des 14. Jahrhunderts.

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Champagner vom Meeresgrund

Champagner gilt noch heute als ein besonders edles Weingetränk - und das war auch schon im 19. Jahrhundert so. Vor rund 170 Jahren jedoch sank ein Schiff mit einer Ladung des Luxusgetränks an Bord in der Ostsee - und konservierte bis heute 186 Flaschen feinsten Champagners aus jener Zeit. Forscher haben diesen Champagner nun erstmals verkostet und seine chemische Zusammensetzung analysiert. Ihre Ergebnisse liefern neue Erkenntnisse über die damalige Weinherstellung, erlaubt aber auch Rückschlüsse darauf, wohin das Schiff damals seine Fracht bringen sollte.
In der Verkostung bekamen Champagnerexperten Proben von drei der Flaschen aus dem Schiffswrack, darunter zwei Veuve Clicquot und ein Juglar, sowie Proben von drei modernen Champagner aus den Jahren 1950, 1980 und 2011. "Zuerst wurden die Ostseeproben mit Begriffen wie 'tierische Noten', 'nasse Haare', 'Reduktion' und manchmal 'käsig' beschrieben", berichten die Forscher. Das sei typisch für Wein, der lange unter Sauerstoffabschluss gelagert worden sei. Die käsigen Noten deuten zudem auf eine unvollkommene Vergärung der Säuren durch Milchsäurebakterien und Hefen. Als der Wein aber einige Zeit in einem Glas geschwenkt worden war, um ihn Sauerstoff aufnehmen zu lassen, bekam er einen deutlich angenehmeren Geschmack. Die Experten beschrieben Hauptaromen nun als fruchtig, blumig, aber auch würzig, rauchig und lederartig. Letzteres führen die Forscher darauf zurück, dass der Champagner damals vor der Flaschengärung in Holzfässern vorgegärt wurde.
Im Alkoholgehalt und in der Süße weicht der alte Champagner von dem heute Üblichen ab: Er enthält nur rund 9,5 Volumenprozent Alkohol, heute sind es meist 12,3 Prozent. Das auffallendste Merkmal des Ostsee-Champagners aber ist sein außergewöhnlich hoher Zuckergehalt. Denn er liegt bei mehr als 140 Gramm Zucker pro Liter - fast dreimal so hoch wie heute üblich. Um diese Süße zu erreichen, gaben die Winzer damals nach der Gärung Sirup in den Champagner.

Anmerkung: in Österreich machte man das vor einigen Jahrzehnten ähnlich: man gab ein süß schmeckendes Frostschutzmittel in zu trockene Weine...

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Gelähmter kann Hand wieder bewegen

Noch vor vier Jahren war Ian Burkhart vom Hals abwärts gelähmt, jetzt kann er seine rechte Hand wieder bewegen und sich selbstständig etwas zu trinken einschenken. US-Forscher haben dies durch einen elektronischen Bypass ermöglicht: Eine digitale Datenleitung überbrückt das durchtrennte Rückenmark des Gelähmten. Über sie senden in seinem Gehirn eingepflanzte Elektroden Bewegungsbefehle an eine Elektrodenmanschette um seine Armmuskeln.

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Sonne fürs Auge

Viele Menschen verbinden Kurzsichtigkeit mit Intellekt: Das Klischee vom Brille tragenden Bücherwurm ist weit verbreitet. Sind kurzsichtige Menschen tatsächlich intelligenter? So einfach ist das zum Glück nicht. "Myopie hat in erster Linie mit Bildung zu tun, nicht mit Intelligenz", sagt Norbert Pfeiffer von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im April-Heft von bild der wissenschaft. Er und sein Team haben herausgefunden, dass Menschen, die einen hohen Bildungsabschluss haben, besonders oft kurzsichtig sind. Die Ursache ist offenbar ein Mangel an Tageslicht: Wer viel Zeit am Schreibtisch, in Hörsälen oder Bibliotheken verbringt, dessen Auge wächst in die Länge - es wird kurzsichtig.
"Sind Kinder täglich zwei Stunden draußen, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sie kurzsichtig werden, um mehr als die Hälfte", sagt Frank Schaeffel vom Zentrum für Augenheilkunde des Universitätsklinikum Tübingen.

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Haut aus dem Labor

Bisher kann bei starken Verbrennungen und anderen großflächigen Hautverletzungen nur eine Transplantation helfen. Das aber erfordert die Entnahme eines Hautstücks an anderer Stelle des Körpers. Jetzt haben Forscher erstmals erfolgreich Haut aus Stammzellen im Labor gezüchtet. Im Gegensatz zu früheren Versuchen umfasst sie alle drei Hautschichten sowie Haarfollikel und Schweißdrüsen. Das eröffnet neue Möglichkeiten, Verbrennungsopfern oder Menschen mit Haarausfall zu helfen, so die Forscher.

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Zika-Virus: Struktur entschlüsselt

Im Kampf gegen das Zika-Virus haben US-Forscher einen wichtigen Fortschritt erzielt: Es gelang ihnen erstmals, die genaue Struktur des Erregers und seiner Proteinhülle zu entschlüsseln. Dabei zeigte sich, dass sich das Zika-Virus nur in einem Oberflächenprotein von verwandten Erregern wie dem Dengue-Virus unterscheidet. Diese Stellen könnten erklären, warum das Virus bis in das Gehirn Ungeborener vordringen kann. Gleichzeitig liefern sie einen Ansatzpunkt für die Entwicklung von Gegenmitteln oder Impfstoffen gegen die Zika-Epidemie.

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Potenzial für ein Unisex-Verhütungsmittel

Endspurt! Warum Spermien in der Nähe der Eizelle den für die Befruchtung entscheidenden Turbogang einlegen, hat nun ein US-Forscherteam aufgedeckt. Störungen dieses Mechanismus könnten Fälle männlicher Unfruchtbarkeit erklären. Außerdem bietet die Entdeckung nun einen Ansatzpunkt zur Entwicklung von Verhütungsmitteln, die beide Geschlechter einsetzen können.

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Möglicher Drahtzieher des Appetits entdeckt

"Jetzt hab ich genug - ich bin satt!" Welche Prozesse im Gehirn stecken hinter diesem Gefühl? In diese Frage könnten Forscher nun wichtige Einblicke gewonnen haben. Ihre Versuche an Mäusen legen nahe, dass ein spezielles Enzym im Gehirn die Mengen bei der Nahrungsaufnahme beeinflusst: Ohne diesen Wirkstoff, fraßen die Versuchstiere übermäßig viel und wurden fettleibig. Wurde das Wirkprinzip des Enzyms hingegen künstlich stimuliert, schränkten die Mäuse ihre Portionen ein. Falls beim Menschen das gleiche Regulationskonzept existiert, könnte es Ansatzpunkte für neue Therapiemöglichkeiten bieten, sagen die Forscher.

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Hoffnung auf Heilung von HIV wächst

Eine HIV-Infektion bedeutet heutzutage kein Todesurteil mehr. Mithilfe von Medikamenten kann der Ausbruch der Immunschwäche AIDS unterbunden werden. Doch um den Virus vollständig im Körper zu tilgen, dafür existiert noch kein Präparat. Der Grund: Der Erreger nistet sich im Erbgut befallener Körperzellen ein - und schlummert dort, bis er aktiv werden kann. Genau dieses Verhalten des HI-Virus machen sich Forscher zunutze. Sie entwickelten eine genetische Schere, die die HIV-DNA aus infizierten Zellen herausschneidet. Dies gelang amerikanischen Forschern bereits 2014 an menschlichen Zellkulturen, jetzt wollen deutsche Wissenschaftler mit derselben Methode auch Patienten heilen.

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Diabetes: Magenzellen als Insulin-Produzenten

Bisher müssen sich Menschen mit schwerem Diabetes Insulin meist spritzen. Jetzt haben Forscher eine Methode entwickelt, mit der sich die körpereigene Insulinproduktion wiederherstellen lässt. Sie funktionierten dafür Zellen des Magenausgangs so um, dass sie zu Insulin-produzierenden Betazellen wurden. Pflanzten sie Mäusen die aus diesen Zellen gezüchteten Miniorgane ein, übernahmen diese erfolgreich die Regulation des Blutzuckerspiegels. In diesem Ansatz sehen die Forscher Hoffnung auch für eine Therapie des Diabetes beim Menschen.

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Leben auf minimales Erbgut reduziert

Vom riesigen Blauwal bis zum mikroskopischen Bakterium - der Bauplan aller Lebewesen ist durch die Abfolge von vier Basenpaaren in ihrem Erbgut codiert. Nun haben Forscher das bisher kleinste Genom synthetisiert, das Leben ermöglichen kann: 531.000 Basenpaare, die 473 Gene bilden, können einem Bakterium demnach noch einen Stoffwechsel und Vermehrungsfähigkeit verleihen. Von rund einem Drittel dieser Gene ist allerdings die Funktion noch unbekannt. Anhand des neuen Bakteriums mit dem Minimal-Genom wollen die Forscher nun die Grundlagen des Lebens weiter entschlüsseln.

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Erstes Gen für graue Haare entdeckt

Ob blonde Lockenpracht, dunkles, glattes Haar oder eher dünne Matte: Unser Kopfhaar ist enorm variantenreich. Jetzt hat ein internationales Forscherteam gleich mehre neue Gene identifiziert, die das Aussehen unserer Haare prägen. Unter ihnen ist auch die erste bekannte Genvariante für graues Haar. Sie könnte der Grund dafür sein, dass bei manchen Menschen die Pigmentproduktion vorzeitig aufhört und sie früh ergrauen.

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Wie Computer, Smartphones und Co unseren Körper belasten

Es zwickt im Genick, schmerzt im Handgelenk... Wer stundenlang moderne Medien-Geräte bedient, den plagen häufig Verspannungen und Gelenkbeschwerden. Wie sie entstehen, offenbart nun ein neues Verfahren deutscher Entwickler. Es simuliert naturgetreu, welche Muskeln und Gelenke von IT-Geräten besonders beansprucht werden. Produktdesigner und Arbeitsmediziner könnten von diesem System profitieren.

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Computer schlägt Go-Profi

Das chinesische Brettspiel Go gilt als eines der komplexesten überhaupt. Im Gegensatz zu Schach hielt man es daher für zu schwer, um von einem Computer beherrscht zu werden - zumindest nicht auf hohem Niveau. Doch jetzt hat uns eine künstliche Intelligenz eines Besseren belehrt: Das Programm AlphaGo schlägt nicht nur alle bisherigen Go-Computer um Längen, es hat sogar den europäischen Meister im Go besiegt - und das mit 5:0.

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Online-Gerüchten auf der Spur

Über die sozialen Medien verbreiten sich Nachrichten oft in Windeseile - egal, ob es sich um seriöse Meldungen handelt oder bloße Verschwörungstheorien. Was letztere so unausrottbar macht und wie und von wem seriöse und unseriöse Meldungen bei Facebook geteilt werden, haben Forscher nun nachverfolgt. Dabei zeigte sich unter anderem: Die Halbwertszeit von seriösen Wissenschafts-Meldungen ist meist nur kurz, Gerüchte und Verschwörungstheorien gewinnen dagegen mit der Zeit immer mehr an Wucht.

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Ohne Einstein kein Navi

Auf dem Weg in einen Skiort namens La Plagne in den französischen Alpen war ein belgischer Busfahrer im März einen Umweg von etwa 1200 Kilometern gefahren, bevor er mit 24-stündiger Verspätung ans Ziel gelangte. Allzu gerne hätte der Fahrer dem Navigationsgerät die Schuld gegeben, doch das funktionierte einwandfrei. Es hatte ihn lediglich zu dem am Fuße der Pyrenäen gelegenen Ort Plagne gelotst - ein schlichter Eingabefehler also. Nein, aus physikalischer Sicht ist auf die Navis Verlass. Allerdings würden sie nie ans Ziel führen, hätte Einstein nicht seine genialen Ideen gehabt.
Denn ohne Kenntnis der Speziellen und Allgemeinen Relativitätstheorie funktionieren Navis nicht. Die Geräte benötigen das Global Positioning System GPS. Es basiert auf einer Armada von 24 Satelliten, die in einer Höhe von 20.000 Kilometern um die Erde kreisen. Die Satelliten sind mit Atomuhren ausgestattet und senden unablässig die Parameter ihrer Bahn sowie Zeitsignale zur Erde.
Ein GPS-Empfänger registriert die Signale von mindestens vier fliegenden Atomuhren gleichzeitig und errechnet deren Laufzeit. Daraus bestimmt er die Entfernung der Satelliten. Die Umlaufbahnen sind genau bekannt, sodass der Empfänger seine eigene Position relativ zu den Satelliten berechnen kann. Dieses Verfahren entspricht demjenigen eines Geodäten, der durch Triangulation das Land vermisst. Es funktioniert überall - egal ob man nach Einöllen, Eindhoven oder Hovingham will. Nur in den Polarregionen gibt es Probleme.

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Der Durchbruch des Jahres 2015

Wie in jedem Jahr hat die Redaktion des Fachmagazins "Science" auch für 2015 die wissenschaftlichen Highlights des Jahres gekürt. Der größte Durchbruch ist demnach die Genschere "CRISPR". Denn mit dieser Methode gibt es erstmals ein Werkzeug, mit dem sich das Erbgut eines Organismus einfach, gezielt und erschwinglich manipulieren lässt. Das eröffnet der Biomedizin ganz neue Chancen, macht aber auch ethisch bedenkliche Eingriffe erschreckend einfach.
Lange Zeit war das Verändern oder Editieren von Genen im Erbgut eine ziemlich mühsame und teure Angelegenheit. Denn dazu musste exakt das richtige Genstück ausgeschnitten und gegebenenfalls ersetzt werden - eine Leistung, die wegen der mangelnden Treffsicherheit solcher Methoden häufig schiefging. Gerade Studien zur Gentherapie kämpften mit unerwünschten Krebsfällen und anderen Nebenwirkungen. Doch dann entdeckten Forscher vor einigen Jahren einen Mechanismus, durch den Bakterien sich gegen Virenangriffe wehren: sogenannte "Clustered Regularly Interspaced Short Palindromic Repeats" in ihrem Erbgut - kurz CRISPR. Diese Genabschnitte besitzen zusammen mit dem Enzym Cas9 die Fähigkeit, fremde DNA-Sequenzen gezielt an eine ganz bestimmte Stelle des Erbguts einzubauen. Den Bakterien dient CRIISPR/Cas9 als eine Art Gen-Gedächtnis für vergangene Virenangriffe.
Für Genetiker und Biotechnologen aber ist es das Werkzeug, auf das sie schon lange gewartet haben. Es ist präzise, günstig und so einfach einzusetzen, dass selbst Gentechnik-Laien den Dreh schnell raus haben. Längst gibt es sogenannte "Biohacker", die im heimischen Garagenlabor an lebenden Zellen herummanipulieren - kein sehr beruhigender Gedanke. Forscher vergleichen die Bedeutung dieser Methode mit der des Volkswagen für die Automobil-Industrie - sie wird zur Allerweltstechnologie. Der medizinischen Forschung eröffnet CRISPR völlig neue Möglichkeiten. Schon haben Forscher mit seiner Hilfe Krankheitsgene aus Mäuse-Erbgut entfernt, virenresistente Schweine gezüchtet und Stechmücken ein Gen eingeschleust, das sie zu ungeeigneten Wirten für den Malaria-Erreger macht.

Weiteres über wissenschaftliche Highlights des Jahres:

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Geschenke: Welche Freude hält länger an?

Weihnachten ist vorbei und die Geschenke sind ausgepackt. Aber was nun? Wie lange hält die Freude über die Bescherung an und welche Geschenke sorgen nachhaltiger für Freude? Genau diese Frage haben kanadische Forscher untersucht. Ihr Ergebnis: Materielle Gaben sind besser als ihr Ruf. Denn im Gegensatz zu früheren Annahmen machen sie nicht weniger Freude als ein schönes Erlebnis - sie ist nur etwas anders verteilt.

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Spekulationen über mysteriösen Urmenschen

Am Ende der Eiszeit waren alle archaischen Menschenformen schon längst von der Erde verschwunden - so die aktuelle Lehrmeinung. Doch nun stellen Untersuchungsergebnisse eines Oberschenkelknochens aus der chinesischen Maludong-Höhle diese Grundannahme in Frage. Das 14.000 Jahre alte Fossil weist offenbar Merkmale auf, die typisch für Homo habilis waren, der eigentlich bereits vor 1,5 Millionen Jahren ausgestorben sein soll. Den Forschern zufolge wäre eine mögliche Erklärung: Im Südwesten Chinas existierte noch lange eine mysteriöse Urmenschenform parallel zum modernen Menschen.

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Das rote Gold

Palmöl ist billig und vielseitig einsetzbar. Das Problem dabei ist aber: Für die Produktion des roten Öls werden weltweit immer mehr wertvolle Regenwälder abgeholzt, um Anbauflächen zu gewinnen. Doch es geht auch anders. Nachhaltiger Anbau ist möglich, wie bdw-Autorin Edith Luschmann in der aktuellen Ausgabe von bild der wissenschaft schreibt. Auf der Tequendema-Plantage in der Region Magdalena an der Karibikküste des Landes steht auf gut 1000 Hektar zwar auch Palme an Palme, jedoch leben hier auch zahlreiche Tiere und es wachsen Farne, Gräser, Büsche und Kletterpflanzen. Das gelingt, weil die Fläche streng ökologisch bewirtschaftet wird und das Palmöl als Bio-Öl in alle Welt verkauft werden kann - ein vielversprechendes Konzept.

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Computerchip vereint Licht und Elektronen

Zwei in einem: Forscher haben erstmals einen Mikroprozessor entwickelt, der elektronische und photonische Bauteile auf einem Chip vereint. Der große Vorteil: Der bisherige Flaschenhals externer Umwandler fällt weg und der Chip verarbeitet und überträgt Daten bis zu 50 Mal schneller als herkömmliche Prozessoren. Hinzu kommt, dass er dafür nur einen Bruchteil der Energie benötigt. Das könnte der Beginn einer neuen Ära sein, so die Forscher im Fachmagazin "Nature".

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Zufallsfund: Historische Himmelsaufnahmen entdeckt

Überraschender Fund im Keller: Durch Zufall hat ein dänischer Forscher einen wahren Schatz an historischen Himmelsaufnahmen entdeckt. Die astronomischen Fotoplatten lagen gut 100 Jahre lang vergessen im Keller des Kopenhagener Niels Bohr Instituts. Unter ihnen ist einer von nur zehn Abzügen der berühmten Sonnenfinsternis von 1919, aber auch frühe Aufnahmen des Mondes, des Orionnebels und eine Aufnahme des Jupiter aus dem Jahr 1896.

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Beschirmtes Herz

Allein in Deutschland leiden etwa 1,8 Millionen Menschen an Vorhofflimmern, der häufigsten Herzrhythmusstörung. Dieses Zittern der Vorhöfe kann so weit gehen, dass das Herz mit bis zu 160 Schlägen in der Minute rast, Patienten bekommen Atemnot und Panikattacken. Und: Vorhofflimmern verursacht Schlaganfälle bei rund 30.000 Menschen pro Jahr, weil sich das unregelmäßig schlagende Herz nicht mehr richtig entleert und sich in den Vorhöfen Blutgerinnsel bilden. Wenn sich diese lösen und ins Gehirn gelangen, können sie eine Arterie verschließen. Viele Betroffene müssen daher vorbeugend Blutverdünner einnehmen. Doch jetzt haben Mediziner eine neue Therapie entwickelt: einen Schirm fürs Herz. Dieser Schirm soll die Einnahme von Blutverdünnern überflüssig machen. Dabei handelt es sich um ein Implantat aus einer Nickel-Titan-Legierung, das eine Ausstülpung des linken Vorhofs verschließt, in der sich die verhängnisvollen Blutgerinnsel besonders häufig bilden.

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Grauer Star: Bald Tropfen statt OP?

Bisher hilft gegen den Grauen Star nur eine Operation, ein Medikament gegen die Eintrübung der Augenlinse gibt es nicht. Doch das könnte sich ändern: US-Forscher haben nun ein Molekül aufgespürt, das die Linsenproteine im Auge an der Verklumpung hindert und sogar bereits bestehende Klumpen wieder auflösen kann. In Versuchen mit Mäusen und mit menschlichen Augenlinsen klarte sich dadurch die Linse auf und die Trübung ließ nach. Nach Ansicht der Forscher könnte dies ein vielversprechender erster Schritt hin zu einem Arzneimittel gegen den Grauen Star sein.

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Blinde unter Strom

Etwa 17 000 Menschen erblinden jedes Jahr allein in Deutschland. Deshalb arbeiten Wissenschaftler schon seit längerer Zeit fieberhaft an Therapien, diesen Patienten ihr Augenlicht wiederzugeben - mit ersten erstaunlichen Erfolgen. So hat beispielsweise der Augenheilkundler Eberhart Zrenner von der Universität Tübingen einen Seh-Chip entwickelt, mit dem Blinde, die an Retinitis pigmentosa leiden, wieder etwas sehen. Von dieser degenerativen Netzhauterkrankung sind weltweit rund drei Millionen Menschen betroffen. Auch Menschen, die an Grauem oder Grünem Star leiden, dürfen hoffen. Hier verfolgen die Mediziner andere Therapieansätze, etwa die Stimulierung des visuellen Kortex im Gehirn oder eine spezielle Behandlung mit Wechselstrom.

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Gewicht prägt das Spermien-Erbgut

Eine schwangere Frau isst für zwei, heißt es - doch möglicherweise könnte das auch für angehende Väter gelten, berichten Forscher: Das Körpergewicht des Mannes beeinflusst das Erbgut seiner Spermien, ergab ihr Vergleich von Samenzellen schlanker und übergewichtiger Männer. Die übermäßigen Pfunde scheinen dabei mit der Veränderung von epigenetischen Elementen an Erbanlagen verknüpft zu sein, die mit der Appetitkontrolle zu tun haben. Dies könnte erklären, warum Kinder beleibter Väter Statistiken zufolge selbst zu Übergewicht neigen.

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Unterschätzter Vitamin D-Bedarf?

Wenig Tageslicht und man bleibt eher zuhause: Im Winterhalbjahr gelangt vergleichsweise wenig Sonne an unsere Haut, wodurch sich deutlich weniger Vitamin D in ihr bilden kann. Da es besonders für den Knochenaufbau wichtig ist, bekommen Menschen mit Neigung zu Osteoporose im Winter häufig Vitamin-D-Ergänzungsmittel verschrieben. Doch die bislang empfohlenen Mengen könnten dabei nicht ausreichend zu sein, legen nun die Ergebnisse einer Knochenabbau-Analyse nahe.

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Darmflora gegen Asthma

Das Atmen fällt schwer: Asthma ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen bei Kindern der westlichen Industrieländer. Jetzt haben Forscher jedoch eine ermutigende Entdeckung gemacht: Möglicherweise kann das Verabreichen von bloß vier Gattungen von Darmbakterien dazu beitragen, Kinder vor Asthma zu schützen. Denn wenn diese Mikroben einem Säugling in den ersten drei Lebensmonaten fehlen, dann steigt sein späteres Asthmarisiko deutlich an, wie ihre Studie belegt. Im Tierversuch hat die "Bakterienimpfung" gegen Asthma schon funktioniert. Jetzt muss getestet werden, ob das auch beim Menschen klappt.

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Homosexualität im Spiegel der Epigenetik

Manche fühlen sich eben zum gleichen Geschlecht hingezogen - Homosexualität ist eine Facette menschlichen Sexualverhaltens, die auch das Interesse der Wissenschaft weckt: Wie entsteht die gleichgeschlechtliche Orientierung? Studien legen bereits nahe, dass dabei Schaltersysteme im Erbgut - sogenannte epigenetische Faktoren eine Rolle spielen. Dies bestätigen nun US-Forscher: An bestimmten epigenetischen Mustern lässt sich die sexuelle Orientierung von Männern mit 70-prozentiger Genauigkeit erkennen, berichten sie auf einem Kongress.

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Physiker konstruieren ersten "Tarnmantel"

Ultradünnes Metamaterial könnte selbst große Objekte im sichtbaren Licht verbergen - Harry Potter lässt grüßen: US-Forscher haben erstmals eine Tarnkappe entwickelt, die nur aus einer ultradünnen Materialschicht besteht. Selbst unregelmäßig geformte Objekte werden unsichtbar, wenn sie unter dieser Tarndecke liegen. Das Spannende daran: Der neuartige Tarnmantel könnte ohne Probleme sogar in metergroßen Bahnen hergestellt werden und dann selbst große Objekte verhüllen, wie die Forscher im Fachmagazin "Science" berichten.

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Ig-Nobelpreise 2015 verliehen

Sie bringen die Menschen erst zum Lachen, dann zum Nachdenken: Am 17.9.2015 wurden zum 25. Mal die Ig-Nobelpreise verliehen (Ig steht für ignoble). Ausgezeichnet wurde unter anderem die Erkenntnis, dass Küssen und Sex allergische Hautausschläge lindern, dass das nachfragende "Häh" in allen Sprachen existiert und dass alle Säugetiere nahezu gleich lange zum Urinieren brauchen. Ebenfalls prämiert: Schmerzhafte Selbstversuche dazu, wo ein Bienenstich am meisten schmerzt.

Tierischer Urin, Dino-Hühner
Den Physik-Ig-Nobel erhielten die US-Forscherin Patricia Yang und ihre Kollegen für ihre Studie dazu, ob und wie die Körpergröße bei Säugetieren die Dauer des Urinierens beeinflusst. Ihr Ergebnis: Egal ob Elefant oder Chiwawa, alle benötigen ungefähr 21 Sekunden plus minus 13 Sekunden.

Küssen und Sex gegen Allergien
Den Ig-Nobelpreis für Medizin bekommt zur Hälfte Hajime Kimata aus Japan für mehrere Studien, die die Wirkung von intensivem Küssen und Sex auf Allergien untersuchten. Wie sich in den erotischen Experimenten zeigte, lindert sowohl Küssen als auch Sex allergische Hautauschläge. Küssen mindert darüber hinaus die an der Allergie entscheidend beteiligten IgE-Antikörper im Blut, wie Kimata herausfand.

Ig-Nobelpreis für Physiologie und für Entomologie:
Wo tun Bienenstiche am meisten weh? Am schmerzhaftesten ist der Bienenstich an der Oberlippe, dem Nasenloch und dem Penis.

Das nützliche "Häh?" und Bestechung auf andere Art
Den Literatur-Ig-Nobelpreis erhielten Mark Dingemanse vom Max-Planck-Institut für Psycholinguistik in Nijmegen und seine Kollegen. Sie hatten untersucht, ob es das nachfragende "Häh?" oder etwas Entsprechendes in allen Sprachen gibt. "Das kleine Wort ist ein unverzichtbares Werkzeug der menschlichen Kommunikation", erklärt der Forscher. "Denn ohne solche Wörter könnten wir nicht anzeigen, dass wir Probleme mit dem Hören haben oder das Gesagte inhaltlich nicht verstanden haben."
Den Wirtschafts-Preis räumte die Polizei von Bangkok ab. Ihre geniale Idee: Sie bietet Polizisten, die sich nicht bestechen lassen, eine zusätzliche Geldzahlung an - sozusagen Bestechung in eigener Sache.

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Eine Falle für wandernde Krebszellen

Für Krebspatienten ist meist die größte Angst, dass der Tumor bereits gestreut hat und Metastasen nun auch andere Organe befallen. Denn tückischerweise lassen sich im Körper umherwandernde Krebszellen bisher kaum rechtzeitig ausmachen. Doch jetzt könnten US-Forscher dafür eine verblüffend einfache Lösung gefunden haben: eine Metastasen-Falle. Sie haben ein kleines Bioimplantat entwickelt, das unter die Haut oder beispielsweise ins Brustfett implantiert wandernde Krebszellen unwiderstehlich anzieht. Bei an Brustkrebs erkrankten Mäusen war dies sogar so effektiv, dass die Tiere 80 Prozent weniger Sekundärtumore an der Lunge entwickelten als ohne das Implantat.

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Fischölkapseln gegen Schizophrenie

Omega-3 Fettsäuren gelten als wahre Gesundmacher: Sie beugen Herzinfarkten vor, schützen die Gefäße und stärken das Gehirn. Jetzt haben Forscher eine weitere positive Wirkung dieser ungesättigten Fette nachgewiesen: Sie können sogar den Ausbruch einer Schizophrenie verhindern. In einer Langzeitstudie bewahrte eine zwölfwöchige Einnahme von Fischölkapseln junge, psychisch vorbelastete Patienten davor, in die manifeste Psychose abzugleiten. Auch die psychischen Symptome besserten sich merklich. Die Omega-3 Fettsäuren könnten damit eine schonende Alternative zu Psychopharmaka sein, meinen die Forscher.

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An fette Nahrung angepasst

Robben- und Walfleisch und viel fetter Fisch - warum bleiben die Inuit trotz dieser extrem deftigen Ernährungsweise gesund? Die Fischöle galten lange als das Wunderelixier in der fetten Polar-Diät. Doch nun verdeutlicht eine Studie: Es ist wohl kein Nahrungsbestandteil, sondern eher eine genetische Anpassung an die fettreiche Ernährung, welche die Inuit schützt. Entsprechende Stoffwechsel-Erbanlagen haben sich demnach schon vor Jahrtausenden bei ihren Vorfahren herausgebildet. Was für die Inuit gilt, gilt nicht für Jedermann.

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Sinnlose Hirnscans

Im letzten Jahrzehnt war die Werbebranche in Goldgräberstimmung. Sie meinte, ein neues Verfahren gefunden zu haben, um Kunden noch besser durchschauen und ihre Kaufentscheidungen noch zielgerichteter beeinflussen zu können. Das Zauberwort hieß Neuromarketing. Durch Messungen der Hirnaktivität sollten Käufer quasi gläsern werden. Verbraucherschützer liefen Sturm. Inzwischen zeichnet sich jedoch ab, dass ihre Befürchtungen grundlos waren.
Wie funktioniert eigentlich Neuromarketing? Die Idee dahinter ist: Informationen, die Menschen entweder nicht preisgeben wollen oder nicht bewusst formulieren können, lassen sich direkt aus dem Gehirn extrahieren - mit Kundenbefragungen, Präsentationen, Eye-Tracking-Verfahren und Hirnscans. Man sieht also: Beim Neuromarketing werden verschiedene Disziplinen miteinander verknüpft. Dazu zählen Ökonomie, Betriebswirtschaft, Verhaltensforschung, Psychologie und Neurologie.
Gerade daraus ergeben sich aber Probleme. Denn es gibt so gut wie keine Experten, die ein tiefgründiges Wissen in all diesen Fachrichtungen aufweisen. Die erzielten Ergebnisse der Maßnahmen werden meist völlig falsch interpretiert. Inzwischen gibt es zahlreiche Studien, die deshalb das Neuromarketing als eine eher sinnlose Strategie bezeichnen. Das viele Geld, das Unternehmen dafür ausgeben, scheint zum Fenster hinausgeworfen. Das Gute daran: Wir sind der Werbeindustrie doch nicht so hilflos ausgeliefert, wie oft angenommen.

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Wie wir einmal aussehen werden

Die natürliche Evolution des Menschen geht weiter. Denn wer genetisch an Selektionsdrucke wie Klimawandel oder Infektionskrankheiten besser angepasst ist, der hat auch bessere Überlebenschancen - und zwar unabhängig vom medizinischen Fortschritt. Denn der kommt vor allem privilegierten Minderheiten zugute. Die Mehrheit der Menschen muss ohne moderne Medizin auskommen. Das könnte nach Ansicht vieler Wissenschaftler dazu führen, dass beispielsweise Populationen in Afrika "widerstandsfähiger" werden, während in Europa Populationen aussterben.

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Ist das Universum leerer als gedacht?

Anzahl der Galaxien im frühen Kosmos möglicherweise viel geringer als angenommen - Kein Gedränge im frühen Kosmos: In der Frühzeit des Universums könnte es sehr viel weniger Galaxien gegeben haben als bisher angenommen. Denn auf jede sehr helle, für uns sichtbare Galaxie kommen möglicherweise nur rund zehn lichtschwächere, wie Astronomen anhand eines Computermodells ermittelt haben. Bisher ging man von hundert- bis tausendfach mehr frühen Galaxien aus, die wir bisher aufgrund der zu schwachen Teleskope schlicht nicht sehen.
Demnach gibt es für jede helle Galaxie, die wir im fernen Universum sehen können, nicht tausende bisher unsichtbare lichtschwächere, sondern wahrscheinlich nur rund zehn. Die Frage, die sich dazu aufwirft: Hat das Universum dann nicht hundert Milliarden Galaxien, sondern nur ein paar hundert Millionen?

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Verlagerter Eisrand schwächt den Golfstrom

Wie eine gigantische Warmwasserheizung sorgt der Golfstrom für mildes Klima in Europa. Doch dieses System ist durch den Klimawandel bedroht, warnen Experten bereits seit langem. Neben dem vermehrten Zustrom von Süßwasser durch die Eisschmelze, könnte ein weiterer Effekt die segensreiche Strömung verlangsamen, berichten nun Forscher: Durch den Rückzug des Eises bildet sich immer weniger Kaltwasser im Meer um Grönland und Island, was die Umwälzpumpe im Atlantik ebenfalls schwächt.
Wenn sich die Abschwächung fortsetzen und zu Veränderungen in der Ozeanzirkulation im Atlantik und des Golfstroms führen wird, der das Klima in Europa maßgeblich bestimmt, könnte das eine Abkühlung auf dem europäischen Kontinent zu verursachen, ein warmes Westeuropa erfordert einen kalten Nordatlantik.

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Neue Antikörper-Therapie unterdrückt HIV beim Menschen

Eine HIV-Infektion ist heute kein Todesurteil mehr - Medikamente können den Ausbruch der Immunschwäche AIDS effektiv verhindern. Doch Heilung gibt es bisher nicht und die Therapie bleibt problematisch. Doch nun scheint eine Alternative in Sicht: Ein internationales Wissenschaftler-Team konnte durch neuartige Antikörper die Zahl der HI-Viren im Blut infizierter Personen deutlich reduzieren. Das Konzept bietet neue Behandlungs- und Präventionsmöglichkeiten und vielleicht sogar einen Weg zur Heilung.

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Dem Klingeln in den Ohren auf der Spur

Es klingelt, pfeift, summt, rauscht oder pocht im Ohr - und das ohne erkennbaren Grund. Jeder zweite Mensch hat irgendwann in seinem Leben solche Ohrengeräusche. Eine längere Tinnitus-Episode erlebt eine von fünf Personen. Das Geräuschempfinden in den Ohren ist dabei zumeist subjektiv, die Therapie deshalb schwierig. Forscher haben sich nun auf die Fährte des Phantoms gesetzt und untersucht, welche Bereiche des Gehirns bei seiner Entstehung mitwirken - mit überraschenden Erkenntnissen. In Zukunft, so die Hoffnung, könnten auf Basis der neu gewonnenen Einblicke in die mit den lästigen Phantomgeräuschen assoziierten Gehirnmuster bessere Behandlungsmethoden entwickelt werden.

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Vogel-Gezwitscher ähnelt menschlicher Sprache

Leiter, heiter und gescheiter - wenige Lautverschiebungen genügen und es ergibt sich ein neues Wort mit eigener Bedeutung. Leichte Veränderungen in der Lautabfolge können aber auch völlig unverständliche Wörter produzieren. Von einem "Meiter" oder "Geiter" hat bislang noch niemand etwas gehört, und kaum einer wird diesen Wörtern eine Bedeutung abgewinnen. Aus einzelnen Phonemen sinnvolle Wörter zu bilden, das gilt als ein Alleinstellungsmerkmal der menschlichen Sprache. Bislang - denn Verhaltensforscher haben diese Kombinationsfähigkeit nun auch beim Rotscheitelsäbler im australischen Outback entdeckt. Das liefert den Forschern auch Hinweise auf die Entwicklungsgeschichte der menschlichen Sprache.

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Neues Überwachungssystem für Weltraumschrott

Es sind Geschosse der besonderen Art: Abertausende von Schrottteilen rasen mit 25.000 Kilometern pro Stunde um die Erde und gefährden zunehmend Satelliten und Raumfahrzeuge. Dieser Bedrohung will das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) im Auftrag der Bundesregierung nun entgegentreten: Ab 2018 soll ein Radar-System den gefährlichen Weltraummüll überwachen, um vor drohenden Kollisionen zu warnen.

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Plattwurm schießt sich Spermien in den Kopf

Wenn es um die Paarung geht, sind manche Tierarten nicht gerade zimperlich: Meereschnecken stoßen ihrem Partner ein Loch in die Stirn, die Spermien von Tiefseekraken bohren sich unter die Haut der Weibchen. Aber es geht noch abstruser: Ein skurriler Plattwurm begattet sich selbst, indem er sich Spermien in den Kopf schießt. Die Samenzellen wandern dann im Körper dieses Zwitters hinunter bis zu den weiblichen Geschlechtsorganen. Diese Selbstbefruchtung passiert immer dann, wenn kein anderer Artgenosse für die Paarung zur Verfügung steht, wie Forscher herausfanden.

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Leukämie schon bei geringster Strahlung

Studie an Arbeitern in Atomkraftwerken belegt krebserregende Wirkung niedriger Strahlendosen - Es gibt keine unschädliche Dosis: Schon geringste Belastungen durch ionisierende Strahlung reichen aus, um auf Dauer das Leukämie- und Lymphomrisiko zu erhöhen. Das belegt die bisher größte Studie zu diesem Thema an mehr als 300.000 Arbeitern in Atomkraftwerken. Entgegen gängiger Annahme gibt es dabei keine Untergrenze und eine anhaltende Niedrigdosis wirkt genauso krebserregend wie eine einzige höhere Akutbelastung.

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Wie Computer, Smartphones und Co unseren Körper belasten

Es zwickt im Genick, schmerzt im Handgelenk... Wer stundenlang moderne Medien-Geräte bedient, den plagen häufig Verspannungen und Gelenkbeschwerden. Wie sie entstehen, offenbart nun ein neues Verfahren deutscher Entwickler. Es simuliert naturgetreu, welche Muskeln und Gelenke von IT-Geräten besonders beansprucht werden. Produktdesigner und Arbeitsmediziner könnten von diesem System profitieren.

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Vier Trillionen Bilder pro Sekunde

Neuartige Highspeed-Kamera filmt tausendfach schneller als herkömmliche Modelle - Filmen mit Femtosekunden-Pulsen: Japanische Forscher haben eine Highspeed-Kamera entwickelt, die tausendmal schneller als die herkömmlichen ist. Sie kann Filme mit einer zeitlichen Auflösung von 4,4 Trillionen Bildern pro Sekunde machen - und das bei einer Bildgröße von immerhin 450x450 Pixeln. Selbst ultraschnelle Prozesse wie die Vibrationen von Kristallgittern oder die Explosion eines per Laser verdampften Oberfläche lassen sich damit einfangen.

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Galaktische Sterilisation

Extreme Sternexplosionen verhindern, dass in weiten Bereichen des Alls höhere Lebensformen existieren.
Das Universum ist noch viel lebensgefährlicher, als die Astronomen bislang dachten. Eine Studie zweier renommierter Astrophysiker besagt, dass bis jetzt wohl nur zehn Prozent aller großen Galaxien eine gute Chance hatte, höheres Leben, wie wir es kennen, auch nur für eine Weile zu beherbergen. Und selbst in unserer relativ lebensfreundlichen Milchstraße kommt es in den inneren 30 000 Lichtjahren zu tödlichen Strahlenschauern.
Dieses wirklich katastrophale Ergebnis beantwortet auch die 1950 von dem Physiknobelpreisträger Enrico Fermi aufgeworfene und seither kontrovers diskutierte Frage, warum bislang keine Anzeichen außerirdischer Zivilisationen entdeckt wurden (bild der wissenschaft 2/2010, "Außerirdische - wo seid ihr?"). Gemäß plausibler astronomischer Annahmen müssten extraterrestrische Intelligenzen längst die ganze Milchstraße kolonisiert haben. Doch davon fehlt jede Spur. Dieser Widerspruch - das " Fermi-Paradoxon" - besteht nicht mehr, falls heftige Sternexplosionen höheren Lebensformen immer wieder den Garaus gemacht und die Galaxien über Jahrmilliarden "sterilisiert" hätten.
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Neonicotinoide

Als Neonicotinoide oder Neonikotinoide wird eine Gruppe von hochwirksamen Insektiziden bezeichnet. Sie alle sind synthetisch hergestellte Wirkstoffe, die an den Nikotinischen Acetylcholinrezeptor (nAChR) von Nervenzellen binden und so die Weiterleitung von Nervenreizen stören. Neonicotinoide wirken auf die Nervenzellen von Insekten weit stärker als auf die Nerven von Wirbeltieren, sie sind daher selektiv.
Nun weiß man: Beim Sammeln von Nektar und Pollen könnten auch Bienen deshalb mehr von den Schadstoffen aufnehmen als bisher angenommen, so Forscher aus Großbritannien und Irland. In einer zweiten Studie fanden schwedische Wissenschaftler, dass die Mittel Wachstum und Vermehrung von Wildbienen und Hummeln beeinträchtigen können.
"Neonicotinoide steuern im Nervensystem von Bienen die gleichen Mechanismen an wie Nikotin im Gehirn von Menschen", erläutert die Studienleiterin Geraldine Wright von der Universität Newcastle. "Die Tatsache, dass die Bienen eine Vorliebe für Neonicotinoid-belastete Nahrung haben, ist besorgniserregend, weil es vermuten lässt, dass die Neonicotinoide ähnlich wie Nikotin als Droge wirken und solche Nahrung besonders belohnend wirkt." Die Forscher folgern, dass es nicht ausreicht, um Felder herum einen Streifen mit Futteralternativen für die Bienen zu pflanzen. Die Einschränkung der Neonicotinoid-Verwendung sei womöglich der einzige Weg, den Rückgang der Bestäuber-Populationen aufzuhalten.

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Dem Klingeln in den Ohren auf der Spur

Es klingelt, pfeift, summt, rauscht oder pocht im Ohr - und das ohne erkennbaren Grund. Jeder zweite Mensch hat irgendwann in seinem Leben solche Ohrengeräusche. Eine längere Tinnitus-Episode erlebt eine von fünf Personen. Das Geräuschempfinden in den Ohren ist dabei zumeist subjektiv, die Therapie deshalb schwierig.
Der subjektive Tinnitus entsteht durch eine Fehlverarbeitung von Signalen im Gehirn. Dabei werden bestimmte Gehirnaktivitäten als Ton interpretiert, obwohl es gar keinen Reiz in Form einer Schallwelle gibt. Solche Fehler im auditiven System können physische Ursachen wie Durchblutungsstörungen haben, oder auf eine Schädigung des Innenohrs infolge eines Lärm- oder Knalltraumas zurückzuführen sein. Ebenso oft bringen Mediziner einen Tinnitus jedoch auch mit starken psychischen Belastungen in Verbindung. Häufig bleibt die Ursache des Phantomgeräusches gar völlig unklar. Wie das Geräusch im Detail entsteht und welche abnormalen Aktivitäten des Gehirns konkret dafür verantwortlich sind, weiß die Fachwelt bis heute nicht.

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Eine neue Waffe gegen Erreger

Die Waffen der Medizin sind stumpf geworden: Immer mehr Bakterien entwickeln Resistenzen gegen gängige Antibiotika. Daher sind neue antibakterielle Wirkstoffe dringend nötig - doch ihre Entwicklung stagnierte bisher. Umso wichtiger könnte nun eine Entdeckung von US-Forschern sein: Sie haben mit Hilfe einer neuen Methode Bodenbakterien untersucht und dabei ein neuartiges Antibiotikum entdeckt. Dieses wirkt nicht nur effektiv gegen bereits resistente Bakterien, es scheint auch wenig anfällig gegenüber einer Resistenzbildung zu sein.

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Spielend geheilt

Viele Menschen stehen Computerspiele sehr skeptisch gegenüber. Die Hauptvorwürfe: Das Daddeln am Rechner macht aggressiv und führt den Spieler in die soziale Isolation. Doch das muss nicht sein, denn Computerspiele sind auch dazu geeignet, Menschen mit Depressionen und Phobien zu heilen.

Das Zauberwort heißt Health Games - Computerspiele, die gesund machen sollen. Betroffene werden am Bildschirm wohldosiert mit ihren Ängsten konfrontiert und lernen so sukzessive, sie zu überwinden.

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Aberglaube: Eine Frage des persönlichen Ziels

Das Paar Socken, das schon beim letzten Wettkampf Erfolg gebracht hat, der Stift, mit dem jede Prüfung besser klappt oder das Glücksarmband, das uns immer begleitet: in vielen Situationen setzen manche Menschen all ihre Hoffnung in Objekte. Sie sollen helfen, Ziele zu erreichen. Es ist zwar wider die Vernunft - doch der Mensch neigt zum magischen Denken. Aber welche Umstände verleiten am ehesten zum Aberglauben? Offensichtlich hängt das stark von der Art des Ziels ab, das wir verfolgen.

Menschen verhalten sich schnell abergläubisch, wenn sie ein Leistungsziel verfolgen, nicht aber, wenn sie ein Lernziel anstreben. Ein entscheidender Faktor dabei ist die Unsicherheit. Je unsicherer es schien, ein bestimmtes Leistungsziel erreichen zu können, desto eher besannen sich Versuchsteilnehmer auf ihren Aberglauben. Bei Lernzielen spielt dieser Faktor hingegen keine Rolle.

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Ältester Menschen-Urahn entdeckt

50 Jahre lang galt Homo habilis als der älteste bekannte Vertreter der Gattung Homo - Mensch. Zwischen ihm und Vormenschen wie dem Australopithecus blieb jedoch eine Lücke. Aus welchen Vorfahren sich der erste Mensch der Gattung Homo entwickelte, blieb daher unklar. Jetzt jedoch könnte ein in Äthiopien entdecktes Fossil diese Lücke endlich schließen. Denn der 2,8 Millionen Jahre alte Kiefer zeigt sowohl Merkmale von Homo habilis als auch von Australopithecus und könnte daher das lange gesuchte Bindeglied sein. Eine neue Rekonstruktion des Homo habilis stützt diese Annahme - und hat gleichzeitig Überraschendes über diesen "geschickten Menschen" enthüllt.

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Mit genetischen Tricks gegen den Kartoffelkäfer

Viele Missernten sind ihm schon zu verdanken: Der Kartoffelkäfer und seine dicken Larven können Kartoffelfelder schnell ratzekahl fressen. Die Bekämpfung der hartnäckigen Biester ist schwierig, denn sie entwickeln zunehmend Resistenzen gegen Pflanzenschutzmittel. Deutsche Forscher haben nun durch spezielle gentechnische Tricks Kartoffelpflanzen entwickelt, die den Käfern schlecht bekommen. Sie veränderten die Pflanzen so, dass sie doppelsträngige RNA-Moleküle (dsRNAs) in ihren Chloroplasten bilden, die gegen lebenswichtige Gene des Kartoffelkäfers gerichtet sind. Nagen die Schädlinge an diesen sogenannten tranplastomischen Kartoffelpflanzen, fallen sie schon bald tot vom Blatt. Die Forscher sehen in ihrem Erfolg großes Potenzial: Da Insekten zunehmend Resistenzen gegen chemische Pestizide und auch biologische Mittel wie Bakterientoxine entwickeln, sei die RNAi-Technologie eine zukunftsweisende Strategie in der Schädlingsbekämpfung.

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Künstliche Intelligenz spielt Space Invaders

Dass Computer Schach und andere Spiele spielen können, ist nichts Neues. Doch dafür müssen der Software Regeln und Spielzüge zuvor einprogrammiert werden. Jetzt jedoch stellen Forscher eines Google-Projekts eine künstliche Intelligenz vor, die sich ganz allein verschiedene Computerspiele beibringen kann. Das Deep Q-Network genannte Programm lernte selbständig, 49 Atari-Spieleklassiker von Space Invaders bis Breakout so gut zu spielen, dass es den Highscores erfahrener menschlicher Spieler nahe kam. Beim Spiel Breakout beispielsweise besteht die optimale Strategie darin, sich zunächst einen Tunnel an der Seite freizuschießen, damit der Ball auch die Rückseite der Mauer zerstören kann. Im Durchschnitt schnitt das Deep Q-Network nur wenig schlechter ab als sein menschlicher Konkurrent: "In mehr als der Hälfte der Spiele erreichte DQN mehr als drei Viertel der Punktzahl, die der Mensch erzielte", berichten die Forscher. Bisherige lernfähige Programme lässt das Deep Q-Network damit weit hinter sich.

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Hellster Leuchtturm des frühen Kosmos

Quasare sind die hellsten Leuchttürme des Kosmos. Das Licht dieser aktiven Schwarzen Löcher im Herzen von fernen Galaxien überbrückt selbst Milliarden Lichtjahre. Jetzt haben Astronomen den mit Abstand hellsten Quasar des frühen Universums entdeckt. Er entstand, als das Universum erst 900 Millionen Jahre alt war und leuchtet 420 Billionen Mal so hell wie die Sonne. Das Schwarze Loch dieses Quasars ist 4.000 Mal massereicher als das im Zentrum unserer Milchstraße. Und genau das ist das Erstaunliche daran. Denn woher diese ganze Masse stammte, in einer Zeit, in der gerade einmal die ersten Sterne und Galaxien entstanden, ist bisher unklar.

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Immunabwehr schuld am Chronischen Erschöpfungssyndrom?

Forscher finden eindeutige Belege für immunologische Fehlfunktion
Die rätselhaften Symptome des Chronischen Erschöpfungssyndroms haben eine klare biologische Ursache: Offenbar steckt eine Fehlfunktion des Immunsystems dahinter. US-Forscher haben bei Betroffenen erstmals anormal erhöhte Werte bestimmter Immunbotenstoffe nachgewiesen. Das liefert auch Hinweise auf die Ursache der mysteriösen Krankheit: Eine übersteuerte Reaktion auf eine Infektion könnte dahinter stecken, wie die Forscher im Fachmagazin "Science Advances" berichten.

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Masern-Epidemie: Sind Impfmuffel schuld?

Die Masern und kein Ende in Sicht: In Berlin hält die aktuelle Masern-Epidemie unvermindert weiter an. Allein in der letzten Woche gab es 70 neue Fälle. Mit mehr als 560 Erkrankten seit Oktober 2014 handelt es sich um den größten Masernausbruch seit Beginn der Meldepflicht Jahr 2001. Ein Kleinkind ist bereits an den Folgen der Krankheit gestorben, eine Schule im Berliner Süden blieb einen Tag lang sogar komplett geschlossen. Ursache der aktuellen Ausbruchs ist - wie in letzter Zeit immer häufiger - die Impfmüdigkeit, wie Mediziner berichten.
Eigentlich sollten die Masern bis zum Jahr 2015 so gut wie ausgerottet sein - das jedenfalls war das Ziel der Weltgesundheitsorganisation WHO. Da es seit den 1970er Jahren eine gut funktionierende Schutzimpfung gegen die Krankheit gibt, standen die Chancen auch nicht schlecht. Doch die Impfung ist in vielen Ländern freiwillig - und inzwischen nutzen immer weniger Eltern diese Möglichkeit, ihre Kinder zu schützen. Erst 2013 hatten Mediziner vor gravierenden Impflücken in Deutschland gewarnt. Nur 37 Prozent aller Kleinkinder werden demnach rechtzeitig und zweifach gegen die Masern geimpft. Besonders gering sind die Impfraten dabei in Großstädten wie Berlin, aber auch in ganz Bayern. Das ist kein Zufall, sagen Mediziner. Denn vor allem gut situierte und gebildete Mütter verweigern häufig die Impfung, meist aus Angst vor Nebenwirkungen. Auch in anthroposophischen Kreisen ist die Zahl der Impfverweigerer besonders hoch. Häufig gibt es daher bei Ausbrüchen besonders viele Fälle in Waldorfschulen.

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Hoffnung auf Allergie-Impfstoff

Niesattacken, rote Augen und Triefnase - Heuschnupfen ist eine echte Plage und die Behandlungsmöglichkeiten lassen bisher zu wünschen übrig. Doch möglicherweise besteht nun Hoffnung: Ein Gräserpollenallergie-Impfstoff hat sich nach Angaben des Herstellers in einer klinischen Studie als wirksam und sicher herausgestellt. Eine baldige Zulassung scheint nun in Sicht. Die Details der Studienergebnisse werden laut der Firma Biomay demnächst in einem wissenschaftlichen Fachjournal erscheinen.

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Eine neue Waffe gegen Erreger

Selbst gegen resistente Stämme des Bakteriums Staphylococcus aureus wirkt die neue Substanz (CDC) - Die Waffen der Medizin sind stumpf geworden: Immer mehr Bakterien entwickeln Resistenzen gegen gängige Antibiotika. Daher sind neue antibakterielle Wirkstoffe dringend nötig - doch ihre Entwicklung stagnierte bisher. Umso wichtiger könnte nun eine Entdeckung von US-Forschern sein: Sie haben mit Hilfe einer neuen Methode Bodenbakterien untersucht und dabei ein neuartiges Antibiotikum entdeckt. Dieses wirkt nicht nur effektiv gegen bereits resistente Bakterien, es scheint auch wenig anfällig gegenüber einer Resistenzbildung zu sein.

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