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Jeden Sonntag predigen die Pfarrer in der Kirche über die im aktuellen Kirchenjahr vorgesehene Stelle in der Bibel. Sogar Menschen, die nie in die Kirche gehen, können diese Predigten in der Heiligen Kronenzeitung nachlesen, denn dort predigt Kardinal Schönborn eigenhändig. Auf der Homepage der Diözese Wien ist die Predigt ebenfalls zu finden.

Solche Sonntagspredigen reizen auch Atheisten. Zu den Bibeltexten fällt einem nämlich oft ganz was anderes ein als dem Herrn Schönborn. Darum wird auf ATHEISTEN-INFO fast immer auch ein Wort zum Sonntag losgelaßen. Die Sonntagsworte Nr. 1 bis 50, die Sonntagsworten Nr. 51 bis 100, die Sonntagsworte Nr. 101 bis 150, die Sonntagsworte Nr. 151 bis 200, die Sonntagsworte Nr. 201 bis 250, die Sonntagsworte Nr. 251 bis 300, die Sonntagsworte Nr. 301 bis 350, die Sonntagsworte Nr. 351 bis 400, die Sonntagsworte Nr. 401 bis 450, die Sonntagsworte Nr. 451 bis 500 die Sonntagsworte Nr. 501 bis 550, die Sonntagsworte Nr. 551 bis 600, können als PDF heruntergeladen werden.


Sonntagstexte 631 bis 665

665. Worte zum Feiertag "Christi Himmelfahrt" am 26.5.2021

LK 24, 46-53: In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: So steht es geschrieben: Der Christus wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen und in seinem Namen wird man allen Völkern Umkehr verkünden, damit ihre Sünden vergeben werden. 48Angefangen in Jerusalem, seid ihr Zeugen dafür. Und siehe, ich werde die Verheißung meines Vaters auf euch herabsenden. Ihr aber bleibt in der Stadt, bis ihr mit der Kraft aus der Höhe erfüllt werdet! Dann führte er sie hinaus in die Nähe von Betánien. Dort erhob er seine Hände und segnete sie. Und es geschah: Während er sie segnete, verließ er sie und wurde zum Himmel emporgehoben. Sie aber fielen vor ihm nieder. Dann kehrten sie in großer Freude nach Jerusalem zurück. Und sie waren immer im Tempel und priesen Gott.
Apostelgeschichte 1, 1-11: Im ersten Buch, lieber Theophilus, habe ich über alles berichtet, was Jesus getan und gelehrt hat, bis zu dem Tag, an dem er (in den Himmel) aufgenommen wurde. Vorher hat er durch den Heiligen Geist den Aposteln, die er sich erwählt hatte, Anweisungen gegeben. Ihnen hat er nach seinem Leiden durch viele Beweise gezeigt, dass er lebt; vierzig Tage hindurch ist er ihnen erschienen und hat vom Reich Gottes gesprochen. Beim gemeinsamen Mahl gebot er ihnen: Geht nicht weg von Jerusalem, sondern wartet auf die Verheißung des Vaters, die ihr von mir vernommen habt. Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber werdet schon in wenigen Tagen mit dem Heiligen Geist getauft. Als sie nun beisammen waren, fragten sie ihn: Herr, stellst du in dieser Zeit das Reich für Israel wieder her? Er sagte zu ihnen: Euch steht es nicht zu, Zeiten und Fristen zu erfahren, die der Vater in seiner Macht festgesetzt hat. Aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch herabkommen wird; und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an die Grenzen der Erde. Als er das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken. Während sie unverwandt ihm nach zum Himmel emporschauten, standen plötzlich zwei Männer in weißen Gewändern bei ihnen und sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor? Dieser Jesus, der von euch ging und in den Himmel aufgenommen wurde, wird ebenso wiederkommen, wie ihr ihn habt zum Himmel hingehen sehen.

Heute gibt es zwei Evangelien, der Schönborn nahm auf der Homepage den Lukas und in der Kronenzeitung die Apostelgeschichte, sein Predigttext ist aber in beiden Medien gleich.

Die Geschichte von der Auferstehung hatte seinerzeit vermutlich der engste Ring der Jesusanhänger organisiert, man hatte sich dazu wohl um einen Mann umgeschaut, der dem Jesus halbwegs gleichsah, in der Bibel steht ja einige Male, dass manche Jünger (wohl die Nichteingeweihten) den Jesus als angeblich Auferstandenen nicht erkannt haben. Da man zwar das Gerücht verbreiten konnte, der Jesus wäre auferstanden, aber wohl auf Dauer nicht verhindern, dass Leute den auferstandenen Jesus sehen wollten, wurde als abschließender Gag das Gerücht von der Himmelfahrt verbreitet.

Der wirkliche Gründer des Christentums, der Apostel Paulus legte dann die Pflicht fest, dass alle an die Auferstehung zu glauben hätten, hier wieder einmal das berühmte Zitat im 1. Korintherbrief 15,14-17: "Wäre aber Christus nicht auferstanden, so hätte unsere ganze Predigt keinen Sinn, und euer Glaube hätte keine Grundlage. Mit Recht könnte man uns dann vorwerfen, wir seien Lügner und keine Zeugen Gottes. Denn wir behaupten doch: Gott hat Christus auferweckt. Das kann ja gar nicht stimmen, wenn mit dem Tod alles aus ist! Denn wenn Tote nicht auferweckt werden, ist auch Christus nicht auferweckt worden. Wenn aber Christus nicht von den Toten auferweckt wurde, ist euer Glaube nichts als Selbstbetrug, und ihr seid auch von eurer Schuld nicht frei."

Damit beschäftigt sich ein Schönborn klarerweise überhaupt nicht, er titelte seine Predigt WO IST DER HIMMEL? und schließt sie so: "Zum Himmel blicken, das kann ein schlichter Ausdruck der Sehnsucht nach Gott sein. Im Stress des Alltags hilft es mir, gelegentlich kurz innezuhalten, um meine Gedanken auf Gott hin zu sammeln und zur Ruhe zu kommen. Es ist dann manchmal wie ein kurzes Eintauchen in den Himmel. Wo also ist der Himmel? Die alten Meister würden sagen: Er ist in dir! Denn du bist in zwei Welten daheim, der irdischen und der himmlischen. Das irdische Leben hat uns fest im Griff. Doch gibt es Momente, da ahnen wir, dass das nicht schon alles ist. 'Unsere Heimat ist im Himmel', sagt Paulus. Dorthin ist Christus vorangegangen. Diese Heimkehr feiert das heutige Fest seiner Himmelfahrt. Doch ist der Himmel uns nicht fern. Manchmal wird er schon jetzt spürbar, selbst in ganz irdischen Freuden, wenn alles so richtig passt!"

Himmlisch! Selbst in ganz irdischen Freuden! Was meint der Herr Kardinal damit? Unsereiner denkt dabei an verschiedene Sachen, die Freude und Genuss bereiten, also z.B. vom wohlschmeckenden Getränk bis zum Samenerguss. Und wo der Himmel ist, das kann man dem Schönborn erklären, bei Wikipedia steht: "Als Himmel wird die Ansicht bezeichnet, die sich einem Betrachter bietet, wenn er von der Erdoberfläche aus in Richtung Weltraum blickt. Dabei können je nach Tageszeit und Wetterlage unterschiedliche Erscheinungen sowohl in der Atmosphäre als auch im Weltraum gesehen werden."
Und hier ein Blick in den Himmel mittels Digitalkamera am 26.5.2022:

Dorthin kann man fliegen, aber Gott wohnt dort keiner, klarerweise auch kein himmelgefahrener Jesus, Götter wohnen nur in Menschenköpfen und die Deklarierung des Himmels über uns als Gotteswohnstätte ist klarerweise seinerzeit deswegen entstanden, weil man noch keine Ahnung vom Universum hatte!


664. WORT ZUM SONNTAG am 22.5.2022

Joh 14, 23-29: In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung nehmen. Wer mich nicht liebt, hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat. Das habe ich zu euch gesagt, während ich noch bei euch bin. Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht, wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht. Ihr habt gehört, dass ich zu euch sagte: Ich gehe fort und komme wieder zu euch. Wenn ihr mich liebtet, würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe; denn der Vater ist größer als ich. Jetzt schon habe ich es euch gesagt, bevor es geschieht, damit ihr, wenn es geschieht, zum Glauben kommt.

Heute göttert der anscheinend recht kleine Jesus recht heftig herum, sein Vater ist größer als er, weil der ist ja ein Beutegott aus dem Judentum, allerdings hatte sich dieser seinerzeit nach den alten Schriften zuerst nur als Gott der Juden eingestuft, In der Bibel ist Jehowa der gnädige Befreier und gerechte Bundespartner des erwählten Volkes Israel und zugleich der Schöpfer, Bewahrer, Richter und Erlöser der ganzen Welt. Das Christentum wurde 380 im römischen Reich als Pflichtreligion für alle eingeführt und der Jesus dadurch zum großen Gott gemacht.

Da es jedoch überhaupt keine Götter außerhalb der Köpfe von religiös schwer Infizierten gibt, ist das eben bloß eine der Arten des Aberglaubens, zum Aberglauben steht in Wikipedia: "Aberglaube bezeichnet einen als irrig angesehenen Glauben an die Wirksamkeit übernatürlicher Kräfte in bestimmten Menschen und Dinge". Ob man nun an Horoskope oder Götter glaubt, macht dazu keine Unterschiede.

Aber schauen wir jetzt wie der Herr Erzbuíschof von Wien seine Schlüsse formuliert hat, sein letzter Absatz lautet so: "Wenn wir an alle diese Konflikte denken, die weltweiten und die persönlichen, könnte man an der Möglichkeit des Friedens in diesem Leben verzweifeln. Vielleicht gibt es erst im Jenseits, nach diesem mühevollen Erdenleben, einen echten, himmlischen Frieden? Aber Jesus hat seinen Frieden schon auf Erden hinterlassen, ihn gegeben. Und tatsächlich wird der Friede Christi immer wieder von Menschen erlebt und gelebt. Jesus ermutigt dazu, wenn er sagt: 'Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.' Bei Klaus Berger (1940-2020), dem deutschen Bibelwissenschaftler, habe ich den schönen Satz gelesen: 'Der Friede braucht eine Heimat, und die kann nach christlicher Auffassung letztlich nur das Herz sein.' Ich glaube, das entspricht einer Erfahrung, die viele Menschen kennen. 'Ich habe meinen Frieden gefunden', kann man dann hören. Aber dieser Frieden im Herzen wird nicht als eigene Leistung erlebt, sondern als Geschenk des Himmels, eine Gabe Gottes, für die wir nur danken können. Jesus sagt es im heutigen Evangelium: Wer auf Gott, auf Jesus vertraut, darf erfahren, dass Gott selbst in unser Herz kommt, um darin zu wohnen und seinen Frieden zu schenken."

Soweit Schönborn. Das Herz pumpt unser Blut durch den Körper, meinereiner hat seit etlichen Jahren Herzprobleme und muss diese mit neun verschiedenen Medikamenten behandeln, in meinem Herzen hat daher der Friede keinen Platz und auch bei den anderen Menschen sitzen Friede oder Unfriede nicht im Herzen, sondern im Gehirn!

Aber das versteht ein Kleriker natürlich nicht, weil der glaubt ans Herz und nicht an die Realität! Man müsste solche Kleriker fragen: Wie ist das dann bei einem Herzinfarkt? Ist das dann nicht der ewige Friede ohne schlagendes Herz?


663. WORT ZUM SONNTAG am 15.5.2022

JOHANNES 13,31-33A.34-35: Als Judas vom Mahl hinausgegangen war, sagte Jesus: Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht, und Gott ist in ihm verherrlicht. Wenn Gott in ihm verherrlicht ist, wird auch Gott ihn in sich verherrlichen, und er wird ihn bald verherrlichen. Meine Kinder, ich bin nur noch kurze Zeit bei euch, ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid:  wenn ihr einander liebt.

Heute hat nach langer Zeit meinereiner wieder einmal eine Zusatzarbeit gehabt, weil man bei der Diözese in Wien vergessen hat, dem Schönborn seine Sonntagspredigt online zu stellen, darum musste mein Finereader den Text aus der Kronenzeitung einscannen und lesefertig machen.
Nachbemerkung am 16.5.: Inzwischen hat man es bemerkt, am 16.5. steht die Schönbornpredigt vom 15. online!
Die drei anderen Evangelien von Matthäus, Markus und Lukas sind untereinander kompatibel, sie gehen wohl auf einen alten nicht überlieferten früheren Text zurück, der Johannes schrieb wohl erst im 2. Jahrhundert abgehoben davon seinen eigenen Text. Der Johannes verordnet heute die Liebe unter den Jüngern!
Damit wird der Johannes aber wohl eher nicht gemeint haben, dass sich Priester und Jugendliche sexuell lieben sollen. Aber schauen wir nach, was der Schönorn heute dazu zu schreiben geruht hat! Er meint z.B. dazu: "Nichts stößt Menschen so sehr von der Kirche ab wie die Lieblosigkeit. Und nichts spricht deutlicher von Jesus und seinem Anliegen, als wenn echte Liebe gelebt wird. Denn eines ist klar: Wenn es etwas gibt, das Jesus mehr als alles andere am Herzen lag, dann ist es die Liebe zu Gott und zum Nächsten."
Ja, aber wie soll das gehen, wenn jeder alle Menschen lieben muss? Im wirklichen Leben haben wir eben unsere Beziehungen zu anderen Menschen, die durchaus unterschiedlich sind, mit manchen sind wir befreundet, andere kennen wir zuwenig, um überhaupt einen Status zu ihnen zu haben, wieder andere sind uns schlichtweg egal und schließlich kennt jeder von uns Leute, die er nicht mag.
Alle Mitmenschen, die man trifft, zu lieben, ist einfach ein sinnloser Quatsch! Dazu bräuchte man auch eine Definition was das ist, "der Nächste". Schauen wir einmal im etymologischen Wörtebuch nach! Die Wortwurzel vom "Nächsten" ist "nahe", nahe ist man, wenn man nur in geringer Entfernung ist, "Nächster" ist ein substantivierter Superlativ, nahe, näher, am nächsten! Es ist somit völliger Blödsinn, jedem Menschen aufzuerlegen, er hätte 7.984.523.251 Nächste (Weltbevölkerungsuhr am 15.5.2022, 11:47)! Jeder von uns hat Menschen, die ihm nahestehen, aber die hat er sich eben im Leben ausgesucht oder die Nähe hat sich durch das Lebensgeschehen entwickelt!
Schauen wir jetzt auf das Resümee vom Schönborn, sein letzter Absatz: "Eros ist die Form der Liebe, an die wir meistens denken, wenn wir von Liebe sprechen. Sie ist die Kraft der gegenseitigen Anziehung, das Verlangen nach Nähe, körperlicher und seelischer Vereinigung. In allen Liebesliedern wird sie besungen, sie sehnt sich nach Treue, Dauer, Gelingen, und erfährt doch so oft Enttäuschung. Gefühle kommen und gehen, sind stürmisch und flauen ab. Was wirklich hält, was alle Krisen überdauert, ist die Agape, die Liebe, die dem anderen das Gute will und nicht zuerst an sich selber denkt. 'Liebt einander!' Jesu 'neues Gebot' ist die große Einladung, die alle Formen der Liebe gelingen lässt. Gottes Zuneigung zu uns, seine Freundschaft mit uns, seine Leidenschaft für uns: Daraus lebt die Liebe!"
Na, schaut Euch das an, der zölibatäre Schönborn schreibt über Eros und körperliche Vereinigung! Und Gott ist leidenschaftlich für uns! Aber wenn Menschen nicht an Gott glauben, dann liebt sie Gott gemäß Christenlehre nicht, sondern hasst sie abgrundtief, siehe z.B. wie Jesus gemäß Mt 25: 41-42 sagt: "Dann wird er auch zu denen zur Linken sagen: Geht von mir, Verfluchte, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln! Und sie werden weggehen und die ewige Strafe erhalten, die Gerechten aber das ewige Leben." Meinereiner ist schon eher ein alter Mann und hat nimmer so viele Jahre vor sich und wenn meinereiner stirbt, dann kommt er nicht ewig in die Hölle, sondern existiert einfach nimmer. Meinereiner hat wie jeder Mensch vor seiner Geburt nicht existiert und es war ihm egal und meinereiner existiert nach seinem Tod nimmer und das ist ihm auch egal. Weil Nichtexistente wissen ja nichts über die Existenz! Seine Lebenszeit mit Religion und für Religion zu verscheißen, ist völlig sinnlos, atheistisch gegen Religion zu sein, das ist wenigstens für unsereinen unterhaltsam: Amen, so ist es!


662. WORT ZUM SONNTAG am 8.5.2022

Jh 10,27-30: Jesus sprach: Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie und sie folgen mir. Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden niemals zugrunde gehen und niemand wird sie meiner Hand entreißen. Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle und niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen. Ich und der Vater sind eins.

Heute erklärt der Jesus, was für eine Art Menschen er für seine Kirche braucht. Er braucht Schafe! Dazu gibt es das Schimpfwort "schafsdumm", die schafsdummen Schafe bekommen also ein ewiges Leben! Mehr braucht man dazu nicht sagen.
Der Schönborn sagt natürlcih weit mehr, er schreibt sieben Absätze, hier der sechste Absatz (der 7. handelt vom Muttertag): "Die Worte Jesu strahlen vor allem ein tiefes Vertrauen aus. Wer zu den Schafen dieses guten Hirten gehört, bekommt eine feste Zusage: 'Sie werden niemals zugrunde gehen und niemand wird sie meiner Hand entreißen.' Gilt dieses Versprechen nur den 'frommen Schafen'? Nicht den entlaufenen, verirrten? Jesus hat darauf eine starke Antwort gegeben mit dem Gleichnis vom verlorenen Schaf, dem der Hirte nachgeht, bis er es findet. Dem guten Hirten ist keines egal, er schreibt keines ab."
Soweit der Herr Kardinal. Ja, von der vom Jesus verkündeten ewigen höllischen Verdammnis für Sünder und Ungläubige ist in katholischen Predigten schon länger keine Rede mehr, weil dass man ewig gefoltert wird, wenn man dem Hirten Jesus nicht als folgsames Schaf folgt, das ist so bösartig, dass es wohl keine noch bösartigere Aussagen gibt. Natürlich ist die Geschichte von der ewigen Höllenstrafe ein religiöser Blödsinn, den man seinerzeit verwendete, um Menschen zum Glauben zu zwingen. Jetzt ist der Jesus ein guter Hirte, der jedem verlorenen Schaf nachläuft. Da hätte er in den aktuellen Zeiten, wo die praktizierenden Katholiken immer weniger werden und der Mitgliederbestand stark schrumpft, sehr viel zu laufen!
Aber es gibt zum Glück keine Götter, diese wurden von Menschen erschaffen, auf unserer Erde haben die Menschen weltweit Götter erschaffen, die alten Germanen hatten gut 30 Götter, die alten Griechen um die 40, die Kelten hatten auch soviele, die alten Ägypter nur gut 20, bei den Indianern in Nordamerika gab es um die 60 und so weiter rund um die Welt. Das "ewige Leben im Paradies" war seinerzeit die Belohnung für die Mühseligen und Beladenen nach einem elenden Erdenleben. So, das war es für heute!


661. WORT ZUM SONNTAG am 1.5.2022

Johannes 21,1-14: Danach offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal, am See von Tiberias, und er offenbarte sich in folgender Weise. Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus, Natanaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts. Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr keinen Fisch zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas finden. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es. Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See. Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot - sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen - und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her. Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot liegen. Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt! Da stieg Simon Petrus ans Ufer und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht. Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu befragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war. Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch. Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war.

Also der auferstandene Jesus wird fortlaufend von seinen Jüngern nicht wiedererkannt, er muss sich jeweils als Jesus deklarieren! Warum? Hatte man dazu einen nicht sehr ähnlichen Doppelgänger verwendet? Der Schönborn erklärt sich das mittels dem unerwarteten doch-noch Fischfang nach der erfolglosen Nachtfischerei so:
"In dieser Nacht fingen sie nichts. So haben sie auch nichts anzubieten, als sie müde vom vergeblichen nächtlichen Arbeiten frühmorgens am Ufer einen Mann stehen sehen, der sie nach Fisch fragt. Der Unbekannte gibt den Rat, es nochmals zu probieren. Das völlig Unerwartete geschieht: das Fischernetz ist randvoll. Mich bewegt der Ausruf des Johannes: 'Es ist der Herr!' Johannes hat als erster erfasst: Der Fremde am Ufer ist Jesus selbst, aber nicht so, wie sie ihn erlebt hatten, als er noch bei ihnen war. Er grüßt sie gewissermaßen vom anderen Ufer her, aus der Welt, in die er durch Tod und Auferstehung heimgekehrt ist." Und darum erkennen sie ihren Jesus nimmer? Der Schlussatz oben teilt mit, dass dies schon das dritte Mal passierte! Und dabei hieß der vorige Satz, "Keiner von den Jüngern wagte ihn zu befragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war." Wozu muss sich der Jesus dann noch als Jesus offenbaren?
Aber schauen wir auf den Schlussabsatz vom Schönborn: "Erzählt hier Johannes eine einmalige Erinnerung? Oder grüßt der Herr auch heute noch vom anderen Ufer her? Ich glaube, dass es ähnliche Erfahrungen durch alle Zeiten gibt. Er schenkt Zeichen seiner Gegenwart, in ganz unerwarteten Momenten, als Trost, als Stärkung, als Hilfe in mühsamen Tagen. Damals hat Jesus zum morgendlichen Mahl eingeladen. Er tut es bis heute in der Feier der Messe, in der er Brot und Wein reicht, die durch sein Wort er selber geworden sind, sein Leib und sein Blut. Es bleibt geheimnisvoll, wie damals am Seeufer. Aber es ist wohl sein stärkster Gruß an uns, vom anderen Ufer her."

Ja, der Jesus ist natürlich dem Schönborn nahe, das kann sich ein so ranghoher Geistlicher ja zur Selbstbestätigung und Selbsterhöhung leicht einbilden. Meinereiner als alter Rock'n'roll-Fan kann sich ja auch dem seit 1977 toten Elvis Presley nahe fühlen, wenn er sich den Jailhouse Rock oder King Creole anhört! Vom Jesus gibt es allerdings keine Platten oder CDs und gefilmt hat ihn auch nie wer. Existieren tut er darum nur in der religiösen Einbildung...


660. WORT ZUM SONNTAG am 24.4.2022

Jh. 20,19-31: Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen waren, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; denen ihr sie behaltet, sind sie behalten.
Thomas, der Didymus genannt wurde, einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in das Mal der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht. Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder drinnen versammelt und Thomas war dabei. Da kam Jesus bei verschlossenen Türen, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch! Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger hierher aus und sieh meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete und sagte zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. Noch viele andere Zeichen hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan, die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind. Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen.

Der Jesus war ja selber Jude, fürchten musste er sich wohl deswegen, weil er gegen die jüdische Religion predigte und den jüdischen Religionsfunktionären das klarerweise nicht passte, den Römern passte das auch nicht und darum wurde der Jesus der damals üblichen Todesstrafe, der Kreuzigung, zugeführt. Seine Anhänger verbreiteten dann das Gerücht von der Auferstehung, der Thomas glaubte das nicht, aber mit vereinten Kräften brachte man ihn dazu, dabei mitzumachen das Auferstehungsgerücht zu verbreiten. Aus dem Sektenprediger wurde nun der Gottessohn! Das mussten dann in Europa alle Leute glauben, die im römischen Reich lebten und im Jahre 380 das Christentum zur verpflichtenden Staatsreligion bestimmt wurde. Damit begann das katholische Mittelalter, das die Menschen weit hinter die Verhältnisse im vorchristlichen Altertum zurück warf. Aber sowas beschäftigt einen Schönborn natürlich niemals, ihm geht es um den Glauben, der Jesus soll dazu gesagt haben, "selig sind, die nicht sehen und doch glauben"! Wie hier ja schon oft geschrieben, das verbreitete Gerücht von der Auferstehung konnte natürlich nicht durch die Vorführung eines lebendigen Jesus vor größeren Menschengruppen bewiesen werden, darum ließ man den Jesus dann bald rasch in den Himmel auffahren und konnte ihn darum nimmer herzeigen - was man ja nach der Kreuzigung auch nie gekonnt hatte. Wäre das Christentum nicht mittels staatlicher Gewalt zur römischen Staatsreligion emporgehoben worden, kein Mensch würde heute was über diesen Jesus wissen! Und der Menschheit wäre das finstere Mittelalter erspart geblieben!
Aber das nur nebenbei, schauen wir was dem Herrn Bischof vob Wien heute am Evangelium gefällt, es ist speziell der Gruß "Friede sei mit euch"!
Hier der letzte Absatz der Predigt vom Schönborn: "Es ist tröstlich, dass es unter den Aposteln den Zweifler Thomas gab. Er ist ein Vorbild für alle, die es sich mit dem Glauben nicht zu leicht machen, die Fragen stellen, zu verstehen versuchen, die wissen wollen, ob es sinnvoll ist, an Jesus und seine Auferstehung zu glauben. Thomas steht für sie alle und zeigt ihnen, dass auch sie in der Kirche Platz haben. Jesus verlangt keinen blinden Glauben. Oft sind es die Suchenden und Zweifelnden, die dann, wie Thomas, zu tief gläubigen Menschen werden, wenn sie eine lebendige Glaubenserfahrung machen dürfen. Wie Thomas können sie dann aus ehrlichem Herzen sagen: 'Mein Herr und mein Gott.' Weil sie oft lange gesucht und gerungen haben, sind sie umso glaubwürdiger. All den vielen Suchenden wünsche ich ein herzliches 'Shalom', 'der Friede sei mit euch'!"

Soweit der Schönborn. Die wirklich gläubigen, die tatsächlich die katholische Religion praktizierenden Kirchenmitglieder werden immer weniger! Die im Net erreichbaren katholischen Jahresstatistiken gehen von 2003 bis 2020, hier ein Screenshot einer Excel-Tabelle dazu:

Von 2003 bis 2020 sind somit die Mitglieder um knapp 15% weniger geworden, die Zahl der Sonntagsmessbesucher gemäß der kirchlichen Zählungen sank um mehr als die Hälfte, die Taufen um 40%, die kirchlichen Ehelichungen hatten die größten Verluste, mehr als Zweidrittel weniger, die Firmungen gingen knapp um 60% zurück, nur die Begräbnisse verloren nicht sehr. Die Kirchenaustritte stiegen fast um die Hälfte! Das Geschäft mit diesem Jesus wird von Jahr zu Jahr immer mehr ein Schrumpfgeschäft. Die Zahl der Diözesanpriester sank von 2005 (2003 sind diese Zahlen nicht angeführt) bis 2020 nur von 2.407 auf 1.932, das sind bloß 20 %! Der Priestermangel liegt somit deutlich unter dem Gläubigenmangel!


659. WORT ZUM FEIERTAG am Ostermontag, den 18.4.2022

Der Herr Kardinal Schönborn hält sich heute davon fern, am Ostermontag zu predigen. Kronenzeitung gibt es heute keine und auf der Homepage der Diözese Wien predigt der Schönborn auch nicht! Da ist meinereiner, ein unbezahlter Atheist eifriger als der Herr Erzbischof!
Was es heute zu bepredigen gibt, findet man im Messbuch online:
Als Eröffnungsvers der Feiertagsmette wird vorgeschlagen: "Der Herr ist vom Tod auferstanden, wie er gesagt hat. Freut euch und frohlockt, denn er herrscht in Ewigkeit. Halleluja."
Der Herr Jesus herrscht nicht mehr, dem Großteil der Leute ist Religion inzwischen egal, sie beten nicht, sie gehen nicht in die Kirche, die Kirche und ihren Jesus wird es klarerweise nicht in Ewigkeit geben
Zwar liegt der Mitgliederbestand der katholischen Kirche in Österreich immer noch über 50 %, aber früher waren es um die 90%:

Wenn das so weiter geht wie in den letzten dreißig Jahren, liegt der katholische Mitgliederbestand 2031 bei 42% und 2041 bei 33%! Aber es muss wohl damit gerechnet werden, dass es diesbezüglich kein gerade Linie, sondern eine sich schärfende Abstiegskurve geben wird.
Aber das nur nebenbei, wie lautet der heute Text des Evangeliums?
Im Messbuch steht:
Lk 24, 13-35: Am ersten Tag der Woche waren zwei von den Jüngern Jesu auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Und es geschah: Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus selbst hinzu und ging mit ihnen. Doch ihre Augen waren gehalten, sodass sie ihn nicht erkannten. Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen und der eine von ihnen - er hieß Kléopas - antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als Einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist? Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volk. Doch unsere Hohepriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. Doch auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe. Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht. Da sagte er zu ihnen: Ihr Unverständigen, deren Herz zu träge ist, um alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. Musste nicht der Christus das erleiden und so in seine Herrlichkeit gelangen? Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht. So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten: Bleibe bei uns; denn es wird Abend, der Tag hat sich schon geneigt! Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und es geschah: Als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach es und gab es ihnen. Da wurden ihre Augen aufgetan und sie erkannten ihn; und er entschwand ihren Blicken. Und sie sagten zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schriften eröffnete? Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück und sie fanden die Elf und die mit ihnen versammelt waren. Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen. Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.

Also das ist eine geschickt gestrickte Geschichte über das Erscheinen des nicht mehr vorhandenen Jesus! Er war schließlich kein unsterblicher Gottessohn und keine Falte eines allmächtigen dreifaltigen Gottes, sondern ein jüdischer Sekten- oder Reformprediger, der dem religiösen Apparat in Israel lästig geworden war und darum mit Hilfe der römischen Besatzungsmacht, die ihn auch nicht mochte, beseitigt worden war. Seine Anhänger hatten beschlossen, ihn auferstehen zu lassen und die neue Sekte auf diese Weise weiter existieren zu lassen. In der obigen Bibelstelle verschwindet der Jesus als ihn seine Anhänger doch noch erkannt hätten. Einen toten Jesus den Menschenmassen vorzuführen, war ja schließlich nicht möglich! Er hätte außerdem nur Israel erlösen sollen, eine neue Weltreligion haben daraus ja dann erst im Jahre 380 die Römer gemacht, denen es wohl günstig erschien, in einer Sklavengesellschaft eine Religion zu verkünden, die den Mühseligen und Beladenen für das Elend im Leben ein wunderbares Himmelreich verkündete.
Hier das Dreikaiseredikt mit dem das Christentum als Zwangsreligion für alle im Römerreich eingeführt wurde: "Alle Völker, über die wir ein mildes und maßvolles Regiment führen, sollen sich, so ist unser Wille, zu der Religion bekehren, die der göttliche Apostel Petrus den Römern überliefert hat, wie es der von ihm kundgemachte Glaube bis zum heutigen Tage dartut und zu dem sich der Pontifex Damasus klar bekennt wie auch Bischof Petrus von Alexandrien, ein Mann von apostolischer Heiligkeit; das bedeutet, dass wir gemäß apostolischer Weisung und evangelischer Lehre eine Gottheit des Vaters, Sohnes und Heiligen Geistes in gleicher Majestät und heiliger Dreifaltigkeit glauben. Nur diejenigen, die diesem Gesetz folgen, sollen, so gebieten wir, katholische Christen heißen dürfen; die übrigen, die wir für wahrhaft toll und wahnsinnig erklären, haben die Schande ketzerischer Lehre zu tragen. Auch dürfen ihre Versammlungsstätten nicht als Kirchen bezeichnet werden. Endlich soll sie vorab die göttliche Vergeltung, dann aber auch unsere Strafgerechtigkeit ereilen, die uns durch himmlisches Urteil übertragen worden ist."

Bis zur Reformation blieb das so. Und jetzt haben wir schon lange die Religionsfreiheit in unseren Breiten, darum wurde und wird der Alltag von Jahr zu Jahr unkatholischer und darum besser! Amen, so ist es und so soll es weiterhin sein und werden!


658. WORT ZUM SONNTAG am 17.4.2022

Jh. 20,1-18: Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war. Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem anderen Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Sie haben den Herrn aus dem Grab weggenommen und wir wissen nicht, wohin sie ihn gelegt haben. Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab; sie liefen beide zusammen, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als Erster ans Grab. Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging jedoch nicht hinein. Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Haupt Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle. Da ging auch der andere Jünger, der als Erster an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte. Denn sie hatten noch nicht die Schrift verstanden, dass er von den Toten auferstehen müsse. Dann kehrten die Jünger wieder nach Hause zurück. Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. Diese sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen und ich weiß nicht, wohin sie ihn gelegt haben. Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast! Dann will ich ihn holen. Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister. Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott. Maria von Magdala kam zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie berichtete, was er ihr gesagt hatte.

Am Karfreitag hat sich meinereiner die Predigt gespart, schließlich ist der Karfreitag in Österreich kein Feiertag. Der Schönborn hat seine Predigt am 15.4. so eingeleitet: "Kein Zeichen bezeichnet das Christentum besser als das Kreuz. Für das Judentum steht der Davidstern, für den Islam der Halbmond, für das Christentum das Kreuz. Den Grund dafür liefert das Geschehen, das heute im Mittelpunkt aller christlichen Feiern steht: die Kreuzigung Jesu. Um sie geht es am Karfreitag. Bei jeder Kreuzwegandacht heißt es: 'Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich, denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.' Wie wurde aus der unvorstellbar grausamen Todesart, die man Jesus angetan hat, ein anbetungswürdiges Geschehen, das in höchsten Tönen verehrt wird?"
Ja, mit dem Kreuz war es lange Zeit ein Kreuz, die Menschen mussten bei uns katholisch sein. Inzwischen ist das besser geworden, die Kirche kann nimmer diktieren, sie verliert im Volke zunehmend an Einfluss und Bedeutung und das Kreuz mit dem Kreuz wird dadurch auch kleiner.
Aber das nur nebenbei, heute geht es in der Bibel um den Jesus seine Auferstehung, das war die Mär, die seinerzeit seine Anhänger verbreiteten, um der Jesus-Sekte damit eine bleibende Bedeutung zuzuordnen. Das ist leider gelungen! Zwar blieben die Christen noch etliche Zeit eine kleine Randgruppe im religionsfreien Römerreich, damals durften dort alle glauben, was ihnen beliebte.
Aber dann wurde im Jahre 380 per Dreikaiseredikt verfügt, der Christenglaube sei die allgemeine Staatsreligion und alle im Römerreiche hatten an den Jesus zu glauben! Eine der heftigsten katholischen Maßnahmen war es damals, die Babytaufe umfassend durchzusetzen, denn jedes getaufte Kind war unwiderruflich katholisch, das gilt kirchenrechtlich bis heute! Aus der Kirche auszutreten, das geht darum nur staatlich! Das Staatsgrundgesetz von 1867 brachte im Artikel 14 nach der jahrhundertelangen katholischen Religionsdiktatur die 380 abgeschaffte Religionsfreiheit wieder! Heute sind schon weniger als die Hälfte der Leute in Österreich katholische Kirchenmitglieder, 1951 waren es noch rund 90% gewesen, wirklich den Glauben praktizierende Katholiken sind nur noch um die zehn Prozent der Kirchenmitglieder.
Heute geht es um die Auferstehung, die leitenden Jesusanhänger erfanden die Geschichte von der Auferstehung, allerdings konnten sie ja keinen auferstandenen Jesus herzeigen, man verbreitete nur die Behauptung und eine Reihe von Leuten gab sich dafür her, zu behaupten, sie hätten den Jesus gesehen. Und bevor eine vermehrte Nachfrage nach dem Jesus entstehen konnte, ließ man ihn in den Himmel auffahren, 40 Tage wäre er im engen Kreis seiner Hauptjünger gewesen, dann sei er gemäß Lukas 24,50-51 davongeflogen: "Er führte sie hinaus in die Nähe von Betanien, dort erhob er seine Hände und segnete sie. Und es geschah, während er sie segnete, verließ er sie und wurde zum Himmel emporgehoben." Jetzt konnte niemand mehr verlangen, den Jesus zu sehen.
Heute wird das hier ja furchtbar lang, was predigt der Schönbron am 17.4.2022 dazu? Er schließt heute seine Predigt so: "Ostern feiern im Wissen um so viel Leid und Tod, wie soll das gelingen? Wie kann da echte, ehrliche Osterfreude aufkommen? Mir hilft dazu das Osterevangelium. Jesu Sieg über den Tod, seine Auferstehung aus dem Grab und damit die Botschaft von Ostern, erreicht uns nicht über Fernsehkanäle und Weltnachrichten. Sie kommt zu uns über die einfache Begegnung liebevoller Aufmerksamkeit. Jesus spricht die trauernde Maria von Magdala mit ihrem Namen an, und da erkennt sie ihn und weiß, dass er lebt und bei ihr ist. Ostern in diesem Jahr neu erfahren, das kann Wirklichkeit werden, wenn wir nicht wegschauen von den Tränen der Trauernden. Dann können wir einander wirklich den Ostergruß zusprechen: Christus ist wahrhaft auferstanden!"
Der Schönborn muss natürlich als Kirchenfürst und Prediger im Stephansom, auf seiner Homepage und in der Kronenzeitung seinen Glauben an die Auferstehung des toten Jesus mit Vehemenz vortragen, die Leute sollen ihm ja glauben! Dass sich der Jesus wegen Erlösung der Menschheit kreuzigen hat lassen, ist beim Herrn Kardinal kein Thema, weil erlöst wurde ja auf Erden niemand - bis heute nicht! Es gibt nur die religiöse Sage vom ewigen Leben nach dem Tod, die Guten kommen ewig in den Himmel, die Bösen ewig in die Hölle, von Höllenteil der Christenlehre wird aber kaum noch geredet, hier wieder einmal die diesbezüglichen Jesusworte: "Mt 25,32 Und alle Völker werden vor ihm zusammengerufen werden und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. Mt 25,33 Er wird die Schafe zu seiner Rechten versammeln, die Böcke aber zur Linken. (...) Mt 25,41 Dann wird er sich auch an die auf der linken Seite wenden und zu ihnen sagen: Weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist!"
Da haben wir in der Realität aber Glück, dass mit dem Tod unsere Existenz endet, Himmel und Hölle gibt es nicht, ein Toter ist wieder in derselben Lage wie vor seiner Geburt: da hat es ihn noch nicht gegeben und als Toter gibt's ihn nimmer. Und den auferstandenen und in den Himmel aufgefahrenen Gottessohn Jesus hat es überhaupt nie gegeben...
So, jetzt haben wir eine Sonntagspredigt in der Länge von 65 Zentimeter!


657. WORT ZUM SONNTAG am 10.4.2022

Lukas 19,28-40: Nach dieser Rede zog Jesus voran und ging nach Jerusalem hinauf. Und es geschah: Er kam in die Nähe von Betfage und Betanien, an den Berg, der Ölberg heißt, da schickte er zwei seiner Jünger aus und sagte: Geht in das Dorf, das vor uns liegt! Wenn ihr hineinkommt, werdet ihr dort ein Fohlen angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat. Bindet es los und bringt es her! Und wenn euch jemand fragt: Warum bindet ihr es los?, dann antwortet: Der Herr braucht es.
Die Ausgesandten machten sich auf den Weg und fanden alles so, wie er es ihnen gesagt hatte. Als sie das Fohlen losbanden, sagten die Leute, denen es gehörte: Warum bindet ihr das Fohlen los? Sie antworteten: Weil der Herr es braucht. Dann führten sie es zu Jesus, legten ihre Kleider auf das Fohlen und halfen Jesus hinauf.
Während er dahinritt, breiteten die Jünger ihre Kleider auf dem Weg aus. Als er sich schon dem Abhang des Ölbergs näherte, begann die Schar der Jünger freudig und mit lauter Stimme Gott zu loben wegen all der Machttaten, die sie gesehen hatten. Sie riefen: Gesegnet sei der König, der kommt im Namen des Herrn. Im Himmel Friede und Ehre in der Höhe! Da riefen ihm einige Pharisäer aus der Menge zu: Meister, weise deine Jünger zurecht! Er erwiderte: Ich sage euch: Wenn sie schweigen, werden die Steine schreien.

Nächste Woche ist der Ostersonntag. Meinereiner hat den Ostersonntag als Kind recht gemocht, weil am Ostersonntag kam der Osterhase und brachte Ostereier, Naschereien und Spielsachen. In der Schule gab es dann den Jesus und seine Kreuzigung und Auferstehung. Für die Sohnesfalte des dreifaltigen allmächtigen Gottes war das ja wohl keine begeisternde Leistung. Wenn es diesen Gott gäbe, dann müsste er doch in der Lage sein, das nicht bloß einmal, sondern jährlich vorzuführen, dann würde die Menschheit inbrünstig an diesen Gott glauben. Die Leute glauben aber immer weniger daran, schließlich ist das ja bloß eine alte Göttersage.
Apropos Sage: Was sagt heute der Schönborn dazu? Kreuzigung und Auferstehung sind ja die Schlüsselfeste des Christentums, also der Leute, die das wirklich glauben! Der Herr Kardinal fasst heute so zusammen: "Heute feiern alle christlichen Gemeinden den Einzug Jesu in Jerusalem. Welche Hoffnungen verbinden sich damit? Ich stelle mir selber diese Frage, wenn ich heute bei der Dreifaltigkeitssäule am Graben die Palmzweige segne und an die Kinder verteile. Damals in Jerusalem riefen die Jünger Jesu: 'Im Himmel Friede und Ehre in der Höhe.' Werden wir aber auch auf Erden Frieden haben? Hier und jetzt brauchen wir ihn! Der nüchterne Blick in die Geschichte zeigt: Kriege hat es immer gegeben. Immer wären sie vermeidbar gewesen, wenn es weniger Ungerechtigkeit, Machtstreben, gegenseitigen Hass gegeben hätte. Jesus hat über Jerusalem geweint, weil er das Unglück kommen sah. Es ist zum Weinen, wenn wir heute das unsägliche Leid sehen, das der Krieg in der Ukraine auslöst. Doch heute in einer Woche ist Ostersonntag. Jesus wurde ohnmächtig ans Kreuz geschlagen, wie so viele heute unter dem Krieg Leidende. Aber Christus ist vom Tod auferstanden. Das Leben hat den Tod besiegt. Diese Hoffnung ist und bleibt stärker als alle Kriege."
Achja, das Leben hat den Tod besiegt? In der Realität ist es genau umgekehrt, der Tod besiegt schließlich jedes Leben, alle Lebewesen - Menschen, Tiere und Pflanzen - müssen sich fortpflanzen, wenn dies aus irgendwelchen Gründen nimmer funktioniert, dann sterben die betroffenen Wesen eben aus. Darum haben wir z.B. heute keine Saurier mehr. Aber so darf ein Priester die Welt natürlich nicht sehen. Dass der Schönborn den aktuellen russischen Krieg gegen die Ukraine bepredigt, ist natürlich klar, weil da kann der Schönborn schön vom Frieden reden und auf ein Kriegsende hoffen. Warum ruft er seine Christen nicht dazu auf, dass sie zu ihrem Gott beten, er möge den aktuellen Krieg beenden, für einen allmächtigen Gott wäre das ja nur ein Klacks, eine Kleinigkeit! Aber Gott würde das nicht tun, wenn auch sehr viele Menschen ihn darum betend bitten würden! Weil Götter gibt's eben nicht, auch keinen auferstandenen Jesus, alles nur Schimären, die nicht die Welt und die Menschen erschaffen haben, sondern die von den Menschen erschaffen wurden! Weil damit erklärte man sich in alten Zeiten das Unbekannte und vorallem das, was als übermächtig wahrgenommen wurde, da gab es eben zum Beispiel fürs Gewitter den Blitz- und Donnergott, den wir heute noch als Donnerstag tradiert haben.
Aber schließlich gab es den Gott Donnar ebenso nie wie den dreiteiligen Gottvater, Gottsohn und Gott heiliger Geist! Amen, so ist es!


656. WORT ZUM SONNTAG am 3.4.2022

Johannes 8,1-11: Jesus aber ging zum Ölberg. Am frühen Morgen begab er sich wieder in den Tempel. Alles Volk kam zu ihm. Er setzte sich und lehrte es. Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war. Sie stellten sie in die Mitte und sagten zu ihm: Meister, diese Frau wurde beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt. Mose hat uns im Gesetz vorgeschrieben, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du? Mit diesen Worten wollten sie ihn auf die Probe stellen, um einen Grund zu haben, ihn anzuklagen. Jesus aber bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie hartnäckig weiterfragten, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie. Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde. Als sie das gehört hatten, ging einer nach dem anderen fort, zuerst die Ältesten. Jesus blieb allein zurück mit der Frau, die noch in der Mitte stand. Er richtete sich auf und sagte zu ihr: Frau, wo sind sie geblieben? Hat dich keiner verurteilt? Sie antwortete: Keiner, Herr. Da sagte Jesus zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!

Aha, der Jesus wirft auch keinen Stein! Ist er auch nicht ohne Sünde? Schauen wir gleich was der Herr Oberbischof von Österreich dazu auf der Diözesan-Homepage und in der Kronenzeitung predigt! Er schließt seine Predigt so: "Muss ich mich nach diesem Evangelium jedes moralischen Urteilens enthalten, nur weil ich auch selber ein sündiger Mensch bin? Dazu zwei Bemerkungen: Erstens hat Jesus nicht behauptet, Ehebruch sei egal. Der Frau sagt er, was er jedem von uns sagt: 'Ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr.' Er nennt die Sünde beim Namen. Aber er verurteilt den Sünder nicht. Er warnt nur vor der Heuchelei derer, die sich zu Richtern über die anderen erheben. Das zeigt die zweite Bemerkung: Diese Männer haben die Frau beim Ehebruch ertappt. Doch wo ist der Mann geblieben, mit dem sie Ehebruch begangen hat? Zum Ehebruch gehören immer zwei. Haben diese Moraleiferer ein Auge zugedrückt und den Mann laufen lassen? Nach dem strengen Gesetz des Mose müssten beide gesteinigt werden. So erweist sich die 'Moral' der Ankläger als heuchlerisch. Nichts ist Jesus mehr zuwider als scheinheilige Heuchelei. Lassen wir doch die Steine fallen, die wir auf andere werfen wollen!"

Soweit der Schönborn. Beim Moses kommt der Ehebruch und seine Bestrafung zweimal vor: 3. Buch Moses, 20:10: "Ein Mann, der mit der Frau seines Nächsten die Ehe bricht, wird mit dem Tod bestraft, der Ehebrecher samt der Ehebrecherin.." 5. Buch Moses 22:22: "Wenn ein Mann dabei ertappt wird, wie er bei einer verheirateten Frau liegt, dann sollen beide sterben, der Mann, der bei der Frau gelegen hat, und die Frau. Du sollst das Böse aus Israel wegschaffen."
In Österreich war Ehebruch im Mittelalter durch die Todesstrafe mittels Pfählung bedroht, da galt noch das Gottesgesetz! In der Wende vom 18. aufs 19. Jahrhundert war das dann schon weniger dramatisch und 1852 stand im § 502: "Ehebruch. Strafe. Eine verheiratete Person, die einen Ehebruch begeht, wie auch eine unverheiratete, mit welcher ein Ehebruch begangen wird, ist einer Übertretung schuldig, und mit Arrest von einem bis zu sechs Monaten, die Frau aber alsdann strenger zu bestrafen, wenn durch den begangenen Ehebruch über die Rechtmäßigkeit der nachfolgenden Geburt ein Zweifel entstehen kann." 1997 wurde in Österreich die Strafbarkeit des Ehebruchs aufgehoben, vorher stand im Strafgesetzbuch: "§ 194. (1) Wer seine oder eine fremde Ehe bricht, ist mit Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 360 Tagessätzen zu bestrafen. (2) Der Täter ist nur auf Verlangen des verletzten Ehegatten zu verfolgen. Dieser ist zu einem solchen Verlangen nicht berechtigt, wenn er dem Ehebruch zugestimmt oder ihn absichtlich ermöglicht oder erleichtert hat oder wenn die eheliche Gemeinschaft zur Zeit der Tat seit einem Jahr aufgehoben war. Eine Verzeihung beseitigt das Verfolgungsrecht des Verletzten nur gegenüber dem Beteiligten, dem der Ehebruch verziehen worden ist. (3) Die Strafe ist gegen den Ehegatten nicht zu vollstrecken, wenn der verletzte Ehegatte erklärt, weiter mit ihm leben zu wollen."

In streng islamischen Bereichen gibt es für Frauen immer noch die Auspeitschung oder gar als Todesstrafe die Steinigung. Schönborn nennt die Männer im heutigen Bibeltext Heuchler, weil damals ja auch der Mann zu steinigen gewesen wäre. Der Jesus treibt ihnen aber das Heucheln aus, weil Steinewerfer nach seiner Meinung sündenfrei zu sein hätten. Und schließlich hat ja dem Jesus sein Vater die steinige Todesstrafe für Ehebruch verhängt gehabt! Aber seien wir froh, dass heute Ehebruch maximal bei Scheidungen noch eine rechtliche Bedeutung hat, der Ehebruch ist ja auch weiterhin eine schwere Eheverfehlung!
So, das genügt, Entschuldigung, das ist zuviel Text, der ist ja sogar ein bisschen länger als der vom Schönborn!


655. WORT ZUM SONNTAG am 27.3.2022

Lk 15, 1-3.11-32: In jener Zeit kamen alle Zöllner und Sünder zu Jesus, um ihn zu hören. Die Pharisäer und die Schriftgelehrten empörten sich darüber und sagten: Dieser nimmt Sünder auf und isst mit ihnen. Da erzählte er ihnen dieses Gleichnis und sagte: Ein Mann hatte zwei Söhne. Der jüngere von ihnen sagte zu seinem Vater: Vater, gib mir das Erbteil, das mir zusteht! Da teilte der Vater das Vermögen unter sie auf. Nach wenigen Tagen packte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land. Dort führte er ein zügelloses Leben und verschleuderte sein Vermögen. Als er alles durchgebracht hatte, kam eine große Hungersnot über jenes Land und er begann Not zu leiden. Da ging er zu einem Bürger des Landes und drängte sich ihm auf; der schickte ihn aufs Feld zum Schweinehüten. Er hätte gern seinen Hunger mit den Futterschoten gestillt, die die Schweine fraßen; aber niemand gab ihm davon. Da ging er in sich und sagte: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Brot im Überfluss, ich aber komme hier vor Hunger um. Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt. Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein; mach mich zu einem deiner Tagelöhner! Dann brach er auf und ging zu seinem Vater. Der Vater sah ihn schon von Weitem kommen und er hatte Mitleid mit ihm. Er lief dem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Da sagte der Sohn zu ihm: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein. Der Vater aber sagte zu seinen Knechten: Holt schnell das beste Gewand und zieht es ihm an, steckt einen Ring an seine Hand und gebt ihm Sandalen an die Füße! Bringt das Mastkalb her und schlachtet es; wir wollen essen und fröhlich sein. Denn dieser, mein Sohn, war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden. Und sie begannen, ein Fest zu feiern. Sein älterer Sohn aber war auf dem Feld. Als er heimging und in die Nähe des Hauses kam, hörte er Musik und Tanz. Da rief er einen der Knechte und fragte, was das bedeuten solle. Der Knecht antwortete ihm: Dein Bruder ist gekommen und dein Vater hat das Mastkalb schlachten lassen, weil er ihn gesund wiederbekommen hat. Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater aber kam heraus und redete ihm gut zu. Doch er erwiderte seinem Vater: Siehe, so viele Jahre schon diene ich dir und nie habe ich dein Gebot übertreten; mir aber hast du nie einen Ziegenbock geschenkt, damit ich mit meinen Freunden ein Fest feiern konnte. Kaum aber ist der hier gekommen, dein Sohn, der dein Vermögen mit Dirnen durchgebracht hat, da hast du für ihn das Mastkalb geschlachtet. Der Vater antwortete ihm: Mein Kind, du bist immer bei mir und alles, was mein ist, ist auch dein. Aber man muss doch ein Fest feiern und sich freuen; denn dieser, dein Bruder, war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden.

Das heutige Evangelium ist verdammt lang! Darum war der Text auf Schönborns Diözesanhomepage gar nicht zu finden, für soviel Text hat er dort nicht Platz! Meinereiner musste den Text aus der Bibel kopieren! Es geht gleichnismäßig heute um Leute, die den Glauben verlieren und ihn dann wieder finden!
Heute verlieren regelmäßig Leute den religiösen Glauben, sie treten aus der Kirche aus oder gehen zumindest am Sonntag nimmer in die Kirche
. Die große Mehrheit der heutigen katholischen Kirchenmitglieder tut Letzteres! Nach den katholischen Statistikzahlen von 2020 hat die katholische Kirche in Österreich 4.905.316 Mitglieder, aber sonntags nur 395.530 Messbesucher! Man kann also sagen, rund 4,5 Millionen Kirchenmitglieder sind verloren gegangen und müssten wieder gefunden werden. Wie sieht der österreichische katholische Kirchenhäuptling Schönborn die Lage? Er erzählt, dass seine Mutter im Februar 2022 im 102. Lebensjahr verstorben ist, er schreibt dazu, "77 Jahre lang war ich es gewohnt, dass ich immer nach Hause kommen kann. Sie ist da, und ich bin willkommen. Was für ein Geschenk, ein Zuhause zu haben, zu wissen, dass ich dort erwartet und willkommen bin! Jetzt, da sie gestorben ist, wartet niemand mehr zu Hause. Gewiss, ich glaube, dass sie bei Gott ist und uns daher nahe bleibt. Aber in all den Veränderungen des Lebens gab es immer den Fixpunkt: das Zuhause. Jetzt fehlt er."
Und das Resümmee des Herrn Kardinal lautet heute so: "Wenn ich heute das Evangelium vom verlorenen Sohn lese, muss ich an die vielen tausenden Flüchtlinge aus der Ukraine denken, die alles verlassen mussten, um ihr Leben zu retten. Werden sie jemals wieder nach Hause heimkehren können? Als meine Mutter 1945 mit ihren damals zwei Kindern flüchten musste, konnte sie nicht ahnen, dass sie ihren Kindern ein neues Zuhause bereiten würde. Doch auch dieses Zuhause müssen wir verlassen. Jesus aber sagt mit seinem wunderbaren Gleichnis: Im Haus meines Vaters bist du immer willkommen! Mag dein Leben noch so schwierig gewesen sein, der Vater kommt dir mit offenen Armen entgegen: Mein Kind, jetzt bist du ganz zu Hause!"

Freut sich der Schönborn aufs Sterben? Liest sich so, weil dann ist er ja bei seinem Gott im Himmel! Und dort wäre er ganz zu Hause! Zu dumm, dass es weder seinen Gott gibt, noch ein ewiges Zuhause nach dem Tode! Nach dem Tode existieren wir nimmer und als Nichtmehrexistente wissen wir nichts über was! Aber als Nichtexistente ist uns das ja zwangsläufig egal, uns war ja auch die Millardenjahre lange Nichtexistenz vor unserer Geburt egal! Und wenn der Schönborn kein Geistlicher geworden wäre, sondern ein normaler Mensch mit Familie, dann hätte er nach dem Tode seiner Mutter auch jetzt noch ein Zuhause, wo er hingehört!
Und der Schönborn wird sicherlich vergebens darauf hoffen, dass seine verloren gegangen katholischen Schafe wieder im sonntagsmesslichen Stall auftauchen...


654. WORT ZUM SONNTAG am 20.3.2022

Lk 13,1-9: Zur gleichen Zeit kamen einige Leute und berichteten Jesus von den Galiläern, deren Blut Pilatus mit dem ihrer Opfertiere vermischt hatte. Und er antwortete ihnen: Meint ihr, dass diese Galiläer größere Sünder waren als alle anderen Galiläer, weil das mit ihnen geschehen ist? Nein, sage ich euch, vielmehr werdet ihr alle genauso umkommen, wenn ihr nicht umkehrt. Oder jene achtzehn Menschen, die beim Einsturz des Turms am Schiloach erschlagen wurden - meint ihr, dass sie größere Schuld auf sich geladen hatten als alle anderen Einwohner von Jerusalem? Nein, sage ich euch, vielmehr werdet ihr alle ebenso umkommen, wenn ihr nicht umkehrt. Und er erzählte ihnen dieses Gleichnis: Ein Mann hatte in seinem Weinberg einen Feigenbaum gepflanzt; und als er kam und nachsah, ob er Früchte trug, fand er keine. Da sagte er zu seinem Winzer: Siehe, jetzt komme ich schon drei Jahre und sehe nach, ob dieser Feigenbaum Früchte trägt, und finde nichts. Hau ihn um! Was soll er weiter dem Boden seine Kraft nehmen? Der Winzer erwiderte: Herr, lass ihn dieses Jahr noch stehen; ich will den Boden um ihn herum aufgraben und düngen. Vielleicht trägt er in Zukunft Früchte; wenn nicht, dann lass ihn umhauen.

Auweiauwei, überall lauter Sünder! Und alle müsen umkommen! Aber das ist ja direkt eine gemässigte Bibelstelle, weil sonst werden die Sünder ja ins ewige Höllenfeuer geworfen! Und das mit dem Umkommen stimmt ja, wir müssen alle sterben und mit dem Sterben endet unsere Existenz! Das religiöse Märchen vom ewigen Himmelreich wird heute im Evangelium nicht erwähnt!
Schauen wir gleich, ob der Schönborn das auch nicht macht! Der schreibt natürlich über das Umkehren, weil Umkehrer werden nicht umgehauen!
Der Herr Erzbischof von Wien fast heute so zusammen: "Jedes Unglück, von dem wir hören, ist Anlass zur Besinnung. Das biblische Wort "Umkehr" hat auch die Bedeutung "Umdenken", "Ändern der eigenen Einstellung". Es ist ein nüchterner und vernünftiger Vorgang, er kann auch sehr emotional sein: die Einsicht, dass dieses Unglück jederzeit mir widerfahren könnte. "Umkehr" bedeutet einfach das Wissen, dass nichts selbstverständlich ist, weder meine Gesundheit noch mein Wohlergehen, auch nicht der Frieden und die geordneten Verhältnisse. Wer diese Einsicht im Herzen trägt, wird vor allem eine Haltung der Dankbarkeit erleben und mit ihr verbunden das Mitgefühl mit denen, die Unglück erleben.
Jesus liebt die Gleichnisse. Was für ihn Umkehr bedeutet, sagt er im Gleichnis vom Feigenbaum im Weingarten. Wenn dieser schon drei Jahre keine Früchte trägt, ist es besser, ihn umzuhauen. Der Winzer bittet den Besitzer des Weinbergs um Geduld. Ein Jahr noch! Mit Dünger wird er vielleicht doch noch Früchte tragen. Das ist, bei allem Ernst der Warnung Jesu, der Hoffnungsschimmer. Jesus glaubt, dass wir Menschen umkehren können. Er vertraut, dass Herz und Vernunft stark genug sind, umzudenken und den Weg zu wenden. Aber sein Vertrauen hat viel zu tun mit seiner großen, liebevollen Geduld, dass wir endlich doch zur Einsicht kommen und wirklich umkehren."

Soweit der Schönborn. In Wikipedia steht dazu: "Innere Umkehr in der Religion - Eine besondere Bedeutung hat die Umkehr in der Religion und Ethik. Hierzu gehören die Begriffe der Reue und der Buße. Die innere Umkehr lässt sich in drei Schritte gliedern: die Einsicht, einen falschen Weg eingeschlagen zu haben, die Umkehr bis zu einem bekannten Punkt, den Aufbruch in eine neue Richtung".
Unsereinen plagt sowas natürlich nicht, unsereiner sieht die Welt schließlich real und darum richtig und nicht falsch. Religiöse Leute sehen die Welt irreal, dafür wird sie im Jenseits niemand strafen, weil es ja sowas wie ein Jenseits nicht gibt. Und dass nach dem Tod nichts mehr geschieht, das werden diese Leute mangels Existenz als Tote ja auch nicht wahrnehmen können. Zusammenfassend kann unsereiner wieder einmal feststellen, Feigenbäume mit religiösen Früchten gibt es auch nicht, wir leben von Geburt bis zum Tod und weiter geht es nicht! Sich gläubig mit Religion zu befassen, ist sinnlose Vergeudung von Lebenszeit! Amen!


653. WORT ZUM SONNTAG am 13.3.2022

Lk 9,28-36: Es geschah aber: Etwa acht Tage nach diesen Worten*) nahm Jesus Petrus, Johannes und Jakobus mit sich und stieg auf einen Berg, um zu beten. Und während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichtes und sein Gewand wurde leuchtend weiß. Und siehe, es redeten zwei Männer mit ihm. Es waren Mose und Elija; sie erschienen in Herrlichkeit und sprachen von seinem Ende, das er in Jerusalem erfüllen sollte. Petrus und seine Begleiter aber waren eingeschlafen, wurden jedoch wach und sahen Jesus in strahlendem Licht und die zwei Männer, die bei ihm standen. Und es geschah, als diese sich von ihm trennen wollten, sagte Petrus zu Jesus: Meister, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija. Er wusste aber nicht, was er sagte. Während er noch redete, kam eine Wolke und überschattete sie. Sie aber fürchteten sich, als sie in die Wolke hineingerieten. Da erscholl eine Stimme aus der Wolke: Dieser ist mein auserwählter Sohn, auf ihn sollt ihr hören. Während die Stimme erscholl, fanden sie Jesus allein. Und sie schwiegen und erzählten in jenen Tagen niemandem von dem, was sie gesehen hatten.

*) Diese Worte waren: "Denn wer sich meiner und meiner Worte schämt, dessen wird sich der Menschensohn schämen, wenn er in seiner Hoheit kommt und in der Hoheit des Vaters und der heiligen Engel. Wahrhaftig, das sage ich euch: Von denen, die hier stehen, werden einige den Tod nicht erleiden, bis sie das Reich Gottes gesehen haben." Da hätte das "Reich Gottes" also bald kommen müssen, jetzt um die 2000 Jahre später warten die gläubigen Katholiken immer noch auf dieses Reich, es ist eben das Glaubensproblem: Der Glaube an Götter schafft keine Götter und in der Realität gibt es eben keine Götter. Amen.
Aber das nur nebenbei, was predigt heute der Herr Erzbischof von Wien in der Kronenzeitung und auf seiner Diözesan-Homepage? Er erinnert sich einleitend an ein Gebet zusammen mit Papst Johannes Paul II., das war nach Jahrhunderten der erste nichtitalienische, sondern der polnische Papst Karol Józef Wojtyla, genannt Papst Johannes Paul II, er übte diese Tätigkeit von 1978 bis 2005 aus und wurde nach seinem Tod selig (2011) und heilig (2014) gesprochen, der Schönborn hat beim gemeinsamen Gebet laut seiner Predigt die Nähe Gottes gespürt. Unsereinem passiert sowas nie, unsereiner müsste nach katholischer Lehre eigentlich zeitweise den Teufel spüren, aber den gibt's ja auch nicht! Schauen wir zum heutigen schönbornschen Resümee: "Man sagt: Not lehrt beten. Das stimmt. Aber wie gut tut es, Gott zu danken, wenn wir nicht in Not sind! In den Bergen ist es leichter, den Schöpfer zu loben. Loben, Danken, Bitten erleichtern das Herz und verändern das Leben. Wie alles im Leben braucht auch das Beten regelmäßige Übung. Nur so kann es zu einer Grundhaltung werden, die uns zum Guten verändert. Beten, wie macht man das? Diese Frage haben die JüngerJesus gestellt und ihn gebeten: 'Lehre uns beten!' Er hat sie das 'Vaterunser' gelehrt. Es ist bis heute das Gebet, das alle Bitten zusammenfasst. Das Wichtigste ist und bleibt das schlichte Vertrauen auf Gott. So hat Jesus gebetet. Sein Gesicht hat dieses Vertrauen ausgestrahlt."

Ja, das ist wohl ein Problem! Da das Beten mangels der Gottesexistenz höchstens zufällig scheinbar hilft, wenn sich irgendwas im Beterleben für ihn wie ersehnt entwickelt, ist ja auch für Tiefgläubige auf Gott wenig Verlass. Unsereiner betet nicht und es passiert doch immer wieder was, das ein Beter für Gotteshilfe halten würde. Aber darüber kann unsereiner nur lachen, es ist hilfreich, wenn man sich um sein gelebtes Leben selber entsprechend kümmert, meinereiner ist schon ziemlich alt und chronisch krank und kann schon irgendwie absehen, dass das Leben ein Ende haben wird. Aber meinereiner hat vom Urknall bis zur Geburt nicht existiert und das war egal, da wird es nach dem Tod genauso sein, denn die persönliche Nichtexistenz ist ja mangels Existenz gar nicht wahrnehmbar. So ist es! Und auch Kardinälen geht es nicht anders! Ein Kardinal wird es allerdings nie erfahren, dass er sein ganzes Leben sinnlos für eine Fantasy-Illusion verschlissen hat...


652. WORT ZUM SONNTAG am 6.3.2022

Lk 4, 1-13: In jener Zeit kehrte Jesus, erfüllt vom Heiligen Geist, vom Jordan zurück. Er wurde vom Geist in der Wüste umhergeführt, vierzig Tage lang, und er wurde vom Teufel versucht. In jenen Tagen aß er nichts; als sie aber vorüber waren, hungerte ihn. Da sagte der Teufel zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl diesem Stein, zu Brot zu werden. Jesus antwortete ihm: Es steht geschrieben: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Da führte ihn der Teufel hinauf und zeigte ihm in einem Augenblick alle Reiche des Erdkreises. Und er sagte zu ihm: All die Macht und Herrlichkeit dieser Reiche will ich dir geben; denn sie sind mir überlassen und ich gebe sie, wem ich will. Wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest, wird dir alles gehören. Jesus antwortete ihm: Es steht geschrieben: Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm allein dienen. Darauf führte ihn der Teufel nach Jerusalem, stellte ihn oben auf den Tempel und sagte zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so stürz dich von hier hinab; denn es steht geschrieben: Seinen Engeln befiehlt er deinetwegen, dich zu behüten; und: Sie werden dich auf ihren Händen tragen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt. Da antwortete ihm Jesus: Es ist gesagt: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen. Nach diesen Versuchungen ließ der Teufel bis zur bestimmten Zeit von ihm ab.

Interessant! Laut Bibel füllt die dritte Falte des dreifaltigen Christengottes die zweite Fall mit sich selber. Hatte die zweite Falte, also der Gottessohn Jesus, selber zuwenig Geist? Sicherlich! Dazu braucht man ja nur die christlichen Bibeltexte zu lesen, um diesen hohen Geistmangel wahrzunehmen! Was sich heute besonders gut zeigt! Der Teufel versucht den allmächtigen und allwissenden Gottessohn! Aber das geht ja gar nicht, weil gesagt ist, dass man das nicht tun darf.
Aber schauen wir wie der Herr Schönborn diesen Schmonzes behandelt! Er schreibt einleitend über die Versuchung, die uns ein Leben lang begleitet. Er muss das ja kennen, als frauenlosen Zölibatär wird ihn ja auch durch die Jahrzehnte der Sexualtrieb versucht haben. Da ihm aber nie was Missbräuchliches vorgeworfen wurde, hat er den Sexualtrieb wohl zumindest regelmäßig unter der Hand verschleudert. Aber darüber schreibt er nichts, er befasst sich mit der Fastenzeit und der Versuchung nicht zu fasten. Meinereiner hat früher sein Übergewicht durch eine jeweils einmal im Jahr strikt eingehaltene dreiwöchige Fastenzeit reduziert, bin zwar immer noch etwas übergewichtig, fress aber jetzt schon einige Jahre das ganze Jahr weniger als früher und halte mein Gewicht auch ohne zusätzliche Fastenzeiten.
Nun schauen wir das schöbornsche Resümee an: "Fasten, das betrifft zuerst das Essen und Trinken. Wer kennt nicht den täglichen Kampf gegen die Kalorien? Zumindest bei uns, denn wo Hunger herrscht, braucht nicht gefastet zu werden. Dort fehlt es am Nötigsten. Schwieriger ist der Kampf gegen die Süchte, die unwiderstehliche Abhängigkeit von Alkohol, Nikotin, Internet, Pornographie, Spielsucht. Nicht umsonst sprechen wir vom Teufelskreis der Sucht. Und wie groß ist es, wenn jemand mit Jesu Hilfe echte Befreiung erlebt.
Die zweite große Versuchung ist die der Macht. Jesus ist ihr wie kein anderer Mensch ausgesetzt gewesen, denn er hatte die volle Macht Gottes zu seiner Verfügung. Sein ganzes Leben ist aber ein großes Zeugnis dafür, dass die Macht nur dann richtig gebraucht wird, wenn sie sich ganz in den Dienst der anderen stellt. Wir alle haben Macht, größere oder kleinere, und immer ist die Herausforderung die, in der Jesus gesiegt hat: Echtes Herrschen heißt dienen.
Die dritte Versuchung, der Jesus, wie wir alle, ausgesetzt war, ist die der Ehre, des Erfolgs, der Anerkennung. Es ist schön und gut, anerkannt zu sein und Erfolg zu haben. Traurig, ja peinlich ist es, wenn wir danach gieren und ehrsüchtig werden.
Hat Jesus keine sexuellen Versuchungen gekannt? Er war doch ein Mensch. Oft gelten sie als die stärksten. Eines ist sicher: Diese Versuchungen können nur durch echte Liebe besiegt werden. Die liebende Zuwendung zu den Menschen hat Jesus so tief gelebt wie keiner. Darum geht es letztlich in der Fastenzeit!"

So das war der Schönborn und jetzt kommt meinereiner wieder dran! Meinereiner hat sich ganz ohne Jesus in den 90er-Jahren von der Rauchsucht befreit, eine Arbeitskollegin starb an Lungenkrebs und das war sehr motivierend, nimmer zu rauchen! Mit der Macht hat meinereiner keine Probleme gehabt, weil da war in der Regel die Vernunft mächtiger. Die Sache mit dem Erfolg und der Anerkennung hat seinerzeit Alfred Adler, der Begründer der Individualpsycholgie sehr ausgiebig behandelt, meinereiner hat vor vielen Jahren darüber ein Buch geschrieben, "Zwischen Allmacht und Ohnmacht" - das kann hier downgeloaden werden! Es erklärt diese Aspekte gottfrei!
Zum Jesus und den sexuellen Versuchungen. Verheiratet war der Jesus laut Bibel nicht und über Sexprobleme steht dort auch nichts. Die Sexprobleme in der katholischen Kirche hat man dort selber durch den Zölibat erschaffen, man bräuchte also nur den Zölibat abschaffen, um damit in den zukünftigen Priestergenerationen damit fertig zu werden. Denn wie hier schon so oft geschrieben: der Sexualtrieb lässt sich nicht unterdrücken. Und wenn die Gegebenheiten in der Auswahl der Priesterkandidaten Homos und Päderasten einen leichteren Zugang geben als Heteros, dann hat man eben diese Probleme!


651. WORT ZUM SONNTAG am 27.2.2022

Lk 6,39-45: Er sprach aber auch in Gleichnissen zu ihnen: Kann etwa ein Blinder einen Blinden führen? Werden nicht beide in eine Grube fallen? Ein Jünger steht nicht über dem Meister; jeder aber, der alles gelernt hat, wird wie sein Meister sein. Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht? Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen, während du selbst den Balken in deinem Auge nicht siehst? Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; dann kannst du zusehen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen. Es gibt keinen guten Baum, der schlechte Früchte bringt, noch einen schlechten Baum, der gute Früchte bringt. Denn jeden Baum erkennt man an seinen Früchten: Von den Disteln pflückt man keine Feigen und vom Dornstrauch erntet man keine Trauben. Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens dasGute hervor und der böse Mensch bringt aus dem bösen das Böse hervor. Denn wovon das Herz überfließt, davon spricht sein Mund.

Dass auch auf einem guten Baum manche schlechte Früchte wachsen können, hat wohl jeder schon erlebt! Und das Umgekehrte auch! Sachen, die ein schlechtes Gewissen machen können, als Splitter oder Balken im Auge zu benennen, ist auch kein besonders kluger Einfall! Was hat das Auge mit dem Gewissen zu tun! Das obige Gleichnis ist einfach Unsinn, weil man kann oder muss ja Fehler anderer nicht direkt sehen, man kann sie erleben oder davon hören, vom ins Aug schauen wird man sie nicht entdecken! Aber das nur nebenbei, schauen wir gleich wie der Herr Bischof Schönborn in seiner Sonntagspredigt resümiert! Er schließt heute so: "Wir sind Meister im genauen Beobachten der Fehler der anderen. Wir sind schnell zur Hand mit unserer Kritik. Die eigenen Fehler mit der gleichen Schärfe wahrzunehmen, fällt uns schon sehr viel schwerer. Deshalb gebraucht Jesus das drastische Bild vom Balken im eigenen Auge. Solange ich nicht zuerst selbstkritisch auf meine eigenen Fehler schaue, kann ich gar nicht die der anderen klar sehen. Fang bei dir selber an! Entferne den Balken aus deinem Auge! Dann magst du auch den anderen kritisieren. Du wirst die Fehler des anderen sehen können, wie sie sind: meist kleiner, als du angenommen hast. Das vierte Bildwort geht aufs Ganze: Nur ein guter Baum bringt gute Früchte. Den Baum erkennt man an seinen Früchten. 'Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor.' Eine Frage drängt sich mir auf: Welcher Mensch ist ganz gut? Und welcher ganz böse? Teilt Jesus hier uns Menschen zu sehr in zwei Gruppen? Ist nicht in jedem von uns beides da, Gutes wie Böses? Findet ein liebendes, wohlwollendes Herz nicht in jedem Menschen etwas Gutes, selbst in den sogenannten Bösen? Oder geht es Jesus in allen diesen Worten nur um das eine: das liebende Herz?"

Na klar, der Jesus wird nur das liebende Herz popularisiert haben. Im obigen Text wird die wohl in diesem Bereich häufigst vorkommende Diskrepanz gar nicht erwähnt: Dass die Einzelpersonen meist von sich selber überzeugt sind und von anderen Leuten oft nicht! Wenn man gar nicht das Gefühl hat, selber falsch platziert zu sein, dann kann man wohl auch schwerlich was dagegen tun!
Und außerdem werden solche Sachen ja in der Regel sehr subjektiv wahrgenommen, andere stinken, selber riecht man gut oder so. Und darum kann man oft gar keinen persönlichen Druck spüren, selber was falsch zu machen! Und der liebe Jesus ist schließlich nur eine Sagengestalt, getroffen hat ihn in unserer Zeit niemand. Und für jeden von uns ist es immer noch das Einfachste, sich an das alte gottfreie Sprichwort zu halten: "Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu"! Amen!


650. WORT ZUM SONNTAG am 20.2.2022

Lk 6,27-38: Euch aber, die ihr zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen! Segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch beschimpfen! Dem, der dich auf die eine Wange schlägt, halt auch die andere hin und dem, der dir den Mantel wegnimmt, lass auch das Hemd! Gib jedem, der dich bittet; und wenn dir jemand das Deine wegnimmt, verlang es nicht zurück! Und wie ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das tut auch ihr ihnen!
Wenn ihr die liebt, die euch lieben, welchen Dank erwartet ihr dafür? Denn auch die Sünder lieben die, von denen sie geliebt werden. Und wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, welchen Dank erwartet ihr dafür? Das tun auch die Sünder. Und wenn ihr denen Geld leiht, von denen ihr es zurückzubekommen hofft, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder leihen Sündern, um das Gleiche zurückzubekommen. Doch ihr sollt eure Feinde lieben und Gutes tun und leihen, wo ihr nichts zurückerhoffen könnt. Dann wird euer Lohn groß sein und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn auch er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.
Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist! Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden! Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden! Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen werden! Gebt, dann wird auch euch gegeben werden! Ein gutes, volles, gehäuftes, überfließendes Maß wird man euch in den Schoß legen; denn nach dem Maß, mit dem ihr messt, wird auch euch zugemessen werden

Heute haben wir die berühmte Parole, "Liebet Eure Feinde"! Meinemeinen fällt dazu immer sogleich diese Frage ein: wann und wo hat die katholische Kirche ihre Feinde geliebt? Am Scheiterhaufen wenn sie schön gebrannt haben? Die Regeln fürs Abwatsch‘n und Ausplündern sind auch sehr göttlich, der Gott ist wohl der Gott der Panzerknackerbande! Aber in den Himmel kommen dürfen alle, die tatsächlich so deppert sind wie oben beschrieben! Und wenn Ihr nicht richtet und verurteilt, dann richtet und verurteilt Euch auch der himmlische Gott nicht! Zu schade, dass es keine Götter gibt!
Aber schauen wir, welche Gedanken sich der Herr Kardinal Schönborn dazu macht! Er sieht die Realität und schreibt im ersten Absatz seiner Predigt, "Liebt eure Feinde! Ist das nicht widernatürlich? Unsere Natur funktioniert doch ganz anders. Allen Lebewesen ist der Selbsterhaltungstrieb angeboren. Was immer mich bedroht, löst Angst und Abwehr aus. So ist es in der Tierwelt, selbst in der Welt der Pflanzen. Umso mehr beim Menschen. 'Tut Gutes denen, die euch hassen! Segnet die, die euch verfluchen!' Fordert Jesus hier zu Unmöglichem auf?" Auch die anderen Zeilen sieht Schönbrn vorerst so, wie sie ein normaler Mensch sieht, er fragt, ob solche Regeln nicht völlig am realen Leben vorbei gehen. Dann nimmt er aber, was er die goldene Regel nennt: "Wie ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das tut auch ihr ihnen." Besser würde das alte Sprichwort passen, "was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu". Dieses Sprichwort steht nicht in der Bibel, wohl weil es gottfrei vernünftig ist!
Und wie bringt der Schönborn seinen Jesus auf die Gerade? Er resümiert so: "Letztlich lernen wir die Haltung Jesu nur, wenn wir an Gott selber Maß nehmen: 'Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.' Und Jesus zieht daraus die ganz praktische, aber auch schwere Folgerung: Richtet nicht! Verurteilt nicht! Vergebt einander! Tut es wie Gott! 'Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!' Ist das naiv und blauäugig? Wie anders sähe die Welt aus, wenn wir auch nur annähernd so zu leben versuchten, wie Jesus es unsnahelegt! Das Erstaunliche: es funktioniert! Täglich, in vielen kleinen Schritten! Sie machen unser Leben glücklich."
Muster dafür führt der Schöborn kein einziges an. Und er redet von "kleinen Schritten", also von Belanglosigkeiten! Wie oft er die andere Wange mit der Bitte um eine weitere Ohrfeige hingehalten hat, zählt er nicht auf! Aber es ist immerhin lustig, dass Christen zum Beispiel ihre Feinde, die Atheisten, lieben müssten! Darum meine Schlussbotschaft: Gläubige Christen, Ihr könnt mich so sehr lieben, das Ihr mich sogar am Arsch lecken dürft!


649. WORT ZUM SONNTAG am 13.2.2022

Lk 6,17.20-26: Jesus stieg mit ihnen den Berg hinab. In der Ebene blieb er mit einer großen Schar seiner Jünger stehen und viele Menschen aus ganz Judäa und Jerusalem und dem Küstengebiet von Tyrus und Sidon waren gekommen. (18/19: Sie alle wollten ihn hören und von ihren Krankheiten geheilt werden. Auch die von unreinen Geistern Geplagten wurden geheilt. Alle Leute versuchten, ihn zu berühren; denn es ging eine Kraft von ihm aus, die alle heilte.) Er richtete seine Augen auf seine Jünger und sagte: Selig, ihr Armen, denn euch gehört das Reich Gottes. Selig, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet gesättigt werden. Selig, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen. Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und wenn sie euch ausstoßen und schmähen und euren Namen in Verruf bringen um des Menschensohnes willen. Freut euch und jauchzt an jenem Tag; denn siehe, euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn ebenso haben es ihre Väter mit den Propheten gemacht. Doch weh euch, ihr Reichen; denn ihr habt euren Trost schon empfangen. Wehe euch, die ihr jetzt satt seid; denn ihr werdet hungern. Wehe, die ihr jetzt lacht; denn ihr werdet klagen und weinen. Wehe, wenn euch alle Menschen loben. Denn ebenso haben es ihre Väter mit den falschen Propheten gemacht.

Heute wurden wieder zwei Verse weggelassen, 18 und 19 wurden oben eingefügt, der Jesus betrieb also eine Wunderheilerordination. Als allmächtiger Gottessohn hätte er ja auch die Schöpfungsmurksereien seines Vaters beheben, z.B. alle Viren vernichten können und so weiter! Er erzählt den Leuten aber dann nur vom Himmelreich, dort werden alle satt sein und lachen etc. und die Reichen werden klagen und weinen.
Die Christenlehre war ein wunderbares Herrscherinstrument, der Klassenkampf wurde mittels Himmel und Hölle ins Jenseits verlagert, die Mühseligen und Beladenen mussten weiterhin mühselig und beladen bleiben, im Jenseits wurden sie dann entmühseligt und entladen, darum machten die damals Herrschenden mittels dem Dreikaiseredikt von 380 das Christentum zur verpflichtenden Staatsreligion, "Christentum" sollte man deswegen wohl besser "Christendumm" nennen. Hier wieder einmal das Dreikaiseredikt: "Alle Völker, über die wir ein mildes und maßvolles Regiment führen, sollen sich, so ist unser Wille, zu der Religion bekehren, die der göttliche Apostel Petrus den Römern überliefert hat, wie es der von ihm kundgemachte Glaube bis zum heutigen Tage dartut und zu dem sich der Pontifex Damasus klar bekennt wie auch Bischof Petrus von Alexandrien, ein Mann von apostolischer Heiligkeit; das bedeutet, dass wir gemäß apostolischer Weisung und evangelischer Lehre eine Gottheit des Vaters, Sohnes und Heiligen Geistes in gleicher Majestät und heiliger Dreifaltigkeit glauben. Nur diejenigen, die diesem Gesetz folgen, sollen, so gebieten wir, katholische Christen heißen dürfen; die übrigen, die wir für wahrhaft toll und wahnsinnig erklären, haben die Schande ketzerischer Lehre zu tragen. Auch dürfen ihre Versammlungsstätten nicht als Kirchen bezeichnet werden. Endlich soll sie vorab die göttliche Vergeltung, dann aber auch unsere Strafgerechtigkeit ereilen, die uns durch himmlisches Urteil übertragen worden ist."
Nichtchristen wurden also unter Strafe gestellt. Aber das nur nebenbei als historische Wahrheit, was predigt heute der Schönborn zum obigen Evangelium?
Er schreibt zuerst über die Begegnung mit einem armen Muslim: "Beim heutigen Evangelium sehe ich immer einen Mann vor mir, den ich in dem Jahr kennenlernen durfte, das ich 1990-91 in Rom verbracht habe. (..) An einer Straßenkreuzung am Weg zum Bahnhof traf ich oft einen älteren Mann, der Papiertaschentücher und Feuerzeuge und einige andere Kleinigkeiten zu verkaufen suchte. Er erzählte mir, dass er aus Marokko stammte, zu Hause fünf Töchter hatte, denen er das wenige Geld, das er verdiente, zum Lebensunterhalt schickte. Leider habe ich seinen Namen vergessen, nicht aber sein strahlendes Lächeln. Ich fragte ihn immer, wie es ihm geht, und immer war die Antwort herzlich und ehrlich: sehr gut! Und er, der gläubige Moslem, zeigte dann zum Himmel."
Dann schließt Schönborn seine Predigt so: "Selig ihr Armen, denn euch gehört das Reich Gottes. Das ist nicht eine Vertröstung, sondern eine Erfahrung. Und ebenso ist es keine Drohung mit Strafe nach dem Tod, wenn Jesus sagt: 'Weh euch, ihr Reichen, denn ihr habt euren Trost schon empfangen.' Jesus will uns vor der Täuschung warnen, dass viel Geld und Spaß und Luxus schon glücklich machen. Der arme Moslem am Straßenrand in Rom hat mir mit seinem Lächeln und seinem Gottvertrauen etwas erschlossen, was ich hoffentlich nie vergessen werde. Er hat mir eine Quelle des Glücks und der Freude gezeigt, die jetzt schon zugänglich ist. Wenn ich an ihn und sein weiß Gott nicht bequemes Leben denke, dann vergeht mir das Jammern über manche Mühsal meines Alltags. Ich bin sicher, dass er ein Liebling Gottes ist, für den im Himmel ein Platz bereitet ist. Jesus will uns für solche Menschen die Augen öffnen."
Ja, das Dumme daran ist jedoch, dass wir alle nach unserem Tode wieder im selben Zustand wie vor unserer Geburt sein werden, im Zustand der Nichtexistenz. Dieser Zustand tut nicht weh, erfüllt uns aber auch nicht mit Freude, weil Nichtexistierende eben nicht existieren und darum auch nichts wahrnehmen können. Das Märchen vom Himmelreich ist und bleibt ein Märchen, wer daran glaubt, der ist selber dran schuld und sollte darum lieber versuchen, der dazu passenden Empfehlung von Immanuel Kant zu folgen:
"Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus selbstverschuldeter Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!"

Amen, so sollte es sein!


648. WORT ZUM SONNTAG am 6.2.2022

Lk 5,1-11: Es geschah aber: Als die Volksmenge Jesus bedrängte und das Wort Gottes hören wollte, da stand er am See Gennesaret und sah zwei Boote am See liegen. Die Fischer waren aus ihnen ausgestiegen und wuschen ihre Netze. Jesus stieg in eines der Boote, das dem Simon gehörte, und bat ihn, ein Stück weit vom Land wegzufahren.
Dann setzte er sich und lehrte das Volk vom Boot aus. Als er seine Rede beendet hatte, sagte er zu Simon: Fahr hinaus, wo es tief ist, und werft eure Netze zum Fang aus! Simon antwortete ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch auf dein Wort hin werde ich die Netze auswerfen. Das taten sie und sie fingen eine große Menge Fische; ihre Netze aber drohten zu reißen. Und sie gaben ihren Gefährten im anderen Boot ein Zeichen, sie sollten kommen und ihnen helfen. Sie kamen und füllten beide Boote, sodaß sie fast versanken.
Als Simon Petrus das sah, fiel er Jesus zu Füßen und sagte: Geh weg von mir; denn ich bin ein sündiger Mensch, Herr! Denn Schrecken hatte ihn und alle seine Begleiter ergriffen über den Fang der Fische, den sie gemacht hatten; ebenso auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, die mit Simon zusammenarbeiteten. Da sagte Jesus zu Simon: Fürchte dich nicht! Von jetzt an wirst du Menschen fangen. Und sie zogen die Boote an Land, verließen alles und folgten ihm nach.

Heute liefert der Jesus eine Variante zu den sonstigen Darstellungen der Glaubenswerbung, da waren üblicherweise die Prediger die Hirten und die Bepredigten die Schafe, heute sind die Prediger die Fischer und die Bepredigten die Fische. In heutigen Zeiten ist das schon schwieriger geworden, Schafe und Fische religiös einzufangen geht deswegen nimnmer so richtig, weil die Kirchen es heute mit Menschen zu tun haben, die deutlich mehr Hirn haben als Schafe und Fische. Ob das der Schönborn auch schon bemerkt hat? Schauen wir einmal nach!
Er schreibt einleitend über das Vertrauen, denn ohne Vertrauen würde "das Leben trostlos, eigentlich unlebbar, denn im Alltag geht es nicht ohne eine Art Grundvertrauen. (...) Unser ganzes Leben baut auf Vertrauen auf, und dennoch gehört es zu einer vernünftigen Lebensgestaltung, ein gesundes Maß an Kontrolle und überprüfung anzuwenden, um nicht betrogen oder getäuscht zu werden."

Ja, trauen und vertrauen sollte man nur den Menschen, die man gut kennt und dadurch weiß, ob man ihnen trauen kann. Gegenüber Predigern ist jedenfalls immer Mißtrauen angebracht!
Bischof Schönborn schließt seine Predigt so:
"Simon spürt die göttliche Kraft, die in Jesus wirkt. Erschüttert empfindet er seine Unwürdigkeit: "Ich bin ein sündiger Mensch!" Aber Jesus macht ihm Mut: 'Fürchte dich nicht. Von jetzt an wirst du Menschen fangen.'
Das Vertrauen in Jesus hat ihr Leben verändert. Sie werden seine Jünger für den Rest ihres Lebens. Von jetzt an sollen sie Menschenfischer werden. Sie haben Jesus vertraut, und jetzt vertraut er ihnen und macht sie zu seinen engsten Mitarbeitern. Gute Zusammenarbeit gelingt nur, wenn zwischen allen ein echtes Vertrauensverhältnis besteht. Aber wie entsteht es? Was stärkt es? Es ist kein Zufall, daß wir vom Vertrauen-Schenken sprechen. Vertrauen kann man nicht kaufen, sondern nur geschenkt bekommen und selber schenken.
'Menschenfischer' wurden die Apostel, weil Jesus ihnen vertraut. Wenn Eltern ihren Kindern Vertrauen schenken, können sie sich entfalten. Das setzt aber voraus, daß die Kinder in ihrem Vertrauen den Eltern gegenüber nicht immer wieder enttäuscht werden. Wer hier viel verletzt worden ist, kann nur durch viele Vertrauenserweise geheilt werden. Das Vertrauen ist wie ein Wunderkraut. Menschen blühen auf, werden heil und stark, wenn sie, trotz aller Fehler, immer wieder Vertrauen geschenkt bekommen. So zieht Jesus bis heute Menschen an und heilt sie."

Der Jesus lässt also Menschen fangen, das hat man seinerzeit - als im Jahre 380 das Christentum durch das Dreikaiser-Edikt im Römerreich zur alleinigen Staatsreligion wurde - auch gemacht, alle wurden gefangen und mussten Christen werden, mit Vertrauen hatte das nicht das Geringste zu tun! Das blieb das ganze Mittelalter so, die Menschen mussten Christen sein, auf öffentlich geäußerten Glaubensabfall stand die Todesstrafe, vollzogen meistens am Scheiterhaufen! Mit Vertrauen hatte die Christianisierung des Römerreiches nicht das Geringste zu tun!
Die Aufklärung leitete dann die Befreiung ein, heute muß an sich niemand mehr christlich sein, allerdings herrscht auch jetzt noch in katholischen Ländern eine Art vermeintliche gesellschaftliche Verpflichtung, Kinder taufen zu lassen, aber auch das lässt nach! Richtig lustig ist Schönborns letzter Satz, "Jesus zieht bis heute Menschen an und heilt sie". Katholisch wird man nicht durch die Anziehung des Jesus, sondern durch die ungefragt erlittene Taufe!
Und wovon heilt der Jesus? Sogar die Märchen von den Wunderheilungen im Pilgerort Lourdes haben aufgehört!
Religionen zu vertrauen bedarf des kindlichen Urvertrauens, also der Zustand in der Kindheit wo Kinder alles glauben, was man ihnen erzählt, an den Osterhasen, den Nikolaus, das Christkund, den Jesus. Bei manchen Leuten bleiben dann die in der Zeit des Urvertrauens erhaltene religiösen Informationen erhalten und sie glauben weiter, gehen am Sonntag in die Kirche etc., wer religiös abgerichtet wurde und nie zu zweifeln beginnt, der bleibt eben abgerichtet!

Mit Vertrauen hat das nichts zu tun...


647. WORT ZUM SONNTAG am 30.1.2022

Lk 4,21-30: Da begann er, ihnen darzulegen: Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt. Alle stimmten ihm zu; sie staunten über die Worte der Gnade, die aus seinem Mund hervorgingen, und sagten: Ist das nicht Josefs Sohn? Da entgegnete er ihnen: Sicher werdet ihr mir das Sprichwort vorhalten: Arzt, heile dich selbst! Wenn du in Kafarnaum so große Dinge getan hast, wie wir gehört haben, dann tu sie auch hier in deiner Heimat! Und er setzte hinzu: Amen, ich sage euch: Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt. Wahrhaftig, das sage ich euch: In Israel gab es viele Witwen in den Tagen des Elija, als der Himmel für drei Jahre und sechs Monate verschloßen war und eine große Hungersnot über das ganze Land kam. Aber zu keiner von ihnen wurde Elija gesandt, nur zu einer Witwe in Sarepta bei Sidon. Und viele Außätzige gab es in Israel zur Zeit des Propheten Elischa. Aber keiner von ihnen wurde geheilt, nur der Syrer Naaman. Als die Leute in der Synagoge das hörten, gerieten sie alle in Wut. Sie sprangen auf und trieben Jesus zur Stadt hinaus; sie brachten ihn an den Abhang des Berges, auf dem ihre Stadt erbaut war, und wollten ihn hinabstürzen. Er aber schritt mitten durch sie hindurch und ging weg.

Heute geht also weiter, was letzten Sonntag angefangen hat, der Jesus sagt den Leuten, er sei der vom jüdischen Volk erwartete Meßias, aber heute tätigt er keine Wunder und darum glauben ihm die Leute das nicht. Daß der Prophet in seiner Heimat weniger Anklang finden kann als anderswo, ergibt sich daraus, daß man den Betreffenden eben kennt und ihm sowas eben nicht zutraut. In der obigen Geschichte betätigt sich dann der Jesus nicht als Wunderheiler. Warum er das gemacht haben soll, wird nicht erklärt, praktisch kann man das so sehen, daß seine Wunderheilungsgeschichten klarerweise bloße Reklame waren.
Aber das nur nebenbei, was predigt heute der Schönborn dazu?
Er resümiert heute so:
"Jesus beansprucht also vor den Leuten, unter denen er als einfacher Handwerker aufgewachsen ist, er sei ein Prophet. Mehr noch: Er stellt sich in eine Reihe mit den großen Propheten des Alten Bundes, Elija und Elischa. Und er erinnert seine Landsleute daran, daß diese beiden Propheten nicht für die eigenen Leute Wunder gewirkt haben, sondern für Heiden, Fremde. Das alles war zu viel. Die Wut auf Jesus entlädt sich. Doch er geht souverän mitten durch die Menge. Er ist nie mehr nach Nazareth zurückgekehrt. Hat Jesus die Seinen überfordert? überfordert er nicht immer noch? Denn bis heute geht es um die eine Frage: Ist er der Meßias, der Sohn Gottesß An ihm scheiden sich die Geister. Geht er auch von uns weg? Ich bete oft: 'Herr, bleibe bei uns'."

Ja, da ist die Antwort für einen Atheisten recht einfach: da es keine Götter gibt, gibt es auch keine Göttersöhne! Das sind lauter Sagenfiguren - wie z.B. die römische Liebesgöttin Venus und der römische Gott der Künste Apollo, beide waren seinerzeit Kinder vom Obergott Zeus. Daß es die Götter Zeus, Venus, Apollo usw. nicht gibt, das ist heute allen klar, beim Jesus ist das noch nicht so, da gibt's eben Leute, die glauben das noch, der Schönborn glaubt das sogar hauptberuflich. Aber er bekennt immerhin, daß es die Frage gibt, ob es einen Gotteßohn namens Jesus gibt.'
Meinereiner kann sich darum heute kurz halten: Gotteßohn gibt's keinen, weil es auch keinen Gottvater gibt! Und die Beterei vom Schönborn, "Herr, bleibe bei uns", kann auch nichts bewirken, weil der Herr Jesus war nie bei uns, er ist auch nur eine Göttersage! Amen, so ist es!


646. WORT ZUM SONNTAG am 23.1.2022

Lk 1,1-4; 4,14-21: Schon viele haben es unternommen, eine Erzählung über die Ereigniße abzufaßen, die sich unter uns erfüllt haben. Dabei hielten sie sich an die überlieferung derer, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes waren. Nun habe auch ich mich entschloßen, nachdem ich allem von Beginn an sorgfältig nachgegangen bin, es für dich, hochverehrter Theophilus, der Reihe nach aufzuschreiben. So kannst du dich von der Zuverläßigkeit der Lehre überzeugen, in der du unterwiesen wurdest. (...) Jesus kehrte, erfüllt von der Kraft des Geistes, nach Galiläa zurück. Und die Kunde von ihm verbreitete sich in der ganzen Gegend. Er lehrte in den Synagogen und wurde von allen gepriesen. So kam er auch nach Nazaret, wo er aufgewachsen war, und ging, wie gewohnt, am Sabbat in die Synagoge. Als er aufstand, um vorzulesen, reichte man ihm die Buchrolle des Propheten Jesaja. Er öffnete sie und fand die Stelle, wo geschrieben steht: Der Geistdes Herrn ruht auf mir; denn er hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe; damit ich den Gefangenen die Entlaßung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe. Dann schloß er die Buchrolle, gab sie dem Synagogendiener und setzte sich. Die Augen aller in der Synagoge waren auf ihn gerichtet. Da begann er, ihnen darzulegen: Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt.

Heute haben wir also die Story wie der Lukas das Lukas-Evangelium zu schreiben beginnt. Lukas war ja - wie er oben selber schreibt - kein Augenzeuge gewesen, niedergeschrieben wurde der Text laut Wikipedia entweder in den Jahren 60-65 oder 80-85. Der Jesus selber kommt nirgendwo in einer zeitgenößischen säkularen Schrift vor, es kann daher angenommen werden, daß die Jesusgeschichten vielleicht überlieferte Gerüchte waren, die aus einem Wanderprediger oder aus Geschichten über einen solchen einen Gotteßohn und Welterlöser machten.
Aber das nur nebenbei, was predigt heute dazu der Herr Erzbischof Schönborn? Er vermutet, daß der Lukas durch den Apostel Paulus zum Christentum kam, im Wikipedia-Artrikel über Lukas wird das ausgeschloßen, der Paulus habe zwar einen Begleiter namens Lukas gehabt, aber das wäre eine andere Person gewesen. Aber auch das nur nebenbei, wie resümiert der Schönborn heute? Er schreibt abschließend: "Jesus liest einen Abschnitt aus dem Propheten Jesaja. Hat er die Stelle eigens ausgesucht? Oder ist er eher zufällig darauf gestoßen? Auf jeden Fall ist es ein gewichtiges Wort, das in Ich-Form von einem großen Auftrag Gottes spricht: 'Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn er hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe...' Verständlich, daß nach diesen Worten 'die Augen aller in der Synagoge auf ihn gerichtet waren'. Zu deutlich sprechen diese Worte des Propheten vom verheißenen Meßias, von dem, der da kommen soll, um als der große Befreier zu wirken. Noch mehr steigt die Spannung, als Jesus seinen Landsleuten schlicht und direkt erklärt: 'Heute hat sich dieses Schriftwort erfüllt!' Warum die Stimmung schlagartig kippen konnte und zur totalen Ablehnung Jesu führte, wird die Fortsetzung des Evangeliums am kommenden Sonntag zeigen."

Im weiteren Bibeltext steht dann nämlich die berühmte Stelle, daß kein Prophet in seiner Heimat anerkannt wird. Das gibt es ja immer noch, auch heute erleben esoterische Verkünder in ihrem Herkunftsumkreis eher kein zustimmendes Echo. Der Jesus wird in der heutigen Bibelstelle von ihm selber zum Meßias, zum Erlöser deklariert. Meßias bedeutet "Gesalbter" (auf griechisch heißt Meßias "Christos"), gesalbt waren die jüdischen Könige, es wurde jedoch immer noch ein Meßias erwartet, der alle Juden zusammen führen, von Fremdherrschaft befreien und ein Reich der Gerechtigkeit und Freiheit herbeiführen werde. Von einem christlichen Weltreich war diesbezüglich nirgendwo eine Rede. Aber das christliche Weltreich ist ja im Zeitalter des Säkularismus längst zu einer Randerscheinung ohne tragende Macht geworden, es ist nur noch lästig, aber diktieren kann man dort schon länger nichts mehr. Das genügt für heute, für nächsten Sonntag hat der Schönborn ja eine Fortsetzung angekündigt...


645. WORT ZUM SONNTAG am 16.1.2022

Joh 2,1-11: Am dritten Tag fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt und die Mutter Jesu war dabei. Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen. Als der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr. Jesus erwiderte ihr: Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. Seine Mutter sagte zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut! Es standen dort sechs steinerne Waßerkrüge, wie es der Reinigungsvorschrift der Juden entsprach; jeder faßte ungefähr hundert Liter. Jesus sagte zu den Dienern: Füllt die Krüge mit Waßer! Und sie füllten sie bis zum Rand. Er sagte zu ihnen: Schöpft jetzt und bringt es dem, der für das Festmahl verantwortlich ist. Sie brachten es ihm. Er kostete das Waßer, das zu Wein geworden war. Er wußte nicht, woher der Wein kam; die Diener aber, die das Waßer geschöpft hatten, wußten es. Da ließ er den Bräutigam rufen und sagte zu ihm: Jeder setzt zuerst den guten Wein vor und erst, wenn die Gäste zu viel getrunken haben, den weniger guten. Du jedoch hast den guten Wein bis jetzt zurückgehalten. So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit und seine Jünger glaubten an ihn.

Was so ein allmächtiger Gotteßohn alles kann! Er macht Wein aus Waßer! Es soll aber sogar noch heute Leute geben, die das auch tun, auf Wikipedia war dazu z.B. folgender Text zu finden: "Als Glykolwein-Skandal wurden im Jahr 1985 Weinverfälschungen in der öffentlichkeit bekannt. Damals üblich und auch heute noch erlaubt war der Versatz mit Zucker, um den Alkoholgehalt durch diese künstliche Zugabe von Zucker zum gärenden Traubensaft um ein bis zwei Prozent zu steigern (Chaptalisation). Aufzuckern kam nicht nur bei zu wenigen Sonnentagen in Frage, sondern wurde generell angewandt, um die frühzeitigere Lese auszugleichen. Nahezu unreife Trauben wurden aus Angst vor kommenden Ernteausfällen durch Schädlingsbefall oder Stare abgelesen und der Mangel an Süße durch Zucker ausgeglichen." Wie weit sowas heute noch gemacht wird, war nicht zu ergoogeln.
Aber das nur nebenbei, was predigt heute der Herr Bischof Schhönborn zum vom Jesus getanen Weinwunder? Er schließt so: "Zur Hochzeit von Kana gehört ganz entscheidend die Mutter Jesu. Sie ist da mit ihrer ganzen Aufmerksamkeit für die anderen. Sie macht Jesus diskret auf die peinliche Situation aufmerksam. Jesus versteht, was sie sagt, sieht es aber noch nicht als seine Aufgabe, jetzt helfend einzugreifen. Maria drängt ihn nicht weiter. Sie läßt ihm freie Hand. Aber sie sagt voraußchauend den Dienern, sie mögen einfach tun, was Jesus ihnen eventuell sagen würde: 'Was er euch sagt, das tut!' Von Maria sind nur wenige Worte überliefert. Dieses ist eines der schönsten. Seit damals hört Maria nicht auf, uns Menschen zu bitten, das zu tun, was Jesus uns sagt. Sie bittet ganz schlicht und unaufdringlich, denn sie weiß, daß es keinen beßeren Weg gibt als den, auf dem Jesus uns führen will. Dann kann Jesus das Waßer unseres Alltags verwandeln in den guten Wein der Freude."
Der Schönborn sagt schon sein ganzes Berufsleben daßelbe zu den Leuten, sie sollen das tun, was der Jesus will. Er ist Jahrgang 1945 und wird am 22.1. schon 77, vor zwei Jahren hat er den Papst um die Ruhestandsversetzung ersucht. Priester wurde er vor 52, Bischof vor 33, Erzbischof vor 27 und Kardinal vor 26 Jahren. Genutzt hat die Sagerei über die Jesusfolgerei in österreich offensichtlcih nichts, denn als Schönborn 1970 mit der Priesterei begann, waren in österreich noch rund 87 % der Einwohner Mitglieder der katholischen Kirche, 2021 waren es nur noch etwas über 53 %, als Schönborn Kardinal wurde lagen die Prozente noch knapp bei 76 %, der Verlust seither betrug also rund 30 %! Vielleicht hätte er den Jesus um mehr Wunder ersuchen sollen, denn die Herrlichkeit vom Jesus spielt heute eine ständig schrumpfende Rolle in unserer Gesellschaft...


644. WORT ZUM SONNTAG am 9.1.2022

Lk 3,15-16.21-22: Das Volk war voll Erwartung und alle überlegten im Herzen, ob Johannes nicht vielleicht selbst der Christus sei. Doch Johannes gab ihnen allen zur Antwort: Ich taufe euch mit Waßer. Es kommt aber einer, der stärker ist als ich, und ich bin es nicht wert, ihm die Riemen der Sandalen zu lösen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. (Lk 3,17 Schon hält er die Schaufel in der Hand, um die Spreu vom Weizen zu trennen und den Weizen in seine Scheune zu bringen; die Spreu aber wird er in nie erlöschendem Feuer verbrennen. Lk 3,18 Mit diesen und vielen anderen Worten ermahnte er das Volk in seiner Predigt. Lk 3,19 Johannes tadelte auch den Tetrarchen Herodes wegen (der Sache mit) Herodias, der Frau seines Bruders, und wegen all der anderen Schandtaten, die er verübt hatte. Lk 3,20 Deshalb ließ Herodes Johannes ins Gefängnis werfen und lud so noch mehr Schuld auf sich. ) Es geschah aber, daß sich zusammen mit dem ganzen Volk auch Jesus taufen ließ. Und während er betete, öffnete sich der Himmel und der Heilige Geist kam sichtbar in Gestalt einer Taube auf ihn herab und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.

Die oben in Klammer angeführten Verse 17 bis 20 wurden im heutigen Evangelium nicht verwendet, vom ewigen Höllenfeuer redet man ja heute nimmer und die Tetrachen des Herodes waren Mitherrscher im damals einige Zeit bestehenden Vier-Kaiser-System. Aber das nur nebenbei. Heute ist wieder einmal von der feurigen Taufe durch den heiligen Geist die die Rede, da hüpfen dann züngelnde Flammen auf den Getauften, im praktischen Christentum konnte sowas mangels Heiligem-Geist-Gott natürlich nicht vorkommen. Der Rest der Geschichte ist auch unfreiwillig komisch, die dritte Falte des dreifaltigen Christengottes kommt als Taube hernieder und der Obergott namens Gottvater, der alles gsechaffen haben soll, hat Wohlgefallen an seinem Sohn, den er mittels Mithilfe des Heiligen Geistes und der Gottesmutter Maria hergestellt haben soll. Aber was geht das unsereinen an! Wie resümiert heute der Schönborn? Er predigt: "Nie hat Jesus für sich eine abgehobene Stellung beansprucht, obwohl es niemanden je gegeben hat, der mehr Anspruch darauf gehabt hätte. Immerhin ist Jesus der Sohn Gottes. Immer wieder versuche ich, mir diese Szene vor Augen zu halten. Sie zeigt wie im Vergrößerungsglas den ganzen Sinn des Lebens Jesu: mitten unter den Menschen zu sein, einer von uns, ohne Hervorhebung. Obwohl er ohne Sünde war, stellt er sich in eine Reihe mit uns Sündern. Als er schließlich drankommt, um sich von Johannes taufen zu laßen, "öffnet sich der Himmel" über ihm, zeigt sich das Herabkommen des Heiligen Geistes "in Gestalt einer Taube", und Gottes Stimme wird hörbar: "Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden." Wie schön ist es, wenn wir von unseren hohen Podesten heruntersteigen und uns, wie der Sohn Gottes selbst, als Menschen unter die Menschen einreihen. Dann hat Gott Freude an uns. Dann sind wir einfach alle miteinander Kinder Gottes."
Ja, da freut sich der Herr Kardinal über religiöse Märchen und darüber, daß auch er ein Gotteskind ist. Und wir alle sollen Gotteskinder sein! Also meine Eltern haben meineneinen ganz gottfrei hergestellt, so wie es eben in der Natur seit Anbeginn des Lebens üblich war, man pflanzt sich fort! Der Schönborn tut das nicht, Priester dürfen sich nicht fortpflanzen, pflanzt er dafür uns? Direkt wohl nicht, aber indirekt, weil er an das ganze biblische Zeug anscheinend wirklich glaubt! Dazu kann unsereiner nur den Kopf schütteln, denn unsereiner kann ja bibelfrei selber denken!


643. WORT ZUM FEIERTAG am 6.1.2022

Mt. 2,1-12 Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen. Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem. Er ließ alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes zusammenkommen und erkundigte sich bei ihnen, wo der Meßias geboren werden solle. Sie antworteten ihm: In Betlehem in Judäa; denn so steht es bei dem Propheten: Du, Betlehem im Gebiet von Juda, bist keineswegs die unbedeutendste unter den führenden Städten von Juda; denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, der Hirt meines Volkes Israel. Danach rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und ließ sich von ihnen genau sagen, wann der Stern erschienen war. Dann schickte er sie nach Betlehem und sagte: Geht und forscht sorgfältig nach, wo das Kind ist; undwenn ihr es gefunden habt, berichtet mir, damit auch ich hingehe und ihm huldige. Nach diesen Worten des Königs machten sie sich auf den Weg. Und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen. Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt. Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar. Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land.

Heute war man wieder einmal schlampig bei der Homepageverwaltung der Diözese Wien, die Feiertagspredigt vom Schönborn wurde nicht online gestellt, meinereiner hat dadurch wieder mehr Arbeit! Heute ist der Jesus wieder einmal bloß König der Juden, die Welt hatte das Pech, daß die Juden dem Prediger Jesus nicht nachliefen! Es liefen zwar seinerzeit auch andere Leute dem Jesus nicht in Maßen nach, aber eine kleine Gruppe seiner Anhänger blieb aktiv und wie hier schon so oft geschrieben, hatte die Welt das schreckliche Unglück, daß die römischen Herrscher im Jahre 380 die dort bestehende Religionsfreiheit abschafften und der Jesus zum neuen Gott gemacht wurde. Die Religion wurde gewaltsam ausgebreitet, es folgte darum das finstere Mittelalter, die Menschheit fiel dadurch hinter die Zeiten des Altertums zurück und man mußte im Zeitalter der Aufklärung auch wieder die Errungeschaften des Altertuns neu erarbeiten!
So, die Geschichte von den heiligen drei Königen, die mittels Sternensignal dem frischgeborenen Jesus nachliefen, ist ein altes Märchen, das heute noch Tradition hat, indem Sternsinger von Haus zu Haus gehen und Geld sammeln für irgendwelche katholische Projekte. Meineneinen suchen sie schon lämger nimmer auf, meinereiner hatte ihnen einst gesagt, daß er bevor er der katholischen Kirche Geld gäbe, dieses lieber ins Scheißhaus schmeißen würde.
Was meint der Schönborn dazu, er katholisiert so zu Ende: "Für mich ist es jedes Jahr eine besondere Freude, mit einer der vielen Sternsingergruppen mitzugehen. Immer neu wird die Geschichte der Weisen aus dem fernen Land gegenwärtig. Die Geburt Jesu in der Armut des Stalles wird lebendig, und die Gaben, die die Kinder empfangen, erinnern an die vielen Kinder in Not, für die Gott selber sein Leben gegeben hat in Jesus, dem Heiland aller Menschen."
Ja, da hat der Jesus sein Leben für die armen Kinder gegeben und trotzdem gibt es immer noch Kinder in Not? In unseren Breiten hat die Arbeiterbewegung den Sozialstaat erkämpft und damit das erreicht, worüber die katholische Kirche nur warme Jesusluft verströmen läßt.
Die katholische Kirche ist die weltweit reichste Organisation, mildtätig sind nur manche praktiziernde Kirchenmitglieder und die Bedeutung dieser Almoserei ist in unseren Breiten ein banales Nebengeräusch.


642. WORT ZUM SONNTAG am 2.1.2022

Joh 1, 1-14 Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Im Anfang war es bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist. In ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfaßt. Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht. Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. Er war in der Welt und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.

Der Schönborn predigt ohne Kronenzeitung nicht, gestern am Samstag, den 1.1.2022 war ein Feiertag mit Kronenzeitung und Schönborns Predigt, die auch im Internet platziert ist, heute gibt es keine Krone und eine Schönbornpredigt nicht einmal auf der Diözesan-Homepage, also müßte heute der fleißige Erwin wieder einmal alleine predigen!
Zum Glauben zu kommen haben die Leute durch die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit! Das Pech dabei ist der Mangel an Wahrheit, weil Gott Vater, Gott Sohn und Gott Heiliger Geist existieren nur in den Köpfen von Leuten, die das tatsächlich glauben! Und die werden ständig weniger! Wie hier ja schon häufig beschrieben wurde! Die Kirchenaustritte von 2021 und die noch vorhandenen religiösen Aktivitäten von 2020 werden demnächst im Internet zu finden sein!
Am 25.12. war dieselbe Bibelstelle das Evangelium, dort hat der Schönborn gepredigt, also der Einfachheit halber: lest dort weiter!


641. WORT ZUM FEIERTAG am 1.1.2022

Lk 2,16 -21: So eilten die Hirten hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag. Als sie es sahen, erzählten sie von dem Wort, das ihnen über dieses Kind gesagt worden war. Und alle, die es hörten, staunten über das, was ihnen von den Hirten erzählt wurde. Maria aber bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen. Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war. Als acht Tage vorüber waren und das Kind beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, den der Engel genannt hatte, bevor das Kind im Mutterleib empfangen war.

Der 1. Jänner müßte eigentlich einen Bischof nix angehen, das ist nämlich einer der drei staatlichen Feiertage im Jahr: 1. Jänner, 1. Mai und 26. Oktober! Aber der Jesus soll ja am 25.12. geboren sein und acht Tage später soll sein Vorhaut weggeschnipselt worden sein, wie es bei einigen Völkern bis heute der Brauch ist. Wann der Jesus (wenn überhaupt!) geboren wurde, weiß natürlich niemand, aber der 25. Dezember war wegen der Wintersonnenwende ein alter römischer Feiertag, die Sonnenwende war zwar schon am 21.12., aber so genau hat man das ja in den alten uhrlosen Zeiten nicht meßen können, bei flach positionierten Sonnenuhren änderte sich die Schattenlänge. Als 380 die römische Religionsdiktatur errichtet wurde, nahm man den Sonnenfeiertag in die neue Religion als Jesusgeburtstag mit.
Aber das nur nebenbei, was predigt der Herr Bischof Schönborn? Er stellt fest, daß die Beschneidung ein jüdisches Ritual ist, Jesus also Jude gewesen war. Er stellt konkret fest: "Viele Jahrhunderte lang wurde der 1. Jänner als Fest der Beschneidung des Herrn gefeiert. Erst in neuerer Zeit hat sich der Akzent auf die Mutterschaft Mariens verlagert. Heute fordern nicht wenige Theologen, das Fest der Beschneidung Jesu wieder zu Ehren zu bringen. Es erinnert so deutlich daran, daß Jesus Jude ist und als Jude gelebt hat. Und damit geht es auch um die Wurzeln des Christentums. Ohne den Ursprung aus dem Judentum ist das Christentum gar nicht zu verstehen."
Das sog. "Alte Testament" sind religiöse Texte aus dem Judentum, aber daraus ist ja nicht das Christentum herausgewachsen, sondern das war maximal ein Sekte, die dann von den Herrschern höchstwahrscheinlich als prima Herrschaftsideologie gesehen und verwendet wurde, weil das ewige Himmelreich als eine sehr nützliche Zukunftshoffnung für all die Mühseligen und Beladenen Verwendung finden konnte. Heute ist diese Herrschaftswirkung weitgehend verschwunden und darum sinkt auch die gesellschaftliche Bedeutung des Christentums zunehmend ab. Und das ist gut!

Allen Sitebesuchern ein gutes neues Jahr!


640. WORT ZUM SONN- und FEIERTAG am 26.12.2021

Lk 2, 41-52: Sie fanden Jesus im Tempel; er saß mitten unter den Lehrern. Die Eltern Jesu gingen jedes Jahr zum Paschafest nach Jerusalem. Als er zwölf Jahre alt geworden war, zogen sie wieder hinauf, wie es dem Festbrauch entsprach. Nachdem die Festtage zu Ende waren, machten sie sich auf den Heimweg. Der Knabe Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne daß seine Eltern es merkten. Sie meinten, er sei in der Pilgergruppe, und reisten eine Tageßtrecke weit; dann suchten sie ihn bei den Verwandten und Bekannten. Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten nach ihm. Da geschah es, nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel; er saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen. Alle, die ihn hörten, waren erstaunt über sein Verständnis und über seine Antworten. Als seine Eltern ihn sahen, waren sie voll Staunen und seine Mutter sagte zu ihm: Kind, warum hast duuns das angetanß Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht. Da sagte er zu ihnen: Warum habt ihr mich gesuchtß Wußtet ihr nicht, daß ich in dem sein muß, was meinem Vater gehörtß Doch sie verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen gesagt hatte. Dann kehrte er mit ihnen nach Nazaret zurück und war ihnen gehorsam. Seine Mutter bewahrte all die Worte in ihrem Herzen. Jesus aber wuchs heran und seine Weisheit nahm zu und er fand Gefallen bei Gott und den Menschen.

Heute kann ergänzt werden: Der Schönborn hat am 24.12. doch gepredigt, aber das wurde erst mit Verspätung online gestellt. Am 26.12., dem Stefanitag, predigt er jedenfalls wieder nicht, wohl weil es heute keine Kronenzeitung gibt, aber auf Homepage der Diözese Wien ist nur seine Predigt vom 25.12., siehe unten! Geboren wurde Schönborn im Jänner 1945, er hat also 2020 um seine Pensionierung ansuchen dürfen bzw. müßen, jetzt wird er 77 und muß immer noch arbeiten, obwohl er seinen Amtsverzicht mit 75 angeboten hatte.
Aber das nur nebenbei, heute handelt das Evangelium vom davongelaufenen Jesus. Lustig ist, daß er auf seinen göttlichen Vater verweist und seine Mutter versteht das nicht, obwohl ihr gemäß Bibel dem Jesus sein Vatergott das verkündet hatte, siehe Lk 1, Vers 35: "Der Heilige Geist wird über dich kommen und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden". Weiters ist an den obigen Zeilen noch der letzte Satz lustig, der Jesus ist laut Christenlehre die zweite Falte im allmächtigen und allwißenden dreifaltigen Christengott, aber seine Weisheit mußte erst heranwachsen und sein Gottvater fand daran Gefallen. Bei den Menschen wurde der Gefallen am Jesus dann erst im Jahre 380 - wie hier auf dieser Site schon 142mal erwähnt - allgemeine Menschenpflicht im Römerreich! Das hat bis ins Zeitalter der Aufklärung angehalten und beendet wurde diese Pflicht bis heute gesellschaftlich immer noch nicht vollständig, aber rechtlich hat das sein Ende mit der Wiedereinführung der schon zur Römerzeit bestehenden Religionsfreiheit, inklusive der Freiheit von Religion, in österreich geschah das 1867 durch den Artikel 14 im Staatsgrundgesetz!
So, das genügt zum heutigen Evangelium! Warum am Stefanitag der heilige Stefan keine Erwähnung findet, ist irgendwie üblich, meinereiner hat darum ein bißchen dazu gesucht: gemäß der Apostelgeschichte war der Stefan ein christlicher Diakon, er wurde von Juden wegen "Reden wider die heiligen Stätten und das Gesetz" angeklagt, speziell auch weil er den universellen Anspruch des Christentums verkündet hätte, er wurde deshalb wegen Gotteslästerung gesteinigt. Wen die ganze Stefani-Geschichte intereßiert, der kann sie im Neuen Testament im Kapitel 7 der Apostelgeschichte nachlesen, siehe https://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/bibel/apg7.html ! - Warum diese Bibelstelle heute nicht als Evangelium verwendet wird, dazu kann vermutet werden, daß diese Geschichte inzwischen als antisemitsch gilt und darum nimmer verkündet wird. Oder so. Offiziell ist der heutige Sonntag der Tag der Familie, der Stefan wurde darum wohl entsorgt!


639. WORT ZUM FEIERTAG am 25.12.2021

Joh. 1, 1-14: Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Im Anfang war es bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist. In ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfaßt. Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht. Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. Er war in der Welt und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.

Also das ist aber viel Wißenslosigkeit! Am Anfang war also das Wort und nicht der Urknall! So stellten sich Leute in den alten Zeiten der Wißenslosigkeit den Anbeginn der Welt vor, sie hatten keine Ahnung und darum mußte eine hohe Macht das gemacht haben, woher die Götter gekommen sein sollten, danach fragte man nicht, die waren einfach da! Allerdings nur in ihren Köpfen und nicht in der Realität.
Denn alles ist ohne Wort geworden und das Wort gab es auf Erden erst Milliarden Jahre nach dem Urknall. Vor ein paar tausend Jahren erfanden Menschen die Götter zur Erklärung der Welt und als Herrschaftßystem. Und am 25.12. ist der Geburtstag vom Sohn Gottes, der per heiligengeistlichen Zeugung mit einer Jungfrau, geboren von einer Jungfrau auf die Welt kam. Darum hatte man bei der Einführung des Christentums als alleinige Staatsreligion durch das Dreikaiseredikt im Jahre 380, den römischen religiösen Feiertag der Sonne, die in diesen Dezembertage wieder längere Sonnenlichttage brachte, gefladert!
Aber das nur nebenbei, was predigt heute der Schönborn? Er faßt so zusammen: "Am Anfang steht nicht das Chaos, sondern der Logos. Das griechische Wort bedeutet nicht nur Wort, sondern auch Sinn, Vernunft. Alles in der Schöpfung hat seinen Sinn, seine Ordnung, ist von Gottes Vernunft geprägt. Mit dem Licht unserer Vernunft können wir es (nicht ohne Mühe) erkennen. (...)
Das ist die dramatische Situation, in der wir uns befinden, wenn wir den wahren Eigentümer der Welt, ihren Schöpfer, vergeßen oder gar verleugnen. Mich bewegt immer mehr der einfache Gedanke, daß wir alles, wirklich alles, dem Schöpfer verdanken. Das ändert grundlegend die Lebenseinstellung. Eine tiefe Dankbarkeit, ein fast ständiges Staunen ist die Folge. Ich glaube, das hat mit dem Weihnachtsgeheimnis zu tun, das Johannes in das kurze, aber gewaltige Wort faßt: 'Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt, und wir haben seine Herrlichkeit geschaut'. Im Kind von Bethlehem ist Gott Mensch geworden. Wer die Welt in diesem Licht zu sehen versucht, wird, trotz aller Finsternis, überall die Spuren Seiner Gegenwart erahnen."

Der Schönborn glaubt also tatsächlich an einen schöpfenden Gott und nicht an physikalisches Geschehen! Die Naturgesetze haben die Entwicklung der Welt ermöglicht und deshalb gibt es die Welt und uns! Götter gibt es außerhalb von religiösen Köpfen keine: das ganze Jahr nicht und auch nicht zu Weihnachten. Mehr braucht dazu nicht gesagt zu werden! AMEN, SO IST ES!


638. WORT ZUM 24.12.2021

Lk 1, 67-79: Sein Vater Zacharias wurde vom Heiligen Geist erfüllt und begann prophetisch zu reden: Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat sein Volk besucht und ihm Erlösung geschaffen; er hat uns einen starken Retter erweckt im Hause seines Knechtes David. So hat er verheißen von alters her durch den Mund seiner heiligen Propheten. Er hat uns errettet vor unseren Feinden und aus der Hand aller, die uns haßen; er hat das Erbarmen mit den Vätern an uns vollendet und an seinen heiligen Bund gedacht, an den Eid, den er unserm Vater Abraham geschworen hat; er hat uns geschenkt, daß wir, aus Feindeshand befreit, ihm furchtlos dienen in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor seinem Angesicht all unsre Tage. Und du, Kind, wirst Prophet des Höchsten heißen; denn du wirst dem Herrn vorangehen und ihm den Weg bereiten. Du wirst sein Volk mit der Erfahrung des Heils beschenken in der Vergebung der Sünden. Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe, um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes, und unsre Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens.

Der Schönborn predigt heute nix, weil der sog. "Heilige Abend" ist ja kein Feiertag, das ist der Abend, an welchem Weihnachtsgeschenke verteilt werden und das ist ein uralter Brauch, den es schon in vorchristlichen Zeiten gab, weil man z.B. im Römischen Reich am nächsten Tag das Fest der unbesiegbaren Sonne ("Sol Invictus") feierte, weil die Tage wieder länger zu werden begonnen hatten. "Stonehenge" ist ein urgeschichtlicher Kalender dazu, siehe wieder einmal diesen Video-Clip:

Daß am Tag vor dem 25. Weihnachten gefeiert wird, liegt daran, daß es in alten Zeiten manchenorts üblich war, den neuen Tag mit dem Sonnenuntergang am Abend des Vortages beginnen zu laßen.
Die heutige Bibelstelle ist wieder einmal unfreiwillig recht komisch, weil dort ist der Jesus kein Schöpfer einer Weltreligion, sondern der Erlöser des jüdischen Volkes! Der Jesus war ja ein jüdischer Prediger, der erst viel später danach zu einem gemacht wurde, der bei allen Völkern zu predigen befahl! Weil im jüdischen Reich kam der Jesus ja gar nicht an, er wurde römisch gekreuzigt und begraben, seine Jünger erfanden dann die Sage von der Auferstehung und im Jahre 380 machten bekanntlich drei römische Kaiser das Christentum zur Pflichtreligion im gesamten Reich, in Wikipedia steht darüber: "Das Dreikaiseredikt Cunctos populos wurde am 28. Februar 380 in Theßaloniki von den römischen Kaisern Theodosius I., Gratian und Valentinian II. verabschiedet. Es beendete die nominelle Religionsfreiheit des4. Jahrhunderts und gilt als ein wesentlicher Schritt, um das Christentum zur Staatsreligion zu machen".

Es dauerte bis in unsere Zeiten, daß wir die Religionsfreiheit des alten Römerreiches wieder zurückerhalten haben! Die Zeit, wo alle vollständig christlich zu sein hatten, nennt man das finstere Mittelalter. Dank der Aufklärung ging diese schreckliche Zeit vorbei, aber das Christentum geht immer noch um!


637. WORT ZUM SONNTAG, DEN 19.12.2021

Lk. 1,39-45: In diesen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet. Und es geschah, als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, daß die Mutter meines Herrn zu mir kommtß Denn siehe, in dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Und selig, die geglaubt hat, daß sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.

Ja, da hupft ein ungeborenes Kind im Mutterleib voller Freude über den Jesus im Marienleib! Meineneinen hat der katholische Geist nie belästigt, mir fällt dazu die hier schom mehrfach verwendete Anekdote aus meinem Volkßchulleben ein, wo in der ersten Religionßtunde die Katechetin befahl, wir müßten auf die erste Seite des Religionsheftes ein großes rotes Herz zeichnen, weil wir alle den Jesus so lieben täten. Meinereiner dachte sich dazu: "Das Weib spinnt! Warum soll ich diesen Jesus liebenß" Zwölf Jahre lang wurde meinereiner dann jede Schulwoche zwei Stunden lang mit diesem Jesus belästigt, mußte dazu auch noch die Hände falten und ansonsten die Goschen halten. Hab mir dann den Spaß gemacht, mündlich in Religion zu maturieren, weil das viel leichter war als in Deutsch oder Geschichte, der als Religionslehrer tätige Priester war darüber recht verblüfft, viele Jahre späetr waren dann die ehemaligen Schüler verblüfft, als sie erfuhern, daß dieser in einer Partnerschaft gelebt und sein ganzes Leben das Ende des Zölibats herbeigesehnt hatte.
Aber das nur nebenbei, schauen wir was der Schönborn heute predigt, er beruft sich auf einen Priester und alten Freund namens Peter Mathei, der zum 4. Adventsonntag schreibt: "Sich auf den Weg machen ... Jeder von uns macht sich ein Leben lang auf den Weg. Jahrelang jeden Morgen zur Arbeit, Tausende Male im Leben. Hausfrauen machen sich auf den Weg zum Einkaufen ... Man macht sich auf den Weg zu einem Besuch, ähnlich wie Maria. Man macht sich auf den Weg zur Kirche ... In einem letzten Sinn macht man sich auf den Weg, wenn es zum Sterben kommt. In einem Sterbegebet der Kirche heißt es: Mache dich auf den Weg, Bruder, Schwester in Christus!" (...) Elisabeth ruft Maria zu: 'Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.' In jedem 'Gegrüßet seist du, Maria' wird dieser Gruß der Elisabeth wiederholt, in der sprachlich älteren Form: 'Gebenedeit bist du ... und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes.' Benedeien kommt vom lateinischen 'benedicere', segnen. Im Rosenkranzgebet werden diese Worte unermüdlich wiederholt. Peter Mathei kennt die Kritik am Rosenkranz: Er sei ein monotones, geistloses Geplapper. Dem hält er entgegen: 'Die tieferen Dinge in unserem Leben muß man selber erfahren ... oder zumindest denen glauben, die dieser Erfahrungen machen und es beßer wißen als ich'."
Soweit der Peter Mathei. "Benedicere" heißt allerdings nicht "segnen", sondern wörtlich bene dicere, "gut sprechen", die neue Bedeutung ist eine christliche Erfindung. Aber das ist ja eh wurscht, sollen die Babys in den biblischen Sagensammlungen eben hüpfen in den Bäuchen.
Aber hier die Schlußworte vom Schönborn: "Peter Mathei kennt die Kritik am Rosenkranz: Er sei ein monotones, geistloses Geplapper. Dem hält er entgegen: 'Die tieferen Dinge in unserem Leben muß man selber erfahren ... oder zumindest denen glauben, die dieser Erfahrungen machen und es beßer wißen als ich.' Hineinhorchen in die Erfahrungen, von denen das Evangelium spricht: Ich danke meinem Schulkollegen und Freund, dem Pfarrer Peter, daß er ein solcher Horchender ist, der für viele das Evangelium zum Klingen bringt."
Dazu hier der Rosenkranz zum Downloaden. Probiert den einmal aus! Dabei sieht man dann wieder einmal religiösen Unsinn in seiner ganzen Pracht! Amen! Das genügt jetzt!


636. WORT ZUM SONNTAG, DEN 12.12.2021

Lk 3,10-18: Da fragten ihn die Scharen: Was sollen wir also tunß Er antwortete ihnen: Wer zwei Gewänder hat, der gebe eines davon dem, der keines hat, und wer zu eßen hat, der handle ebenso! Es kamen auch Zöllner, um sich taufen zu laßen, und fragten ihn: Meister, was sollen wir tunß Er sagte zu ihnen: Verlangt nicht mehr, als festgesetzt ist! Auch Soldaten fragten ihn: Was sollen denn wir tunß Und er sagte zu ihnen: Mißhandelt niemanden, erpreßt niemanden, begnügt euch mit eurem Sold! Das Volk war voll Erwartung und alle überlegten im Herzen, ob Johannes nicht vielleicht selbst der Christus sei. Doch Johannes gab ihnen allen zur Antwort: Ich taufe euch mit Waßer. Es kommt aber einer, der stärker ist als ich, und ich bin es nicht wert, ihm die Riemen der Sandalen zu lösen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. Schon hält er die Schaufel in der Hand, um seine Tenne zu reinigen und den Weizen in seine Scheune zu sammeln; die Spreu aber wird er in nie erlöschendem Feuer verbrennen. Mit diesen und vielen anderen Worten ermahnte er das Volk und verkündete die frohe Botschaft.

Heute ist die Hauptperson des Evangeliums Johannes der Täufer! In der Jesuszeit herrschte die Sklavenwirtschaft, die Sklaven hatten zu arbeiten, die Sklavenbesitzer ließen es sich gut gehen. Aber es gab damals natürlich auch eine Schicht zwischen den Slavenbesitzern und den Sklaven, also Leute die zwar frei waren, aber keine Sklaven besaßen und denen ging es natürlich auch nicht immer gut! Welcher Meinung hatte der Jesus zur Sklaverei, schauen wird in der Bibel nach! Der Jesus sagt nix dazu, die Bibel spricht nirgendwo ein Verbot der Sklaverei aus. Der Johannes jubelt im obigen Text den Jesus an, der Jesus tauft nicht mit Waßer, sondern mit Feuer, menschliche Spreu kommt ins Höllenfeuer!
Was sagt heute der Schönborn dazuß Er schließt seine Predigt so: "Zwei Lehren gibt Johannes der Täufer für heute: Wir sollen nicht glauben, daß wir dem 'Zorngericht' der Krise entkommen. Sie trifft uns alle. Das Virus ist sehr demokratisch. Es macht keinen Unterschied. Aber es macht einen Unterschied, ob wir in der Haltung 'die anderen sind schuld' bleiben oder ob wir die Herausforderung annehmen und das tun, was wir können. Aus einer Krise kommt man nicht heraus, indem man sich gegenseitig zerfleischt. Und die Freudeß Woher soll sie in Zeiten wie diesen kommenß Es gibt so viel Wut, Anklage, leider auch Verzweiflung und Not. Da kann es kaum eine billige Freude sein, die hilfreich wäre. Frieden und Freude bringt das Spüren, das Vertrauen, daß der Herr nahe ist, daß Weihnachten kommt."
Er sagt dazu also gar nix dazu und freut sich auf Weihnachten, weil er spürt, daß da der Herr nahe ist. Aber das "Zorngericht" des Corona-Virus verwendet er auch, das trifft uns alle, weil der Virus keinen Unterschied macht. Oderß Es sind doch die Ungeimpften, die der Virus liebt! Und darum sollen die Leute jetzt auf die Impfung vertrauen und nicht auf den Jesus und die vorsätzlich Ungeimpften! Siehe dazu die Info "Die geplante Impfpflicht ruft zunehmend Kritik hervor"! Amen!


635. WORT ZUM teilweisen FEIERTAG AM 8.12.2021

Der 8. Dezember war früher ein allgemeiner Feiertag, wegen der Weihnachtsgeschäfte wurde er vor einigen Jahren auf den Nichthandelsbereich reduziert! Heuer haben wir auch noch den geschäftezusperrenden Lockdown! Meinereiner kauft in der Regel einmal in der Woche ein, meist wenn ihm das Brot ausgeht. In den Morgennachrichten hörte meinereiner dann, daß heute die Lebensmittelgeschäfte auch überwiegend zu bleiben, der Einkauf führte darum in eine offene Hoferfiliale und brachte das Futter für die nächsten Tage! Deswegen hatte ich auf den Text für die Sonn- und Feiertagskolumne vergeßen, hier der Nachtrag von 16Uhr!

Die Diözese Wien hat heute auch vergeßen, daß der Schönborn einen Feiertagspredigttag hat. meinereiner fand darum seinen Text nur in der Kronenzeitung!
Aber hier zuerst die heutige Bibelstelle, die handelt allerdings nicht von der unbefleckten Empfängnis der katholischen Gottesmutter Maria, weil davon steht ja keine Silbe in der Bibel, die hat erst Papst Pius IX. im Jahre 1854 erfunden und seine Erfindung zu einem verpflichtenden Glaubensdogma befördert, gläubige Katholiken müßen das glauben und feiertags die Meße besuchen!
Als Evangelium wird heute Genesis 3,9-15.20 gepredigt, meinereiner hat auch die Verse 16 bis 19 inkludiert: "Gott, der Herr, rief Adam zu und sprach: Wo bist duß Er antwortete: Ich habe dich im Garten kommen hören; da geriet ich in Furcht, weil ich nackt bin, und versteckte mich. Darauf fragte er: Wer hat dir gesagt, daß du nackt bistß Hast du von dem Baum gegeßen, von dem zu eßen ich dir verboten habeß Adam antwortete: Die Frau, die du mir beigesellt hast, sie hat mir von dem Baum gegeben und so habe ich gegeßen. Gott, der Herr, sprach zu der Frau: Was hast du da getanß Die Frau antwortete: Die Schlange hat mich verführt und so habe ich gegeßen. Da sprach Gott, der Herr, zur Schlange: Weil du das getan hast, bist du verflucht / unter allem Vieh und allen Tieren des Feldes. / Auf dem Bauch sollst du kriechen / und Staub freßen alle Tage deines Lebens. Feindschaft setze ich zwischen dich und die Frau, / zwischen deinen Nachwuchs und ihren Nachwuchs. / Er trifft dich am Kopf / und du triffst ihn an der Ferse. Zur Frau sprach er: Viel Mühsal bereite ich dir, sooft du schwanger wirst. / Unter Schmerzen gebierst du Kinder. / Du hast Verlangen nach deinem Mann; / er aber wird über dich herrschen. Zu Adam sprach er: Weil du auf deine Frau gehört und von dem Baum gegeßen hast, von dem zu eßen ich dir verboten hatte: So ist verflucht der Ackerboden deinetwegen. / Unter Mühsal wirst du von ihm eßen / alle Tage deines Lebens. Dornen und Disteln läßt er dir wachsen / und die Pflanzen des Feldes mußt du eßen. Im Schweiße deines Angesichts / sollst du dein Brot eßen, / bis du zurückkehrst zum Ackerboden; / von ihm bist du ja genommen. / Denn Staub bist du, zum Staub mußt du zurück. Adam nannte seine Frau Eva (Leben), denn sie wurde die Mutter aller Lebendigen."

Es hat für unsereinen immer einen guten Unterhaltungswert, so einen haarsträubenden Blödsinn zu lesen! Die Menschen stammen somit nicht aus der Evolution, sondern von einem von Gott aus Lehm geformten Mann und seiner aus einer seiner Rippen gebauten Frau ab! Aber die Leute, die seinerzeit die Bibeltexte verfaßt haben, waren ja gänzlcih wißenlos, sie haben einfach Märchen zur Erklärung der unverständlichen Wirklichkeit geschrieben! Die katholische Kirche müßte es ja inzwischen beßer wißen, es haben ja auch alle Geistlichen mittlerweile staatliche Schulbildung! Aber lest Euch den obigen Blödsinn durch! Wißen ist ungöttlich, Frauen sind das von Männern beherrschte Geschlecht, beide Geschlechter haben nun kein ewiges Leben im irdischen Paradies, sondern werden wieder zum Staub, aus dem der Herr Gott den Adam mittels Waßerbeifügung geformt hat! Und eine Gewerkschaft gab's natürlich damals auch nicht, die sich um Schweißvermeidungen gekümmert hätte, es war eben alles teuflisch göttlich! Aber genug zu diesem biblischen Quatsch, schauen wir nach, was der Schönborn zu diesen Trotteleien zu sagen hat! Er meint einleitend, daß Leuten heute Begriffe wie "Erbsünde, unbefleckte Empfängnis, Jungfrau und Gottesmutter Maria" unverständlich sind. Dann wundert er sich über die Verehrung, die der Maria zukommt und es deswegen überall auf der Erde Marienwallfahrtsorte gebe.
Ja, unsereinen ist das ja egal, welche religiöse Sektierereien Leute in die Köpfe spuken, schauen wir lieber nach, wie der Herr Bischof zusammenfaßt: "Warum sie diese ganz besondere Frau ist, versucht die Kirche mit der Lehre von der 'Umbefleckten Empfängnis' zu sagen, die Papst Pius IX. 1854 als Dogma verkündet hat. Sie sei von ihren Eltern 'ohne den Makel der Erbsünde' empfangen worden. Mit einfachen Worten: Maria hat von Anfang an nicht die so schwer zu überwindende Selbstbezogenheit, mit der wir alle ein Leben lang zu kämpfen haben. Deshalb ist sie ganz offen für alle Menschen. Deshalb bitten so viele Menschen vertrauensvoll: 'Maria mit dem Kinde lieb, uns allen deinen Segen gib!'"
Ja, es gibt eben noch Leute, denen die Religion fest ins Hirn hineingesetzt wurde und die den ganzen Schmonzes wirklich glauben! Aber woher kommt dann die Hilfe der Mariaß Es paßiert allerdings auch uns Gottfreien, daß wir sozusagen hin und wieder Glück haben und etwas Unangenehmes nicht seine volle Wirkung erreicht, sondern ganz oder leidlich gut vorübergeht! Wir haben dann allerdings keine Maria, der wir danken müßen, wir wißen, daß unser Leben nicht durchgeplant ist und sowas eben paßiert! Aber einen Marienfeiertag brauchen wir am 8.12. deswegen nicht! Diesen Feiertag "Maria Empfägnis" gibt es eh nur in österreich, Liechtenstein, den katholischen Kantonen der Schweiz, in Italien, Spanien, Portugal, Malta und Argentinien! Man sollte diesen Tag beßer einem religionsfreien Thema als Feiertag zuordnen, weg mit dem katholischen Feiertag am 8. Dezember und her mit einem weltlichen Feiertag am 12. Februar.
Am 12.2.1934 hat sich die österreichische Arbeiterbewegung mit der Waffe in der Hand gegen die damalige klerikalfaschistische Diktatur erhoben.

Amen!


634. WORT ZUM SONNTAG, DEN 5.12.2021

Lk 3,1-6: Es war im fünfzehnten Jahr der Regierung des Kaisers Tiberius; Pontius Pilatus war Statthalter von Judäa, Herodes Tetrarch von Galiläa, sein Bruder Philippus Tetrarch von Ituräa und der Trachonitis, Lysanias Tetrarch von Abilene; Hohepriester waren Hannas und Kajaphas. Da erging in der Wüste das Wort Gottes an Johannes, den Sohn des Zacharias. Und er zog in die Gegend am Jordan und verkündete dort überall die Taufe der Umkehr zur Vergebung der Sünden, wie im Buch der Reden des Propheten Jesaja geschrieben steht: Stimme eines Rufers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn! Macht gerade seine Straßen! Jede Schlucht soll aufgefüllt und jeder Berg und Hügel abgetragen werden. Was krumm ist, soll gerade, was uneben ist, soll zum ebenen Weg werden. Und alle Menschen werden das Heil Gottes schauen.

Der Jesus will also eine völlig ebene Erde! Warum hat sein Vater die Erde nicht gleich so geschaffenß Weil dann das Meereswaßer überall herumgeronnen wäreß
Hier ein Google-Earth-Screenshot vom Alpenland:

schaut doch recht gut aus!
Und hier zwar leicht gewelltes, aber berg- und talloses Wüstengelände:

Gebiet für den Rufer in der Wüste, nicht sehr beeindruckend!

Aber schauen wir, was der Herr Schönborn heute dazu zu schreiben hatte, er schließt so: "Die Stimme dieses Rufers in der Wüste dürfte Jesus gezeigt haben, daß seine Stunde gekommen war. Noch einmal: Was dabei im Herzen Jesu vor sich ging, bleibt sein Geheimnis. Aber für die uns alle betreffende Frage, wie wir den rechten Zeitpunkt erkennen können, ist Jesu Weg das große Vorbild. Dafür gibt es innere und äußere Wegweiser. Das Wichtigste ist das Hören auf die innere Stimme. Das Gespür für sie kann sich entwickeln, es kann auch verkümmern. "Folge deinem Herzen!" Doch was sagt mir wirklich mein Herzß Was sind nur meine Phantasienß Was ist bloß das Echo auf die Mode, den Zeitgeist, die Trends, die uns beeinflußenß Deshalb brauchen wir auch die äußeren Wegweiser, allen voran das, was die Weisheit der Bibel, des Wortes Gottes uns sagen kann. Hoffentlich finden wir im Advent die Zeit für ein solches Hören. Orientierung braucht es heute mehr denn je."
Was soll im Herzen der zweiten Falte eines allwißenden und allmächtigen dreifaltigen Gottes vorgehenß Er weiß alles, er kann alles und keine Stimme in der Wüste muß ihm sagen, daß seine Zeit gekommen wäre! Das einzige Problem, das dieser allmächtige Gott wirklich hat, ist, daß es ihn nicht gibt! Historisch gesehen ist die Zeit des Jesus erst viel später über die Menschheit gekommen, nämlich als im großen Römischen Reich im Jahre 380 die Religionsfreiheit abgeschafft und für Leute die Jesusreligion als Pflicht eingeführt wurde, da hat man niemanden gefragt, ob die Leute das wollen oder nicht, da hatte jeder die Goschen zu halten und diesen Quargel zu glauben! Meinereiner hat die Folgen davon noch fast voll erlebt, zwölf Jahre lang mußte meinereiner in der Schule jede Woche zwei Stunden lang die Hände falten und die Goschen halten und im Religionsunterricht diesen Quargel über sich ergehen laßen! Inzwischen haben wir nicht nur die Religionsfreiheit, die in der Verfaßung steht, sondern die Religionsfreiheit, die wirklich gelebt werden kann! Der Bevölkerungsanteil der Mitglieder der katholischen Kirche ist in den letzten 70 Jahren von 89% auf 55%, also rund um 40% gesunken, seit 2001 war der Rückgang 25%!
Und der Herr Erzbischof von Wien soll doch nicht immer noch glauben, daß die Maße der Menschen heute noch katholische Orientierungen braucht und/oder sucht! Die orientieren sich doch weit überwiegend an der Realität und nicht an der Bibel! Weil sonst gingen doch sonntags mehr als 10% der katholischen Kirchenmitglieder in die Kirche! Die meisten von den Kirchenmitgliedern sind noch in der Kirche, weil sie das als eine Art Traditionspflicht empfinden und nicht, weil sie sich wirklich mit dem katholischen Glauben befaßen. Amen, so ist es!


633. WORT ZUM SONNTAG, DEN 28.11.2021

Lukas 21,25-28.34-36: Jesus sagte: Es werden Zeichen sichtbar werden an Sonne, Mond und Sternen und auf der Erde werden die Völker bestürzt und ratlos sein über das Toben und Donnern des Meeres. Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen; denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Dann wird man den Menschensohn in einer Wolke kommen sehen, mit großer Kraft und Herrlichkeit. (hier fehlen die Verse 29-33: Und er gebrauchte einen Vergleich und sagte: Seht euch den Feigenbaum und die anderen Bäume an: Sobald ihr merkt, daß sie Blätter treiben, wißt ihr, daß der Sommer nahe ist. Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr all das geschehen seht, daß das Reich Gottes nahe ist. Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis alles eintrifft. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.) 34 - 36: Wenn dies beginnt, dann richtet euch auf und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe. Nehmt euch in Acht, daß Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euer Herz nicht beschweren und daß jener Tag euch nicht plötzlich überrascht wie eine Falle; denn er wird über alle Bewohner der ganzen Erde hereinbrechen. Wacht und betet allezeit, damit ihr allem, was geschehen wird, entrinnen und vor den Menschensohn hintreten könnt!

Daß die Welt noch während der damals lebenden Generation untergeht, das hat der Schönborn weggelaßen, weil dazu müßte entweder die Jesusgeneration heute noch leben oder die Welt eben untergegangen sein! Wie man aus vorliegenden Texten im 4. Jahrhundert die Bibel zusammengestellt hat, hätte man solchen Blödsinn weglaßen müßen, aber der Jesus war für seine ersten Anhänger eben ein Endzeitprediger gewesen und man hatte auf den baldigen Einzug ins Himmelreich gewartet und das auch in späteren Zeiten getan! Religiös nennt man das Weltende das "Jüngste Gericht", den "Jüngsten Tag" und der wird durch steigende Sonnenstrahlung ("Roter Riese") nach diversen Schätzungen in 900 Millionen bis vier Milliarden Jahre paßieren. In Wikipedia steht über das religiöse Weltenende: "Die Vorstellung vom Jüngsten Gericht spielte im mittelalterlichen Europa eine große Rolle. Da zu dieser Zeit die Menschen ständig in dem Glauben waren, es stehe als konkretes, historisches Ereignis kurz bevor, bemühten sie sich ihr Bestes zu tun, um Gott ihren Glauben zu zeigen und so in den Himmel zu gelangen."
Aber das nur nebenbei, was predigt heute der Herr Bischof von Wienß Er schreibt zuerst über den Beginn der Adventzeit, also die Wartezeit auf die Jesusgeburt zu Weihnachten, der datumsmäßig mit dem 25.12. auf den alten römischen Feiertag der Sonne gelegt wurde, weil nach der Wintersonnenwende die Tage wieder länger werden. Schönborn wundert sich dann über das heutige Evangelium, das nichts mit der bevorstehenden Jesusgeburt zu tun hat, sondern eben mit dem "Jüngsten Tag".
Schönborn bringt in der Kronenzeitung und auf der Diözesanhomepage folgendes Resümee: "Ich gestehe, daß ich im Advent an die Weihnachtspost denke, an die Predigtvorbereitung für die Festtage, an Besuche, und sicher auch an die Besinnung auf das Geheimnis der Weihnacht, auf Gottes Menschwerdung. Und natürlich habe ich Freude an den Adventliedern. In ihnen kommt die große Sehnsucht zum Ausdruck, die schon die alten Propheten bewegte, die Hoffnung auf einen Retter, der diese Welt aus ihrer Not befreien wird. 'Komm du Heiland aller Welt!' Sollen wir also wie die frühen Christen auf eine baldige Wiederkehr Christi hoffen und damit auf ein Ende dieser Welt und Zeit, auf die neue Schöpfung, in der Leid und Tod ein Ende haben werdenß Die Antwort auf diese große Frage bietet wiederum der Advent. Denn es gibt noch einen anderen Advent, ein Kommen Jesu, das weder bloß in der Vergangenheit, noch in einer ungewißen fernen Zukunft liegt. Schön kommt dieser Advent im Tischgebet zur Sprache, an das ich seit Kindheit gewohnt bin: 'Komm, Herr Jesus, und sei unser Gast und segne, was du uns bescheret hast.' Heute, mitten in unserem Alltag, kann das Kommen Jesu aufleuchten. Noch ist die Welt so, wie sie ist, mit Freud und Leid, Geburt und Tod. Zu Weihnachten ahnen viele Menschen, daß mit Jesu Geburt Licht ins Dunkel der Welt gekommen ist. Damals, im Stall von Bethlehem, und ebenso heute. Immer kann es Advent werden."
Schönborn erwartet also nicht den biblischen Weltuntergang, wo alle vor den Jesus hintreten müßten, sondern sieht den Jesus als den - religiös gesehen - die angeblich von ihm bescherten menschlichen Güter segnenden Gast. Das ist ihm offenbar deutlich lieber als ein bevorstehender "Jüngster Tag", aber der ist ja weder zu den Zeiten der Jesusgeneration gekommen und wird auch in vielen Millionen Jahren nicht kommen, außer der Menschheit gelingt es durch entsprechende Tätigkeiten selber die Erde zu ruinieren...


632. WORT ZUM SONNTAG, DEN 21.11.2021

Joh. 18,33-37: Da ging Pilatus wieder in das Prätorium hinein, ließ Jesus rufen und fragte ihn: Bist du der König der Judenß Jesus antwortete: Sagst du das von dir aus oder haben es dir andere über mich gesagtß Pilatus entgegnete: Bin ich denn ein Judeß Dein Volk und die Hohepriester haben dich an mich ausgeliefert. Was hast du getanß Jesus antwortete: Mein Königtum ist nicht von dieser Welt. Wenn mein Königtum von dieser Welt wäre, würden meine Leute kämpfen, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Nun aber ist mein Königtum nicht von hier. Da sagte Pilatus zu ihm: Also bist du doch ein Königß Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, daß ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme.

Heute ist der "Christkönigßonntag", darum nimmt man eine Bibelstelle vom Spätevangelisten Johannes, weil der besonders salbungsvoll schreiben konnte, er schrieb seine Texte Jahrzehnte nach den Jesusgeschichten der anderen Evangelisten.
Was soll das heißen: "Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme"ß Es steht wirklich so in der offiziellen Bibel! Man würde vermuten, es hieße "jeder, der auf die Wahrheit aus ist..." Der griechische Originalbibeltext ließ sich per Internetübersetzer nicht transferieren, hier die lateinische Variante: "qui est ex veritate audit meam vocem", das heißt (soviel Latein kann meinereiner noch), "wer von der Wahrheit ist, hört meine Stimme", es ist also derselbe Unsinn. Nicht von, sondern für die Wahrheit ist natürlich meinereiner! Und darum predigt ja meinereiner ständig gegen die Religionen! Schauen wir nach, zu welchen Schlüßen heute der Herr Erzbischof Schönborn kommt, er schließt seine Predigt so: "Vom Königtum Jesu heißt es heute in der Liturgie, es sei 'das Reich der Wahrheit und des Lebens, das Reich der Heiligkeit und der Gnade, das Reich der Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens.' Wo gibt es auf dieser Welt ein solches Reichß Wird es das jemals gebenß Hat es Jesus geschafft, ein solches Rech auf Erden zu errichtenß Ich war mit 16 Jahren das erste Mal in Aßisi. Der Eindruck ist mir unvergeßlich, auch sechzig Jahre später. Ich hatte das Gefühl, die Gegenwart des heiligen Franziskus zu spüren. Sein Geist war immer noch lebendig: Frieden, Einfachheit, Schönheit. Heute kann ich sagen: Etwas vom Reich Jesu war hier greifbar. Und diese Erfahrung habe ich seither oft und oft gemacht, an vielen Orten, mit vielen Menschen. Das Reich Jesu ist nicht von dieser Welt, aber es zeigt sich in dieser Welt. Wo Güte und Geduld, Mitgefühl und Mitleid, Gerechtigkeit und Ehrlichkeit herrschen, da ist Jesus gegenwärtig, der König am Kreuz."

Soweit Schönborn. Wo war dann der Jesus als 380 die Christenreligion im damaligen großen Römerreich allen beherrschten Völkern gewaltsam aufgezwungen wurdeß Achja, damals haben ja "Güte und Geduld, Mitgefühl und Mitleid, Gerechtigkeit und Ehrlichkeit" nirgendwo geherrscht, da war nicht der Jesus gegenwärtig, sondern nur der Zwang an ihn glauben zu müßen! Ganz klar! Der Jesus ist ja nie gegenwärtig, weil es schließlich gar keine Götter gibt! In den wahrhaft katholischen Zeiten gab es selten Güte und Geduld, sondern in der Regel Zwang, Mitgefühl und Mitleid erschöpften sich in geringfügigen Almosen, das Recht auf soziale Einrichtungen schuf der Kampf der Arbeiterbewegung gänzlich ohne Jesus! Gerechtigkeit gibt es meistens im Rechtßtaat und nicht in der Religion und über die katholische Ehrlichkeit haben wir ja in den Jahren der Aufdeckung der priesterlichen Sexualverbrechen genug erfahren!
So, das war es für heute!


631. WORT ZUM SONNTAG, DEN 14.11.2021

Mk 13,24-32: In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: In jenen Tagen, nach der großen Not, wird sich die Sonne verfinstern, und der Mond wird nicht mehr scheinen; die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Dann wird man den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf den Wolken kommen sehen. Und er wird die Engel außenden und die von ihm Auserwählten aus allen vier Windrichtungen zusammenführen, vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels. Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum! Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, wißt ihr, daß der Sommer nahe ist. Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr all das geschehen seht, daß das Ende vor der Tür steht. Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles eintrifft. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nichtdie Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater.

Da hat der Christengott die Erde geschaffen, sie steht im Zentrum des Universums, wird von Sonne und Mond umkreist und nachts leuchten Sterne als Hilfsleuchtkörper. So sahen zu Jesuszeiten die Menschen die Welt! Einen gottlosen Urknall gab's damals klarerweise auch noch nicht! In der weiteren Geschichte der Menschheit schufen römische Kaiser mit dem Dreikaiseredikt die katholische Kirche als Pflichtreligion für alle im römischen Reich lebenden Menschen, später wurde diese Religion mit gewohnter Gewalt auch noch auf andere Länder ausgebreitet. Es gab dann doch Widerstand gegen diese religiöse Diktatur, die Protestanten spalteten sich ab, diese konnten nicht einmal mittels des Dreißigjährigen Krieges ausgerottet werden, schlimmer noch, vernünftige Menschen schufen die Aufklärung, deren Unterdrückung und Beseitigung ebenfalls nicht gelang!
Schließlich kehrte durch entsprechende gesellschaftliche Entwicklungen die im alten römischen Reich schon bestehende Religionsfreiheit zurück, in österreich steht sie seit 1867 im Artikel 14 des Staatsgrundgesetzes
. Die Religionsfreiheit gilt allerdings nicht nur für die Freiheit von Religion, sondern auch für die Freiheit der anerkannten Religionsgemeinschaften, die immer noch ihren Mitgliederbestand nicht durch Anwerbung erwachsener Menschen, sondern mittels der traditionellen Babytaufe zwangsweise aufrecht erhalten. Trotzdem wächst die Religionsfreiheit, die katholischen Kirchenmitglieder werden jedes Jahr durch Austritte und Sterbeüberschüße weniger!

Aber das heutige Thema ist ja das Weltenende, nicht das Ende der katholischen Kirche, Bischof Schönborn fragt auf der Diözesan-Homepage und in der Kronenzeitung danach, wann das Weltenende kommt, weil der böse christliche Schöpfergott hat ja als Jesus auf der Erde wandelnd auch den Weltuntergang angekündigt! Er hatte natürlich als allmächtige und allwißende Falte des dreifaltigen Gottes nicht die geringste Ahnung davon, daß die Sterne keine kleinen Lichtlein sind, sondern Sonnen, die bestimmt nie maßenhaft auf die Erde stürzen können werden, weil das ist ja physikalisch gar nicht möglich!
Und der Jesus kündigt dieses Erdenende auch noch für die damals lebende Generation an! Und ein derartiger dummer Quatsch wird sonntags immer noch in der Kirche gepredigt!
Wie redet sich heute der Schönborn aus dem unglaublichen Jesus-Unsinn herausß Er schreibt vom Weltklimagipfel in Glasgow und meint dann, "Jesus spricht von dramatischen Ereignißen, die auf das Ende der Welt hinweisen, von Kriegen, Erdbeben, Seuchen und Hungersnöten. Aber all das sei erst der Anfang der 'Wehen', noch nicht das gewaltige Ende. Dieses werde in kosmischen Katastrophen über die Erde hereinbrechen. Doch dann werde Christus 'mit großer Kraft und Herrlichkeit' erscheinen. Das Ende der Welt werde der Anfang einer neuen Schöpfung sein." Dazu, daß der Jesus sagt, nur sein Vater wüßte, wann die Welt untergeht und das würde noch geschehen, bevor die damalige Generation vergeht, schreibt er gar, "diese unsere Welt, unser Heimatplanet Erde, hat ein Ablaufdatum, wenn auch erst in Milliarden Jahren."! Dabei müßte er sich ja doch darüber wundern, warum die Welt nicht schon zurzeit der Jesusgeneration vor knapp 2000 Jahren untergegangen ist.
Er schließt dann so: "Weltuntergang, das erleben wir oft sehr dramatisch und schmerzlich, wenn eine Lebenswelt untergeht, eine Epoche zu Ende geht. Krieg, Vertreibung, Flucht bedeuten seit eh und je für die Betroffenen das Ende ihrer vertrauten Welt. Das Schicksal der vielen Flüchtlinge erinnert uns daran, daß die uns vertraute Welt keine Bestandsgarantie besitzt. Sie kann von heute auf morgen zu Ende sein. Persönliche Schicksalßchläge bedeuten oft so etwas wie einen Weltuntergang im Kleinen. Jesus bittet uns, wachsam auf die Zeichen zu achten, die die Natur uns gibt: 'Lernt vom Feigenbaum.' Sobald er austreibt, erkennt ihr, daß der Sommer nahe ist. Lehrt uns nicht die Natur, daß Werden und Vergehen der Kreislauf der Schöpfung sindß Wir wißen nicht, wann es unsere Stunde sein wird. Alles wird vergehen. Jesus und sein Wort werden bleiben. Und seine Verheißung des ewigen Lebens."

Schade, daß es der Schönborn nach seinem Tode mangels realer Existenz nicht mehr erleben kann, daß nach dem Tode nichts mehr existiert, der Mensch nicht und keine seiner Erinnerungen, wir sind dann wieder so, wie vor unserer Geburt: Uns gibt es nicht, zuerst noch nicht und dann nicht mehr!
Und die schönbornschen Götter sind noch schlechter dran, es hat sie ja nie gegeben!


Wegen der Länge der Dateien werden diese regelmäßig geteilt

Die Sonntagsworte
von Juli 2010 bis Juni 2011 sind auf
sonntag1_30.html,
von Juli 2011 bis Februar 2012 auf
sonntag31_60.html,
von Februar bis September 2012 auf
sonntag61_90.html,
von September 2012 bis März 2013 auf
sonntag91_120.html,
von März bis Oktober 2013 auf
sonntag121_150.html,
von Oktober 2013 bis Mai 2014 auf
sonntag151_180.html,
von Mai bis November 2014 auf
sonntag181_210.html,
von Ende November 2014 bis Mai 2015 auf
sonntag211_240.html,
von Mai bis Dezember 2015 auf
sonntag241_270.html,
von Dezember 2015 bis Ende Mai 2016 auf
sonntag271_300.html,
von Ende Mai bis Anfang Dezember 2016 auf
sonntag301_330.html
von Anfang Dezember 2016 bis Ende Mai 2017 auf
sonntag331_360.html
von Ende Mai 2017 bis Ende November 2017 auf
sonntag361_390.html
von Anfang Dezember 2017 bis Ende Mai 2018 auf
sonntag391_420.html.
von Anfang Juni 2018 bis Anfang Dezember 2018 auf
sonntag421_450.html
von Dezember 2018 bis zweite Maihälfte 2019 auf
sonntag451_480.html.
von der 2. Maihälfte bis Mitte November 2019 auf
sonntag481_510.html.
von Mitte November 2019 bis Anfang Mai 2020 auf
sonntag511_540.html
von Anfang Mai 2020 bis Anfang November 2020
sonntag541_570.html
von Mitte November 2020 bis Anfang Mai 2021
sonntag571_600.html
von Mai 2021 bis November 2021
sonntag601 630.html

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